Bockphase/Trotzalter "ganz schlimm"

Halli Hallo

ich war schon laaaaange nicht mehr hier... da es eigentlich wenig probleme oder stress mit unserem söhnchen gibt /gab!
Lian ist nun 22 Monate alt.... und seit ca 2 Monaten ist er extremst launig, er bockt nur noch, er lässt sich oft nicht anziehen zum raus gehen oder ausziehen zum wieder rein gehen.... er schmeisst sich auf den küchenboden schreit "beiss beiss beiss" und will in die fliesen in schuhe in stuhllehnen kissen decken beissen! er ratstet förmlich aus... es kommen manchmal tränen die dann vertrocknen und es geht nur noch in absolutes wutgebrülle über.... er schreit nicht kläglich oder wimmert weil er was hat... man merkt meistens das es wirklich richtig böse wut zu sein scheint. :-(

er beruhigt sich teilweise kaum noch.... manchmal (allerdings im moment selten) puscht er sich sooooooo hoch bis er erbricht! er bekommt kaum luft so rastet er aus wenn auch nur das allerkleinste nicht nach SEINEM kopf läuft...
Testphase, Bockalter, Findungsphase zum eigenen ich...., Trotzphasen was auch immer wir machen seit Monaten alle durch.....
ich dachte nur ... ist das nicht bisschen früh mit ca 19/20 monaten wo das anfing.... und das soll bis zum 4.lj anhalten ca. wie man oft lesen kann...
klar gibt es überall schlimmere und bessere phasen.... aber was macht ihr wenn eure kinder sooooo austicken!???#zitter:-[

wir sind eigentlich sehr konsequente eltern, ich bin auch der meinung ich disskutiere nicht mit einem 1 1/2jährigen Kind "och bitte bitte mach doch das und das.. oder sowas..." das gibt es nicht bei mir!
nachts gehts ja auch! er geht sehr regelmäßig jeden abend um die selbe zeit in sein bett seit er 7wochen alt war! das klappt super.. fast NIE gibt es da ne träne oder gar gezeter... hinlegen geschichte streicheln und ruhe ist.
12h!

aber tagsüber ist er im moment der ware satensbraten....
er provoziert auch das ist der hit... er macht dinge wo er weiß das soll er nicht und macht es soo lange und auffällig bis ich es sehe!!!! da lacht er und hört auf sobald ich wegschau zack wieder... er sucht richtig das "schimpfen"

teilweise lacht er laut wenn ich ihn mal ausschimpfe....
je "lauter" man schimpft desto schlimmer wird er und desto lauter lacht er...
schlimm wirklich #zitter

ich bin auch nur ein mensch!!!! ich habe auch mal bessere tage wo ich das gut ertrage und mal schlechte tage wo er mich zur weißglut treibt... (innerlich)

ich schlage ihn NIE!

höchstens mal nen klapps auf die dicke windel... aber das hilft nicht da lacht er sich tod...:-[

kann mir jemand paar gute tipps geben..
was macht ihr so mit euren WUTzwergen?????

lg und danke für die guten tipps die folgen ;-)

Bienja mit Lian "bock" #aerger

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"ich schlage ihn NIE!

höchstens mal nen klapps auf die dicke windel... aber das hilft nicht da lacht er sich tod..."

Das IST schlagen und das solltest du schnellstens sein lassen!

Dein Kind benimmt sich völlig normal, du solltest dich ein wenig über diese Phase des "Kindseins" belesen. Ich empfehle gerne die Bücher von Juul und Largo. Auch Smart Love ist sehr hilfreich.

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mein beileid!!!!

ich kann dir leider keinen guten tipp geben. meine mutter sagt immer: setz das kind in die ecke und ignorier es komplett. auch wenn´s wieder ankommt. (natürlich wenn er sich beruhigt hat wieder lieb sein) geh in ein anderes zimmer und tu so als würde es dich nicht kümmern. damit er keine aufmerksamkeit beim bocken bekommt.

hoffe es hilft etwas.... einfach ausprobieren, meine mutter ist jetzt 60 jahre alt, gelernte kinderkrankenschwester und 3-fache mutter. bei uns hat´s geholfen, aber das bocken war nicht ganz so schlimm

alles gute, vor allem gute nerven und was zum draufbeissen und reinschlagen ( kissen?)

