Trotz Trauer für mein Kind da sein

Hallo zusammen,

Ich hoffe, ich bin in diesem Forum richtig.

Derzeit befinde ich mich in einer emotional sehr belastenden Phase. Bei mir wurde in der 8. Ssw eine leere Fruchthöhle festgestellt und nun warte ich die ganze Zeit auf die Blutungen, die meine Schwangerschaft beenden. Ich bin sehr traurig über das frühe Ende dieser Schwangerschaft und muss nun erstmal damit fertig werden.

Wie gehe ich in dieser Situation am besten mit meiner Tochter, 2 Jahre, um? Sie merkt ja dass ich traurig bin obwohl ich so gut wie möglich versuche es zu verbergen. Ich möchte auf keinen Fall, dass sich bei ihr irgendwelche Schuldgefühle entwickeln.

Wenn ich ihr zb sage "Mama ist gerade traurig, aber das geht vorbei. Mama wird damit gut fertig." - - > versteht sie das?

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tipps.

Liebe Grüße
Fischleinc

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Ich hatte zwei Fehlgeburten. Bei der ersten war unsere Tochter noch nicht ganz zwei, bei der zweiten knapp über zwei. Ich habe ihr nichts dazu gesagt, aber sie wird es gemerkt haben. Wir haben viel gekuschelt in der Zeit. Ich würde vermutlich abwarten, ob sie etwas nachfragt. Wenn sie fragt, ob etwas los ist oder du traurig bist oder so, finde ich deine Antwort gar nicht so schlecht, dass du traurig bist, aber, dass es bestimmt bald wieder besser ist. Ich glaube bei unserer Tochter hätte es so aber nicht funktionieren können. Die hätte dann weiter gefragt, warum ich traurig bin. Und dann hätte ich es ihr auch gesagt, so verständlich wie möglich.

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Und natürlich alles Gute für euch.

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Vielen Dank für Deine Antwort.

Das tut mir sehr leid, dass du 2 Fehlgeburten hattest 😥.

Bis jetzt fragt sie nicht nach, doch sie will mich trösten, wenn ich weinen muss, was ich natürlich versuche vor ihr zu vermeiden.

Liebe Grüße
Fischleinc

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Hallo. Dein Verlust tut mir sehr leid und ich wünsche dir viel Kraft!
Ich kann nur von meiner Tochter berichten, sie wird im März 2 Jahre alt und würde das noch nicht verstehen. Keine Ahnung ob jedes Kind in dem Alter so ist, aber sie bezieht alles auf sich. Würde ich sagen "Mama ist traurig", dann würde sie glauben, dass sie selbst etwas falsch gemacht hat. Wenn ich "aua" sage, kommt sie und sagt "Entschuldigung Mama". Sie würde sich also schlecht fühlen wenn sie merkt, dass es mir nicht gut geht.
Ich selbst würde, so gut es geht, meine Trauer vor meiner Tochter verbergen. Vielleicht kann Papa, Oma oder Opa demnächst vermehrt auf sie aufpassen, damit du deine Gedanken in Ruhe ordnen kannst und Zeit für dich selbst hast?
Liebe Grüße

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Vielen Dank für Deine Antwort!

Was wirklich mit mir los ist, kann ich der Kleinen auf keinen Fall sagen. Das würde sie auch nicht verstehen.
Dieses Wochenende hat viel der Papa mit ihr Zeit verbracht. Das hat mir schon sehr geholfen.

Liebe Grüße
Fischleinc

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Ich kann dir gern sagen wie wir damit umgehen. Meine Tochter ist 3 geworden im September 2019 im Mai 2019 haben wir unsere Tochter verloren, da war Mia also auch erst 2 Jahre. Sie versteht aber alles sehr gut, sie kommt mit zum Friedhof, gibt Küsschen in den Himmel usw. Aber es ist halt irgendwo was anderes, den es gibt ja Fotos von ihrer Schwester, ein Grab und man kann das alles besser erklären. Ich versuche ihr das auch "normal" zu erklären ohne Tränen z.b weil ich denke dass sie es nicht versteht wenn ich weinen würde aus Trauer. Mia ist auch sehr sensibel, wenn ich mir sehr weh tu z.b und weine dann weint sie mit mir mit und sagt ich will nicht das du aua hast. Sie ist dann direkt aufgelöster als ich. Daher weine ich um Melina wenn Mia nicht da ist oder schon schläft. Am Tag bin ich sowieso so sehr abgelenkt durch Mia das ich gar keine Zeit habe für Trauer und ich versuche eben für Mia normal weiter zu machen

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Vielen Dank für Deine Antwort!

Mir tut Euer Verlust unendlich leid 😥

Ich finde es gut, wie Du Deine Kleine mit einbeziehst und das ist sicherlich nicht einfach. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft!

Und ja, Ablenkung ist immer gut, das kann ich bestätigen!

Alles Gute für Euch!

Fischleinc

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Es kostet mich wirklich viel Überwindung und Kraft nicht zu weinen und zu erklären wo Melina ist und am Grab auch zu sagen dass sie ihr ein Küsschen geben soll und das wir nun wieder heim gehen. Mia fragt auch manchmal ob Melina schon groß ist und bald nachhause darf, hatten ihr halt damals so Melina im Krankenhaus war erklärt dass Melina noch zu klein ist um heim zu kommen und ja nun fragt sie ab und zu und dann erkläre ich ihr halt das Melina sehr krank war und nicht mehr bei uns ist und frage ob wir sie am Friedhof besuchen sollen.
Vielleicht erklärst du deiner Tochter auch einfach dass du ein kleines Baby im Bauch hattest aber dieses leider nicht geschafft hat zu wachsen und jetzt nicht mehr da ist. Das es im Himmel ist und du deswegen manchmal traurig bist. So würde ich es machen denk ich

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Ich weiss nicht ob mein Weg der richtige ist. Ich habe damals zu meinem 2 jährigen gesagt dass ein kleines Baby bei mir im Bauch war. Es ist leider gestorben. Ich denke dass es in Himmel ist. Aber Mama ist traurig. Aber ich bin auch unendlich froh dass du mein Kind bei mir bist.

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Vielen Dank für Deine Antwort!
Mir tut Dein Verlust sehr leid 😥

Das ist auch ein sehr schöner Weg, wie Du das Deiner Tochter erklärt hast.

Vielleicht kann ich es später irgendwann meiner Tochter, wenn ich das Gefühl habe, dass sie es verstehen kann, auch einmal so erklären.

Liebe Grüße
Fischleinc