Meine Tochter liebt und vertraut Oma und Opa mehr

Meine Tochter ist 1,5 Jahre und ein sehr offenes, liebenswertes kleine Mädchen. Sie hat wenig gefremdelt und ist immer neugierig auf andere Personen. Ich habe noch Elternzeit und verbringe viel Zeit mit ihr. Wir besuchen andere Kindergruppen, treffen Freunde, gehen viel spazieren und sie liebt einkaufen, weil sie gerne andere Menschen beobachtet. Zu Hause bin ich Ihre Bezugsperson, wir machen viel Quatsch, singen und sie übernimmt kleine Arbeitsaufträge, spielt aber auch allein und beschäftigt sich selbst. Sie ist schon lange ein Nachmittag die Woche bei meiner Mutter und ab und an auch zwei Nachmittage pro Woche. Es hat bereits mit 4 Monaten angefangen, dass ich das Gefühl hatte, dass sie sich über Oma besonders freut. Das war schön und beruhigend, es erleichtert den Alltag, wenn das Kind nicht auf die Mama fixiert ist. Aber es hat sich immer mehr vetstärkt. Sie freut sich riesig wenn Oma kommt, weint wenn sie geht. Wenn ich sie am Nachmittag abhole begrüßt sie mich nicht, will nicht auf meinen Arm und hängt an Oma. Wenn wir alle zusammen sind, ignoriert sie mich, fordert meine Mutter zum Spielen auf und wenn sie erschreckt oder weint, sucht sie Schutz bei meiner Mutter, nicht bei mir. Sie kommt nicht einmal zu mir, wenn ich täumlich näher bei ihr bin, oder auf tröstend auf sie zukomme. Natürlich bekommt sie bei meiner Mutter ungeteilte Aufmerksamkeit und wird vetwöhnt und meine Mutter spielt ganz toll mit ihr. Trotzdem hätte ich gedacht, dass ich meiner Mutter sehr ähnlich bin, ich war immer der Liebling aller Kinder im Freundeskreis und kann mir nicht erklären, warum ich meine eigene Tochter nicht richtig begeistern kann und sie mir so 'aus dem Weg geht'. Sie hat bei uns viele Freiheiten, da sie sich auch von Anfang an, an die wenigen festen Regeln super gehalten hat. Natürlich hört sie von mir eher mal ein 'nein' als von meiner Mutter, aber da sie sehr lieb und in allem bedacht ist, gibt es nur wenige Situationen, in der ich ihr Grenzen setzen muss. Sie darf alles ausprobieren und ich versuche auf sie einzugehen. Trotzdem ist sie von allem was Oma macht, sehr. IRL mehr begeistert und interessiert. Es hört sich vielleicht so an, als würde ich täglich um ihre Liebe buhlen, dass tue ich natürlich nicht. Ich kann es mir wirklich nicht erklären... ich dachte, dass ich als Mama (die für Sie da ist, auf die sie sich verlassen kann, auch Ihre Bezugs- und Vertrauenspetson ist. Es verletzt mich, dass sie mich teilweise ablehnt und komplett ignoriert, wenn meine Eltern dabei sind. Auch mein Vater hat noch einen höheren Stellenwert als ich. Ich freue mich sehr, dass sie meine Eltern liebt und sie spielen eine große Rolle in unserem Leben. Aber es beunruhigt mich, dass sie ihnen offensichtlich mehr vertraut und in jeder Situation bevorzugt.
Woran kann dies liegen?

1

Du BIST doch aber die wichtigste Person in ihrem lebrn. Nur WEIL sie dich als sicheren Hafen hat und du ihr zu verstehen gibst, dass du IMMER da bist, kann sie so sein, wie sie ist. Die sichere Bindung zu den Eltern erkennt man daran, dass Kinder eben gern und problemlos zu anderen wichtigen Personen einen engen Bezug herstellen können. Nur weil du ihr Sicherheit gibst, sie immer liebst, ihr etwas zutraust usw. Hat sie die nötige Sicherheit anderen vertrauen zu können. Das Verhalten von ihr heißt nichts anderes als das du einen super Job als Mutter machst und sie keine angst vor dem loslassen hat, weil sie weiß, dass du immer da sein wirst. Also alles richtig gemacht.

