Habt ihr (aus Sicht einer breiten Masse) ungewöhnliche Erziehungsgrundsätze?

(Ich hoffe, jetzt klappt es...)

Falls nur ein ausgewählt werden kann, wählt bitte dass für euch wichtigste :)

Weiterführende Erklärungen zu eurer Auswahl wären großartig!

Welchen dieser eher unüblichen Aussagen stimmst du zu (und handelst nach ihnen)?

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Wie ärgerlich!

Dann halt hier :/

1. Ich halte nichts vom Begriff "Erziehung".
2. Ich lobe fast nicht und wenn, dann nur sehr bewusst.
3. Ich stimme nicht zu, dass Eltern konsequent sein müssen.
4. Ich stimme nicht zu, dass Kinder hören/artig sein sollen.
5. Für die Schulzeit später lehne ich Noten und/oder die Existenz von Lehrplänen ab.
6. Ich habe andere gesellschaftlich bisher wenig verbreitete Grundsätze.
7. Ich finde mich hier gar nicht wieder.
8. Über mindestens einen der Punkte rege ich mich richtig auf, weil ...

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Ja, gerade ist was erstaunliches passiert:

Ich bin nicht so "ungewöhnlich".

Hättest Du nach "Strafen/Konsequenzen" gefragt, wäre ich dabei gewesen. Aber so, eher nicht.

- Der Begriff "Erziehung" stört mich nicht. Im Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen prägen wir Erwachsene die Kinder schon sehr stark. Egal was wir wie tun.
- Ich lobe meine Kinder gerne. Klar, kommt es auf die Formulierung an. Sie hören nicht gießkannenartig "Super!". Aber ich liebe es mich mit ihnen über tolle Anstrengungen, Leistungen oder Fortschritte zu freuen. Ich sage ihnen regelmäßig, dass ich stolz auf sie bin.
- Ich finde es sogar sehr wichtig, dass Eltern konsequent sind. Ich halte nichts von Strafen/Konsequenzen. Aber ich halte konsequentes Handeln für sehr wichtig, denn das gibt - meiner Meinung nach - Kindern Halt und Orientierung. So lernen sie die Regeln des sozialen Zusammenlebens und wissen woran sie bei den Eltern sind.
- Nun ja, auf Noten und Lehrpläne könnte ich wohl am ehesten verzichten. Da wir aber eher ländlich wohnen, ist eine freie Schule leider keine Option. Aber was alternatives ohne Noten wird es wohl schon werden.
- wenig verbreitete Grundsätze: Nein, ich halte bedürfnisorientierte Erziehung nicht für wenig verbreitet.
- Aufregen muss ich mich auch nicht. Jeder wie er mag.

Und das, wo ich bei Urbia schon manchmal in Schubladen gesteckt wurde. Und wo ich mich beim Lesen macher Antworten doch manchmal sehr wundere, was manche Eltern sich und ihren Kindern antun.

Alles in allem, bin ich wohl doch ziemlich Mainstream, oder? ;-)

LG Jelinchen

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👍 👍 👍 👍
Wie meinst du das mit, ohne Noten?
Wir wohnen auch ländlich und hier gibt es definitiv keine Alternativen.

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ganz sicher haben wir aus der Sicht der breiten Masse ungewöhnliche Erziehungsansätze wir erziehen sehr konservativ und konsequent. Unsere Kinder sehen wir nicht als Kumpel , und wir diskutieren auch nicht mit kleinen Kindern und/oder sind darauf aus ständig für alles einen Kompromiss zu finden . Bestimmer sind wir- Eltern



