3-jähriger schreit sich die Seele aus dem Leib. Was tun?

Hallo,

ich weiß gar nicht ob ich hier richtig bin oder ob ich in das Forum "Kindergartenalter" gehöre. Mein Großer ist im März 3 Jahre alt geworden. Seit ein paar Tagen fängt er von einem Moment auf den anderen an zu weinen/schreien. Es ist nicht so ein "normales" Weinen, sondern eines wo er sich richtig reinsteigert. Er ist in dem Moment überhaupt nicht ansprechbar. Ich kann ihn nicht auf den Arm geschweige denn in den Arm nehmen. Dann tritt und haut er um sich.

Letzten Freitag hatten wir ca. 17 Uhr nach dem Kindergartenfest so einen "Anfall" (ich nenn es jetzt mal so). Es war auch ein sehr anstrengender Tag. Erst Kiga, zu Hause (um 12 Uhr) wartete schon sein gleichaltriger Cousin (ich musste auf ihn aufpassen) auf ihn und nachmittags dann halt zum Kiga-Fest. Er kam an diesem Tag nicht zur Ruhe. Deswegen kann ich gut verstehen, dass er einfach kaputt war. Es fing damit an, dass er total frech war. Hat mich immer versucht zu beißen. Und weil ich dann mit ihm geschimpft habe fing dann der "Anfall" an.
Der nächste Anfall war gestern Nachmittag. Nach dem Mittagessen habe ich gesagt "Komm setzt dich auf Sofa, schnapp Dir ein Buch, ich lese dir jetzt etwas vor. Wir wollen jetzt ein wenig ausruhen". Hat auch ganz gut geklappt. Dann kam wieder sein Cousin vorbei (der ist nur 2 Tage jünger). Anfangs haben sie supi zusammen gespielt. Und irgendwann waren beide so aufgedreht, dass eines zum andern kam. Mein Sohnemann hat seinem Cousin den Fuß in der Tür eingeklemmt. Der Cousin hat große Fußprobleme (Klump- und Sichelfuß) und fing dolle an zu weinen. Papa hat deswegen dann mit unserem Sohn geschimpft, weil er sich auch nicht entschuldigen wollte. Und schon gab es wieder einen "Anfall". Mein Mann hat nach einiger Zeit des Brüllens den Großen geschnappt, ihn widerwillig ins Auto gesetzt und ist einfach drauf losgefahren. Nur wenige Minuten später war unser Max im Lummerland. Ich denke er war auch diesmal einfach wieder extrem müde und über seinen Punkt.
Heute morgen dann das gleiche in grün. Ich ziehe morgens immer gleich, wenn ich aufstehe, sein Rollo im Zimmer hoch, damit Licht ins Zimmer fällt und er ganz langsam wach wird. Das klappt auch. Ich gehe dann immer ins Bad und mache mich fertig. Dann hole ich Klamotten für ihn aus dem Schrank und dann setze ich mich zu ihm ans Bett. Heute morgen wollte er partout nicht aufstehen. "Ich will schlafen" (seine Worte). Dann habe ich ihn noch 10 Minuten liegen lassen und habe es nochmals versucht. Und da fing das ganze Theater wieder an. Er wollte nicht nach oben gehen, er wollte nicht den Schlafi ausziehen. Mein Mann und ich haben ihn dann zusammen angezogen, weil er wieder um sich getreten hat.

Ich weiß im Moment nicht weiter. Habe vorhin auch geheult, weil mir mein Sohn in diesem Moment so fremd ist. Es ist überhaupt kein Durchkommen zu ihm. Aber schreien/weinen lassen kann ich ihn auch nicht. Das tut so weh.
Liegt es jetzt an der Müdigkeit, dass er so ist? Aber Mittagsschlaf will er nicht mehr machen. Und wenn er ihn dann doch mal macht (kommt ab und an mal vor) dann kann er abends (wir bringen ihn um 20 Uhr ins Bett) nicht einschlafen. Dann erzählt und singt er in seinem Bettchen bis 21 Uhr (steht wenigstens dann nicht mehr auf).
Oder durchlebt er gerade einen Wachstumsschub? Er ist an sich ein schlechter Esser (er ist auch sehr dünn). Aber seit ein paar Tagen isst er richtig gut zu Mittag. Es gibt Tage da isst er Mittags gar nix.
Oder (das habe ich gerade auf einer anderen Seite gelesen) hat er AD(H)S (es gibt einen Fall in der Familie)?
Oder oder oder?
Ich würde so "Anfälle" gerne vermeiden bzw. meinem Sohnemann helfen. Denn es macht mich fertig meinen Sohn so zu erleben :-(