11

Ein toller text. <3 <3

2

Hallo,

ich hab hier schon häufiger im Forum gelesen, dass es wohl daran liegen könnte, dass Mama eben immer verfügbar ist und die Oma nur 1-2 x pro Woche. Ich selbst gehe 3-4x pro Woche arbeiten (immer nur ca. 4 Stunden) und freue mich, dass mein Sohn bei meiner Mutter in der Zeit glücklich ist. Aber es ist teilweise auch so wie bei dir, er hängt sofort bei ihr, sobald meine Mutter da ist und ich bin abgemeldet. Wenn wir unsere Straße entlang gehen, streckt er sein Ärmchen in Richtung ihres Hauses aus und meckert kurz, wenn ich mit ihm weiter gehe. Ich war auch schon etwas geknickt... Neulich erzählte mir meine Mutter aber, dass sie mit ihm spazieren ging und er fing plötzlich bei unserem Haus an zu weinen und wollte unbedingt nach Hause... Also ich glaub zu Hause bei Mama ist es doch am besten ;-)#verliebt

Mach dir keine Gedanken #winke

3

Genau sowas wie Sassi33 wollte ich auch gerade antworten. Sie trifft den Nagel auf den Kopf. Bei euch läuft alles richtig und du bist die wichtigste Bezugsperson deiner Tochter. Vielen Kindern gefällt es, wenn sie mal von einer anderen Person (muss natürlich schon auch eine Vertrauensperson sein) getröstet werden. Ist so etwas wie ein kleiner Liebes/Vertrauensbeweis. Das heißt aber keinesfalls, dass sie diese auserkorene Person, die sie trösten darf, mehr lieben als die eigene Mama. ;-)

4

Vielen Dank für die lieben Antworten, dass beruhigt mich schon sehr. So wie ihr es sagt, ist es nachvollziehbar und freut mich sogar. Nichts desto trotz gibt es immer Szenen, in denen sie mich wirklich ablehnt. Beim trösten wegschiebt und zu Oma möchte und wenn ich sie nach 6 Stunden Wiedersehen, sie keine 10 Sekunden auf meinem Arm bleiben möchte und sofort zurück zu Oma und Opa. Nicht manchmal, sondern konsequent immer, wenn Oma oder Opa dabei sind. Wenn sie mal erschreckt oder weint (was nicht allzuoft vorkommt) oder müde-quengelig ist und ich lieb auf sie zukomme, läuft sie an mir vorbei zu Oma, egal wie weit diese weg steht.

6

Ja, das kenne ich! Bei meinem Großen war es exakt so wie du es beschreibst und ich war manchmal echt traurig drüber. Allerdings kam irgendwann mal eine kurze Phase, wo es andersrum war und DAS war wirklich stressig, besonders da ich arbeiten musste. War zum Glück nur 1-2 Wochen, aber das war der Horror für mich - dann lieber weinen, wenn Mama kommt.

Ich hab mich auch derart schlecht gefühlt und das dann meiner Oma gegenüber auch mal erwähnt (sie passte damals hauptsächlich auf ihn auf). Ich sagte: "Ich glaub, der braucht mich gar nicht." Sie dann so: "Oh, täusch dich nicht! Der weiß ja genau, dass du da bist. Wenn du weg bist, fragt er ständig nach dir."

Das mit dem Abholen lässt sich einfach erklären: Dein Kind ist bei Oma und Opa, alles dreht sich um das Kind, sie fühlt sich wohl und hat sich grad schön "dort eingerichtet". Jetzt kommt Mama zu einer absoluten "Unzeit" ;-) und möchte es dort quasi "rausreißen". Ich liebe meinen Mann und meine Kinder wirklich sehr, aber ich stelle mir grad vor, ich sitze bei einer Freundin absolut gemütlich beim Quatschen. Nun steht "plötzlich" mein Mann in der Tür und möchte mich abholen. Hm. Ich würd mir auch denken: "Was will der denn jetzt?" Du nicht?

9

Das kenne ich von unserer großen Tochter gut :-) Sie kam heute von ihrem 3-Tages-Urlaub zurück mit den Großeltern (macht sie regelmäßig - campen) und wollte trotzdem viiiiel lieber bei der Oma auf den Arm. Das ist für uns völlig ok...nach kurzem ankommen zu Hause hat sie sich dann auch brav verabschiedet. Trotzdem hat sie jeden Abend von Mama und Papa erzählt sagt die Oma und zu Hause kommt sie auch sofort zu mir. Oma war schon von Geburt an eine sehr wichtige Bezugsperson und das war auch so gewollt.

