Ab wann wird ein „nein“ verstanden?

Hallo ihr lieben,
Ich habe mich letzte Woche mit einer Freundin und ihrer Freundin und den kleinen getroffen. Die kleine von der Freundin meiner Freundin ist 14 Monate, unsere beiden sind 12. sie wirkte sehr gestresst und hat ihrer Tochter ständig ein „nein!“ entgegen gebrüllt, bei diversen Dingen. Ich will sie hier gar nicht anprangern aber ich hab sie dann gefragt ob sie glaubt, dass die kleine das alles schon so versteht. Sie meinte, die kleine würde Das genau verstehen und extra oft warten bis sie als Mama wegschaut und dann extra verbotene Dinge machen. Was meint ihr dazu? Ich finde man kann langsam das „nein“ üben, aber ich finde nicht, dass man erwarten kann, dass die kleinen genau verstehen was man meint. Was macht ihr für Erfahrungen mit euren 12-14 Monate alten Kindern? Kennen sie schon das „nein“? Ab wann begreifen sie es?
Liebe Grüße

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Kinder verstehen ab ca 8-9 Monaten so gut wie alles. Zumindest was die gesprochenen Worte betrifft. Nonverbale Kommunikation schon viel eher.
Unser Sohn ist nun 10 Monate alt und hat inzwischen (durch permanentes "Nein") verstanden, dass er z.B. nicht an die Mülltonne und die Steckdosen darf. Das hat damals bei unserer Tochter genauso früh funktioniert.

Also ja. Kinder verstehen viiiiiieeeeel früher die Bedeutung der Worte als sie sie selbst benutzen.

Deswegen klappt ja auch Baby-Gebärdensprache so gut.

Einem Kind "Nein entgegenzubrüllen" finde ich ungünstig, aber deine Freundin hat recht: Ihre 14 Monate alte Tochter wird kapieren worum es geht.

Liebe Grüße

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Recht früh😏....
Was soll sie deiner Meinung sagen wenn die Kleine Blödsinn macht, Steine futtert, Dinge umherwirft
Mit 12 Monaten hatte ich hier ein Lämmchen...mit ca.14 Monaten hört mein Schaefchen auch recht oft ein Nein PLUS Begründung 😉

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Hey :)

Mein Sohn ist 10,5 Monate alt und versteht ein "Nein" sehr gut. Wenn er irgendwo nicht dran soll und ich oder mein Freund nein sagen, dann weint er.
Er versteht das Wort an sich natürlich nicht, also den Sinn. Das kommt erst noch.

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Hallo.

Wir haben mit dem "nein" angefangen als unsere Tochter mobil wurde, so mit 8-9 Monaten. Natürlich wird das Wort an sich nicht von Anfang an verstanden. Ein Bestandteil ist die Tonlage - nein sage ich auch entsprechend streng, das wird sehr früh verstand. Zum anderen haben wir von Anfang an spätestens das zweite nein dann durchgesetzt, in dem wir den Gegenstand weggenommen, sie weggehoben etc haben. Mit 14 Monaten wusste sie definitiv schon um die Bedeutung. Was nicht zwangsläufig heißt das sie sich auch daran hält. ;)

Liebe Grüße

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Mein Sohn (14 Monate) versteht definitiv ein "Nein". Ob er dann auch darauf reagiert ist eine andere Sache.

Geht er am Ofen vorbei sagt er "nein, heiß!". Springt die Katze in der Küche auf die Anrichte, kommt er zu mir und sagt "Katzi nein!" usw.

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Ok, danke für eure Meinungen!!! Das war mir so nicht bewusst ☺️

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Also das mit dem extra warten bis Mama wegsieht, das bezweifel ich schon etwas.
Eine Freundin hat das Thema gerade mit ihrer fast 3jährigen, die wirklich sagt "Mama geh mal in die Küche" um etwas zu machen, wovon sie weiß, dass sie es nicht darf. Mein 2,5jähriger würde mir wahrscheinlich immer noch direkt erzählen, wenn er was "Verbotenes" gemacht hat :-D
Mit 14 Monaten denkt ein Kind doch noch, dass alle das gleiche sehen wie sie. Also ergibt es keinen Sinn, zu warten, bis die Mama den Kopf dreht. Denke das interpretiert sie da hinein. Wenn die Tochter das nein ignoriert und es wieder macht und die Mutter nach jedem Nein sich direkt wieder wegdreht, käme es natürlich zb darauf hinaus.

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Mein Sohn ist mittlerweile 2 Jahre alt. Ja er hat schon sehr früh verstanden was das Wort "Nein" bedeutet. Verstehen hat aber nix mit umsetzen können oder auch wollen zu tun.Wenn man dann aber anfängt inflationär das Wort "Nein" zu verwenden. Stumpft die Bedeutung dahinter irgendwann ab. Irgendwann glaubt das Kind noch "nein" ist ne Art neues Kosewort für sich selbst wie Spatz oder Schatzi.

