Hallo ihr Lieben, ich bin gerade ziemlich durcheinander und würde gerne um euren Rat und eure Erfahrungen bitten.
Mein Sohn ist gerade 2 geworden und geht seit einer Woche in den Kindergarten ( Einrichtung für Kinder von 2 bis 6 Jahre)
Er ist eigentlich ein sehr offenes Kind, welches schnell Kontakt zu anderen Kindern und Erwachsenen findet, und in der Öffentlichkeit überhaupt nicht anhänglich ist, sondern immer zu anderen geht. Dementsprechend hat er sich riesig auf den Kindergarten gefreut.
Der erste Tag war auch super, und so wie ich es von ihm erwartet hatte. Er ist sofort zu den andren Kindern gesprungen und hat "mitgespielt". Er hat lediglich immer nur kurz geschaut ob ich da bin und auch zuschaue ;).
Beim nachhause gehen ( wir waren 1 Stunde gemeinsam in der Einrichtung) hat er sich sehr auf den nächsten Tag gefreut.
Leider fehlt in der Gruppe momentan ein wenig "Struktur", da die Gruppenleitern seit diesem Monat dauerhaft weg ist, und die neue Leiterin, eine Kinderpflegerin, leider noch sehr unerfahren ist, und natürlicherweise noch in ihre Funktion reinwachsen muss. Sie hat sich auch die ersten 2 Tage nicht wirklich um meinen Sohn "gekümmert", so dass er sie nicht als Bezugsperson erkannt hat. An Tag 3 sollte ich für 10 Minuten rausgehen, was sich so dargestellt hat: Frau X geht auf mein Kind zu ( nimmt das erste mal intensiv Kontakt auf), und bittet mich, nach einigen Minuten, dass ich mich "rausschleichen" soll. Das Ergebnis: nach 7 Minuten bin ich von der zweiten Fachkraft wieder reingeholt worden, Lars weine untröstlich. Seit dem ging es bergab. Er wollte am nächsten Tag nicht mehr hin, weinte bitterlich als er Frau X, sah, klammerte sich an mich. Dennoch hat sie es allmählich geschafft, seine Aufmerksamkeit zu erhaschen und ich sollte wieder rausgehen und nach 10 Minuten wieder kommen. Ich hatte ein furchtbares Gefühl dabei, bin nach 8 Minuten wieder rein und fand ein völlig verzweifelt weinendes Kind auf dem Schoß der Kinderpflegerin. Sie meinte, er hätte sich wohl kurz zwischendurch beruhigt und gerade wieder angefangen weil er sich über etwas erschrocken hätte ?!?!
Am 5. Tag begann er schon zu weinen als wir in den Gruppenraum traten, und klammerte sich an mich fest, als er Frau X sah.
Frau x erklärte mir, dass wir so weiter verfahren sollten, 10 Minuten rausgehen und dann wieder kommen, bis Lars "gelernt" habe, dass Mama immer wieder zurück kommt und er ebenso "gelernt" habe, dass auch sie ihn trösten kann.
Lars war gestern und heute Wahnsinnig anhänglich und wenn man das Wort "Kindergarten" in den Mund nimmt, wirkt er verstört.
Ich habe Angst, dass mein Kind durch diese Art der "Eingewöhnung" , sein Urvertrauen an mich verliert und ich seiner kleinen Seele schade. Ich hätte mich nicht einfach rausschleichen dürfen, das hat glaube ich die ganze Eingewöhnung kaputt gemacht.
Am liebsten würde ich die Einrichtung wechseln und nochmal an einem anderen Ort von vorn anfangen. Leider ist die Kindergartensituation bei uns in der Gegend so schlecht, dass ich wohl kaum wo anders einen Platz bekomme
Ganz rausnehmen, und mit 3 Jahren einen neuen Versuch starten?
Aber eigentlich sollte ich nächsten Monat wieder arbeiten gehen. Aber ich ziehe in Erwägung noch ein Jahr zuhause zu bleiben, bevor ich meinem Kind so einen Schmerz zumute.