Zur Person mein Sohn ist knapp 3 1/2 Jahre, geht seit letztes Jahr August in den Kiga. Hat eine knapp 2 jährige Schwester und ist ein sehr aufgeweckter kleiner Junge. Laut Kiga ist sein Wortschatz und seine Grammatik für einen 3-jährigen schon recht weit. Damit will ich sagen, dass er diese "Anfälle" nicht bekommt, weil er sich nicht richtig "ausdrücken" kann. Ist ja bei manchen so, wenn sie noch nicht richtig sprechen können und sie dann sehr wütend werden, weil sie nicht sagen können was sie so wütend macht.

Sorry ist nun leider ein bissel länger geworden #hicks Aber könnt ihr mir weiterhelfen? Tips geben?

LG
Inga

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Hi
Mag weniger als eine antwort auf deine frage sein, aber was mich interessieren wuerde, waere, was hat dein neffe noch fuer ein problem mit seinem klumpfuss/sichelfuss mit drei jahren?
Lg conny

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Hi,

öhh... was er noch für ein Problem hat? Wie meinst Du das?
Seine Füße stehen fast 90 Grad nach innen. Das heißt das das Laufen "erschwert" ist. Fällt immer mal wieder hin. Bzw. sein Laufen sieht halt "anders" aus - klar

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Wurde er nicht behandelt? Meiner ist ebenfalls mit einem klumpfuss und sichelfuss geboren worden, er ist 17 monate alt. Waere er in der vorherigen orthopaedischen klinik richtig behandelt worden, haette er die op schon hinter sich, die die achillessehne verlaengert, so hat er sie nun naechste Woche vor sich. Er wurde jetzt nochmal, wie nach der geburt auch, ein paar wochen gegipst, um das fuesschen in die richtige position zu beingen, dann die op, nochmal gips und dann die schiene und dann spricht nix dagegen, das sein fuss in einer voellig normalen position steht. Selbst mit der nur ungenuegenden behandlung war es nicht so schlimm, das sein fuss noch immer 90 grad nach innen gebogen war#kratz
Deshalb fragte ich.
Lg conny

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Hallo Inga,

ich kennen das von meiner großen (ebenfals märzi 09) auch, bei uns fing es vor gut einem jahr an, wenn sie müde ist plärrt sie rum. sie schläft mittags auch nur noch selten aber tut sie das ist der tag viel entspannter oder auch wenn sie morgens länger schläft.

vll braucht er etwas mehr schlaf? oder mittags eine pause, die ihr vll möglichst immer gleich gestaltet (zb. bücher lesen, hörspiel hören oder so) so das er eben weiss jetzt ist mittagspause und ausruhzeit, schlafen muss er ja nicht. aber vll abends etwas früher ins bett oder steht er dann früher wieder auf der matte?

meine große geht abends schon ca 18 uhr ins bett, steht morgens zwischen 6- halb 8 auf, je länger sie morgens schläft je besser läuft der tag für uns!

es kostet wirklich viele nerven, dieses ständige geplärre. daher wünsche ich dir starke nerve und hoffe ihr findet einen weg der es euch allen einfacher macht!

