KiTa Eingewöhnung wahnsinnig schwierig - sehr lang

Hallo,

unsere Tochter ist 14 Monate alt und eigentlich wollte ich ab Januar wieder arbeiten gehen. Sara sollte deshalb fünf mal die Woche morgens in die Kita. Aber das stellt sich jetzt als furchtbar schwierig heraus und ich bin echt am überlegen ob es das richtige für mein Kind ist oder ob es noch zu früh ist. Hier mal unsere Geschichte:

Anfang Oktober waren wir zwei Wochen in der Kita. Insgesamt fünf mal. Drei mal war ich mit dabei, zwei mal hab ich sie hin gebracht und bin dann gegangen und war für jeweils 15 Minuten und 30 Minuten weg. Sara hat ganz ruhig weiter gespielt und ich glaube sie hat gar nciht realisiert das ich weg war.

Dann war Sara eine Woche krank. Dnach sind wir wieder hin und weil es so aussah als wenn alles so wäre wie immer hatten wir uns geeinigt, dass ich gleich ne Stunde weg bleibe. Sara hat mitgekriegt wie ich gehe und hat angefangen zu weinen und zu brüllen. Ja, und dann war ich 60 Minuten weg und dachte es ist alles okay, sie hat sich beruhigt. Ich kam aber zurück und Sara lag in einem Bettchen und schluchzte. Sie war vor lauter Schreien und Brüllen eingeschlafen. Die Betreuerinnen hatten sich nicht bei mir gemeldet obwohl ich nur in der Nachbarschaft einkaufen war. Ich hätte also sofort kommen und meine Kleine wieder holen können. Es war eigentlich auch so abgesprochen, dass wenn es ganz schlimm, die mich anrufen und ich dann komme.

Am nächsten TAg wollte dann Sara schon gar nicht mehr von meinem Schoß runter, ich hab sie also wieder mitgenommen ohne Tschüss zu sagen. Die Betreuerin meinte, dass wir jetzt wohl von vorne anfange müssen. Nicht nur dass ich das total daneben fand, nein, sie tat auch noch so als wenn das nicht im entferntesten ihre Schuld wäre.

Danach war die Kita dann ne Woche zu und danach war Sara drei Wochen krank. Nun ist sie aufgrund der langen Krankheit sowieso total anhänglich. Wir haben letzte Woche wieder angefangen mit Kita. Ich war dreimal die ganze Zeit dabei. Sara hatte zuerst vor allem Angst, dann nur noch vor den andreen Kindern. Sie machte aber keine Erkundungsgänge mehr von sich aus sondern nur noch mit mir.

Am Montag haben wir dann das erste mal wieder versucht ob sie dort bleiben will. Wir hatten ihren Lieblingsplüschhund dabei. Den hab ich ihr gegeben und sie dann der Betreuerin übergeben. Sara weinte und schrie und ich wäre schon am liebsten gar nicht gegangen. Hab mich dann durchgerungen und bin kurz um den Block. Als ich nach einer Viertelstunde wieder kam, hat Sara sich auf dem Schoss der Betreuerin hinter ihrem Hund verschanzt und halbherzig ein Büchlein gelesen. Sie hatte wohl nicht die ganze Zeit geweint aber doch die meiste Zeit. Als sie mich sah, fing sie sofort wieder an zu weinen.

Morgen ist der nächste Termin. Mir tut die Kleine so leid, ich weiss nicht was ich machen soll. Ist das denn normal dass die Kinder so weinen wenn man sie eingewöhnt? Die Betreuerinnen sagten, dass bei ihnen die meisten Kinder weinen würden. Aber so arg? Ich finds ganz schrecklich und hab ein schlechtes Gewissen.

Was meint ihr denn dazu? Wie wars bei euch?

VG
Carola

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Hast du schonmal an eine Tagesmutter gedacht? Ich fände das ein besser Lösung. Das ist irgendwie persönlicher und heimischer.

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Ja, wir haben auch schon an Tagesmutter gedacht und ich fände es eigentlich auch die bessere Lösung. Wenn ich allerdings eine Tagesmutter für die Zeit bezahlen muss dann brauch ich nicht mehr zu arbeiten... ich weiss, das ist jetzt eine doofe Antwort. Aber dann bleib ich womöglich lieber noch daheim bis sie in den 2-jährigen KiGa kann.

