Kind will nicht schlafen

Sie kommt in ein Alter wo sie immer mehr verarbeiten muss.
Je älter die wird, desto mehr wird sie sich mitteilen.
Wenn später ins Bett nicht funktioniert, dann würde ich einfach ruhig neben ihr liegen, nicht reagieren und warten.

W

Wie viel schläft sie denn am Tag? Mittagsschlaf? Vielleicht ist sie abends noch nicht richtig müde?

Kommt drauf an. Der Schlafbedarf kann sich auch nach oben und unten korrigieren. Mein Sohn hat seit er 10 Monate alt ist (und nur noch EIN Mittagsschlaf wahrnimmt und nicht mehr 2) ein relativ konstanten Schlafbedarf von 12 Stunden am Tag. 2 Stunden deckt er über den Mittagsschlaf ab und 10 über die Nacht. Er muss zwischen 7 und 7.30 Uhr aufstehen um kurz vor 8 Uhr in der Krippe zu sein. Eingeschlafen ist er mir lange Zeit erst gegen 22 Uhr. Natürlich gibts Ausnahmetage wo er früher einknickt oder später. Aber das war so der Standard.

Aktuell hat er aber spürbar einen Mehrbedarf an Schlaf entwickelt. Weshalb wir nicht erst um 21.30 Uhr ins Bett gehen (der Einschlafprozess dauert in der Regel zwischen 5-30 Minuten) sondern schon zwischen 20.30 und 21 Uhr. Und er ne halbe bis Stunde früher als früher schlafen geht. Man muss einfach das Verhalten beobachten und sich weniger an offiziellen Richtlinien halten die irgendwelche Zahlenwerte vorgeben. Kein Kind ist gleich und kein Kind braucht ungefähr gleich viel an Schlaf im Alter XYZ.

30 Minuten zum einschlafen zu benötigen ist jetzt aber nix ungewöhnliches oder überdurchschnittlich langes. Wenn du länger als ne Stunde brauchst, ist das ein klares Zeichen das das Kind einfach noch gar nicht müde ist. Aber je älter sie werden, desto mehr nehmen sie war, desto mehr erleben sie tagsüber auch aktiv und in der Folge brauchen sie länger zum runterkommen.

Einfach ruhig bleiben, weiterbegleiten wie bisher und Geduld! Es wird immer Phasen geben wo das einfacher läuft und wo es der reinste Kampf ist. Gestern hatte ich mit meinem Sohn z.b. ne Machtkampfsituation. Der ist mir am Abend einfach irgendwann zu doof im Verhalten geworden. Weil er mag zwar noch nie pflegeleicht gewesen sein, aber ist normal weitgehend ausgeglichen. Gestern konntest du ihm den kompletten Tag nix recht machen und ein Heulkrampf jagte den nächsten. Mir ist er dann irgendwann so aufm Sack gegangen. Das ich ihn locker ne Stunde vorm eigentlichen zu Bett gehen geschnappt habe. Rituale wie üblich wurden gestrichen... Bettfertig gemacht und ja er hat mir zwar 30 Minuten die Hucke vollgeschriehen im Bett (blieb aber liegen) und mich angebettelt wieder aufstehen zu dürfen etc. Aber ich war echt drüber und hab ruhig bleibend gesagt "Nein heute nicht. Heute warst du nicht brav, ständig nur geschreih und gezeter. Wer so viel weint der gehört ins Bett." (Ich bleib bei sowas bei ihm und erklär ihm meine Entscheidung und auch warum ich so "böse" bin und das mir das selbst kein Spaß macht und ich lieber lieb zu ihm wäre und ihm xyz erlauben wollen würde. Aber nicht auf der Ebene von gestern (auch wenn normal in seiner Trotzphase). Wenn er morgen (also heute) wieder brav und lieb ist, darf er wieder länger wach bleiben und dann gibts auch alle Bettgehrituale aber heute hat er das Kraut ausgeschüttet und da müsse er jetzt durch. Auf einmal sagt er mitten im Heulen "ja" dreht sich zur Seite aufm Bauch und ich verblüfft "schläfst du jetzt ein"... er "ja" und das ist er auch.

Nur soviel zu "wie anstrengend zu Bett bringen auch aussehen kann".

Welches Kind legt man schon hin und dann schläft es binnen weniger Minuten von alleine ein. Ich kenn persönlich nicht eines.^^ Selbst die die selbständig in den Schlaf finden (können) hört man über das Babyfon locker 15-30 Minuten spielen und plappern ehe kein Mucks mehr zu hören ist.