LG

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Hallo Märzi :-),

das ist ja witzig. Du schreibst unter anderem "eine pause, die ihr vll möglichst immer gleich gestaltet".
Das ist nämlich (warscheinlich) mit das Problem. Und zwar habe ich heute im Kiga gefragt ob Max "anders" ist als sonst. Habe ihr dann das Problem hier zu Hause erklärt. Und sie sagte, dass könne im Moment an der "Wetter-Situation" liegen. Durch das miese Wetter zur Zeit ist der Tagesablauf im Kiga gestört. Es läuft im Prinzip jeden Tag das gleiche Programm im Kiga ab. Aber weil es die letzten Tage immer so geschüttet hat, konnten sie nicht oder halt viel später als sonst rausgehen. Der ganze Tagesablauf war somit ein bissel durcheinandergeraten. Und sie sagte, dass man es bei den Kindern spüren würde. Sie fragen dann schon immer "wann gehen wir endlich raus?" Und sind zur Zeit viel lauter als sonst.
Und auch bei uns ist eigentlich immer eine gewisse Routine im Tagesablauf. Eigentlich.
Denn seit Freitag hatten wir jetzt 2x Max's Cousin (auch 3) da, weil er großer Bruder geworden ist und das Neugeborene noch auf Intensiv liegt.

Und somit war in den letzten Tagen nicht wirklich Ruhe bei uns.

LG

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Hallo Ingamaus

hört sich so an, als ob du meine Maus (ebenfalls vor Kurzem 3 geworden) beschreibst... :-)

Bei uns fing das auch von heute auf morgen an. Plötzliches Weinen, nein, eher Schreikrampf und keiner weiß wieso weshalb warum... :-(

IGNORIEREN war bei uns das Zauberwort. In diesen Momenten der Wut kommst du einfach nicht zu den Kleinen durch. Willkommen in der Autonomiephase (früher Trotzphase genannt). Wenn sich unsere Maus beruhigt hat, kommt sie uns, sagt entschuldigung und kann dann auch mitteilen was gerade eben nicht gepasst hat.

Bis sie sich beruhigt hilft auch sie in ihr Zimmer zu bringen. Ich sage ihr dann, dass sie dort schreien bzw. tun und machen kann was sie will (natürlich schaue ich, dass es kein Verletzungsrisiko gibt). Wenn Sie fertig ist, kann Sie wieder zu mir kommen. Nach solchen Anfällen braucht sie jedenfalls ganz viel Liebe und Trost. Das gebe ich ihr dann.

Ich habe das Gefühl, dass die Kleinen selbst total überfordert sind. Hinzu kommt sicherlich das Thema Müdigkeit. Bei uns war der Auslöser vermutlich das Abgewöhnen des Schnullers.

Ganz vorbei ist es bei meiner Maus nicht aber ich habe das Gefühl, dass es besser geworden ist.Trotzdem gehen mir manchmal natürlich auch die Sicherungen durch und ich kann mich nicht an das Ignorieren halten. Reagiere dann auf den Anfall mit Lauterwerden. Ich weiß aber, dass es total falsch ist selbst auch laut zu werden oder etwas zu erzwingen. Aber ich bin auch nur ein Mensch. Ich versuche so ruhig wie möglich zu beleiben aber es gleingt mir manchmal nicht mehr. Ich arbeite auch halbtags was natürlich meine Nerven auch strapaziert.

Versuche ruhig zu bleiben! Halte durch! Auch das geht vorbei :-) Wie so viele Phasen im Leben unserer Mäuse :-)
LG
Eulenschlumpf

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Also, AD(H)S ist es nicht, das kann man erst ab einem Alter von 6Jahren diadnostizieren. Aber was du beschreibst, hört sich nache einem Gesunden, altersentsprechenden Kiga Kind an. Erlebe solche Situationen täglich, auch von Älteren Kindern

Dein Kind ist gesund.......

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So ein Blödsinn! Man kann es je nach Alter der Kinder besser oder schlechter diagnostizieren, aber das Kind wird schon damit geboren, also kann das sehr wohl ein Symptom sein.

Und natürlich haben Kinder auch unterschiedliche Temperamente, aber je nach Ausprägung des Verhaltens ist es eben auch nicht unbedingt "normal". Das kann aber nur die Mutter selber beurteilen und ggf. ein entsprechend ausgebildeter Fachmann/ Fachfrau.

Und AD(H)S ist auch keine Krankheit, darum erübrigt sich dein letzter Kommentar ebenfalls...

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hast wohl studiert!!!!!!!!!!!!
jeder sieht/lernt es anders

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Hallo!