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hallo carola!

mit 14 monaten ist deine tochter ja noch eine ganz kleine und rein entwicklungspsychologisch noch nicht in der lage, sich von dir zu trennen. man kann so eine trennung natürlich erzwingen, denn kinder sind um des überlebens willen sehr anpassungsfühig, aber das geht auf kosten des kindlichen selbst, und sie folgen der erzwungenen trennung erntest du dann in der schule o.ä. als manifeste trennungsangst.
die startbedingungen waren ungünstig, und ich finde eine erzieherin, die ein kind weinend im bett einschlafen lässt, nicht sonderlich vertrauenswürdig. die frage stellt sich also auch, ob nicht eine andere kita (oder TM) besser wäre.
darüber hinaus ist fremdbetreuung in dem alter einfach schwierig, auch wenn es trendy ist (was wirtschaftliche gründe hat).
ich poste mal einige links, in denen ein entwicklungspsychologe/kinderarzt zu solchen fragen rat erteilt. vielleicht hilft es dir ja weiter.

alles gute!

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=Kinderkrippe+und+Tagesmutter

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http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=Kindergartenaufnahme+wann%3F

das ist der bessere link.

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Hi,

also die Entscheidung für Kita hat tatsächlich wirtschaftliche Gründe. Unsere wirtschaftlichen Gründe nämlich. Es gibt leider keine andere Kita in der Nähe und schon gar keine die mal auf die schnelle eine Platz frei hätte. Tagesmutter ist, wie schon gesagt, keine Alternative. Die einzige Alternative die wir haben ist zu warten, bis sie zwei Jahre alt ist und sie dann in einen entsprechenenden Kindergarten zu bringen. Allerdings hab ich so die Befürchtung dass es dort dann gleich schlimm wird? Oder ist es mit zwei Jahren soviel besser dass die Trennung schon nicht mehr so schwer fällt?

LG
Carola

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Hallo Carola,

zwar ist Julian bei einer Tagesmutter, aber die Schwierigkeiten der Eingewöhnung waren bei ihm fast genauso wie bei deiner Tochter. Erst hat es scheinbar gut geklappt. Dann gar nicht mehr. Bei uns hat dann folgendes Vorgehen geklappt: Ich hab Julian jeden 2.Tag zur TM für max 20 min gebracht. Statt mit in die Wohnung zu gehen, hab ich ihn ihr an der Tür "abgegeben". Das war für mich anfangs sehr komisch und ich fands lieblos, aber für Julian ist das offensichtlich besser. Es ging dann immer besser und heute hat er keine Probleme mehr.
Noch ein Punkt war, dass ich selber meine Einstellung verändert habe. Ich bin anfangs nur seeeehr ungern arbeiten gegangen, weil ich ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber hatte. Ich muss aber arbeiten gehen, sonst reicht es finanziell nicht. Ich habe dann versucht, die positiven Seiten zu sehen. Wieder mal ganz für mich sein, ohne ständige Gedanken an Julian, Spaß an der Arbeit, mal wieder was anderes sehen und tun. Das hat mir geholfen und von meinem schlechten Gewissen ist jetzt nichts mehr übrig. Julian ist gut versorgt, ich vertraue der TM (bestimmt auch ein sehr wichtiger Punkt), und ich bin für kurze Zeit auch wieder ein "eigener Mensch". Dafür genieße ich die Zeit, die ich dann mit Julian habe, umso mehr.
Was ich damit sagen will - vielleicht spürt deine Kleine ja, dass du dir selbst noch unsicher bist, ob du sie loslassen sollst oder nicht. Oder vielleicht willst du das ja im tiefsten Inneren noch gar nicht? (Glaub mir, das versteh ich nur zu gut!)
Was Julian geholfen hat, war zu merken, dass Mama immer wieder kommt und ihn abholt. Und dass es gar nicht so schlecht ist, ein wenig Abwechslung bei der TM zu haben...

