Medizinische Beschneidung. Erfahrungen.

Hey zusammen.
Wie oben beschrieben würden mich mal eure Erfahrungen bezüglich einer Medizinisch Notwendigen Beschneidung interessieren.
Gestern beim wickeln, natürlich Abends um 17 Uhr rum ist mir aufgefallen das von meinem Sohn (13 Monate) der Pullermann extrem rot und angeschwollen war, es kam wohl auch etwas Eiter raus. Schmerzen schien er nicht zu haben und Verhalten hat er sich auch normal. Trotzdem sind wir dann los zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst ins Krankenhaus, lieber mal abklären lassen, man weis ja nie.
Dort wurde dann festgestellt das er eine Entzündung der Vorhaut hat und gab uns eine Salbe die wir nun benutzen sollen. Der Arzt meinte das käme wohl öfters vor und er hätte wohl eine Vorhautverengung weswegen das passiert ist und wir sollten mal bezüglich einer Beschneidung nachdenken.
Ich war natürlich total verwirrt denn unsere Kinderärztin sagte nie was deswegen, sie meinte wohl bei der U4 das es recht eng ist aber man mal abwarten soll.
Wir haben am Donnerstag eh einen Termin zum Impfen da will ich nochmal genau nachfragen. Vorab würde mich nun aber doch mal interessieren ob jemand von euch Erfahrungen hat mit so einer Beschneidung aus diesen Gründen.
Könnte die Entzündung auch einfach mal so gekommen sein ?
Wie ist das denn dann wenn er älter ist, habe mal gelesen das beschnittene Männer wohl durchaus Probleme haben können bei z.B. Selbtsbefriedigung und im Sexualleben.
Und wie ist das bei so kleinen Kindern nach einer Operation tut das doch weh wenn sie mit der Wunde eine Windel anhaben und mehr oder weniger im Pipi liegen.
Natürlich werden wir erstmal Donnerstag abwarten aber man macht sich vorab doch die ein oder anderen Gedanken. Falls möglich würde ich da auch gerne drauf verzichten.

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Dass die Vorhaut am Anfang sehr eng ist, ist ganz normal. Je länger und öfter die Kleinen dran ziehen und spielen dürfen, desto besser weitet sie sich und es löst sich alles. Dafür ist grundsätzlich bis zur Pubertät Zeit.

Wegen einer einmaligen Entzündung braucht man da nichts schneiden lassen. Das kann mal vorkommen.
Wichtig ist, dass er generell gut pullern kann. Wenn das nicht geht und er generell nur vor sich hin tröpfelt, bis alles raus ist, müsste das natürlich abgeklärt werden. Oder wenn jetzt öfter so eine Entzündung auftritt.

Hier mal noch ein interessanter und informativer Artikel dazu: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/vorhautverengung-phimose/

Mach dir also nicht so dolle Sorgen. In den allermeisten Fällen ist alles in Ordnung. Und kleinere Verletzungen oder Bakterienansammlungen kommen halt mal vor.

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Das klingt - ohne euren Sohn gesehen zu haben - nach Blödsinn. Ist aber insofern nachvollziehbar, wenn man aufgrund solchen Dingen zum Bereitschaftsdienst abends ins Krankenhaus geht. Da seid ihr wohl einem eher etwas unerfahrenerem Arzt begegnet.

Wichtig zu unterscheiden bei der ganzen Diskussion ist, ob wir von Verklebung oder von Verengung reden. Eine Verengung im Alter eures Sohnes ist nur relevant, wenn Pipi machen nicht möglich ist, das Loch vorne also soo klein ist, dass nicht mal Urin rauslaufen kann. Gehe aber davon aus, dass das nicht der Fall ist.

