Das leidige Thema Schwiegereltern...

Hallo,
mein Sohn ist zwar erst 6 Monate alt, aber mir graut es jetzt schon davor, wie es einmal werden wird, wenn es bei unserem Sohn zum richtigen „erziehen“ kommt.
Noch ist er pflegeleicht und man braucht ja noch keine Regeln etc. Alles ist süß was er macht, da es ja noch nichts „schlimmes“ ist.
Wir sind regelmäßig sowohl bei meinen Eltern als auch bei den Schwiegereltern zu besuch (ca. Alle 2 Wochen) und bei letzteren fallen jetzt schon Sätze wie: „ja du kleiner fratz, warte mal ab wenn du älter bist und dann schimpfe bekommst“ wenn er jetzt z.B. mal etwas lauter kreischt oder Spielzeug fallen lässt etc.
Ich bekomm jedes Mal innerlich die Krise, weil ich ihn dafür auch später niemals zurechtweisen würde. Ich bin selber so gross geworden, dass ich alles ausprobieren dürfte und eben auch mal lauter sein durfte und meine Meinung sagen durfte.
Mein Mann ist genau gegenteilig erzogen. Sätze wie „ sowas macht man nicht! Sei ruhig. Die Nachbarn könnten was mitbekommen“ immer bloß unauffällig sein und sich anpassen. Diese Erziehung hatte zur Folge, das mein Mann wirklich ein schlechtes Selbstbewusstsein hat und das bis heute!
Wir möchten unseren Sohn nicht zu streng erziehen. Er soll natürlich nichts böswillig kaputt machen oder Mitmenschen belästigen, aber er sollte auf jeden Fall Kind sein und nicht nur wie ein Roboter ruhig auf seinem stühlchen sitzen bleiben müssen und nicht „auffallen“.
Ich habe Sorge, dass ich später so unter Druck gerate, meinen Sohn, des lieben Friedens Willen, bei Ihnen anders zu erziehen, als bei uns zu Hause oder meinen Eltern, nur um evtl. Erwartungen, die meine Schwiegereltern haben könnten, zu erfüllen. Natürlich zu Lasten meines Kindes, was ich eigentlich nicht möchte. Aber wie kann man alle zufrieden stellen, wenn teilweise die Ansichten so verschieden sind??
Ich hoffe man versteht was ich meine?!
Kennt jemand das? Wie regelt ihr das?

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Moin,

es gehört trotz Kind sein lassen durchaus dazu dass ein Kind lernt dass es auch Regeln gibt und es ist ein großer Unterschied ob man zu Hause rumkreischt oder auf Besuch. Ob man bei Oma auf Parkett ständig Metallautos "fallen lässt" oder zu Hause auf dem Teppich.
Kind sein lassen ja, aber auch Rücksichtnahme auf Bedürfnisse anderer lernen. Und auch sorgfältig mit seinem Spielzeug umgehen, es gibt bei mir mehr als "mutwillig kaputtmachen". Auch "Achtlos kaputtmachen" geht nicht!!! Und soziale Kompetenz ist ein Muss, also wenn Omas lärmempfindlich sind muss er lernen damit umzugehen.

Sonst erziehst Du Dir nen schönen Prinzen der nur sich selber sieht.

Kinder WOLLEN auch Regeln, Grenzen. Sie sind dann auch irgendwann stolz auf sich und Du kannst es ihnen vermitteln dass sie es sein können. Mein Ziel in meiner Erziehung: EIn wildes, freies Kind dass die Welt erkunden darf aber trotzdem seine Grenzen kennt, sozial kompetend handeln lernt und spätestens auf Zuruf nen Gang runterschalten kann. Ansätze sind zu erkennen ;-)

Unser Lütte darf auf der einen Seite sehr viel im Sinne von wir trauen ihm viel zu. Er trägt seit er sicher laufen kann Geschirr, räumt Spülmaschine mit aus, darf von Porzellantellern essen, darf beim Kochen helfen, hat sein eigenes Beet, ich hab immer Ersatzklamotten dabei wenn da ne schöne Matschepfütze ist dass er sie ausnutzen darf ... Wir schauen auch einiges bei Montessori ab gerade was das "hilf mir es selbst zu tun" angeht, das heißt sein Getränk war lange in einer kleinen Karaffe aus der er besser selber einschenken kann als aus einer schweren Glasflasche etc., aber er muss voher fragen ob er Matsch hüpfen darf, er darf niemanden nass machen, er darf nicht einfach in Omas Beet buddeln, ...