Ich finde Erziehung sehr wichtig diese super sozial Schiene fahre ich aber gar nicht meine Kinder lernen für ihre Fehler geradezustehen aber wichtiger finde ich das sie auch lerne für sich einzustehen und sich durchsetzen können . Beispiel : Sie müssen nicht gleich von der Schaukel aufspringen nur weil ein anderes Kind auch schaukeln mag . Sie sollen bei körperlichen Auseinandersetzungen nicht anfangen aber sie dürfen sich wehren , das finde ich wichtig
Selbstverständlich lobe ich auch
Wir sind sehr konsequent , anders würde hier gar nichts laufen
Immer artig und immer hören können meine Kinder ganz bestimmt nicht , tuen sie auch nicht aber ich finde wichtig das die Grundlagen klar sind .
Bei gewissen Sachen setze ich voraus das sie zu hören haben das wissen die Kinder auch ganz klar und das läuft auch . Beim einkaufen z. B. da gibt es keine Kompromisse mir läuft kein Kind im Laden weg , packt alles an und es gibt auch kein Gequengel weil irgendwer etwas haben will .
Ich habe schon Schulkinder . Noten sehe ich neutral . Noten finde ich nicht falsch , keine Noten sind auch nicht falsch . Wichtig finde ich aber das es konsequent und transparent für die Kinder ist . Meinetwegen können auch nur Punkte unter der Arbeit stehen . Gar nicht geht für mich ( zumindest für Grundschulkinder ) ein Mischmasch mit Kreuzchen und nur einem Satz unter einer Arbeit

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Letzten Endes sind doch immer die Eltern die Bestimmer. Mein Kind bestimmt doch nur da, wo ich es bestimmen lasse, weil ich es für vertretbar halte.

Mich würde allerdings interessieren, wie Kinder lernen sollen, für sich einzustehen und sich durchzusetzen, wenn sie nicht diskutieren dürfen und es keine Kompromisse gibt.

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"Betreuung" ist mir tatsächlich lieber als "Erziehung". Die Kinder sind von Natur aus kompetent. Sie auf ihrer Entdeckungsreise zu begleiten und unterstützen ist meine Aufgabe. Lernen tun sie selbst dabei.

Kinder brauchen bedingungslose Liebe und Kuscheln - alles andere ergibt sich daraus.

Mir ist es wichtig daß über alles geredet werden darf, daß wir ehrlich und liebevoll miteinander sind. Ich möchte daß sie selbst denken und reflektieren um selbstbestimmt zu leben.

Die Große ging bereits mit 8-9 von allein schlafen, hab sie nie gezwungen. Paar mal wurde es spät, da merkte sie schnell daß der nächster Tag anstrengend wird, und ging dann automatisch früher schlafen.
Hausaufgaben prüfen - gibt es bei uns nicht. Falls Hilfe gebraucht wird - jederzeit. Wann welche Arbeiten anstehen - hab ich keinen Plan. Die Kinder tragen selbst die Verantwortung für die Schule, denn sie wissen daß sie für sich lernen, nicht für mich. Klappt problemlos: die Große ist jetzt in der Oberstufe, keine einzige 4 auf dem Zeugnis.
Auf den Knien beim gemeinsamen Film essen - klar, ist ja auch voll gemütlich. Dabei auf das Ledersofa kleckern - passiert mal, Gebrauchsgegenstände haben nun mal Gebrauchsspuren. (Wir sind eher Konsumverweigerer, das einzige was im Haushalt nicht Second Hand ist - Matratzen, Unterwäsche und die Klobürste. Kann ich übrigens sehr empfehlen, weil man sich dann nicht kaputt arbeiten muss um die Nacht vor dem Apple Store zu verbringen für das neuste Handy. Dafür bleibt auch viel mehr Zeit für die Familie)
...Verbote? Bringen eher nichts. Ich warne evtl vor möglichen Folgen, entscheiden müssen sich die Kinder dann selber.
Mit 15 die halbe Nacht mit Freunden am Lagerfeuer - kein Thema. Ich vertraue meinen Kindern, sie feiern, trinken, übergeben sich paar mal und lernen ihre Grenzen kennen. War ja bei uns damals auch nicht anders mit dem Unterschied daß wir es heimlich machten.
Ein Verbot gibt es doch: mein Sohn geht unter keinen Umständen zum Militär oder Polizei. Falls es ihn glücklich macht in einer Schwulenbar Striptease zu tanzen - hat er meinen Segen.