Unterstützung vom Partner

Hallo zusammen,

ich fühle mich überlastet und muss meinen Partner um alles bitten.. Kennt das jemand von euch? Was habt ihr gemacht?

Hier der Hintergrund: Wir kannten uns vor der Schwangerschaft erst kurz, wollten aber beide ein Kind. In der Schwangerschaft war er nicht übermäßig bemüht, aber das war ok. Unter der Geburt kamen weder liebe Worte noch andere Unterstützung von ihm und als ich sagte, dass ich mir das wünschen würde, wusste er nicht, was ich damit meine..

Nun ist unser Sohn 19 Monate alt und hängt sehr an mir. Ich spiele viel mit ihm und genieße die Zeit. Mein Partner wickelt ihn auch und spiel mal, wenn ich ihn dazu auffordere. Von sich aus, unternimmt er nichts. Ich arbeite 30 Stunden und studiere nebenbei per Fernuni, brauche also auch mal etwas Zeit für die Uni. Im Haushalt hilft mein Freund schon, geht einkaufen oder kocht. Fürs Grobe haben wir eine Putzfrau.

Was mich eigentlich stört ist, dass ich ihm alles sagen muss: dass er mal mit dem Kind spielen kann, mal mit ihm raus geht o.ä. Er meinte am Anfang er würde mich unterstützen und mit unserem Sohn oft im Wagen draußen fahren, was er genau 2 x nach Erinnerung an sein Versprechen getan hatte. Mich nervt es nur noch, dass ich ihn immer antreiben muss. Ich bin nicht seine Mutter, sondern er ist ein erwachsener Mann. In seiner Freizeit spielt er viel am Computer oder sieht fern :-(

Nun hat er auch noch einen neuen Job und ist unter der Woche viel unterwegs und ich mit Kind alleine zu Hause. Kann ich da nicht erwarten, dass er von sich aus Zeit mit seinem Sohn verbringt, wenn er wieder da ist? Bin ich zu fordernd?

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Was sagt er denn dazu?

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Nach 10 mal bitten, macht er es dann, ist aber meist beleidigt. Zumindest ist die Stimmung dann schlecht. Er sagt, er macht ja was mit dem Kind und wenn ich ihn konkret frage, was, dann weicht er aus. Also: er lässt das gar nicht an sich ran. Auch wenn ich ihm sage, wie es mir dabei geht und dass ich mir das sehr wünschen würde, empfindet es alles als Vorwurf und ist wieder beleidigt. Es dreht sich irgendwie im Kreis und ich bin es langsam leid, ihn immer anzutreiben, was er so nie sehen würde. Verstehst du?

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Du kannst dir ja mal ein Shopping oder WellnessSamstag gönnen und Mann und Kind einfach machen lassen... 🤷‍♀️ Also komplett den Tag gestalten lassen.

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Bei uns ist es gar nicht so. Mein Freund freut sich nach der Arbeit sehr auf unsere Baby und spielt gerne mit ihm.

Ich finde es schon „falsch“, das ganze Unterstützung zu nennen. Denn es ist euer gemeinsames Kind und nicht deine originäre Aufgabe.

Mein Freund beschäftigt sich JEDEN Tag ca zwei Stunden alleine mit ihm und ich fahre zu meinem Pferd.

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Unsere Voraussetzungen waren etwas anders: schon paar Jahre zusammen.. da lernt man den Charakter noch mal anders kennen.

Zudem sind es Zwillinge und Frühchen geworden. Mit einem nicht sooo einfachen Start.Alleine die Tatsache plötzlich mit 2 Babys klar zu kommen war für meinen Mann anfangs abschreckend. Wenn ich da war.. alles gut.

Wir haben drüber geredet und hab ihm nahe gelegt ebenfalls EZ zu nehmen. Er war dann den 9.+10. Monat komplett zu Hause.. und später noch mal TZ für 4 Monate.

Du hast dir natürlich beruflich viel vorgenommen was zusätzlich belastet. Ich habe bewusst alles vorher beendet um entspannter nach der Geburt zu sein.

Inzwischen sind unsre 3.5 Jahre.. und mein Mann macht auch manchmal was alleine mit beiden. Aber meistens verbringen wir die Wochenenden als Familie, da wir beide vollzeit arbeiten. Was auf jedenfall automatisch besser wurde: ich konnte n Ruhe kochen/Haushalt machen während mein mann mit den Kindern spielt.. hatte die ersten 1.5Jahre so ein bisschen das Gefühl dass er nicht wusste was man mit kleinen Kindern anfangen soll.

Ich finde man muss sich gemeinsam um ein Kind kümmern. Sonst hat es wenig Zukunft

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Ich kann einem vorherigen Beitrag nur zustimmen: Es ist schon falsch es "Unterstützung" zu nennen.
Es klingt so als hättest du die gesamte Verantwortung. Wenn ihr sie teilen wollt, müsst ihr beide aktiv werden. Du musst die Hälfte der Verantwortung abgeben und er sie übernehmen. Klingt vielleicht belämmert aber ist gar nicht so einfach. Vielleicht kannst du mit ihm darüber reden und fragen, ob er seinen Teil der Verantwortung übernehmen möchte und wenn ja, dass du sie ab jetzt abgibst. Und es muss ihm klar werden, dass das nicht bedeutet, dass er ab und zu was macht, wenn du ihn bittest, sondern dass er selbst an einem ausgeglichenen Verhältnis von Aufgabenerledigung mitarbeitet.
Für dich bedeutet das, dass du dich genau so verhälst, wie er jetzt gerade, wenn du gerade nicht dran bist. Nichts kommentieren (selbstverständlich nicht belehren), am besten nicht mal hinschauen.
Vielleicht könnt ihr auch bewusst Aufgaben aufteilen, damit der Übergang leichter fällt. Es steht jetzt x,y und z an, was übernimmst du? Und auch Spielzeiten rigoros aufteilen und dem Kind sagen "das spielt Papa jetzt mit dir, weil ich jetzt lernen will".

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Ich kenne das so auch nicht, mein Mann freut sich jeden Abend auf den kleinen, unsere Kinder sind sogar im selben Alter 😊

Wie wärs denn, wenn du ihm klare Anweisungen gibst?

zB Papazeit wenn er unter der Woche unterwegs ist immer Samstags und Sonntags von 13.00-18.00 Uhr. Also jetzt überspitzt geschrieben, ich hoffe du verstehst was ich meine. Oder das Baden am Wochenende übernimmt Papa etc. Feste Rituale und vor allem feste Zeiten.

Manche Männer brauchen wohl sowas, weil sie selbst nicht groß überlegen wollen/können 😂

LG

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Ich bin Mann und bin seit sie ein halbes Jahr alt ist jede Woche einen Tag mit unserer Tochter allein unterwegs, viele meiner Kollegen machen das ebenfalls so, so dass die Frau dann auch 60% oder 80% arbeitet. Ich würde nicht in einer Beziehung wie der deinigen sein wollen.