Ich bin echt verzweifelt. Lars ist bis jetzt sehr Bedürfnisorientiert aufgewachsen, er schläft überwiegend im Familienbett, wird nachts noch gestillt und jedes weinen wurde bis dato ernstgenommen.
Und jetzt soll ich ein weinendes Kind im Kindergarten zurücklassen???
Das tut mir in der Seele weh..
bitte teilt mir eure Erfahrungen mit, dass ich eine Entscheidung treffen kann.
Ich danke euch sehr!
Viele grüsse Lia
Kindergarteneingewöhnung läuft schief- abbrechen??
Also ich finde du übertreibst ziemlich! Ich verstehe Natürlich das dein Mutterherz blutet! Aber was glaubst du denn wie eine Eingewöhnung sonst statt finden soll als sich heimlich für 10 min raus zu schleichen? Meinst du statt rausschleuchen ist eine Verabschiedung für dein kind besser?....Trau deinem Kind mal etwas zu! Er schafft das schon. Aller Anfang ist schwer. Wichtig ist doch ganz einfach das du deinem Kind immer und immer wieder ein gutes Gefühl vermittelst, auch in Bezug auf die Erzieherin. Kinder merken nämlich ganz genau wenn mama kein Vertrauen zur Erzieherin hat.
Natürlich muss die Mutter sich verabschieden! Vom Berliner Modell hast du auch noch nie gehört!!!
ich finde du übertreibst!! Die Kinder müssen doch die Möglichkeit haben sich von ihrer Mutter zu verabschieden!
Für mich hört es sich so an, als wenn du sowieso schon entschieden hättest, Lars noch zu Hause zu lassen. Das wirkt sich dann auch auf die innere Einstellung zum Kindergarten aus. Deine Verunsicherung spürt Lars und kann deswegen nicht fröhlich spielend im Kindergarten verweilen. Also entweder überzeugt sein und überzeugt rüberkommen oder es ganz lassen. Kindergarten wechseln würde ich nicht, das ist noch mehr Durcheinander.
Hallo,
du Arme - doofe Situation. .
Wir sind auch gerade in der Krippeneingewöhnung - inzwischen seit 4 Wochen. Mein Sohn ist ebenfalls 2.. allerdings entgegen deinem Kleinen ein Kind, dass sehr auf mich fixiert ist und ich habe mich auf Probleme eingestellt.
Ich erzähle dir mal, wie es bei uns läuft:
Ich sollte die ersten 5 Tage mit ihm zusammen je 1 Stunde bleiben. Die Bezugserzieherin und auch die anderen Erzieherinnen haben sich bewusst die erste Woche zurückgehalten, ihn immer mal angesprochen - aber ich habe ihn eigentlich betreut. Das war dann für ihn eine schöne "Spielgruppenerfahrung" und er ist gerne hingegangen.
Dann sollte er 1 Woche 1 Stunde alleine bleiben, wenn es klappt auch länger. Ich sollte mich aber auf jeden Fall verabschieden! Der Kleine hat immer geweint.. sich aber immer irgendwie trösten und ablenken lassen. Ich sollte dann alle Situationen erstmal mit ihm zusammen durchleben - Frühstück, Wickeln, Zähneputzen, Garten, ... So haben wir es innerhalb von 4 Wochen geschafft, dass er inzwischen von 9-14 bleibt und ich ihn direkt nach dem Mittagsschlaf abhole. Ziel ist dann ab Oktober 8.30-15 Uhr.
ABER - er weint immer noch beim Abgeben, fragt mich ständig ob ich jetzt arbeiten gehe - auch jetzt am WE, klammert sehr - es beschäftigt ihn also alles sehr und ist eine grosse Umstellung. Andererseits singt er erste Lieder aus dem kiga, spricht den Mittagsspruch naCh und nennt erste Kindernamen - er fühlt sich auch schon wohl da. UND - ich vertraue dem Personal da.
