Eigentlich wollte sie nie so eine "Teilzeitmami" werden - mindestens 30 Stunden die Woche Arbeitszeit waren das, was ihr vorschwebte. Aber dann ... das Kind wirklich so lange in Betreuung geben???? Sie ist nicht die einzige, die sich mit der Verschiebung der Prioritäten herumschlagen musste...
Ein Tipp vom urbia Team

Plötzlich sind meine Vorstellungen völlig anders...

Hallo

Ich möchte einfach nur meinen Frust und meine wirren Gedanken nieder schreiben.
Vielleicht gibt's ja aber auch die ein oder andere Anregung für mich.
Die Schwangerschaft und unser Sohn war für uns eher überraschend und so nicht wirklich geplant.
Ich war ein Jahr zuhause und bin dann wieder mit 30 Stunden in den Job eingestiegen, mein Mann hat ebenfalls seine Arbeitszeit auf 30 Stunden reduziert.
Geplant war anfangs immer das unser Sohn bis 16 Uhr im Kindergarten bleibt, als es dann soweit war waren wir doch sehr froh dass wir mit Hilfe meiner Eltern und Schwiegereltern die Kindergartenzeit auf den Vormittag begrenzen konnten.
Nun steht die Entscheidung für den Ü3 Bereich an und ich bekomme ein total schlechtes Gewissen wenn ich dran denke er "müsste" Ganztags dort sein (wir wohnen sehr ländlich, die Ganztagsbetreuung ist bei weitem qualitativ nicht so gut und wird das Angebot tatsächlich meist von "Problemfamilien" in Anspruch genommen).
Ich könnte meine Stunden nochmals reduzieren, wäre dann aber eben so eine "Teilzeitmami" wie ich es eigentlich niemals sein wollte und weiß nicht ob ich das dann nicht irgendwann bereuen würde.
Andererseits denke ich in den vergangenen Wochen soviel über meine eigene Kindheit und wieviele tolle Dinge sich mir ermöglicht haben dadurch das meine Mutter Vollzeit zu Hause war (total panisch denke ich jetzt auch schon daran, dass mein "armes Kind" mal 4 Wochen Sommerferien alleine zu Hause verbringen muss :-(, weil wir beide arbeiten gehen müssen).
Ich Dreh noch durch und weiß nicht was ich machen soll....#schock#schwitz# #zitter

Danke fürs Lesen...ich weiß gar nicht was ich eigentlich hören will...

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Moin,

ich kenne das, ich bin von Karrieremama zu Teilzeitmama geworden und muss sagen, ich genieße es sehr. Ich hab allerdings auch meine Weltanschauung umgekrempelt, vorher stand für mich die berufliche Anerkennung und der Erfolg sehr hoch, für mich war wichtig was andere über mich denken, ...
Jetzt - klingt blöd - ruhe ich mehr in mir selbst. Ich bin nicht mehr so abhängig davon was andere denken, ich habe gelernt auch einfache Dinge mehr zu schätzen. Heute denke ich dass wir viel zu sehr durchs Leben hetzen und gar keinen Blick mehr haben, keine Zeit mehr haben das Schöne zu genießen. Es gibt einen Buchtitel "Das sind Eure besten Jahre" und genaugenommen ist es ja auch so. Die Jahre mit den Kindern sind einmalig, warum kann man das nicht einfach nehmen und genießen, warum muss da noch beruflicher Erfolg mit dazu? Was haben wir später? Ich finde mein Leben jetzt entschleunigter, bewusster. Ich schätze Dinge wert dei vorher einfach mitliefen. Wir kochen zusammen, backen unser Brot selber, wir holen die frische Milch vom Bauern und füttern die Kühe, rennen beim Hühnerbauern durch den Stall und suchen unsere Eier selber, ... Ich genieße einfach mein Leben "ganzheitlich" Klingt jetzt etwas abgedreht vielleicht aber sieh es so, es bleibt so auch mehr Zeit für Dich, man kann ja viele Interessen auch mit Kind ausleben, ob nu Backen, Fotographieren, was mit Tieren, Kreativ sein, Musik machen, ....


Angst etwas verpassen zu können? Ja, die Kindheit meines Sohnes. Der Zug ist in 10 Jahren abgefahren. Was könntest Du verpassen wenn Du nur noch 20 statt 30 Stunden arbeitest? Hm? mir fiel nichts ein was nicht nachholbar war. Ich arbeite weiter in meinem Beruf, halt nicht mehr leitende Position sondern die Halbtagskraft, aber ich bleibe am Ball, bilde mich genauso weiter, und in 10, 15 Jahren hindert mich doch nichts daran wieder durchzustarten? Die wenigsten Karrieren die ich kenne verliefen linear, die meisten die Karriere machen wechseln immer mal wieder den Betrieb, die Abteilung.
Es gibt so ein schönes Schaubild mit was Versager denken dass Karriere bedeutet (Eine Kreuzung, ein Pfeil Karriere, ein Pfeil ins Nichts) und was wirklich Karriere bedeutet (Eine Folge von Kreuzungen und an jeder Abfahrt steht einmal Karriere und einmal Nichts. Das heißt selbst wenn Du eine Abfahrt (jetzt) auslässt kommt die nächste, und selbst wenn Du jetzt die "richige" Karriereabfahrt nimmst kommt auch da wieder die nächste.