Man muss bei Kleinkindern stark unterscheiden zwischen verstehen können und was altersbedingt umsetzbar ist, der persönliche Wille (ja Grenzen austesten beginnt plus minus um den ersten Geburtstag herum schon) aber auch Impulskontrolle. Gerade am letzten scheitert es bei so kleinen Kindern in der Regel. Meistens steckt keine Mutwilligkeit dahinter. Sie verstehen es. Aber ihr Impuls etwas dennoch anzufassen, zu werfen etc. ist einfach größer. Somit können sie dem Nein nur sehr kurze Zeit standhalten und sind dann wieder "Opfer" ihrer "Triebe".

Man muss auch nicht jeden Pups reglementieren den sie machen. Ich hab es immer so gemacht. Wenn er was getan hat, was ich nicht wollte. Bin ich hin und hab es ihm im vernünfitgen Tonfall verboten. "Es wird nicht xyz gemacht - weil das tut weh/kann was kaputt gehen." Wenn er daraufhin seine Impulskontrolle nicht im Griff bekommen hat (was bis heute noch durchaus alterbedingt normal ist!!!) dann hab ich ihm das was er da tut einfach weggenommen oder ihn mir aufm Schoss gesetzt und aus der Situation die ich nicht möchte herausgenommen. 100mal Nein - Nein - Nein zu sagen bringt da überhaupt gar nix. 1-3 mal ok aber dann sollte man selbst altersgerecht aktiv werden. Auch weil die Bedeutung sonst abstumpft und einen die Kinder irgendwann nicht mehr ernst nehmen wenn sie immer irgendwas tuen können obwohl ihnen etwas untersagt wird.

Was anderes mit dem Zwischenwort "Nicht" das können Kleinkinder noch ne ganze Weile NICHT verstehen. Wenn man also sagt "Nein - geh nicht an den Mülleimer" kommt beim Kind der Widerspruch an "Nein - geh an den Mülleimer"... lieber Sätze verwenden die umlenken. "Nein - geh da weg, du kannst besser xyz machen".

Hinzu kommt Kleinkinder lernen durch Aktion nicht durchs reden. Jedenfalls nicht so stark wie durch aktives Eingreifen. Ein spüren von Verboten durch die Wegnahme von etwas, ist 10mal effektiver als häufiges auf ein Kind einreden.

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Das schreibst Du aber sehr pauschal.. Wir haben immer ein Nein benützt und es funktioniert wunderbar. Das Wort ist nie abgestumpft etc. und mein Kind denkt mit Sicherheit nicht dass das Wort Nein, ein Kosewort ist...Sowas habe Ich noch nie gehört...Kinder reagieren sehr auf das Tonfall und ein Nein wird ja selten im gleichen Tonfall wie Schatz etc, gesagt...

Meine Schwester hat auch 2 Kinder, die sind jetzt 2 und 5 Jahre alt. Die beiden haben von Anfang an ein Nein respektiert und verstanden und tun es immer noch.. Das kannst Du so nicht pauschalisieren.. Offensichtkich bringt ein Nein bei Euch nichts, bei uns und bei viele von meiner Freundinnen die kleine Kinder haben, aber schon.. Wenn dein Kind sich plötzlich von Dir los reißt und sich Richtung Straße begibt, hast Du keine Zeit erst Mal dein Kind auf dem Schoß zu nehmen um Ihn so aus der Situation rauszunehmen, wie Du sagst.. Wenn ein Kind plötzlich irgendwas anfassen möchte was wirklich gefährlich sein kann, ist schon wichtig das ein Kind ein kurzes Nein versteht, ohne erst Mal großartig Erkärungen dafür zu bekommen..

Ich finde größere Erklärungen bei so kleine Kinder ehe kontraproduktiv. Man muss nicht zum Beispiel ein 1-2 jähriges Kind erst Mal ein Roman erklären, das es weh tun kann, das die Sache kaputt gehen kann etc, weil genau dass in so einem Alter nach meiner Meinung, zu weit geht und zu abstract ist..Klar kann man es erklären, das kann man danach machen, passend zum Alter, aber in erster Linie finde Ich es sehr wichtig das ein Kind auf ein Nein reagiert..

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Ich seh es immer wieder anderswo wie gut auf ein Nein in so jungen Jahren gehört wird.
Eltern: "Nein" - Kind: Schaut aufmerksam ... ein paar Sekunden vergehen, es wiederholt das was es eben verboten bekommen hat. Eltern:"Nein" - Kind: schaut aufmerksam, ggf. grinst es und macht unvermittelt aber sehr vorsichtig weiter. Eltern: verschärfen ihr "Nein" - Kind macht entweder weiter oder steht plötzlich da und heult. Nicht selten geht dieses hin und her zich mal.

