Kind wacht früh schreiend auf

Hallo Zusammen,

ich schaue das erste Mal in diesen Forenbereich und hoffe direkt auf ein paar Ratschläge von euch.

Mein Sohn ist ein Jahr und neun Monate alt. Seit einiger Zeit wacht er jeden Morgen schreiend auf. Auch sehr früh für seine Verhältnisse. Momentan immer gegen 5 Uhr, spätestens 5:30 Uhr. Er weint/schreit dann direkt panisch los und steht im Bett. Er will dann sofort auf den Arm und auch keinesfalls mehr runter. Er schläft dann nicht mehr ein, egal was wir versuchen. Bei dem Versuch ihn wieder ins Bett zu setzen flippt er panisch aus. Ist er drinnen schreit er "hoch, hoch".
Kuscheln in seinem Bett, kuscheln in unserem Bett, Milch, eine Weile rumtragen, Musik, und und und. Hilft alles nichts. Aber er ist noch deutlich müde.
Wenn wir dann ins Bad gehen um uns fertig zu machen, ist seine Laune schlagartig wieder gut.

Davor hat er immer bis 7:30 Uhr oder 8 Uhr geschlafen und ist dann langsam brabbelnd, gut gelaunt wach geworden.

Wir haben auch versucht ihn später schlafen zu legen. Vorher 18:30 Uhr, jetzt ca. 20 Uhr. Die Aufwachzeit bleibt trotzdem gleich.

Habt ihr Ideen, warum er auf einmal morgens solche Angst hat und wie wir das ändern können?

Habe schon überlegt, dass er draußen vielleicht etwas hört, dass zum Beispiel jemand zur Arbeit fährt und ihm das Angst macht, aber warum auf einmal und daran kann man ja auch nichts ändern ☹️.

Oder einfach wieder ein Softwareupdate in seinem Köpfchen 😉?!

Tagsüber ist er mir gegenüber ein Biest, testet bis zum geht nicht mehr und bockt und schreit sehr sehr viel. Bei allen anderen ist er der Engel schlechthin.

Kennt ihr diese Phase und habt ihr Ratschläge, wie ich sie uns allen erleichtern kann?

Lieben Dank!

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Huhu,

ich kenne das (noch) nicht, meiner ist noch kleiner, aber ich schreibe dir trotzdem mal meine Gedanken dazu.

Dass er bei dir Grenzen austestet und sich „biestig“ verhält, bei anderen hingegrn nicht - versuch, es als Kompliment zu sehen! Er weiß wahrscheinlich, dass du ihn deswegen nicht ablehnst. Er muss diese Phase durchmachen für eine gesunde Entwicklung und bei dir fühlt er sich sicher genug, um seine übersprudelnden Gefühle auch auszudrücken! Ich glaube, dabei ist wichtig, liebevoll konsequent zu bleiben (auch wenn es nur menschlich ist, dass einem das nicht immer 100%ig gelingt).

Und zu dem Aufwachen: hat sich bei euch denn kürzlich etwas verändert (häusliche Situation, Betreuung etc.)? Oder siehst du bei ihm gerade die nächsten Entwicklungsschritte? Vielleicht hat er gerade viel zu verarbeiten... Vielleicht träumt er auch schlecht oder hat Angst im Dunkeln. Habt Ihr ein Nachtlicht? Hast du ihn mal gefragt, was ihm solche Angst macht - er wird es nicht dezidiert verbalisieren können, aber evtl bekommst du ja einen Hinweis. Ich würde auch mal versuchen, ein Kuscheltier zum „Superhelden“ zu erklären, der immer auf ihn aufpasst o.ä. ... Ich denke, wenn du ihn da weiter verständnisvoll begleitest, wie du es ja schon tust, dann wird diese Phase auch wieder vergehen.

Alles Gute!

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Das Gefühl habe ich auch, daher fällt es mir etwas leichter nicht völlig zu verzweifeln 🙈. Denn wenn er traurig ist, sich weh getan hat, ein Buch anschauen möchte oder so, dann kommt er ja auch als erstes zu mir.

Verändert hat sich eigentlich nichts. Allerdings macht er sprachlich unglaubliche Fortschritte, was er verarbeiten könnte. 🤔
Ich frage ihn, warum er weint, aber er ist so im schreirausch, dass er gar nicht reagiert. Er sagt dann nur "hoch" um auf den Arm genommen zu werden.