Ich bin auch der Meinung dass Kinder vor allem Zeit brauchen. Es ist nicht DER Zoobesuch sondern es sind doch die vielen Kleinen Dinge die das Leben ausmachen.

Leb einfach Dein Leben! Es hat verschiedene Abschnitte und jeder hat andere Vorzüge, andere Aufgaben, Schwerpunkte.


LG

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Hallo!
Ich denke, es ist ganz normal, dass sich manche Sichtweisen ändern, wenn man Kinder bekommt und einen neuen Alltag führt. Versuch dich bitte nicht so unter Druck zu setzen und trifft deine Entscheidung losgelöst von allen möglichen Einflüssen von außen. Jeder muss sein eigenes Leben führen dürfen, wie er will.

Ich selbst bin in einer ganz anderen Situation als du. Ich habe 4 Kinder und bin seit der Geburt des Großen vor 11 Jahren Vollzeit zu Hause. Das bedeutet für uns viele Abstriche, das Geld USt manchmal knapp, aber für uns passt es so und ist es uns wert. Ich bin froh, die Kinder mittags in Empfang nehmen zu können und sie sind es ebenfalls. Unser Jüngster kommt erst mit 3 Jahren in den Kindergarten, so wie die größeren Geschwister auch. Für uns ist es richtig so. Ich bekomme auch oft merkwürdige Meinungen, weil ich eben zu Hause bin. Ich versuchte mich davon nicht so beeinflussen zu lassen (klappt allermeistens auch), denn jeder muss es für sich entschieden.

Wenn du meinst, dass es dir und eurem Sohn gut tut, wenn ihr die Nachmittage miteinander verbringen könnt, dann reduzier die Stunden. Wenn du es nur wegen des schlechten Gewissens oder wegen der Meinungen Anderer machst, lass es lieber. Dann wird dich das nicht glücklich machen. Und nur weil du es dir früher anders vorgestellt hast, musst du nicht immer dabei bleiben. Schließlich erlebst du jetzt, wie es mit Kind ist, und deshalb passt es für dich jetzt einfach anders besser.

Viel Glück beim Entscheiden!
LG Jujo

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Man kann sich auch wirklich alles schlecht reden ;-)

Wenn ihr es euch leisten könnt und es auch im Hinblick auf die Altersvorsorge kein Problem ist, dann werd doch "Teilzeitmami".

Ich selbst war froh nicht abhängig zu sein, da bei mir die Trennung kam, aber selbst ich will eigentlich alles versuchen eine "Teilzeitmami" zu werden, wenn mein Kind in die Schule kommt. (wobei das bei mir dann 30h wären ;-))

Durch die Trennung haben wir dann nicht so ein Ferienproblem später, aber auch dann gibt es doch tolle Ferienprogramme. Kein Kind muss alleine zu Hause sein. Kommt Zeit, kommt Rat ;-)

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Hallo!

Also ich arbeite ebenfalls 30 Std, wobei ich einen Teil im Home Office leisten kann. Gäbe es diese Option für dich?
Ich hol meine 2 Mäuse gegen 14 Uhr aus dem Kindergarten und wir haben den Nachmittag zusammen. Abends wenn sie im Bett sind arbeite ich dann noch hier und da ein Stündchen oder am Wochenende und dann geht es auf die Couch.
Ich finde 16 Uhr oder gar 17 Uhr wirklich sehr lang und könnte es mir überhaupt nicht vorstellen, würde da eher reduzieren. Ich möchte einfach nachmittags Familienzeit haben! Ich bin auch kein Freund von Ganztagsschulen weil ich gerne Zeit mit den Kindern verbringe. Ich liebe meine Kinder und mag meinen Job sehr, also aufgeben käme für mich ebenfalls nicht in Frage. Vielleicht solltest du doch übers Stunden reduzieren nachdenken...

Viele Grüße

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Ein Hinweis an Dich.

Es gibt hunderte Jobs die eben NICHT im Homeoffice funktionieren.
Beispiele: Verkäufer, Erzieher, Krankenpfleger, Busfahrer ect.

Und gaaaanz viele davon haben nicht die tollen Arbeitszeiten vom Büro. Die arbeiten nachmittags, abends, nachts - einige sogar am Wochenende und an Feiertagen!

Toll ne? Damit so Leute wie du rundum versorgt sind, damit Leute wie du nachmittags einkaufen können, nicht am Wochenende krank bis Montag warten müssen, damit du auch auf nen Feiertag mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kannst....