Also ich habe als Laie zu dem Thema schon einiges gelesen und denke, dass es tatsächlich möglich ist, dass es richtung ADS gehen könnte, aber sowas muss unbedingt fachmännisch diagnostiziert werden. Hat er denn sonst noch auffällige Verhaltensweisen, die der durchschnittliche Dreijährige nicht hat? Wende dich da einfach mal an deinen KIA und lass dich nicht mitevtl. dummen Sprüchen abservieren, bestehe auf einer weiterführenden Untersuchung, die wenigsten KIÄ sind da wirklich fit drin, vor allem ist es auch extrem schweirig, AD(H)S konkret zu diagnostizieren. Es gibt eine ganze Reihe von Wahrnehmungsstörungen, da muss man schon wirklich ganz genau hinschauen, was es ist, um dem Kind auch richtig helfen zu können.

So, aber jetzt zur akuten Problematik: es ist ja sehr offensichtlich, dass er mehr Ruhe braucht. Da bist du gefragt, euren Tagesablauf zu ändern. Wenn er nicht mehr Schalf braucht, dann auf jeden Fall eine Ruhepause, wo er mit sich selber sein kann. Vielleicht im Zimmer auf dem Bett liegen und eine Kassette hören? Was bestimmt nicht jedermanns Sache ist, bei uns aber super ist: Pause auf dem Sofa, dann wird gekuschelt und ein Film geguckt. Sonst wird es so wie bei euch, ich komme ab einem gewissen Punkt nicht mehr an ihn ran und es eskaliert völlig!

Ich habe daraus gelernt, meinem Sohn immer wieder genug Ruhe zu geben, denn dann ist er auch total pflegeleicht. Wenn wir viel Stress haben und auch mal viel Unterwegs sind, merkt man ihm das direkt an. Das mag mal ein oder 2 Tage gehen, aber dauerhaft kommt er damit nicht klar und reagiert auch irgendwann komplett über. Das ist auch für ihn nicht schön, da tut er mir immer richtig leid. Aber der Fehler lag dann zu 90% bei uns, weil wir ihm zu viel zugemutet haben. Ich sage auch mal Sachen ab, vor allem, wenn wir dafür das Haus verlassen müssten. Und wichtig ist bei uns eine gewisse akustische Ruhe, also nicht dauernde Action mit rumrennen und rumschreien, auch Dauergequassel hat mal Pause (daher der Film bei uns). Dann kommt er innerlich mal wieder runter und danach wird frisch durchgestartet!
Am besten ist auch bei ihm Mittagsschlaf, aber den macht er seit ca. einem dreiviertel Jahr nicht mehr regelmäßig, obwohl er ihn eigentlich bräuchte. Dann ist er um Welten ausgeglichener, aber leider klappt es nicht immer. Er braucht dann auch abends etwas mehr Zeit zum Einschlafen, aber das ist kein wirkliches Problem. Max. 30 bis 45 Minuten, dann ist Ruhe und er steht bisher auch nicht nochmal auf. Aber da ist ja jedes Kind verschieden, das muss man ausprobieren!

LG

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Hallo,

Du beschreibst es eigentlich genau so wie es auch bei uns ist.

Eigentlich braucht er den Mittagsschlaf, aber er macht ihn nur ganz selten.

Habe es auch schon mit CD versucht - klappt auch manchmal. Auch DVD gucken hatte ich schon ab und an (Madagascar 1 und 2 sind bei uns grad hoch im Kurs). Aber wenn ich mich oute, dass ich mein Kind am Nachmittag nen Film schauen lasse, muss ich ja aufpassen dass ich nicht gesteinigt werde ;-)
Ich werde ihm jetzt auf jeden Fall mehr Ruhe geben. Er hat heute Nachmittag eine Stunde in seinem Zimmer verbracht. Hat zwar nicht wirklich geruht, dafür aber auch nicht herumgtobt, sondern ruhig gespielt. Es war auch heute nicht ganz so schlimm wie die letzten 2 Tage :-)
Danke Dir für Deine Antwort :-)

LG

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Du sag mal (wo ich jetzt den anderen Beitrag oben von dir gelesen habe) hat denn dein Sohn ADS oder ADHS?
LG