"Heimscheißer"

Hallöchen zusammen, jetzt hab ich mal ne Frage zu einem - für uns - riesigen Problem:

Töchterlein hat von Geburt an Probleme mit dem Stuhlgang!
(Kurzfassung: 1.-14. LM Kuhmilcheiweiß Unverträglichkeit, schon immer so harten Stuhl, das sie schon als Neugeborene im After Bereich gerissen ist und Blut am Stuhl hatte - egal wie viel Wasser sie trinkt. Sie hat diesbezüglich schon sehr sehr viele Schmerzen erlitten, vorallem in der Zeit zwischen Geburt und Diagnose der Unverträglichkeit)
Sie ist jetzt 2 Jahre alt und wir geben nach vielen, vielen Versuchen und Experimenten, Ernährungsberatung und -umstellung usw.) Lactulose Sirup.
Und damit hat sie nun EIGENTLICH regelmäßig täglich weichen Stuhl und keine Probleme mehr, weder Zuhause noch in der Kita.

Aber wenn wir bei meinen Eltern sind (und das sind wir immer für mehrere Tage wegen der Entfernung) klappt es einfach nicht.
Wir sind jetzt den 3. Tag hier, sie hat einen richtig dicken Bauch, isst und trinkt kaum noch was und ist sehr unzufrieden, aber es passiert nichts! Sie setzt kurz zum drücken an und lässt davon direkt ab. Gestern Abend habe ich ihr dann ein Kümmelzäpfchen gegeben - aber nichts!
Ich bin echt ratlos und glaube inzwischen, dass es doch eine Kopfsache ist. Aber was kann ich da tun???

Hat jemand von euch Erfahrung damit?
Ich weiß, dass das bestimmt ein verbreitetes Problem bei Kindern und auch Erwachsenen ist, aber es kann doch so nicht weiter gehen! 🙄

Ich bin über jeden Tipp sehr dankbar!
Vielen Dank schonmal!

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Vielleicht tut ihr der Stuhl aber mittlerweile doch weh... verhärtet ja auch wenn er so lange drin ist.
Gib ihr vielleicht mal ein Glas warmen Apfelsaft. Der wirkte bei mir Wunder, als ich nach der Geburt Angst vor dem drücken hatte ;-)

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Leider Fehlanzeige.
Pflaumensaft, Apfelsaft, Birnensaft, Trockenobst, egal!
Hilft alles nicht.
Und jetzt bekommt sie Lactulose UND gestern das Zäpfchen. Also wenn da nichts kommt, dann wird Apfelsaft auch nichts helfen 🤷
Deshalb glaube ich ja, dass es Kopfsache ist. Sonst würde ja mal irgendwas anderes helfen! Tut es aber nicht. 😒

Danke trotzdem!

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Hier!

Wir haben auch so ein Exemplar zu Hause. Kein großes Geschäft bei den Großeltern, kein großes Geschäft in der Kita, es ist fürchterlich.
Da hilft nur aussitzen und für solche Wochenenden die Dosis erhöhen, vorher....
Unserer hat sich dann immer unter dem Tisch verkrochen. Nachdem wir dann das zweite Mal notfallmäßig beim KiA waren, weil er vor Schmerzen nciht mehr laufen konnte, haben wir endlich Movicol bekommen. Ihr könnt davon halten was ihr wollt, unserem Sohn hilft es, keine Angst mehr vor dem Stuhlgang zu haben. Anfangs haben wir immer starr ein halbes Tütchen gegeben. Aber man muss die Dosis, so bestimmt auch den Sirup anpassen. Nach jedem Toilettengang muss geschaut werden, wie fest ist der Stuhl (Sollwert: "Kartoffelbrei") ist er zu hart oder ist schon ein Tag ohne Stuhlgang vergangen wird sofort die Dosos erhöht.
Es hat eine Weile bei mir gedauert bis ich begriffen habe, dass ICH für das Wohlbefinden meines Kindes auch auf der Toilette zuständig bin. Also muss ICH dafür sorgen, dass er dort ohne Angst hingehen kann, sein Geschäft erledigt und weiterspielt. Bei uns zieht sich das auch schon über ein Jahr und wir sind am Anfnag häufiger, jetzt weniger in ärztlicher Behandlung. Ich kann Dir nur Mut machen, da nicht locker zu lassen, beim KiA, beim Gastroenterologen, in der Uniklinik, überall. Euer Kind braucht ungefähr 3 Monate Schmerzfreiheit bevor es seine Angst verliert. Also geh schon vor der wahrscheinlich langen Autofahrt und vor dem Wochenede mit der Dosis hoch, viel mehr kannst du nicht tun... das viele Sitzen im Auto, die "neue" Umgebung... da brauchen auch viele Erwachsene ein paar Tage Eingewöhungszeit für den Stoffwechsel... und dann gehts schon zurück... du kannst es nur über die Dosos machen. Ansonsten dränge dein Kind nicht, irgendwann geht sie schon.... .
Wir haben übrigens, entgegen der kinderärztlichen Meinung "Babylax" also einen Minieinlauf für solche Extremsituationen dabei. Bevor sich mein Kind vor Schmerzen windet gebe ich diesen.
Ansonsten hat bei uns zum Frühstück Vollkornmüsli mit über Nacht eingeweichtem ELinsamen (geschrotet) und abends Pumpernickel den Durchbruch gebracht... oder einfach die Zeit... ich hoffe, dass wir im Sommer, nach ca. 18 Monaten vom Movicol wegkommen, gerade sieht es gut aus sodass wir zum ersten Mal die Dosis reduzieren können. In der Kita hat ein längerer Urlaub geholfen, dass er dort aus dem Teufelskreis rauskam... und auch dass wir die Erzieher ins Boot geholt haben und die darauf achten, dass er wirklich Ruhe hat und niemand in der Zeit sein Spielzeug nimmt und er auch sonst nix verpasst.
Dir alles Gute und viel Kraft!
Vg minipups :-)

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Ich würde dir Glycilax-Zäpfchen empfehlen. Die weichen den harten Stuhl auf und es tut dann nicht so weh.

