Warum ist es vielen so wichtig den Schnuller abzuschaffen??

Hallo,

Ok--ich gebs zu..ich hab hute ET mit dem 2. Kind und mir ist elend langweilig ;-)

Trotzdem wollte ich einfach mal diese Frage stellen..

Der Grund: Ich komme eigentlich aus dem Saarland und dort ist es irgendwie alles etwas "lockerer" mit diesem Schnuller Thema..die Mütter und Kinder sind happy, keiner macht blöde Kommentare und manche Kinder brauchen ihn einfach..

Nun wohnen wir in Hannover und dort gibt es soetwas wie eine Schnullerphobie unter Müttern..es ist gaaaaanz wichtig, dass Kinder ab etwa einem Jahr bald keinen Schnulli mehr brauchen und Mütter sind tierisch stolz wenn sie es "geschafft" haben..so als ob die erfolgreiche Abschaffung des Schnullers die Tüchtigkeit und den guten Erziehungswillen der Mutter unterstreicht!

Es gibt sogar öffentlichre Kommentare von Wildfremden..."Du brauchst soch keinen Schnulli mehr.." bist doch schon groß....

Ich selbst hab einen Schnuller gehabt bis ich fast 4 war - super Zähne, super Gebiss, keine Sprachstörungen ;-)

Mein Vater ist -zahnarzt und bekommt jedesmal Zustände wenn wieder eine Mutter nach Lösungen zum Schnuller Abgewöhnen fragt..."Dann nehmen sie den Daumen und dann kommen die Fehlbildungen an Gaumen und Kiefern" ist oft seine Antwort....

Naja..ok..etwas abgeschweift aber das Thema hat mich in letzter Zeit etwas beschäftigt, da unser 2,5 Jähriger eben immer noch ab und zu öffentlich schnullert und ich mich manchmal fast schon rechtfertigen muss...

Was meint ihr? :-)

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Hi,

Kinder die reden könn(t)en, aber ständig einen Schnuller im Mund haben sind meist einfach nicht zu verstehen, zumindest nicht für Fremde. (Ich habe dann, ehrlich gesagt, auch schon gar keine Lust mich zu bemühen.) Das ist ein Punkt. Der andere: ein z.B. beim Kinderturnen wild tobendes Kind mit Schnuller im Mund ist für mich einfach ein vollkommen unstimmiges Bild. Wenn ein 3-/4-jähriges den Schnuller zum Schlafen braucht, ok. Oder wenn es untröstlich ist, ok. Aber beim Spielen und Toben? Warum? Das macht für mich keinerlei Sinn und das Kind bzw. die Mutter würde von mir auch irritierte Blicke allerdings keinen Kommentar ernten.

VG margery

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Hallo!

Mein Sohn ist jetzt 3,5j und hat zum Einschlafen seinen Schnuller. Sobald er tief schläft verliert er ihn sowieso. Tagsüber darf er ihn zum Trösten (da ist er ihm noch sehr wichtig), und wenn er seeehr müde ist, haben. Beim Spielen und vor allem beim Sprechen muß er ihm dann aber hergeben.

Ich hasse es wenn sich wildfremde Menschen einmischen oder sich ungefragt dazu äußern.
Meine Zahnärztin meint übrigens auch: besser als der Daumen und dass die Schnuller mit dem schmalen Steg viel kiefergerechter sind, als die Alten.

Ich selber hatte einen zum Schlafen bis ich vier war und dann haben wir ihn irgendwo "verloren". Weiß noch, das ich mich Jahre später richtig hintergangen fühlte, als mir meine Mutter erzählte, dass sie ihn damals sehrwohl wiedergefunden, aber weggeworfen hatte.

Bei einem 4jährigen Kind kann man es sicher auf ehrliche Art lösen...

Ich wünsche dir eine baldige, wunderschöne Geburt.
Lg Minitouch

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Zum Einen hat der Kinderarzt mich vor möglichen Zahnfehlstellungen gewarnt und zum Anderen verstehe ich meine Tochter nicht wenn sie mit Schnulli im Mund redet. Zum Schlafen darf sie ihn haben, tagsüber nicht. Das funktioniert super.

