Verhalten in der Spielgruppe

Hi! Ich brauche mal eure Meinung. Ich gehe mit meiner Tochter (14 Monate) zu einer Spielgruppe. Dort empfinde ich das Verhalten der anderen Mütter als befremdlich. Es kommt ja schon einmal vor,dass kleine Kinder sich an den Haaren ziehen, schlagen oder umschubsen. Auch nehmen Sie sich gegenseitig Dinge weg oder schreien sich an. Ich spreche natürlich nicht von ernsthaften Prügeleien oder Streitigkeiten, sondern von ganz normalen und alltäglichen Trotzreaktionen.

Ich persönlich scheue mich davor, bei solchen Nichtigkeiten sofort regulierend einzugreifen. Nur wenn es zu grob zugeht, mache ich etwas. Ich denke es ist wichtig,dass die Kinder nicht immer vor dem Verhalten anderer und deren Reaktionen auf eigenes Verhalten hin geschützt werden.

Meine Tochter so lernen, wie andere reagieren, wenn sie sich zu grob verhält und es ist natürlich auch in Ordnung für mich, wenn sie selbst einmal zu Seite gestoßen wird oder ein anderes Kind an ihren Haaren zieht.
Die anderen Mütter sind da deutlich empfindlicher und springen immer gleich auf,um durch den halben Raum zu hechten,wenn sie meinen,ihr Kind beschützen müssen. Bei jedem kleinen Schubser wird sofort eingegriffen.

Ich sähe es lieber, wenn die Kinder untereinander, miteinander und voneinander lernen würden.
Nehme ich meine Tochter nicht gleich zurück,wenn etwas vorgefallen ist ernte ich gleich ungläubige und ablehnende Blicke.
Wie seht ihr das?

VG
Moni

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Das muss man etwas differenzierter sehen. Es würde sonst das Gesetz des Dschungels gelten.

Man kann nicht pauschal sagen: Die Kinder sollen das unter sich ausmachen, dafür sind sie noch zu unerfahren, zu unsozial.

Würde man sich immer heraushalten und die Kleinkinder machen lassen, würde zwangsläufig immer der Stärkere, Rücksichtslosere, Egoistischere gewinnen. Die zurückhaltenden Kinder würden entweder ihrerseits ebenfalls kampfbereit und rücksichtslos werden oder aber sie würden durch das rohe Verhalten der anderen Kinder unsicher und noch zurückhaltender werden. Letzteres wäre mit Sicherheit bei kleineren, zierlicheren Kindern der Fall, die ja schon körperlich unterlegen sind.

In den ersten Lebensjahren ist es Sache der Mütter, richtig und falsch zu vermitteln. Dazu gehört auch, das eigene Kind zurückzunehmen und ihm zu erklären, dass Haareziehen dem anderen Kind weh tut. Oder es aufzufordern das Spielzeug XY wieder zurückzugeben, weil man niemandem etwas aus der Hand reißt.

Natürlich ist es okay, wenn man erstmal abwartet, wie das andere Kind reagiert, oft ist es dem anderen in dem Moment eh egal, dass das Spielzeug weg ist. Oder manchmal wird aus dem ganzen auch ein "Spiel", der eine nimmt dem anderen was, der andere nimmt daraufhin dem einen was usw. Da muss man halt beobachten. Aber überhaupt nicht eingreifen kann nicht der richtige Weg sein.

Ab ca. 3 Jahren kann man den Kindern dann zumuten, die Dinge alleine zu regeln, da sie in diesem Alter fähig sind, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen, was wiederum das Verhalten untereinander nachvollziehbarer macht. Ab diesem Alter haben die Kinder auch ein ganz anderes Sozialverhalten.

Gruß, E.

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Also unter "rohem" Verhalten stelle ich mir etwas anderes vor #kratz. Meine Tochter lernt schon daraus, sie hat gemerkt, dass andere weinen, wenn sie gewisse Dinge mit ihnen macht. Da meine Kurze immer mitweint, wenn andere weinen, reagiert sie schnell und hört auf.

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Das kenne ich. Ich bin lieber an Feiertagen auf Spielplätzen und co, da dann häufig die Väter mit draußen sind und nicht so einen Aufstand machen wie viele Mütter, sondern die Kinder einfach mal machen lassen.

Ich greife ein, wenn ein Kind nicht mehr weiter weiß/rumheult etc. und sonst lasse ich machen und schaue zu. Wenn mein Sohn Schutz sucht, bekommt er natürlich, aber eigentlich kann er (und auch alle anderen kleinen Kinder) ganz gut auf sich selbst achten.

Auch wenn es nicht um Gewalt geht, sondern z.B. ums Teilen: viele Mütter bequatschen ihre Kinder, dass sie doch teilen sollen oder mit xy spielen sollen usw. das finde ich auch so unfassbar nervig.

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Das stimmt. Ich denke,wenn sich meine Tochter Spielsachen oder Ähnliches wegnehmen lässt ohne sich zu reagieren,dann muss sie daraus lernen. Die anderen greifen dann gleich ein und nehmen ihren Kindern die Sachen weg,um sie z.B. meiner Tochter wieder zu geben.

