In die Krippe tragen! "Anpfiff" von den Erziehern

Hallo zusammen,
unser Sohn ist 23 Monate als, seitdem er 13 Monate alt ist, ist der in der Krippe. Da er aber erst mit 21 Monaten angefangen hat zu laufen, ist der gewohnt in die Krippe getragen zu werden (Wohnen nur 50 Meter von der Krippe weg) und dabei ist es geblieben. Vor allem morgens wenn mein Mann ihn in die Krippe bringt ist halt auch nicht so die Zeit, wie nachmittags, wenn wir manchmal 45 min. für den Weg brauchen, weil er mal links, mal rechts, zurück, vorbei oder stehen bleibt.
Jetzt haben wir einen Anpfiff bekommen von der Krippe, wir sollen ihn nicht mehr tragen und ihn alles allein machen lassen.

Gesagt , getan.

Mein Mann ist echt tapfer, aber unser Sohn flippt seit 4 Tagen morgens aus. Fängt an der Haustür schon an zu schreien und hebt die Hände damit mein Mann ihn hochnimmt. Und dass schreien endet erst wenn die Erzieherin ihn entgegennimmt und im Raum verschwindet. Also laufen bis zur Krippe, in der Krippe Treppen hoch, hinsetzten, ausziehen, Hausschuhe anziehen und er brüllt wie am Spieß.

Die Erzieher sagen, Geduld! Bei Ihnen macht er ja auch alles mit.
Aber er fängt jetzt sogar an bei mir nachmittags auszuflippen, damit ich ihn trage, obwohl das Laufen davor nie ein Problem für ihn war.

Bin echt sehr traurig und verzweifelt, weil mir der kleine Mann einfach leid tut.
Was meint ihr dazu?

lg Lee

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Ihr lässt Euch von Erzieherinnen ankacken und macht dann auch noch was sie sagen? Und das, trotz Drama seit 4 Tagen?

Warum?

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Weil mir deren Argumente sehr schlüssig waren und ich denke, dass sie schon wissen von was Sie reden.

Selbstständigkeit sollte man fördern aber zu jedem Preis?

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Ich finde es eine totale Frechheit von Erzieherinnen, Euch deswegen einen Anpfiff zu verpassen. Das geht sie einen feuchten Kehricht an, was Ihr in Eurer Freizeit macht.

Was soll denn deren Meinung nach, in Zukunft passieren, wenn Ihr Euren Sohn die paar Meter trägt?

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Ich würde mir das auch nicht von den Erziehern vorschreiben lassen. Andere Kinder kommen im Auto, Fahrradanhänger, auf dem Fahrradsitz, im Buggy, euer Sohn wird halt getragen. Ich kenne kein Kind, das zu Fuß in die Krippe kam. Gut, 50 m sind extrem nah, aber bestimmt kommt der Zeitpunkt von selbst, zu dem euer Sohn gern selber laufen möchte. Tut euch diesen Stress nicht an!

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Hallo,

warum lasst ihr euch im privaten Raum von Unbeteiligten reinreden? Das kann doch den Erziehern egal sein, ob ihr ihn außerhalb der Kita tragt, fahrt, lasst oder ihn Helium schnüffeln und ihn wie ein Luftballon neben euch herfliegen lasst.
Warum denken alle, dass es in Ordnung ist Kindern seinen Wollen aufzuzwingen? Das würdet ihr doch niemals einem Erwachsenen zumuten. Sind denn Kinder weniger wert?

LG Py #winke

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Lasst euch nicht reinreden!

Unsere Maus hat es auch geliebt morgens noch ein bisschen auf dem Arm getragen zu werden. Das war ihr Kuschel - und Abschiedsritual.
Er kann als Kompromiß doch nachmittags beim Abholen noch genug laufen.

Alles Liebe!

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Wenn es dein Rücken erlaubt trag ihn! Was erwarten die? Er sucht so auch Nähe und Geborgenheit! Und wenn er erst so kurz läuft ist doch klar dass da auch mal die Kraft fehlt!
Stell dir vor dein Partner würde bei jeden Gefallen um den du ihn bittest sagen: Ne das kannst du doch auch selber!
So möchte man doch selbst auch nicht behandelt werden!
Also ich würde ihm seinen Wunsch erfüllen.