Dass man die Vorhaut in dem Alter noch nicht zurückziehen kann, ist normal, es ist die normale Verklebung, welche sich meist bis ca 3jährig nach und nach löst. Der Körper bildet einen Schmierstoff im Bereich der Eichel, der sich ansammeln kann und durchaus auch mal wie Eiter imponieren oder auch eine Entzündung auslösen kann. Hatten wir bei Sohnemann auch. Hier ist es wichtig, die zugängliche Eichel einfach gut zu säubern, hierzu die Vorhaut sanft zurückziehen, geht zB gut in der Badewanne. Salbe kann auch genutzt werden. Es muss aber unbedingt vermieden werden, dass das innere Vorhautblatt verletzt, eingerissen wird. Weil das dann wirklich zur Vorhautverengung und zwar zur narbigen führen kann, die dann häufig operiert werden muss.

Aber wie immer: medizinische Ratschläge ohne den kleinen Patienten zu sehen, sind immer schwierig.
Alles Gute!

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Danke für deine Erklärung. Bisher haben wir uns darüber auch nie Gedanken gemacht gerade weil er normal Pipi macht im Strahl, und die Kinderärztin bei den U Untersuchungen immer nachsieht ob alles in Ordnung ist. Was es bisher auch immer war.
Der Arzt gestern selbst sprach von Verengung, die Kinderärztin von Verklebung sagte auch immer das es normal sei und sozusagen als Schutz bei den Babys dient und man abwarten muss da sich das meist im Alter verwächst.

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Ob es notwendig oder nicht isz kann man aus der ferne nicht beurteilen.

Bei uns war es das. Deshalb antworte ich auf deine frage

Im windelalter ist es eher einfacher. Man kann wunderbar bepanthen in die windel schmieren und dann klebt da nix. Die windel schützt die wunde eher.

Probleme kennen wir im erwachsenen Alter bei unserem mann nicht. Allerdings gibt es die bestimmt auch bei manchen.

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Hey du,

Persönlich habe ich keine Erfahrung, kann aber von meinem Mann und dem Sohn einer Freundin berichten.

Beim Sohn einer Freundin war die Vorhaus mit 4 Jahren immer noch viel(!!!!) zu eng und sie haben irgend ne Salbe bekommen, die nach kurzer Zeit schon geholfen hat. Ich hatte nie nach Details gefragt, aber am Rande mitgekriegt dass sie die Salbe nur paar Wochen geschmiert haben und es war dann alles gut.

Mein Mann musste mit 12 Jahren beschnitten werden. Er kommt aus einem Land wo die medizinische Versorgung zwar sehr gut war, man hat aber über gewisse Sachen nicht gesprochen. Gewisse Sachen waren eben "pfui". Ab einem gewissen Alter könnte das Problem mit der verengten Vorhaut aber nicht mehr ignoriert werden, da haben auch keine Cremes und Salben mehr geholfen und ... tja... er sagt, mit 12 war er schon zu alt dafür, er erinnert sich an all die Schmerzen, Gespräche mit den Ärzten und es war im allgemeinen sehr traumatisierend für ihn. Er weiß auch noch, wie ein Arzt mit seiner Mutter geschimpft hat, dass sie sich nicht im kleinkindalter mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Jetzt als Erwachsener Mann findet er das alles aber gut. Also die Beschneidung. (Auch ich als Frau bin extrem zufrieden*lach*)

Nun... hol dir eine zweite Meinung von einem anderen Arzt und beobachte das Thema. Die Vorhaut kann sich auch später lösen, allein oder mit Unterstützung. Und wenn es tatsächlich daraus hinausläuft, dass dein Sohn beschnitten werden muss - je jünger er ist, desto besser. Und Beschneidung ist nicht so schlimm wie der Ruf

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Hallo,
Mein Sohn ist aus medizinischen Gründen mit einem Jahr beschnitten worden. Es sieht nach der OP erstmal furchtbar aus, heilt aber schnell ab, wir haben bei jedem Wickeln eine Kompresse mit viel Bepanthen auf den Penis gelegt, die wurde dann quasi weggepieselt. Nach etwa 6 Tagen war alles verheilt.
Grüße emryn