Hallo! Ich schildere euch kurz unsere Situation und würde mich über eure Meinungen freuen.
Mein Sohn ist 1Jahr und 10 Monate . Ursprünglich sollte bereits Anfang Juli die Eingewöhnung in der Kita beginnen. Dies verschob sich auf den 23.Juli, durch Mangel an Erzieherinnen. Am 1.08 begann unser Betreuungsvertrag. Die Eingewöhnung sollte innerhalb 2 Wochen abgewickelt werden. Von Anfang an war mir eigentlich klar, dass dies in die Hose geht. Die erste Woche der Eingewöhnung lief noch super. Mein Sohn spielte ausgelassen, hatte viel Freude und wir waren sehr zuversichtlich. Erste kurze Trennungsversuche von 10min Toilettengang verliefen ohne Tränen und er wollte gar nicht nach Hause. Doch dann wurde alles anders. Am Mittwoch war der erste Trennungsversuch gleich am Morgen. Ich verabschiedete mich,er weinte, ich ging und wurde nicht angerufen. Die Erzieher sagten er ließ sich immer wieder beruhigen. Gegessen oder gespielt hat er in den 2h nicht, war auf dem Arm der Erzieherin aber ohne Tränen. Am 2. Tag das selbe Spiel, nur dass er sogar kurz spielte. Am 3. Tag (Freitag) hat er draußen ausgelassen gespielt. Der Abschied fiel ihm dennoch schwer und ich schätze trotz der 1,5h Spielen weinte er die restliche Zeit (beim Essen weint er, beim Wickeln weint er, nur beim Spielen lässt er sich beruhigen)
Das die Erzieher ihn nicht Pausenlos auf dem Arm haben können ist mir aber auch klar.
Am Wochenende wurde uns nun klar, dass wir so nicht weitermachen können. Unser Sohn hat Verlustängste. Wacht in der Nacht schreiend auf und lässt mich tagsüber keine Minute aus den Augen. Selbst beim Papa mag er plötzlich nicht mehr ohne mich sein und weint bitterlich wenn ich auch nur Duschen gehe.
Wir überlegen sogar die Eingewöhnung komplett abzubrechen und noch 1Jahr zu warten.
Bis ich wieder arbeiten muss sind es noch 3 Wochen (September) . Viel Zeit um nochmal komplett neu anzufangen bleibt uns also nicht.
Den Arbeitsbeginn weiter raus zu schieben um noch mehr Zeit für die Eingewöhnung zu haben, klappt aus finanziellen Gründen nicht. Der Kitaplatz muss ja bezahlt werden , was ohne mein Einkommen schwierig ist.
Ich tue mich mit der Entscheidung meinen Sohn bis zum 3LJ zu Hause zu betreuen sehr schwer. Er ist gern mit anderen Kindern zusammen und hatte in der ersten Woche schließlich sooo viel Spaß . Allerdings möchte ich nicht, dass er Ängste ausstehen muss
Wie denkt ihr darüber?
Plan ist morgen erstmal mit den Erzieherinnen ein klärendes Gespräch zu führen, dass wir so nicht weitermachen können.
Kitaeingewöhnung abbrechen oder doch nicht?
Zwei wo hin Eingewöhnung ist viel zu wenig, ich kenne bei uns in Gegend nur das Berliner Modell das sehr sanft stattfindet, und bei dem von vornherein 6 Wochen angesetzt sind, mein Sohn kam mit 16 Monaten in Kita, ich hatte direkt so angesetzt das wir 8 Wochen Zeit hatten bis ich arbeiten musste, so hatten wir keinen Zeitstress, u d es hat auch tatsächlich die 6 Wochen gedauert, bis er wirklich eingewöhnt war, ab da lief es super...
Wenn du ab September arbeiten musst, wie kannst du ihn dann andererseits bis 3 zuhause behalten? Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden...im Endeffekt müsst ihr ne Lösung finden die für alle passt , alles gute!
Eigentlich ganz einfach. Möglichkeit 1: Mit dem Chef über ein drittes Jahr Elternzeit sprechen. Die Verlängerung steht mir gesetzlich zu, habe ja noch keine 36 Monate genommen und Antragsfrist ist noch nicht verstrichen.
Möglichkeit 2: Kündigung , fristlos da keine Betreuungsmöglichkeit meines Kindes
Finanziell müssten wir uns ein Wenig einschränken, es ist aber nicht unmöglich.
Ok, und die Arbeit doch etwas zu verschieben(um zwei Monate?) damit man nochmal sanft weiter-eingewöhnen kann? Aber wahrscheinlich ist das mit deinem Arbeitgeber zu kurzfristig?
Finde die Entscheidung schon schwer, alles gut!
Moin,
es sind nun mal zwei ganz verschiedene Dinge ob ein Kind gerne mit anderen Kindern zusammen ist oder von der Mutter getrennt.