3

Ja, so ähnlich läuft es bei uns seit einiger Zeit auch öfters ab, mein Großer ist jetzt 25 Monate. Es fing ungefähr an, als er so 21/22 Monate alt war.

Er hat auch solche Ausraster, meistens abends beim Essen. Es wird dann ausgetestet, ob es nicht doch statt des eigentlichen Essens lieber einen Joghurt, eine Banane oder sonstwas gibt. Wird das verweigert (anfangs waren wir ja noch so blöd und haben ihm seinen Willen gelassen...), geht das Gezeter los, es wird gemotzt und gebockt was das Zeug hält. Mein Mann und ich bleiben dann (nachdem wir ihm erklärt haben, das man nicht immer alles haben kann und genug leckere Sachen auf seinem Teller sind) ganz ruhig und essen weiter (sehr entspannend...#augen). Meistens bricht der "Anfall" nach ca. 15 Minuten von einer Sekunde auf die andere ab und er fängt an, friedlich zu essen. Ich denke, er merkt dann einfach, dass er seinen Willen diesmal nicht durchsetzen kann.

Auch sonst gibt es Situationen, in denen mich der kleine Zwerg definitv provozieren will, das sieht man einfach schon an seinem Blick. Anfangs bin auch noch laut geworden (obwohl ich das selber hasse!), aber mittlerweile rede ich dann völlig ruhig mit ihm weiter und ziehe angedrohte Konsequenzen ruhig und sachlich durch. Dann ist diese "Phase" meistens viel schneller wieder vorbei - auch wenn ich mich da oft wirklich seeeehr zusammenreissen muss!

Dieses Verhalten der Kleinen ist ja leider völlig normal und oft passiert das alles noch gar nicht richtig bewußt. Sie müssen sich mit der Feststellung auseinandersetzen, dass sich die Welt nicht nur um sie dreht und es durchaus vorkommen kann, dass der eigene Wille nicht durchsetzbar ist. Für die Zwerge stürzt dabei quasi ihre bisher heile Welt zusammen, was dann einfach zu solchen "Ausrastern" führen kann.

Wir wissen das zwar meistens, aber natürlich ist es manchmal trotz allem schwer, ruhig zu bleiben, wir sind ja auch nur Menschen! Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es so wirklich erträglicher wird!

LG & und noch ein paar lustige "Trotz-Jahre"!
Tanja

Ach ja, Schlagen (auch auf die Windel) geht für mich gar nicht und wird die Situation auf keinen Fall besser machen!

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Hallo!

Das klingt anstengend!

Zuerst mal...lachen/lächeln ist bei Kindern auch eine Beschwichtigungsgeste. Um "auslachen" zu können, müsste er sich in Dich und Deine Gefühle hineinversetzen können und das ist mit 22 Monaten noch schwer.

Natürlich bist Du auch "nur ein Mensch" und irgendwann hat man keine Energie mehr.

Für mich klingt es ein bißchen nach Aufmerksamkeit suchen. Vielleicht versuchst Du, Deinem Sohn ganz besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken, "gutes" Verhalten zu loben usw.

Ich schreibe mal, wie es bei uns bisher ganz gut geklappt hat. V.a. mein kleiner Sohn kann sehr wütend werden, wenn ihm was nicht passt. Aber es hielt sich zum Glück noch im Rahmen.

Meinen Kindern hat es im Alter Deines Sohnes viel Spaß gemacht, wenn ich sie im Haushalt mit einbezogen habe. Wenn ich gewischt habe, bekamen sie einen leicht feuchten Lappen, damit sie auch "wischen" konnten. Beim Wäsche zusammen legen, durften sie Handtücher "zusammenlegen". Sie haben mir Wäscheklammern angegeben - mit dem "Erfolg", dass jedes Kleidungsstück mit mindestens fünf Klammern sturmsicher befestigt wurde. Auch beim Kochen kann man so kleine Kinder prima mit einbeziehen, z.B. Salatsauce rühren lassen, fertig geschnippeltes Gemüse in die Schüssel füllen lassen usw.
So hat Vieles länger gedauert, aber meine Kinder hatten Spaß dran, haben sich "wichtig" gefühlt und hatten keine Zeit für Blödsinn.