Mein Sohn hatte als Kleinkind auch starke Probleme und teilweise kam nach mehreren Tagen ein tennisball-großer Knubbel heraus der natürlich weh tat. Das Glycilax wirkte innerhalb 30 Minuten.

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War es bei ihm auch ne Kopfsache? Was kann man dagegen tun?
(Habe diese "harten" Medikamente hier, es geht mir ja darum wie ich vermeiden diese geben zu müssen)

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Tja, anfangs hätte es ernährungsbedingt sein können. Viele Eier, Bananen, usw.. Aber irgendwann war es klare Kopfsache und er hat es zurückgehalten. Die schlimmste Phase war so mit ca. 2,5 Jahren. Soweit war er trocken, nur für das große Geschäft wollte er eine Windel haben.

Ich werde nie vergessen, wie er nachts um 3 weinend wach geworden ist vor Bauchschmerzen, weil er wieder mehrere Tage eingehalten hat. Also, haben wir ihm ein Zäpfchen gegeben und saßen alle total verpennt im Wohnzimmer auf dem Boden und haben gepuzzelt. Dadurch dass er abgelenkt war, fiel das ganze etwas leichter und er fing an zu drücken und der Spuk war vorbei.

Bis weit in die Kiga-Zeit hinein war das ein Thema. Wir mussten ihn immer wieder daran erinnern auf die Toilette zu gehen und "es zu versuchen". ;-)
Mit ca. 7 Jahren hat es sich normalisiert.

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Hallo!

Ich kann dir nur den Rat geben kein großes Thema vor deiner Tochter draus zu machen. Die Tochter einer Freundin (6 Jahre) hat das selbe Problem. Die Mutter hat von Geburt an Lefax, Sabsimplex, Kümmelzäpfchen und den ganzen Mist gegeben, um das Kind beim Kacken zu unterstützen. Irgendwann ging ohne gar nichts mehr. Mittlerweile hat die Kleine psychische Probleme, muss nachts noch Windeln tragen, da sie sich nachts entspannt, kann nicht ohne Abführmittel und Einlauf groß und wird in der Schule gehänselt, weil halt ab und zu beim Pupsen was rausrutscht.

Versuch einfach das Thema für dich zu behalten und so schwer es auch ist, so wenig wie möglich nachzuhelfen. Das wird ein ewiger Teufelskreis.

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Hmm. Danke für die Sichtweise, so hab ich das noch garnicht gesehen.
Leider hilft mir das wenig weiter, weil du mir bestimmt auch nicht sagen kannst was ich stattdessen tun soll?
Wenn ich nicht in Form von Zäpfchen oder dem Dauermedikament nachhelfe, haben wir ein riesen Problem, was von Tag zu Tag schlimmer wird und einfach ALLES (Schlafverhalten, Essverhalten, allg. Zustand und Stimmung) beeinflusst..

Die Stuhlgang Problematik war ja auch VOR meinem Verhalten da. Ich habe ja nur auf die Probleme reagiert 😪
Mag sein dass wir uns mittlerweile in einem Kreislauf befinden, aber wie soll man daraus ausbrechen?
Einfach "nichts machen" bringt uns zu 100% ins Krankenhaus.

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Ich hab da leider auch keine Tipps :( Vlt wenn du etwas gibst, dass du das untermischst und das nicht an die große Glocke hängst? Warst du mal deswegen beim Arzt? Schwierig aus der Situation wieder herauszukommen. Ich glaube sie / er muss einfach merken, dass es nichts schlimmes ist und nicht weh tut.

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Hallo,

ich kenne das von mir selbst. Bei mir ist es definitiv kopfsache, wenn ich wo bin, wo ich mich nicht richtig wohlfühlen, dauert es auch bis zu drei Tage, bis ich dort auf‘s Klo kann. Ich hab es akzeptiert, kann man halt nicht ändern und bis zu drei Tage geht es auch irgendwie. Ich würde mal gucken, ob Deiner Tochter irgendetwas vor Ort nicht behagt. Manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten.

Im Elternhaus eines meiner Exfreunde war es zum Beispiel so, dass man im Bad zur Toillette einen kleinen Absatz hinaufging. Das ging für mich gar nicht und hat mich echt blockiert, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Ansonsten war es dort überall sehr ordentlich und sauber, will sagen, es muss auch nichts mit Hygiene zu tun haben.

Ansonsten kann ich dir leider keine Tipps geben. Wie gesagt, bei mir ist es noch heute so #schwitz...

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Danke für deine Antwort, ich kenne auch einige Erwachsene wo das (noch) so ist und hoffe ja, dass ich irgendwie erreichen kann dass sich das legt.

Werde aber Mal darauf achten ob ihr hier irgendwas nicht behagt - aber wahrscheinlich werde ich das erst klären können wenn sie sich entsprechend und zuverlässig äußern kann. 😒
Naja, bis dahin halte ich auch noch durch 😁

Danke nochmal

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Movicol wie vorschreiberin erklärt hat. LG