Wir haben das im Freundeskreis schon beobachtet, alle Kids spielen im Kinderzimmer, und wenn eine von uns mal eine zeitlang nichts gesagt hatte schwups stand das dazugehörige Kind in der Türe, kurzer Kontrollblick und dann ist es wieder verschwunden.
Es gibt Kinder die eine frühe Trennung (vor U3) nicht gut verkraften, wenn es nicht sein muss würde ich zu Hause betreuen und eben mich bemühen die "Lücke" zu schließen, sprich Kinderturnen, Spielgruppe, Wassergewöhnung ... da trifft man bei den Vormittagsterminen die anderen Mütter die zu Hause betreuen und kann sich dann auch mit denen verabreden. Ich kannte vorher nur Mütter die ihre Kids mit 1 in die Kita gaben, aber durch die Kurse fanden sich Spielgefährten.
In einem Jahr schaut die Welt dann anders aus, Kinder nabeln sich von selber langsam ab und du kannst dann auch mit den anderen Müttern üben. Und sie sind verständiger, man kann dann sagen "Wenn ihr gegessen habt hole ich Dich ab" etc.
Das mit den Ängsten ist nicht zu verachten, das kann lange nachwirken wenn man Pech hat.
LG
WuschElke
Liebe TE,
Ich verstehe deine Unsicherheit.
Würde jetzt aber anhand deiner Schilderung noch keine Dramatik erkennen können. In der Kita selbst scheint es ja eine Steigerung des 'sich-einfindens' zu geben und die Erzieherinnen scheinen ja auch ganz zuversichtlich. Ich würde vielleicht einfach nochmal darüber reden, noch ein paar Tage mehr bei eurem aktuellen 'Pensum' zu bleiben oder vielleicht sogar wieder ein bisschen früher abzuholen (wie lang ist die aktuelle Trennung?). Er muss eben erst lernen, dass du immer wieder zurück kommst. Dass du trotzdem noch für ihn da bist usw.
Ich würde mit einem Kind im Alter deines Sohnes auch schon versuchen, das zu besprechen. Also. Schlicht.. ihm immer wieder zu sagen, dass du zurück kommst, dass du ihn nach dem xx (irgendwas, was sie in der Kita tun) abholen kommst.
Unsere Tochter wurde langsam eingewöhnt, hat selten geweint und liebte ihre Krippe bis zum letzten Tag (nun kommt sie in den Kindergarten). Trotzdem hatte sie etwa um ihren zweiten Geburtstag ein paar Tage an denen sie morgens bitterlich geweint hat. Eine Mischung aus Wut und Verzweiflung, so schlimm, dass ich selbst mal geweint habe. Aber.. ich habe auch gemerkt, dass sie grad einen deutlichen Sprung gemacht hat zu der Zeit, was das Thema Autonomie angeht. Es waren ein paar schwierige Tage, danach war alles wie immer.
Ich würde sagen, gib der Sache Zeit, aber schlussendlich müssen alle Eltern eben die Entscheidung treffen, die für die Familie am besten ist.
Alles Liebe
Hallo,
ja das zerbricht einem das Herz. Kann da eure hin- und hergerissenheit verstehen.
Wir hatten auch mit 2 Jahren eine holprige Eingewöhnung.
Sie hatte auch später nochmal eine Phase in der sie bei der Verabschiedung bitterlich geweint hat.
Ich würde das ganze von dem Gespräch mit den Erzieherinnen abhängig machen, was sie so für einen Eindruck haben und am wichtigsten finde ich das sie sich beruhigen lassen müssen von der Bezugserzieherin.
Ich hatte auch öfter ein Gespräch mit den Erzieherinnen , danach war ich meist beruhigter 😉 die haben auch Erfahrung ob alles im „normalen“ Bereich verläuft...od ob es für das Kind einfach noch nicht passt.
Aber etwas beruhigen möcht ich dich doch 😊 ich glaube die wenigsten haben eine super Krippenstart.
Das ist ein großer Einschnitt auch das es sich auf den Schlaf usw auswirkt. Meine Kleine geht jetzt seit Januar diesen Jahres und es läuft seit ca März super 😊 mit kleinen Durchhängern natürlich.
LG
Hm ich finde es erstmal normal, wie er reagiert. Zu Anfang ist es spannend und neu und je mehr ihm klar wird, oh mist da muss ich jetzt immer (ohne Mama) hin, desto größer ist der Protest. Das dauert meist an bis das Kind sich gewöhnt hat. Ob das nun gut oder schlecht ist, wenn ein Kind aufhört zu weinen und in der Krippe spielt, kann man so und so sehen. Wenn es Dir wichtig ist zu arbeiten (egal ob Du musst oder willst), dann wirst Du Dein Kind an eine Trennung von Dir gewöhnen müssen. Jemand der nicht arbeiten muss oder will und noch dazu spass hat sein Kind drei Jahre zu betreuen, wird Dir sagen, dass es dann viel einfacher ist, weil Dein Kind erst mit 3+ bereit zur Trennung ist. Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht auch im Kindergartenalter kenne ich viele Kinder denen die Trennung morgens schwer fällt.