Lange Rede kurzer Sinn - das ist eine riesige Umstellung, gib dem Kleinen Zeit. Weinen bei der Trennung ist normal, wichtig ist nur, dass er sich irgendwann ablenken lässt. Ganz wichtig - verabschiede dich immer. Auch ein Kind was sonst offen auf andere zugeht ist irritiert, wenn er auf einmal ganz alleine in dieser fremden Umgebung bleiben soll. Vielleicht fangt ihr nochmal neu an und du bleibst nochmal 2 oder 3 Tage mit ihm zusammen da und gehst dann nach kurzer Verabschiedung mal kurz "auf die Toilette".. Dann kann man die Zeit langsam steigern. Setz dich nicht unter Druck.. auch wenn du in 1 Monat arbeiten musst. Manche Kinder brauchen halt länger.. Vielleicht kannst du ja den Arbeitsstart auch noch 1 Monat nach hinten schieben? Ich würde nicht abbrechen - ausser du musst nicht unbedingt arbeiten und kannst ihn noch 1 Jahr Zuhause lassen..??
?
Alles Gute euch!
Vielen lieben Dank für deine verständnisvolle Antwort, schlumpfine23. Ich wünsch dir mit deinem kleinen und der Kita weiterhin alles gute!
Ach ja: So wie es bei schlumpfine23 läuft ist es richtig! Das ist eine Eingewöhnung, wie sie laufen sollte. Trennungsschmerz gehört dazu, das Kind geht aber trotzdem gerne in die Kita.
Die Frage ist, ob man das bei euch noch so "hinbiegen" kann?! Es liegt einfach auch sehr vieles an der für die Eingewöhnung zuständigen Fachkraft....!
Hallo,
bei uns waren die ersten 3 Wochen hart.
Ich finde die Zeit extrem knapp und schnell!
Wir hatten 2 Eingewöhnungstage zusammen. Dann bin ich nach eineinhalb h mal für 15 minuten fürs Frühstück raus. Das klappte drei Tage lang super. Dann der erste Trennungsversuch und nix ging er weinte bis er kurz vorm Übergeben war
Ich bin dann 2 Wochen täglich mit ihm 2 Stunden in der Gruppe geblieben ohne Trennungsversuch. Dann bin ich beim Frühstück raus und nach dem Essen wieder gekommen, die ersten 2 Tage weinte er, ließ sich kurzfristig trösten. Am 3. Tag ass er sogar ein wenig. Das machten wir eine ganze Woche. Die Trennung danach war ich war noch nicht am Auto rief mich die Erzieherin an dass er sich beruhigt habe und ich ihn in 2 oder 4 h abhole, wir würden nochmal telefonieren. Ich holte ihn nach 4 h ab. Also Die ersten 2 oder 3 Wochen weinte er schon wenn ich ihn in den Raum schob, aber wir hatten eben diese Eckpunkte (Erst ist Stuhlkreis dann Frühstück dann Spielplatz, dann Obstrunde und wenn Du da aufgegessen hast holt dich die Mama) Gut, er weinte kurz beim Abgeben und dann wenn ich nicht im Rahmen stand wenn er die letzte Traube verschluckt hatte aber ansonsten gewöhnte er sich gut ein. Das heißt nach 3 Wochen in denen schon von Aufgeben die Rede war sprang es auf einmal auf 4 Stunden. Ohne Tränen geht eine Eingewöhnung meistens nicht, auch nicht mit 3 und nicht mit 4.
Jetzt geht er 3 Monate hin und steht morgens im Bett und das erste was wir hören ist "Timi? Tom? Hannah?" Er rennt zum Auto, er lässt mich im Gespräch mit der Erzieherin stehen und geht in die Bauecke, ...
Wichtiger als die Zeit wäre eine Tätigkeit an der er sich orientieren kann. Sprich "Für das eine Lied geht Mama raus, zum Essen geht sie raus, ... Und nie Rausschleichen! Die Tränen und die offizielle Trennung zerstören kein Urvertrauen, aber heimliches Verschwinden auf Dauer schon! Rede mit ihm, Rede auch Nachmittags mit ihm, dass er morgen in den Kindergarten geht und Du zum Essen rausgehst, ...