Tolle Sache, diese Menschen!

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Okay du reagierst ein wenig über.
Ich habe gefragt ob die TE ggf die Option hätte, auch von zu Hause aus zu Arbeiten und nicht darum gebeten, mich nur weil ich einen solchen Job habe, blöd anmachen zu lassen. Mir ist schon klar, dass das nicht jeder so machen kann.
Wer sagt, dass ich nicht teilweise nachmittags, abends oder nachts arbeiten muss? Samstags und Sonntags sowieso.
Ich kann nichts dafür, dass eine Verkäuferin miese, unflexible Arbeitszeiten und ein schlechtes Gehalt hat also pamp mich bitte nicht so an mit Ausdrücken wie "Leute wie du".

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Also wenn dein Sohn bald 3 wird und du ein Jahr zu Hause warst, so läuft es doch schon seit zwei Jahren oder etwa nicht? Irgendwie verstehe ich das alles nicht. Dann ist er doch schon seit zwei Jahren in der Kita. Dann passt doch alles. Was willst du denn jetzt ändern?

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Naja, so blöd es klingt es geht mir umso Dinge wie Musikschule, Kinderturnen etc.
Wenn wir ihn zukünftig bis 16 Uhr anmelden können wir soetwas nicht machen.
Geht er aber nur am Vormittag in den Kindergarten muss ich vermutlich meine Stunden reduzieren (weil einer von uns beiden muss wegen dem Geld wieder voll arbeiten gehen), denn ich weiß ja nicht wie lange ich das mit den Großeltern noch so regeln kann.

Ich weiß es ja selbst nich. :-[

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Achso!
Schwierige Situation... wüsste da auch nicht, wie ich es machen würde.

Hängt vielleicht auch ein bischen von Deinem Kind ab. Ist er denn nach einem Vormittag im Kindergarten nachmittags noch fit für ein Hobby?
Wenn ja, müsstest Du Dir wegen ganztags Kindergarten auch keine Vorwürfe machen.

Ein Hobby müsste ja erst mal reichen... das wäre dann ein Tag nur vormittags und den Rest ganztags... oder zwei Vormittage und drei ganze Tage?

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Vorstellungen können sich ändern, dass ist denke ich normal. Ist mir auch passiert 😉

Vor Geburt unserer ersten Tochter war für mich bzw und völlig klar, dass ich dauerhaft zu Hause bleibe. Es war alles durchgerechnet und gut.

Jetzt haben wir zwei Kinder und der Gedanke sich ziemlich einzuschränken auf Dauer (momentan dank Elterngeld usw. fast gar nicht) ist für uns der Horror. Wir wollen trotz Kinder etwas erleben und den beiden etwas bieten.

Also werde ich wohl wenn auch Mini 3 Jahre ist eine Teilzeit-Mami. Ist zwar noch eine Weile hin, aber der Gedanke gefällt mir inzwischen ganz gut. Wenn ihr euch das leisten könnt, würde ich also auf mein Gefühl hören und Stunden reduzieren.

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Was ist denn an Teilzeit-Mami so schlimm?! :)

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Wenn es für die Person stimmig ist, dann nichts.
Aber für mich hat es einfach auch immer ein n Abhängigkeits Charakter und beruflich könnte ich meine bisherige Position auch nicht mehr ausüben und für die Rente ist's ja auch nicht so toll.

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Echt? Ich verdiene in TZ 3000 Euro. Weiß nicht, abhängig bin ich da von niemandem und die Rente ist sowieso ein Ratespiel...

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Du hast Angst, im Job was zu versäumen? Sorry, ich arbeite auch gern und bin sicher keine Glucke. Aber arbeiten können wir noch überreichlich bis 70 oder länger. Das Kind ist nur einmal klein. Und "Vollzeit" in einer Kita ist für ein Kind mindestens so anstrengend wie für uns "Vollzeit" arbeiten. Möchtest du das deinem Kind zumuten? Da kann das Angebot "qualitativ hochwertig" sein wie es will. Entspannung und Ruhe daheim mit lieben Menschen ist IMMER hochwertiger. Oder findest du Urlaub bzw. Zeit mit deinem Mann per se nicht auch schöner als Arbeit - und ich arbeite echt gern!

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Ob es 'versäumen' ist weiß ich nicht mal. #schein

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Hallo,

das kenne ich... man hat viele tolle Vorstellungen, wie das ist mit dem Kind, wie man was macht und das "ist doch alles kein Problem" #schwitz ;-)

Und dann kommt das Kind und das Leben und die Hormone, während man ganz andere Pläne hatte. Und dann steht man da. Und fühlt plötzlich ganz anders, als man sich fühlen möchte...

Und ganz ehrlich, aus heutiger Sicht - wenn es nicht absolut sein muss, dann würde ich mein Kind nicht bis 16 Uhr in die Krippe geben. Dann liebe reduzieren.