Ich sag es einmal - meist mit ner knappen Erklärung warum... ich sag es max. 2x beim 2. Mal mit der Androhung einer Konsequenz. Wenns zum 3. Mal kommen sollte setz ich das dann um. Beispiel: Kind malt fröhlich auf seinem Blatt Papier auf dem Couchtisch. Und geht auf den Tisch. Ich sag "Nein: Wir malen nur auf dem Blatt!"... Kind schaut geht aufs Blatt zurück und nach wenigen Sekunden bis Minuten, passiert es gerne mal das er dann aber direkt auf den Tisch geht - nicht so hoppala wollt ich nicht sondern aktives auf den Tisch malen. Ich mit schärferem "Nein: Ich nehm dir sonstn die Stifte weg!" - macht er weiter (was auch ne normale Reaktion ist um Grenzen zu testen, was passiert wenn) nimm ich ihm die Stifte weg und gut ist und bekommt sie auch erst wieder, wenn diese Situation komplett vergessen ist.

Mein Sohn (und diese Reaktion erleb ich beim Beobachten nicht nur bei ihm!!) testet, was passiert, wenn ich das Nein missachte? Passiert hier mehr? Ist das unangnehm oder hinnehmbar. Er versteht den Sinn von Nein - aber das Wort selbst hat für ihn ohne verlässliche Konsequenzen keinen ernsthaften Abschreckungsfaktor. (Was ich verstehen kann - weil nein... schön das du das nicht willst - ich aber schon.)

Jetzt mit 2 Jahren nimmt er ein Nein schon weit ernster wahr als noch mit einem Jahr. Aber natürlich testet er weiterhin. Das ist ein Lernprozess der nicht über Nacht stattfindet und wiegesagt - Impulskontrolle soll laut Experten erst sicher im Vorschulatler zu erwarten sein. Sprich sie können noch so sehr verstehen was mit NEIN verbunden ist. Solang ihre innere Stimmer lauter "ja" ruft - wird das Nein "schnell vergessen"... sie merken ja dadurch nicht wirklich das was passiert, außer ner kurzen Unterbrechung.

Wenn man aber früh zügig auch eingreift, merken sie.... Nein ist ne Art 1. Warnhinweis, ich könnte jetzt die Instanzen durchlaufen bis mir was weggenommen wird. Aber da ich weis das das am Ende eh das Ergebnis sein wird und ich das ja eigentlich nicht will - reagiere ich zunehmend besser bereits auf den "Warnschuss". Irgendwann hab ich die Grenzen verinnerlicht und ein Nein wird allgemein seltener zu hören sein.

Das mit dem Kosenamen ist auch etwas überspitzt und übertrieben ausgedrückt. Aber versetz dich doch mal in so ein kleines Kind das sich an irgendwas ausprobieren will. Einerseits in seinen Fähigkeiten (z.b. dem Klettern auf Möbel) oder auch in Grenzen (was passiert wohl wenn ich den Knopf hier drücke - und der Knopf ist vielleicht der von der Waschmaschine - die gerade NICHT leer angeschaltet werden soll). Dann kommt jemand und "laber" dich zu mit "nein du darfst dies nicht - nein du darfst jenes nicht" aber das wars an Steigerung auch schon, ne kurze Unterbrechung. Die Bedeutung warum du was lassen solltest, kannst du kognitiv noch gar nicht verstehen, selbst wenns dir erklärt wird (man sollte aber schon früh anfangen aus Automatismus denn spätestens mit 2-3 Jahren verstehen sie sachliche Erklärungen sehr wohl!). Aber was sie merken ist - wenn ihnen was weggenommen wird oder sie rausgenommen werden aus der Situation (ne Waschmaschine kann man nicht wegnehmen) und eine Tür z.b. zugesperrt wird das man erstmal auch nicht mehr hin kommt. Kleine Kinder lernen mehr durch Aktion als durch Erklärungen. (Trotzdem sollte man letztes mit einführen, da man nie sicher sagen kann ab wann ein Kind wie viel wirklich versteht.) NEIN zu sagen, ist keine Aktion... das sind ohne Handeln, nichts weiter als leere Worte.

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Meine Tochter versteht ganz genau ein Nein. Sie ist jetzt 1,5 Jahre alt, hat aber ein Nein verstanden seit sie ungefähr 10-12 Monate alt war. Meine Tochter guckt auch immer ob wir reagieren wenn Sie sich zum Beispiel Richtung Receiver etc. bewegt, weil Sie den sehr interessant finde.. Kommt ein Nein, geht Sie wieder davon wieder weg, kommt erst Mal nichts, guckt Sie ganz genau ob wir es sehen und versucht dann daran zu kommen, bis Sie ein Nein bekommt... Sie versteht seit Sie ungefähr 1 Jahr so gut wie ist alles.

Wir haben nie ein Nein so zusagen geübt, sondern einfach schon ab den Krabbelalter ein Nein benützt, wenn Sie an irgendwas rangekommen ist, was Sie nicht anfassen sollte. Es ist ja auch zum Schutz der Kinder das Sie ein Nein verstehen und auch darauf reagieren..Hat meine Tochter von Anfang an nicht reagiert, haben wir Nein in ein härteren Tone gesagt und habe Sie von der Sache entfernt.