Bei meinen Söhnen habe ich gemerkt, dass positiv ausgesprochene Verbote eher akzeptiert werden, z.B. "Lass die Schublade zu!" anstatt "Nein, nein, nein, du darfst nicht an die Schublade!". Denn kleine Kinder bekommen am Tag ganz schön viele "Neins" zu hören, was ser frustrierend sein kann. Zudem kann ein "Nein" sehr viele verschiedene Bedeutungen haben, angefangen von der Antwort auf die Frage, ob Schlafenszeit ist bis hin zum Verbot, auf die Straße zu laufen. Bei einer klaren Handlungsanweisung muss das Kind nicht erst "deuten", was Mama nun schon wieder will.

Und es gibt genügend Situationen, in denen ich die Erfahrung gemacht habe, in denen eine Bitte und eine Begründung, warum etwas nötig ist, bei meinen Kindern sehr effektiv sind. Im Kleinkindalter war es in vielen Situationen ähnlich. Das heißt nicht, dass alles ewig ausdiskutiert werden muss und es gibt Situationen, in denen meine Söhne eine kurze klare Ansage bekommen.

Wenn etwas wichtig war, dann wurden sie ein Mal ermahnt, beim zweiten Mal wurden sie ermahnt und eine logische Folge/Konsequenz wurde angekündigt, die beim dritten Mal durchgeführt wurde.
Ein Beispiel fällt mir dazu ein. Mein kleiner Sohn meinte im letzten Herbst, kreuz und quer durch die Beete in unserem Garten rennen zu müssen (der größte Teil des 1000qm-Gartens ist Rasen, da muss er nicht durch die Blumenbeete meiner Schwiegermutter rennen). Ich habe ihn also ein Mal "nur" ermahnt und ihm beim zweiten Mal angekündigt, dass wir ins Haus gehen, wenn er nochmal ins Beet läuft. Das hat er gemacht...also sind wir reingegangen. Klar war er wütend. Aber als er es ein paar Tage später nochmal probier hat, reichte die Ankündigung, dass wir ins Haus gehen müssen, wenn er wieder ins Beet läuft. Er ist seitdem nicht mehr reingelaufen.
Nur reden würde dann nicht helfen.
Insgesamt versuche ich aber, zu überlegen, welche Verbote wirklich wichtig sind. Und ich habe "Streitpunkte" vermieden, indem z.B. wichtige Schränke eine Kindersicherung bekamen, in den niedrigen Regalfächer nichts lag, was meine Kinder nicht nehmen durften usw.

Wenn mein kleiner Sohn einen Bockanfall hat, bleibe ich in der Nähe. Denn es gibt einen bestimmten Punkt, an dem ich merke, dass er Trost braucht. Den bekommt er dann auch, denn ihm geht es in dem Moment nicht gut.

LG Silvia

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"wir sind eigentlich sehr konsequente eltern, ich bin auch der meinung ich disskutiere nicht mit einem 1 1/2jährigen Kind "och bitte bitte mach doch das und das.. oder sowas..." das gibt es nicht bei mir!"

daran könnte es liegen, dass sein widerstand so heftig und impulsiv ausfällt.
vielleicht überdenkst du diese haltung ja noch einmal?

jegliche form von grobheit (insb. schlagen) verbietet sich von selbst.

ansonsten hilft neben dem wissen über die entwicklung eines kindes in dem alter (v.a. auch die notwendigkeit der selbstbehauptung zur entwicklung eines stabilen ich) immer auch, die perspektive des kindes einzunehmen.

aber natürlich ist es hart.

gute nerven!
n.

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Hallo,

ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, derartige Anfälle zu ignorieren. Entweder gehe ich woanders hin, oder ich verfrachte den Wut-Zwerg in sein Zimmer.
Ohne Publikum macht so etwas nämlich viel weniger Spaß.

Ansonsten finde ich das Verhalten Deines Sohnes nicht wirklich ungewöhnlich. Meine Kinder haben auch ca. mit 20 Monaten mit dem Bocken angefangen.
Wie genau und wie stark ein Kind bockt, ist weitgehend charakterabhängig. Meine große Tochter war z.B. viel häufiger bockig als mein kleiner Sohn. Wenn der allerdings mal loslegt, dann aber richtig. #schwitz

Meine Tochter ist jetzt übrigens 4 1/2 und kann immer noch prima bocken. Die 7-jährige Tochter meiner Freundin aber auch...
Von daher verlasse Dich lieber nicht darauf, daß sich nach dem 4. Lebensjahr bessert. Es wird nur anders. ;-)

LG
Heike