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Hallo,
ich hätte jetzt gedacht, weil's schlecht für die Zähne ist. Aber ich seh das auch nicht so eng. Meiner Großen hab ich ihn mit ca. 2 1/2 abgewöhnt und das ging innerhalb von drei Tagen problemlos. War also einfach ;) Mein Kleiner ist knapp 21 Monate und hat ihn noch, gerade in der Öffentlichkeit, weil das beim Einkaufen eine gute Beschäftigung für ihn ist ;) Wir kommen aus Hessen und er wurde nur einmal deshalb angesprochen vor einem halben Jahr schon. Ich hab's darauf geschoben, dass er sehr groß ist und älter geschätzt wurde :D

Also besser als der Daumen ist es bestimmt. Ich hab Daumen gelutscht bis ich fünf war und das hat schon etwas die Schneidezähne vorgedrückt. Die Zahnspangen durfte es dann richten, also ist das heute auch egal. Aber Nucki mochte ich leider nicht ;)
LG

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Ich denke, dass man sich etwas davon verrückt machen läßt, dass der Schnuller eben zu Fehlstellungen der Zähne etc führen kann, und daran will man natürlich nicht schuld sein.
Mein Sohn ist auch gute zwei Jahre alt und ein absolutes Schnullerkind.Aber nur bei uns zu Hause ;-) in der Kita hat er keinen Schnuller mehr, teilweise nicht mal zum schlafen.Kaum sieht er mich, fragt er nach seinem Schnuller.Da merke ich, dass es doch eine Gewöhnungsfrage ist.
Da es aber bei uns zu Hause, gerade beim schlafen, absolut nicht ohne Schnuller geht, werde ich auch nicht auf biegen und brechen den Schnulli abgewöhnen.Unser Zahnarzt hat uns empfohlen, den Schnuller so zum 3.Geburtstag weg zu haben.
Irgendwie stört es mich aber auch manchmal....mein Sohn ist eigentlich ein Kleinkind und ein Schnuller hat sowas babyhaftes.Aber mein Muttergefühl sagt mir, dass ich ihm das Herz brechen würde, würde ich ihm den jetzt wegnehmen.

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Das ist schön, dass bei dir alles ok war ;-)
Ich seh aber zb. an meinem Sohn, dass er undeutlich spricht, wenn er zulange schnullert. Als ich den Schnuller tagsüber ins Bett hab legen lassen, verstand man ihn viel viel besser und er sabberte nicht mehr so seh. Denn er bekommt eine wunde rote Haut um den Mund herum, wenn er den Schnuller viel trägt und den offenen Biss sieht man schon sehr deutlich. Deswegen muss er weg.
Den offenen Biss hab ich auch jetzt bei mindestens 3 anderen gesehen! So selten ist das also nicht.
Ansonsten finde ich über 3 jährige, die tagsüber öffentlich Schnullern doch etwas gewöhnungsbedürftig....aber im Grunde ist es mir wurscht.

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Hallo,

Nichts gegen deinen Vater, bezogen aber auf den Schnuller ist er ein schlechter Zahnarzt und wäre ich deine Erzieherin und du hättest mit 3 noch den Schnuller, hätte ich deine Mutter gejagt.

Man muss überhaupt gar nichts sagen. Gebe das Thema als Stichwort bei Google ein und da kommen schon Fachbeiträge mit Gründen dazu. Ein Schnuller ist für den Anfang gut. Am Anfang, an dem die Kinder noch keine andere beruhigungsmöglichkeiten haben.

Nach erstem Jahr nenne ich es bezogen auf den Tag irgendwie ,,Versagen" der Mutter und hat für mich mit einer Lockerheit überhaupt nicht zu tun.

Meine Kinder hatten an sich keinen Schnuller und keins von Ihnen ist zum daumenlutscher geworden.

#winke

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Schoen fuer Dich, dass Deine Kinder scheinbar weder Schnuller noch Daumen brauchten, aber die meisten Kinder haben nunmal ein Saugbeduerfnis, das, auch tagsueber, ueber das erste Lebensjahr hinausgeht! Und da die meisten Muetter zu dieser Zeit nicht mehr stillen ist es nur fair, dem Kind eine Alternative zu bieten.
Wenn man sich richtig informiert kann man uebrigens auch herauslesen, dass die meisten Zahnaerzte den Schnuller bis ca zum 3 Lebensjahr ok finden (solange er nicht staendig I'm Mund ist). Es ist aber nunmal zu beobachten dass es teilweise unter Muettern einen regelrechten Wettbewerb gibt, wessen Kind als erstes schnullerfrei ist, genau wie bei so vielen anderen Themen heutzutage. Man koennte aber nun auch sagen, dass Muetter, die ihren Kindern das Saugen so frueh verwehren, versagt haben, aber das ist natuerlich genau so schwachsinnig wie Deine Aussage!

Und ganz ehrlich, wenn ich Deine Beitraege hier immer so lese: Wenn Du die Erzieherin meines Kindes waerst, braeuchtetst Du mich nicht jagen, da wuerde ich schon von ganz alleine davon laufen.