Lg laatemachiatto,
die ihre 2.5jährige auch noch gelegentlich trägt und ihr (auf Wunsch) bei vielem hilft das sie auch alleine könnte....

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Ganz ehrlich... ich erzähl nem Erzieher auch nicht wie er seinen Job zu tun hat. Auf dem Kitagelände - in deren Obhut können sie meinen Sohn meinetwegen alles selbst machen lassen zumal den Erziehern in der Gruppenzwang in die Karten spielt. Selbst die Leitung von uns meinte, ohne den Gruppenzwang und das Abschauen bei anderen Kindern, wären viele Abläufe in der Krippe gar nicht machbar.

Wir wohnen auch gerade mal 50-100 Meter von der Krippe entfernt, mein Sohn ist 20 Monate und läuft ein Jahr lang schon sicher. Trotzdem wird er hin getragen und zurück zu trag ich oder die Oma ihn auch. Warum? Morgens ist er sehr kuschelbedürftig da er die Morgenmuffigkeit von Mama und Papa hat und erst Dinge selbständig macht wenn er VOLL da ist. Das dauert aber eine ganze Zeit. Wenn man ihn holt, ist er die erste Halbe Stunde auch ein kleiner Klammeraffe und will einen gar nicht los lassen, selbst daheim das kurze absetzen um seine Jacke auszuziehen etc. kann schon zum Drama führen. Der läuft deswegen trotzdem viele Strecken selbst. Aber mal ehrlich. Es ist unsere und in dem Fall eure Sache ob ihr ihn tragen könnt und wollt oder nicht. Darin hat sich ein Erzieher so wenig einzumischen wie in die Ernährung daheim (ich misch mich auch nicht in die Ernährung vor Ort ein). Inwieweit Eltern ihre Kinder "verwöhnen" (sprich Dinge anbieten - die sie alleine können könnten) oder nicht ist doch ihre persönliche Angelegenheit. Kinder passen sich perfekt an, man muss sich nur selbst im klaren sein, welche Folgen das für sich selbst hat... aber wenn ich mir freiwillig den Rücken kaputt machen will - weil ich dem Tragewunsch meines Sohnes nachgehe... mein Körper, mein Leben, meine Entscheidung. Ich bezweifel das weder dein Sohn noch meiner noch rumgetragen werden will wenn er 18 ist.

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Kurze Zwischenfrage, soll auch gar kein Angriff sein, es interessiert mich nur! Du schreibst er ist 20 Monate und läuft seit einem Jahr schon sicher, das heißt er läuft seit er 8 Monate ist? Oder hab ich da einen Denkfehler?

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Richtig gerechnet. Er fing an sich hoch zu ziehen mit 5 Monaten und FREI Laufen kann er seit er 8 Monate alt ist. Aber er wollte schon laufen können seit er im Kreissaal lag... na gut ... ne da nicht aber seit er in der "neuen" Welt angekommen ist ... ab ca 3-4 Wochen fing er an total den Frust zu schieben nix zu können. Hat man ihm gesagt "das kommt noch - sei nicht so ungeduldig" naja Wutanfall... schon als Baby... heute noch... wehe man fordert Geduld von ihm... der hat keine weder mit seinem Umfeld und 10mal weniger mit sich selbst. #rofl

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#winke

Ich glaube nicht einmal, dass die es so böse meinen. Das Problem ist einfach: ihr arbeitet entgegengesetzt mit dem Kind.
Zu Hause wird er getragen und fordert das ja scheinbar auch lautstark ein. In der KiTa wird dann allerdings mit ihm daran gearbeitet, Dinge auch selbständig zu tun.
Heißt dann also, dass ihr auch ein wenig den "Lernerfolg" aus der KiTa "zerstört", wenn ihr dem Kind immer wieder nachgebt.