Das mit dem Nachtlicht ist eine Idee, aber er schläft abends ohne Probleme ein und da ist es ja auch dunkel. Er schläft auch alleine ein, also wir legen ihn hin und gehen raus. Wir warten nicht bis er schläft oder so.
Aber das werde ich auf jeden Fall mal austesten.

Das mit dem kuscheltier habe ich tatsächlich auch schon versucht, aber der teddy wird einfach weggeschmissen und er wird nur wütender.

Ganz ganz lieben dank für deine Antwort und die Tipps 🙂

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Hallo :-)

einen wirklichen Tipp habe ich nicht für dich.
Aber google mal nach Wiederannährungskrise/-phase. Die ist im Alter nach 1,5 Jahren und unterschiedlich lange. Ich denke, dass hilft dir vielleicht weiter...

Wir haben es momentan auch manchmal, dass sie nachts aufwacht und hysterisch schreit. Aber bei uns liegt es vermutlich eher mit der Krippeneingewöhnung zusammen. Hat sich bei euch im Alltag etwas verändert? Geht er schon in die Krippe?
Bei uns hilft dann nur sie mit ins Elternbett zu nehmen, und dort schläft sie nur mit Körperkontakt. Habt ihr das mal probiert?

Bei uns ist es nicht jede Nacht sondern nur manchmal und dann meist um ca. 4 Uhr. Sie geht um spätestens 7 Uhr ins Bett. Dann um ca. 4 wacht sie schreiend auf und will aus dem Bett- dann nehmen wir sie mit ins Elternbett. Weil wenn ich sie beruhige und wieder ins Bettchen lege, schreit sie und steht wieder im Bett.

Ich hoffe einfach es ist eine Phase und wird wieder besser :-)

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Wow, das passt wie die Faust aufs Auge, das muss es sein! Vielen vielen Dank. Wenn man liest, dass das Verhalten normal ist, dann kann man vielleicht etwas besser damit umgehen.

Google hat mir gerade förmlich mein Kind beschrieben 😂. Er "zwingt" mich mit ihm zu spielen, klammert, obwohl er niiiiie ein Schmusekind war und und und. Jetzt muss ich nur noch weiterlesen, wie wir da schnell wieder weiter kommen und wie ich ihm das erleichtern kann.

Jetzt weiß ich auch, was diese Veränderung ist, nach der ihr gefragt habt. Eigentlich völlig offensichtlich, aber ich habe es nicht damit in Verbindung gebracht. Ich war schwanger und hatte vor vier Wochen eine Ausschabung. Mir ging es davor grauenvoll und ich konnte mich nicht um ihn kümmern, habe ihn sogar mehrere Tage nicht gesehen, weil ich im Krankenhaus lag.

Ja, ich habe immer wieder versucht ihn dann zu uns ins Bett zu holen, aber er schläft bei uns nicht, keine Chance. Auch wenn ich mich zu ihm ins Bett lege ist er zwar ruhig, schläft aber nicht.

Wir stehen jetzt also täglich gegen 5 Uhr auf.

Ich frage mich aber was es mit der Zeit auf sich hat. Bei euch ist es 4 Uhr, bei uns 5 Uhr. Kann es nicht 8 Uhr sein? 😂

Danke für deine Antwort, die hat mich sehr viel weiter gebracht 🙂

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Ich hatte vor ca. 2 Monaten genau denselben Post ;-) - und da hat mir eine diesen Tipp mit der Wiedererkennungsphase gegeben. Und es passt wirklich so gut.

Interessant ist auch, dass ich nun schon öfter hier im Forum gelesen habe, dass Eltern sich plötzlich wundern, warum das Kind in dem Alter so anhänglich ist. Es scheint wirklich diese Phase zu sein. Das passt 100%.

Meine war schon im Babyalter nie ein Schmusekind, aber seit Beginn dieser Phase ist sie sowohl bei Papa als auch bei Mama total verschmust.
Bei uns schläft sie eindeutig besser, wenn wir ihr diese Nähe gewähren und vor der Bettgehzeit uns eine halbe Stunde ruhig mit ihr beschäftigen (da geht es dann auf die Couch zum Kuscheln und Buch anschauen).

Das mit der Ausschabung tut mir total Leid. Ich denke auch dein Kind spürt einfach, dass Mama traurig ist. Die Kleinen haben da ganz feine Antennen. Das kommt sicherlich bei euch auch noch mit hinzu.

Aber ich wünsche euch alles Gute. Diese Phase meistern wir auch noch :-)
Mal sehen was danach kommt ;-)

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