Huhu,
ich war eben mit unserem Sohn beim Zahnarzt. Er ist nun 12 Monate alt und seit er 8 Monat ist, hat er 8 Zähne (seitdem ist erst mal nix mehr gekommen). Die Zähne sind alle vorne und somit eigentlich gut beim Zähneputzen zu erreichen. Die ersten 2 Zähnchen haben wir mit einem Fingerling geputzt, das fand er lustig. Als es dann die 1. richtige Zahnbürste gab, hat er auch noch ein paar mal toll mitgemacht. Dann begann das Drama. Er verweigert das Zähneputzen absolut. Da ich selbst mit schlechten Zähnen gestraft bin und ihn davor unbedingt bewahren will, dachte ich "Es ist nur eine Phase, dann musst du ihn eben ein paar Tage zwingen, Hauptsache es setzt sich kein Karies fest...". Aus den Tagen wurden Wochen, am Ende habe ich ihn richtiggehend fixiert und ihm gegen seinen Willen die Zähne geputzt. Er hat geschrien und irgendwann kam der Punkt an dem ich gesagt habe "Stopp. Das will ich nicht!". Es hatte sich von mir unbemerkt Stück für Stück in eine für mich nicht akzeptable Richtung entwickelt. Prinzipiell ist mir sehr wichtig, dass mein Sohn Rechte hat - vor allem das Recht NEIN zu sagen (er redet noch nicht, aber kann seinen Willen natürlich trotzdem schon signalisieren). Seit einigen Monaten läuft das Zähneputzen nun wie folgt ab: Er hat eine Zahnbürste in der Hand, auf dieser beißt er sehr gerne rum, manchmal versucht er sich sogar an "Putzbewegungen". Nebenbei versuche ich ihm möglich spielerisch zumindest grob die Zähne zu putzen (ich husche wenigstens über alle Zähne mal drüber). Mit etwas Aufwand klappt das so dann auch.
Nun meinte die Zahnärztin, dass ich ab dem 1. Geburtstag zwei Mal täglich Zähne putzen müsse (okay, das kriegen wir ja noch hin) und das hieße richtig zu putzen. Mit Zwang und Fixieren. 2 Minuten morgens und 2 abends. Sie mache das bei ihren Kindern auch so, das müsse eben sein, um Karies zu vermeiden und hat mir noch Tipps zum richtigen Fixieren mitgegeben.
Ich bin hin und her gerissen. Mein Herz sagt "Nein, auf keinen Fall kann ich meinem Kind täglich mehrere Minuten etwas unter Zwang antun, bei dem er schreit als würde ich ihn abstechen wollen." und mein Verstand sagt nun "Ich weiß wie ein Leben mit Karies ist, ich möchte meinen Sohn davor bewahren, dass sich jetzt schon eine Mundflora mit Karies ausbildet - das bleibt dann ja auch bei den Folgezähnen ein Problem."
Wie macht ihr das? Was haben eure Zahnärzte gesagt? Wie war das z.B. bei euren älteren Kindern? Haben die trotz "Zähneputzen light" gute Zähne oder hatten sie dann doch mal ein Loch?
Ich muss ehrlich sein, ich tendiere dazu es weiter laufen zu lassen wie bisher. Aber wenn er dann in ein paar Jahren das Kind mit 5 Löchern in den Zähnen ist, kann ich natürlich auch nur mir allein die Schuld dafür geben... :-/
Liebe Grüße!
Isi
Zähneputzen um jeden Preis?
Fixieren zum Zähneputzen, wenn nötig?
Huhu
Hier läuft es so wie bei euch, eine Zahnbürste zum selbst putzen, eine für mich zum putzen. Richtig putzen geht selten, ich erwische aber in 90% der Fälle alle Zähne. Außer wenn sie zahnt, da geht manchmal gar nichts.
Ich möchte ihr das Zähneputzen nicht langfristig verderben, eine Freundin wurde zuhause massiv gezwungen und hat dann später gar nicht mehr geputzt weil sie so unangenehme Gefühle damit verbunden hat… das endete mit großflächigem Zahnersatz bevor sie 30 war… ist vielleicht das extreme Beispiel, aber so kann es eben auch laufen wenn man zusehr drängt.