Vielleicht lässt sich da ein Kompromiss finden? Ich denke hier sollte auch das Gespräch mit der KiTa gesucht werden. Letztlich wird euch euer Kind sonst irgendwann auf der Nase herumtanzen, weil es ja genau weiß, wie es euch weich bekommt.

Es ist sicherlich für beide Seiten sinnvoll, wenn ihr an einem Strang zieht und nicht jeder etwas anderes tut. Setzt euch mit der KiTa zusammen und versucht einen gemeinsamen Fahrplan zu entwickeln.

Viel Erfolg!

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Sorry aber das ist Blödsinn... Kinder sind Anpassungskünstler und nicht nur Kinder... jedes Kind das als Erwachsener einen mindestens Durchschnittlichen EQ besitzt kann sich ebenfalls flexibel an äußere Umstände anpassen.

Ausbremsen würden sie es lediglich dann - wenn das Kind selbst laufen wollte, das in der Krippe gefördert wird und daheim aus Bequemlichkeit übergangen wird. Das ist hier aber nicht der Fall.

Ich meine, so wie mein Kind den Unterschied zwischen Krippe und daheim in Null Komma Nichts raus hatte und wie in zwei Parallelwelten lebt, so ist das doch bei mir genauso.

Wenn ich in der Arbeit bin kann ich auch nicht so reden, gekleidet sein, mich gebärden oder handeln wie im Privaten. Ich muss hier auch Uniform tragen und keine Jogginhose, hier kann ich nicht mal sagen "ich lass was liegen" weil ich kein Bock hab, daheim schon... im Privaten sprech ich alleine wesentlich lockerer, flapsiger und wenn ich sauer bin, werd ich auch mal ausfallend - würde ich das in der Arbeit machen, dürft ich mir die Kündigung abholen. Ein Kind muss sogar find ich lernen, das an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Regeln herrschen. Es wäre lebensfremd beizubringen - das überall gleiche Regeln, Freiräume und Einschränkungen herrschen. Denn das ist nicht das reale Leben. Und Krippe ist ein öffentlicher Ort, da hat man zwangsläufig mehr Einschränkungen und Regeln. Daheim ist ein Privater Ort, der Schutz, Nähe und Geborgenheit bedeutet und daher in meinen Augen nur die nötigsten Regeln hier greifen sollten und mehr Freiraum da sein sollte. Auch darf unser Sohn daheim z.b. beim Essen ganz anders aggieren als wenn wir im Restaurant sind. Daheim kann er zwischendurch rumlatschen, im Restaurant nicht sondern muss im Hochsitz bleiben oder bei einem von uns aufm Schoß.

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Es geht mir hier nicht darum, ob das Kind Anpassungskünstler ist oder nicht.
Die Erzieher haben eine Beobachtung und gemacht und sich dazu geäussert. Soweit so gut (oder schlecht, wie viele das hier sehen).
Wo ist dann aber das Problem mit den Erziehern zu sprechen und gemeinsam einen Weg zu finden, mit dem beide Seiten leben können? Die machen ihren Job und in den meisten Fällen machen sie ihn gut. Und ich finde es gut, wenn Beobachtungen offen angesprochen werden.
Also würde ich das Gespräch suchen, meinen Standpunkt erklären, mir aber auch erstmal ihren anhören, ohne sie direkt als übergriffig zu bezeichnen oder so.
Ob das nun Blödsinn ist, mag aber jeder für sich selbst entscheiden.

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Ich halte die Erzieherinnen für übergriffig. Wenn er bei ihnen in der Krippe „funktioniert“, dann ist es doch gut für sie.
Aber was vor der Krippen-Türe passiert (Kindeswohlgefährdung natürlich ausgenommen!) geht sie nichts an!
Wenn es für euch in Ordnung ist, dass ihr ihn tragt, dann passt es doch!

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Ich würd mir sowas auch nicht von denen sagen lassen. Wenn das ein schönes Ritual für deinen Sohn ist, lasst ihn doch. Mit 10 wird er bestimmt nicht mehr getragen werden wollen