In den ersten Tagen einer Eingewöhnung, finde ich es wichtig, dass ein Kind sich von der Erzieherin beruhigen lässt. Es muss da nicht essen, schlafen oder gewickelt werden und es muss auch noch nicht spielen. Das sollte dann alles schritt für schritt kommen. Bis dann mit dem Erreichen der gewünschten Betreuungszeit, dem Essen, Schlafen und Wickeln, alles klappt.
Was heißt die Eingewöhnung muss in 2 Wochen klappen? Was soll am Ende der 2 Wochen alles passiert sein? Falls nach dem Berliner Modell eingewöhnt wird, kann ich Dir das Buch "Die ersten Tage" empfehlen. Da wird viel zur Bindungstheorie erklärt.
DAss ein Kind in den ersten Tagen eingewöhnung klammert und auch schlechter schläft ist ein stückweit normal. Hat da niemand mit Dir darüber gesprochen?
Was willst Du den Erzieherinnen morgen sagen? Was erwartest Du?
Ich finde ehrlich gesagt, dass das alles gar nicht ungewöhnlich klingt. Dein Kind fand in der ersten Woche alles neu und toll und hat dann verstanden, dass die Sache "ernst" ist und Mama immer mal weg ist. Das ist natürlich ersteinmal schlimm für ihn nach fast 2 Jahren exklusiver Mama-Zeit. Er muss nun erst die Sicherheit gewinnen, dass Mama immer wiederkommt. Er ist alt genug, um ihm zu erklären, dass du auf Arbeit bist! Unsere Tochter hat das sehr früh verstanden und schnell selbst Sachen wie "Oma Arbeit" gesagt, wenn diese sich verabschiedete. Das ist ihr "Code" für: Geht weg und kommt wieder...
Jedenfalls würde ich die Sache mit den Erziehern besprechen und sonst nichts überstürzen. Ein paar Tage habt ihr ja noch. und offensichtlich gab es ja auch eine Steigerung was das Wohlbefinden in der Kita betrifft. Er wird auch zu Hause wieder "lockerer" werden...
Wichtig ist allerdings, dass DU auch hinter der Sache stehst. Momentan scheinst du verzweifelt und verunsichert. Das merkt dein Kind! Er spürt, wenn du Ängste hast und kann die Krippe gar nicht positiv wahrnehmen, wenn du es nicht tust!
Also ich hätte auch nur 2 Wochen Eingewöhnung als der Zwerg 1 Jahr alt war. War kein Problem, er hat auch nie geweint. Hab halt Glück gehabt.
Aber ich hätte mir 2 Jahre ohne Einkommen oder ALG1 auch nicht leisten können.
Denn ALG1 wirst du ja auch nicht bekommen, ggf. ALG2.
Ich habe eher das Gefühl, dass du zusätzlich zu der Situation total unsicher bist, ob und wie es weiter gehen soll, auch das spüren Kinder.
Das Kind muss lernen, dass Mama trotzdem noch wieder da ist und ihn abholen kommt und Mama muss dazu aber auch lernen etwas loszulassen. Wenn dir das schwer fällt und es finanziell machbar ist, dann bleib noch zuhause.
Dein Kind wird sich, denke ich, wenn du mehr loslassen kannst auch mehr Sicherheit gewinnen und dann klappt das noch besser, als es jetzt schon läuft. 🤗
Hi,
Ich finde das es sich doch fast normal anhört.
Ihr seit erst eine Woche dran, wenn ihr nach 4 Wochen überlegen würdet, ok, aber 1 Woche, da muss doch erstmal Routine ins Kind.
Und auch Du, musst froh sein und ihm vermitteln, das er "endlich" in den Kiga darf. Mit vielen Kindern spielen darf. Das das jetzt so richtig toll ist, das er in den Kiga darf.
Irgendwie hast du ja keine Alternative, du musst wieder arbeiten, also befreie dein Herz, dein Kind darf in den Kiga und Spaß haben und du musst arbeiten.
Die Krabbelgruppe Dez.Jan. 2009/2010, das waren knapp 10 Kinder und genau einer ging erst mit 3 Jahren. Eingewöhnung 4 Monate. Der frühste war unserer mit 8 Monaten und 2 Tage Eingewöhnung. Die meisten sind zwischen 1 und knapp 2 Jahren gegangen, und keine Eingewöhnung hat länger als 2 Wochen gedauert.
2 Jahren ist eigentlich das beste Alter. Sie wollen wissen und spielen, mal was neues kennenlernen, entdeckerfreudiger geht kaum. Oft sind die Mutter noch nicht soweit für den Kiga, sie bremsen aus Angst und verunsichern das Kind.
Mach dein Herz frei und geh morgen gut gelaunt in den Kiga!
Alles gute
Claudia