Hier hat geholfen gleichzeitig selbst zu putzen, morgens putzt sie komplett alleine ohne Zahnpasta, abends putzen wir zusammen mit. Wie gesagt, mal mehr mal weniger gut. Der Kinderarzt hat es so abgesegnet.
Ich denke das es trotzdem Veranlagung ist, bei meinem Bruder und mir würde es gleich gehandhabt, ich hatte noch nie in meinem Leben ein Loch, er schon als Kind. Und natürlich auch auf die Ernährung.
Liebe Grüße
Ja, auf die Ernährung achte ich sehr.
Und ich teile die Befürchtung, dass man ein Trauma daraus machen kann und es ihm dann in der gesamten Kindheit/Jugend/Erwachsenenzeit ein Dorn im Auge ist.
Aber schön zu hören, dass andere es genauso handhaben...
Ich kann dich sehr gut verstehen.
Mein Sohn wird am Mittwoch 15 Monate alt und hat auch 8 Zähne, 4 oben und 4 unten.
Anfangs klappte Zähne putzen super. Mittlerweile eher nicht so 🙄
Klar möchte ich ihn nicht festhalten und zwingen. Aber an manchen Tagen, wenn ich nicht mal drüberhuschen kann, mache ich das auch mal. Allerdings keine 2 Minuten und ich versuche es immer erst anders.
Ich singe "Schrubb, schrubb, schrubb", während ich meine Zähne putze. Er tatscht dann mal an meinen Zähnen rum, putzt mit meiner Bürste meine Zähne. Wenn er dran ist, sage ich "Sollen wir bei deinen Zähnen auch schrubb, schrubb machen? Komm, wir putzen deine Zähne, wie Mamas". Also ich quatsche ihn zu 😅 Dann singe ich auch "schrubb" und los gehts. Meistens schaffe ich einen Zahn nach dem Anderen, mit Pausen, in denen er nicht möchte.
Und falls es gar nicht geht, dann leg ich ihn mir auf die Oberschenkel, es wird eine Runde gekitzelt, da geht der Mund ja beim Lachen auf. Dann schnell schrubb, schrubb, dann wird er schon grantig. Aber immerhin kam ich mal dran.
Ist keine ideale Lösung. Und manchmal putzen wir dann auch nur einmal am Tag, denn zwei Mal will ich ihn nicht zwingen.
Hast du mal über eine elektrische Zahnbürste nachgedacht? Die putzt ja sozusagen auch ohne Schrubben, da erwischt man vielleicht mehr. Ist bei uns auch schon als Überlegung.
Das mit dem Kitzeln finde ich eine gute Idee!
Über eine elektrische Bürste habe ich schon mal drüber nachgedacht, aber überall gelesen, dass das zu früh sei. Aber mein Gedanke war auch, dass es dann viel schneller und gründlicher geht. Außerdem findet er unsere elektrischen Zahnbürsten faszinierend. Vielleicht probieren wir das also doch mal aus...
Liebe Grüße!
So richtig mit fixieren nicht, aber es täglich 2x versucht so gut es ging. Meine Kinder sind inzwischen 6 und 3 und putzen gerne und gründlich. Seit sie knapp 3 sind jeweils auch elektrisch bzw wahl- und phasenweise auch manuell. Bei der kleinen putze ich auch und dann darf sie noch. In Phasen in denen es schlecht ging habe ich versucht rauszufinden was los ist. Beide haben in den Tagen bevor ein neuer Zahn kam komplett verweigert, da hab ich sie auch mal ohne Zähne putzen ins Bett. Oder ansonsten mit singen, Zähne putzen am Fenster, auf dem Arm oder auch in der Küche oder im Bett versucht wenigstens grob zu putzen. Manchmal hat es geholfen mehrere Zahnpastasorten zur Auswahl zu haben, ... unsere Tochter ist voll auf das zahnputzlied aus dem Tiptoibuch „unser Zuhause“ angesprungen. Das sing ich heute noch gerne für sie.
Wir haben monatelang zu zweit die Zähne geputzt. Einer hielt ihn fest der andere putzte, wir haben immer versucht ihn zum Lachen zu bringen, damit er den Mund weit aufmacht.