Ich mache mir da keine Sorgen...Oma ist eben trotz allem was besonderes und verwöhnt auch viel mehr. Schon klar das man da nicht nach Hause will ;-)

5

Ich finde es toll wenn kinder sich bei oma wohl und geborgen fühlen und auch lieber mit oma spielen....Ich persönlich finde es allerdings doch recht befremdlich das sie sich lieber von oma trösten lässt als von Mama. Das kenne ich so nicht. Oma war gerne die nummer eins aber ist sie hingefallen, hat sich weh getan etc dann war ihr erster weg zu mama. Ich hätte es schon sehr merkwürdig gefunden wenn sie da zu oma rennt obwohl ich auch anwesend bin.

7

Und? Befremdlich, merkwürdig, mag sein. Was hat die TE davon, dass du es befremdlich siehst? Ich finde es z.B. befremdlich und merkwürdig, wenn 2jährige nicht bei der Oma auf dem Schoß sitzen bleiben (einer Oma, die sie täglich sehen und die das Kind auch betreut), damit Mama kurz ihr Grillfleisch essen kann. So ist es bei ner Freundin von mir. Soll ich das dann auch laut sagen? Jedes Kind ist anders und das lässt sich auch nicht so stark beeinflussen.

Ich lese aus dem Beitrag der TE raus, dass sie sich liebevoll um ihr Kind kümmert. Mehr kann sie nicht tun. Und wenn das Kind lieber zu Oma geht zum trösten, dann tut das der Mama sicher genug weh, da brauchst du es ihr nicht auch noch hinzureiben, dass du es merkwürdig findest.

Ich kann mir z.B. vorstellen, dass das Kind eben unterscheidet, wo es ist. Ist es daheim, dann ist Mama zuständig, ist es bei Oma, dann ist Oma zuständig. So war es bei uns immer beim Großen. Der ist jetzt 7 und wenn er echt krank ist mit Fieber usw., dann braucht er irgendwann doch die Mama. Wenn er hinfällt, dann braucht er ... - jetzt pass auf - GAR NIEMANDEN!!! Da wird er stocksauer und möchte nicht angefasst werden. Was ist das nun?

8

Mach Dir keine Sorgen, das ändert sich wieder!

Bei uns war der Opa der absolute Held. Sogar als ich mit meinen Eltern im Urlaub war (da war mein Sohn gerade 2) und einen Tag später erst nachkam, wollte er dennoch ständig bei seinem Opa bleibe und ich kam nicht so richtig an ihn ran. Allerdings nur 2 Tage lang. Danach durfte Mama nicht mal mehr alleine aufs Klo. So ändert sich die Situation.

Opa war auch nach dem Urlaub noch der Held und die zwei hatten lange ein inniges Verhältnis. Mittlerweile ist mein Sohn 5 und will schon nicht mal mehr bei Opa und Oma schlafen (das hat er früher 1x/Woche getan) Am liebsten ist er zu Hause bei Mama und Papa.

Dein Kind fühlt sich wohl bei den Großeltern und das ist gut so, weil es Dir Zeit für Dich selbst gibt. Also genieße es, denn die Zeiten ändern sich auch wieder ;-)

10

Huhu. Schreibst du grade von meinem sohn? ;-)

Jaaa wir wissen dass wir darüber froh sein müssen, dass unsere kinder gerne dort sind, aber wenn er unerbittlich weint wenn wir heimfahren, macht mich das schon manchmal traurig. Ich mache alles für ihn, mache spaß mit ihm, habe ihn noch niemals weinen lassen, bin immer da. Aber das ist es wohl einfach. Wir sind eben immer da und bei oma ist es spannend. Meine mama lässt sich immer tolle sachen einfallen. Zuhause ist ja doch eher alltag.

Als ich im märz ein paar tage im kh war, war ihm das total egal. Mein mann hat mich mit ihm besucht, er hat mich nur angeschaut als ob alles wie immer wäre. Kein besonderes interesse an mir. Na danke. :D

Ich glaube man darf das nicht negativ sehen. Ich fand meinen papa und opa oft auch toller als mama. Sie war ja immer da und hat auch öfter geschimpft.

Unsere mäuse haben uns trotzdem sehr lieb. Sie vertrauen uns eben zu 100%. Sie wissen ja, dass wir immer da sind, wenn sie uns brauchen. Ist doch auch ein schönes gefühl.

Lg julia