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Dieses "Saugbedüfnis" scheint aber nur regional ausgeprägt zu sein. In der Kita meines Kindes ( ab 2) und auch beim Tagesvater (unter 2) hatte der Großteil tagsüber keinen Nuckel mehr. Kinder lernen auch ganz schnell, dass es auch andere Beruhigungsmöglichkeiten gibt. Und selbst die TE sagt, dass es in Hannover scheinbar möglich ist, dass Kinder unter 3 dann doch mal ohne Nuckel unterwegs sind. Während es in ihrer Region durchaus "normal" ist. Man kann sich auch viel einreden, damit es "okay" ist.

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Hallo,

weil es eben doch möglich, dass ein Kind unter 2 nicht jeden Tag den ganzen Tag einen Nuckel in der Schnute haben muss. Und die kinder, die ihn wirklich brauchen, sind selten und es dient mE nur als Argument, um sich eben nicht mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen. Denn der Nuckel ist wie das Thema schlafen: Wenn man hier etwas ändert, dann haben vor allem die Eltern Angst, dass es danach Terror pur gibt. meist aber völlig unbegründet. Sieht man auch an den Threads dazu, wenn man im Nachhinein feststellt, dass es doch nicht so schlimm war und das größte Problem man doch selbst war.
Ich habe 2 Kinder. beide mit einem Jahr tagsüber ohne Nuckel unterwegs. Und während wir bei der kleinen noch dachten: Oh Gott: das wird schwierig (sie hatte teilweise 5 Nuckel gleichzeitig im Bett), hat es sich nachher gezeigt, dass diese Ängste völlig überflüssig waren. Sie hat sich genauso schnell vom Nuckel gelöst wie ihr Bruder.
Daher meine Meinung: Die Eltern sind das "Problem". Die kinder nur selten.

vg, m.

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Komisch, ich war nun schon bei mehreren Zahnärzten. Egal ob im Saarland oder in Bayern, alle waren gleichermassen der Meinung, der Schnuller sollte doch mit dem 2. LJ verschwinden, da er durchaus Sprachstörungen und Gebissveränderungen mit sich bringen kann.
Das berühmte "schnullerloch" ist auch nicht weitergeholt. Soll heissen, wenn das kind die zähne zusammenbeisst bleibt vorne ein loch..es kommt dann zum lispeln, im schlimmsten Fall können die Kinder nicht mehr richtig abbeissen.
Obwohl meine Maus mit 2 den Schnuller komplett abgegeben hat und sie ihn "nur" nachts hatte kam es zu diesem "Loch". Ihr Kumpel das gleiche Problem.
Schön, dass es bei dir selber zu keinerlei Komplikationen kam..aber ist doch das Gleiche wie mit dem Rauchen in der SS. Raucherinnen sagen später auch: Ach, mein Kind ist gesund, dem hat es nicht geschadet.
Es gibt eben immer 2 Seiten der Medaille.

Kein Zahnarzt hat mir empfohlen, den Schnuller weiterzugeben.
Ausserdem finde ich selber, dass ein 4 Jähriger keinen Dauerschnulli mehr im Mund braucht. Sieht weder schön aus, noch nutzt es dem Kind.

Im Endeffekt steht es Fremden natürlich nicht zu Kommentare ungefragt zu geben, das steht keinem zu wenn es um die Erziehung geht.

Aber wenn jemand jetzt wie du hier im Forum gezielt nachfragt, dann sage zumindest ich: Schnuller mit 4, das muss nicht sein. Was du draus machst ist natürlich deine Sache.
PS: Kenne keine saarländische Freundin, die es so sieht wie du.

lg

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>es kommt dann zum lispeln, im schlimmsten Fall können die Kinder nicht mehr richtig abbeissen.

Naja "nicht richtig abbeißen" bezieht sich dann aber auch auf sehr sehr wenige Nahrungsmittel: z.B. Schinken und echt große platte Salatblätter. Abgesehen davon kann man alles abbrechen indem den Winkel beim Beißen verändert oder mit Hilfe der Zunge trotzdem abbeißen oder man steckt es ein Stück weiter rein und beißt mit den Eckzähnen oder Backenzähnen ab ( je nachdem wann die Zähne dann doch mal zusammenkommen).

Da würde ich jetzt das Lispeln als störender empfinden.

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FALSCH: Die Kinder können aufgrund des offenen Bisses nicht mehr in ein stück brot, Äpfel etc beissen, weil eben dann ein grosses Loch zwischen den Zahnreihen ist.
Sorry, aber wer beisst denn bitte ein Stück Salatblatt ab oder Schinken? Normalweise habe ich doch eine Scheibe auf dem Brot oder stecke sie mir dann meinetwegen geschnitten in den Mund. Da gibts nicht viel zu beissen!

Was man jetzt persönlich als mehr oder weniger schlimm bezeichnet ist ja jedem selbst überlassen.
Fakt ist aber, dann langes Schnullern nicht gut fürs Gebiss ist. Und das sagt einem normalerweise jeder gute Zahnarzt.

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