Es war lange, lange wirklich anstrengend mit ihm, wir haben auch mal nur übergeputzt, wenn es zu schlimm würde. Aber wir hatten die Befürchtung, dass wenn er lernt bei genügend Theater fällt das Zähne putzen aus.
Aber es wurde besser, meist müssen wir ihn nicht halten, er putzt jetzt auch selbst und lässt sich fast problemlos putzen.
Der Kinderzahnarzt war zufrieden.
Ausfallen lassen haben wir es in einem Jahr vielleicht 5 mal als er tief eingeschlafen war oder das eine mal, als sein Zahnfleisch total wund vom Zähnen war und er völlig aufgeregt war. (Am morgen danach wurde wieder gebürstet!)
Ja, es nicht komplett ausfallen zu lassen, finde ich auch ganz wichtig!
Meine Tochter ist mittlerweile 4 und wir haben zahnputzlieder gesungen oder gehört. Das hat so recht gut funktioniert.
Wir haben recht schnell die Regel eingeführt... kein Zähneputzen, keine Süßigkeiten.. das zieht auch heute noch wenn sie mal absolut keine Lust hat. Ich wünsche dir weiterhin starke Nerven.
Snuppy2014
Ja, wenn man mehr argumentieren kann „Wenn du keine Zähne putzt, dann...“ dann wird es vielleicht einfacher.
Hallo,
Ich habe noch nie meine Kinder zum Zähneputzen gezwungen. Weil ich viel mehr Angst habe, dass sie später nicht gerne putzen.
Mein großer putzt ganz gut früh und abends, ich habe fast nie nach geputzt. Er ist 6,5 Jahre.
Meine mittlere ist 21 Monate. Sie putzt such nur wenn Sie Lust hat. Aber meistens früh mit mir im Bad. Sie liebt die Zahnpasta 😎
Inzwischen darf ich auch nach putzen.
Ich bin eher für positiv belohnen, statt zwang und Gewalt. Dann lieber Handy schauen lassen.
Unser Zahnarzt und die kitazahnärztin sind immer zufrieden.
Lg
Hallo.
Unsere Tochter ist jetzt 2 Jahre alt und wir haben seit dem ersten Zahn eigentlich immer geputzt. Im Zweifelsfall gegen ihren Willen. Bei uns hat ablenken oder mit Papa gleichzeitig putzen immer ganz gut geholfen. 2 min brauche ich normal allerdings nicht.
Zähneputzen gehört für mich wie nötige Medikamente nehmen, an befahrenen Straßen an der Hand laufen und Helm beim Rad fahren tragen, einfach zu den absolut notwendigen Dingen bei denen ich keine Abstriche machen würde.
Liebe Grüße
Hallo,
Wir hatten wir phasenweise auch Geschrei beim Zähneputzen, hab ziemlich viel probiert... mehrere Zahnbürste, Lieder singen usw. Wenn es gar nicht ging, haben wir es auch mal ausfallen lassen, z.b. wenn er viel zu müde war und es nur noch Kampf war.
Bei uns war die elektrische Zahnbürste der Durchbruch. Man muss ihn zwar manchmal immer noch sehr drängen, dass er zum Zähneputzen kommt, wenn die Zahnbürste allerdings erst mal im Mund ist, ist es wohl so interessant, dass er sogar gerne putzt.
Vielleicht klappt das ja auch bei euch. LG
Wir werden das jetzt auch einfach mal probieren mit der elektrischen Zahnbürste, so eine große Investition ist es ja nicht.
Vielleicht haben wir Glück und er findet sie so spannend wie unsere Zahnbürsten.
Oh wow bin gerade überascht U erschrocken über das Ergebnis bisher. Sogar unsere Zahnärztin meint immer wieder probieren, mitnehmen was geht aber nicht unter Druck! LG ps: unsere ist jetzt 2,5 Jahre und seit ca einem halben Jahr funktioniert es jeden Abend bis auf ein paar Ausnahmen einwandfrei, wir haben nie Zwang angewandt . Lg
Und morgens?
Ah, schön zu hören, dass es dann irgendwann von allein ging. Und eure Zahnärztin hätte ich auch gerne! :)