LG Nuschka mit Julian (*3.10.07)

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Ich zitiere dich mal

"ich glaub, sie hat gar nicht realisiert, das ich weg war"


und genau DAS ist der springende Punkt bei der Eingewöhnung. Kinder MÜSSEN realisieren, das man weg ist und vor allem, das man wiederkommt und sie wieder abholt! Man MUSS sich unbedingt verabschieden und den Kindern klar machen, das man geht, sonst ist es (grad mit 14 Monaten) ein großer Vertrauensbruch!

lg

Melli

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Hi Melli,.

ja das weiss ich. Ich habe mich verabschiedet und sie hat weiter gespielt. Jetzt verabschiede ich mich und sie schreit.
Ich weiss auch das sie sich daran gewöhnen muss. Aber ich weiss nicht ob es normal ist, dass Kinder so arg weinen und schreien müssen.

LG
Carola

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Hallo,
meine Maus wir jetzt bald 15 Montate und ist seit Oktober in der Krippe,
Den ganzen Oktober haben wir zur Eingewöhnung hergenomen und bei uns hat es sehr gut geklappt.
Was für mich ganz wichtig war, dass ich hinter der Betreuung steh und auch das Verhalten der Erzieherinnen genau so wie sie es machen meinen Vorstellungen entspricht. Die ersten Wochen der EIngewöhnung waren daher eher für mich :D Ich hab zwei Wochen lang mir alles angeschaut und mitgemacht. So hab ich Vertrauen gewonnen und ich denke das war auch entscheidend, für meine Maus war das ganze dann ein Klcks.
Aber was wirklich ganz ganz wichitg ist: Du musst dich verabschieden! Das Kind muss Vertrauen bekommen, dass wenn du gehtst, du garantiert wieder kommst! Verabschieden ist das A und O. Es gab ne Phase da hat Finja auch geweint, wenn wir raus sind, aber das ging ziemlich schnell vorüber.
Ich würde dir raten: Nimm DIR Zeit die Einrichtung kennenzulernen.
Was ist dir wichtig? Das muss auch dort stimmen. Was bei mir nie gegangen wär, wäre ein Kind auch nur eine Sekunde zuviel weinen zu lassen ohne getröstet zu werden. Oder auch, dass meine Maus in den Schlaf begleitet wird, sie braucht viel Körperkontakt. Auch fand ich gesundes Essen wichtig, aber darauf könnte ich am ehesten verzichten.
Dafür hat unsere Krippe keinen eigenen Außenbereich! So lange trotzdem täglich rausgeganen wird, hab ich das als nicht ausschlaggebend errachtet.

Also stehst du hinter der Sache? Lerne die Einrichtung kennen und entscheide dich. Kannst du denn überhaupt den Betreuerinnen noch vertrauen?
Nehmt euch mehr Zeit. Geh doch einfach mind 2 Wochen jeden Tag mit ihr zwei Stunden hinund bleib da, Setzt dich in die Ekce warte, bis sich dein Kind von dir löst und sei jederzeit da zum SIcherheit holen.
Wenn das passt, dann habt ihr einen guten Grundstock gelegt um auch die Maus alleine zu lassen.

LG,
Dreale

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Hi,

ja so hatten wir auch angefangen. Ich war immer mit ihr dort und sie hat sich gelöst und alles war okay. Ich hab mich verabschiedet uns es war okay. Aber seit sie solange krank war und seit diesem "Zwischenfall" ist es jetzt nicht mehr okay und ich mache mir eben Gedanken. Die Erzieherinnen sagen, dass es eben so schwierig ist und das sei normal. Ich empfinde das aber eben als nicht richtig und suche nach Alternativen. Ich weiss nicht ob ich den Erzieherinnen noch vertraue. Aber wahrscheinlich ist das genau der Grund warum ich hier schreibe. weil ich das eben nicht mehr tue...

Ein andere Kita ist bei uns schwierig. Es bleibt nur 2-jährigen KiGa und da kann sie frühstens ab Juni hin. Aber wird es dann da anders... Fragen über Fragen.

vielen Dank für deine Antwort
LG
Carola

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Hallo nochmal,
FInja war auch nach 2 Wochen Krippe erstmal krank. Das erste Mal so richtig, aber nicht so lange wie deine Maus. Danach war es wirklich auch wieder wie am Anfang.
Ich an deiner Stelle würde nochmal starten und mir das anschauen. Gib euch nochmal 2 Wochen oder so.
Parallel kannst du ja auch schon mal bem Jugendamt anrufen und nach einer Tagesmutter in deiner Nähe suchen.

LG,
Dreale