LG
WuschElke

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... und es schadet auch keinem Kind wenn einmal die Woche "ein anderer Wind weht". Auch das muss sein dass aus Deinem Kind irgendwann ein reifer Erwachsener wird. Kinder sind nicht dumm und merken schnell wann und wo sie was dürfen. Und so ist es ja auch im richtigen Leben.

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Ja danke. Du triffst den Nagel auf den Kopf. Genauso meine ich das mit der Erziehung. Also genau das sind auch meine Grundsätze
Und genau so bin ich erzogen worden Nur ist es bei meinen Schwiegereltern eben sehr extrem, was laut sein angeht. Oder überhaupt rumlaufen und „frei spielen“ am liebsten soll der kleine jetzt schon leise am Tisch sitzen und nicht negativ auffallen.

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Hey,

ihre Ansichten spielen keine Rolle. Dein Kind, deine Familie. Ihr müsst im Alltag klarkommen und glücklich sein.
All meine Freundinnen und Cousinen und Co erziehen anders und bei allen gibt es Dinge, die ich persönlich nicht so handhaben würde aber das ist egal denn es ist ja nicht MEIN Kind 😅 Und so musst du es bei den Schwiegereltern auch sehen. Wenn sie meinen, sich einmischen zu müssen kannst du getrost sagen, dass sie die Erziehung deines Kindes ruhig dir überlassen können.
Jeder macht es anders, jeder macht es nach bestem Wissen und Gewissen. Du musst dich nicht rechtfertigen.

Liebe Grüße

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Huhu...ich würde mir von niemandem in meine Erziehung reinreden lassen.

Meine Mutter und ich sind auch nicht immer derselben Ansicht - aber das geht bei mir rechts rein und links wieder raus.
Ebenso wenn andere „kluge“ Ratschläge geben wollen. Am besten nicken und lächeln und nicht diskutieren. Thema wechseln und fertig. So machen wir es und ansonsten gibt’s ne klare Ansage und basta. 🤷‍♀️

Ihr werdet sicher einen Weg finden und vielleicht wird es gar nicht problematisch. Viele Eltern und Schwiegereltern reißen sich dann auch wirklich zusammen wenn man einmal seine Grenzen aufgezeigt hat.

Liebe Grüße und alles Gute Euch! 🍀🍀🍀

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Ja ich bin wirklich mal gespannt. Sie sind halt leider nicht besonders reflektierte Menschen. Das was sie glauben richtig zu machen, ist definitiv auch immer richtig. Und das schlimme ist, das in dieser Familie niemals Tacheles geredet wird. Ich hab einmal meinen Mund aufgemacht, als es um die hundeerziehung ging ( da wollten sie auch, dass ich strenger bin) und das endete in einem Riesen Streit. Das Problem ist leider auch noch, dass einmal in der Woche auf den kleinen aufepssst wird, ich hoffe sehr, dass die sich dann auch an unsere Erziehung halten!

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Och.. also erstmal sind Oma und Opa zu den Enkeln meistens viel rücksichtsvoller, als zu den eigenen Kindern. Manchmal Frage ich mich echt, wie die ihre Kids groß bekommen haben.
Und wenn sie strenger sind, dann musst du dir einfach früher überlegen, wie du das mit Regeln handhabst. Wenn wir irgendwo zu Besuch sind, gelten die dortigen Regeln solange mein Kind mit Leib und Seele unbeschadet bleibt. Er darf bei Oma mit Flummis werfen? Gut, ist ja nicht mein Geschirr. Beim Essen sag ich da schon eher was.
Wenn deine Schwiegereltern immer nur schimpfen, wird die Beziehung halt ziemlich kalt .

Aber wie gesagt, meistens sind die Großeltern entspannter. Und wenn sie verlangen, dass du ihre Regeln durchsetzt sag einfach, das zuhause andere Regeln gelten und das Kind durcheinander kommt, wenn du mal hü mal Hott sagst. Das müssen die ihrem Enkel dann erklären.

Finde ich.. :)

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Ich finde schon, dass du bei den Großeltern auch Rücksicht auf deren Bedürfnisse nehmen solltest. Wie hier schon geschrieben, wenn dein kleiner alles darf hast du später ein riesen Problem.

Bei mir ist es so, dass er zuhause seine Regeln hat und woanders eben auch andere Regeln gelten.

Wie soll denn dein Kind in der Schule klar kommen, wenn er zuhause alles darf?