Auch später immer die Tätigkeit benennen, also "nach Eurer Obstrunde hole ich Dich ab", da haben Kinder mehr Verständnis für, Zeitgefühl haben sie keins.
Viellicht könnt ihr noch ein paar Tage zusammen hospitieren damit er mehr Bezug aufbauen kann? Glaubt mir, je mehr Zeit man am Anfang investiert umso besser läuft es hintenraus. Aber im Prinzip ist es so wie die Erzieherin sagt, er muss auch lernen dass er sich auf Dich da verlassen kann. Das dauert. Aber vielleicht könnte man ihm ein paar Tage mehr Zeit geben sich an alles zu gewöhnen.
Alles Gute Euch!
Hallo,
mir tut das von Herzen leid,was euch passiert ist!!
Ich würde euch so gern mal drücken!!!
Kinderpflegerin.... sind doch nur 2Jahre Ausbildung von den 5Jahren... sorry geht garnicht!!!
Du hast schon recht,man darf sich nie von Kind wegschleichen!!!
Man muss sich verabschieden z.b sagen... Mutti geht etwas zu trinken holen,bin gleich wieder da...
Kannst du dich nicht wegen einer Tagesmutti umhören!!!
Ich glaube,die Kita ist bei den kleinen durch...
Drücke euch die Daumen,das alles gut wird!!!!!!
Mfg Susi&Fynn
Hey,
also ich muss ehrlich gestehen, ich finde es UNMÖGLICH, dass so heut zu Tage noch Kinder eingewöhnt werden.
Dein Gefühl ist ganz richtig: was diesen kiGa angeht ist der Zug ziemlich abgefahren weil die Erzieher es vermasselt haben.
Zunächst ist es extrem wichtig, den Kindern die Zeit zu lassen, die sie brauchen. Und das spüren am besten sie selbst und die Eltern. Wenn man das Gefühl hat das Kind ist noch unsicher, sollte man es auf keinen Fall alleine dort lassen, auch nicht für 5 Minuten. Zu einem der Erzieher sollte ein einigermaßen gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut sein. Denn, ganz klar, es muss sich trauen auf diesen im Zweifel zuzugehen und vor allem darauf VERtrauen, dass dieser Erzieher in Mamas Abwesenheit seine Bedürfnisse erkennen und befriedigen kann.
Und diese Basis kann unmöglich an Tag 2 schon da sein?!
Meine Mädels hatten eine Eingewöhnung von einmal 4 und einmal 7 Wochen. Mein Mann hat diese übernommen und war 2 Wochen immer präsent aber im Hintergrund bevor er dann (problemlos) für 15, später 30 Minuten verschwand. Es wurde immer dann gesteigert wenn alle das Gefühl hatten, unsere Tochter kann das auch schaffen. Hätte sie geweint, hätte man meinen Mann sofort angerufen, denn ansonsten wäre die Vertrauensbasis in Gefahr und es wäre ein Rückschritt. Das Kind muss wissen: im Notfall kommen Papa oder Mama. Das ist existenziell!
Und wie gesagt: ich verstehe nicht, dass es nicht längst überall so gehandhabt wird. Wirklich traurig...
Ich hoffe sehr ihr findet einen besseren KiGa, der ebenso wie ihr bedürfnisorientiert handelt.
Liebe Grüße
Hallo, bis auf das Verabschieden- das haben wir- war es bei uns ähnlich. Ich sollte trotz allem immer wieder wegbleiben. Bis ich ein Schlussstrich gezogen habe. Ich habe gesagt, dass wir nochmal ganz von vorne anfangen! Das ich wieder ein paar Tage mit bei ihr in der Krippe bleibe usw. Also wirklich ganz, ganz langsam. Ich verstehe manche Erzieherinnen nicht. Natürlich ist das Kind häufig am ersten Tag gut gelaunt, abgelenkt, neue Spielzeuge- aber Vertrauen ist doch längst noch nicht in so kurzer Zeit aufgebaut worden. Und dennoch wird oft zu einer schnellen Eingewöhnung gedrängt.
Macht es langsam! Nochmal ganz von vorn.
Viel Glück.