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Jup. Sehe das auch so.Ich bin in der naehe und kann einschreiten. Aber ich beobachte auch erstmal und kleb meinen Kind nicht die ganze Zeit am hintern

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Oft regelt sich das eh von selbst...es wird kurz gemotzt und dann sehen sie wieder was anderes und alles ist vergessen.

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Hm, ich greife dann ein, wenn mein Kind anderen an den Haaren zieht,... Kommt aber wohl auch auf das Alter an. Die sind noch nicht alle ein Jahr.

LG

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Bei uns sind auch noch nicht alle ein Jahr alt. Aber wenn ich nicht sehe, dass sich einer ernsthaft wehtut, greife ich trotzdem nicht ein.

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Ich sehe das wie du. Wenn Interesse besteht, begründe ich dort meine Meinung.

Ich bin dann halt einfach die doofe - warte mal auf den Spielplatz im Sommer. Da geht das echt ab.

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Bei uns im Ort gibt es leider keinen Spielplatz #schmoll

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Hi

Bis zu einem gewissen Grad, lasse ich meinen Sohn (23 Mon und seit der 9. LW "Teilnehmer" an vielen Gruppen) seine Gefechte bis zu einem Gewissen grad selbst ausfechten.

...springe auch nicht direkt auf. Auch habe ich "erlaubt", dass mein Sohn auch mal hinplumpst. Bin keine "Helikoptermum", die immer gleich schon mit erhobenen Händen für den "Fall des Falles" bereitstand. Mittlerweile habe ich von mehreren Seiten gehört, dass man sieht, dass mein Sohn ein "darf fallen Kind" ist. Wenn er mal fällt, dann rollt er sich richtig ab etc....während ein paar seiner Helikopterkindfreunde dann direkt richtig mit Kopf/Gesicht aufklatschen. Weil sie immer gleich abgefangen wurden, haben sie in dem Fall irgendwie "lahme Reflexe".

LG

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Das hab ich tatsächlich schon öfter gehört. Ich denke auch, man darf die Kurzen nicht unnötig in Watte packen.

VG

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Ganz ehrlich? Auf so eine Spielgruppe hätte ich keinen Bock! Warum soll ich mir diese merkwürdigen "Erziehungsmethoden" reinzieen, wenn nicht einmal mein Kind einen Nutzen daraus ziehen kann. #kratz

Ich halte mich mittlerweile konsequent von solchen Grupen fern und bin froh eine Spielgruppe unter Gleichgesinnten gefunden zu haben. Lustigerweise gibt es in unserer Spielgruppe so gut wie kein Geheul, und das obwohl, bzw. wohl eher gerade WEIL wir die Kinder (1-2 Jahre) machen lassen, nicht die ganze Zeit auf sie einquasseln, mit Spielchen animieren, etc.

Neulich im Schwimmbad war eine Mutter, die wirklich jede Handlung des Kindes kommentiert hat “XY, nein. XY, tut dies nicht, mach das nicht. XY lass dem anderen Kind die Gießkanne..." #augen Mir haben die Ohren geblutet und ich musste woanders hingehen #rofl

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Ich wohne sehr ländlich, dager habe ich leider keine Alternative bei Spielgruppen #schmoll

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Naja wie sollen sie was von den andern Kindern lernen was die selbst noch nicht gelernt haben?

Bis zu einem gewissen Grad lassen wir in der Krabbelstunde die Kinder auch machen. Wenn mein Kleiner was weg genommen bekommt und nicht anfängt zu weinen, na dann ist das halt so. Weint er aber, schaue ich schon das ich ihm was anderes in die Hand drücke. Meistens kommt dann aber eh die andere Mama und nimmt ihrem Kind das Teil weg und gibt es meinem wieder.

Würde mein Kind aber einem anderen Kind an den Haaren ziehen würde ich schon eingreifen, er hat schließlich zu lernen das er das nicht zu machen hat.

Bei uns in der Krabbelgruppe ist das eigentlich alles recht entspannt und keiner so ne Übermutti.

Bei uns sind die Kinder aber auch zwischen 1,5 Jahren und 5 Monaten. Ist vielleicht auch anders wenn ältere Kinder dabei sind.

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Meine Kurze beobachtet die Reaktionen der anderen ganz genau. Man merkt deutlich, dass sie ihr Verhalten einfach anpasst und variiert. Weint ein anderes Kind, hört sich auf.

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huhu!
klassisches krabbelgruppen problem... ich sehe das wohl ähnlich wie du. klar die kleinen sollen sich nicht groß angehen, aber wegen jedem rempler ein "nun mach mal schön ei und entschuldige dich" finde ich auch übertrieben...

wenn du da allerdings die einzige bist wirst du da nicht viel ändern können... unsere krabbelgruppe teilte sich dann in die helikoptermamis und die pobier-rempler.

im kiga sind sie alle wieder zusammen und so richtig probleme sind in keiner der gruppen zu beobachten... also den richtigen königsweg scheint es da auch nicht zu geben... und augenmaß ist eben eine nicht-fixe sache...

lg gussy die beim 4. kind gar keine spielgruppe mehr probiert hat...

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#pro