Dann schreit er da auch laut rum, weil er das toll findet und sagt dann der Lehrerin sowas wie "du hast mir gar nichts zu sagen"?

Deine Schwiegereltern dürfen in Ihrem Haus Ihre Grenzen setzen, wenn du dich da nicht in der Verantwortung siehst.

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Huhu!

Also, ich hatte am Anfang ähnliche Bedenken. Mein Schwiegereltern sind deutlich älter, als meine Eltern und haben halt andere Ansichten, was die Erziehung angeht.
Bei meinen Eltern hat der Kleine so ziemliche Narrenfreiheit, er darf überall toben, buddeln, matschen.
Bei den Schwiegereltern nicht, da steht zerbrechliche Deko rum und sie haben einen Schäferhund. Mein Sohn hat es auch ziemlich schnell kapiert, dass da die Uhren anders ticken. Und es bereitet ihm überhaupt keine Probleme!
Auch beim Essen: bei uns darf er mit Händen essen, oder auch mit Messer und Gabel (wenn er es grade üben möchte). Bei Schwiegereltern soll es sauber bleiben, also muss er ordentlich essen oder wird halt gefüttert. Ich sage mir: "Hey, es ist nur einmal in der Woche, da schadet es ihm nicht, wenn er mal gefüttert wird"

Im Gegenteil, ich bin sehr dankbar, dass meine Schwiegereltern es auf sich nehmen, jede Woche einen festen Enkeltag zu übernehmen, wenn ich arbeite. Das ist nämlich nicht selbstverständlich.

Uuuuund wenn ich an meine Kindheit zurück denke, dann galten bei meinen Omas auch andere Regeln, als zu Hause. Geschadet hats mir nicht, auch nicht der Beziehung zu meinen Omas.

Also, versuch einfach cool zu bleiben!

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Wenn ihr woanders zu Gast seid, dann gelten eben die dortigen Regeln. Ich kenne das selber von meiner Familie, da war es immer sehr streng. Aber das hat mir z.b. Die wichtige Eigenschaft „Respekt“ beschafft. Ich glaube nicht, dass dein Sohn großen Schaden davon nimmt, wenn alle zwei Wochen ein anderer Wind weht.

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Ich kann dir ein Beispiel nennen: meine Cousine ist großer Fan von antiautoritären Erziehung, ich absolut gar nicht. Muss ich auch nicht, es ist ihr Kind und sie kann tun und lassen, was sie will.

Nun waren sie vor zwei Wochen das erste mal bei uns zu Besuch. Unser Haus ist nicht kindersicher eingerichtet, die Kleine konnte gerade laufen.
Ich erwarte von einem Gast, dass er sich um sein Kind kümmert, nicht ich. Wenn ich nicht möchte, dass die Kleine an die Bilderrahmen und Vasen auf der niedrigen Fensterbank geht, dann möchte ich das nicht. Und das hat die Mutter auch zu akzeptieren. Stattdessen bekomme ich zu hören „die macht nichts, sie will nur gucken“. Das ist ja schön und gut, aber so schnell, wie die Vase gefallen ist, ist die Mutter garantiert nicht bei ihrem Kind. Und es ist meine Vase, ich möchte nicht, dass eine 1,5-jährige diese durch die Fliesenküche trägt. Punkt. Wenn sie das zu Hause darf, Bitteschön. Bei mir nicht.

Das Ganze hatte zur Folge, dass ich mich in der Gehenwart meiner Cousine sehr unwohl gefühlt habe - in meinem EIGENEN Haus. Einfach weil ich das Gefühl hatte, dass das Kind ständig etwas macht, was ich eigentlich nicht möchte. Meine Cousine war bestimmt genervt von meiner Übervorsicht.

Ich möchte dir damit nur sagen, dass es für alle Beteiligten dann unangenehm werden kann. Es wäre für alle angenehmer, wenn die Regeln des Hauses befolgt werden.

Später wird es deinem Kind ja nicht anders ergehen. Woanders gelten halt andere Regeln und er muss danach spielen, wenn er da sein will. Kindergarten, Schule, Sportverein, Elternhaus von Freunden.

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Wir waren als Kinder ganz oft (auch länger) bei Oma und Opa.
Dort lief es ganz anders als bei unserer Mutter.
Und das wußten wir, das weiß ein Kind ganz schnell.
Von daher, mach Dir nicht so einen Kopf.

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Hallo,

Wir erziehen nur so wie wir es für richtig halten! Mir ist es völlig egal was andere denken!

Lass die Leute reden....

Lg