Kita Englisch mit Akzent

Wir sind aktuell in der Kita Eingewöhnung. Ich habe es nie auf eine doppelsprachigen Platz angelegt, aber in der Gruppe war kurzfristig ein Platz frei. Die Englisch sprechende Betreuerin hat einen sehr starken Ostblock Akzent. In dem Zusammenhang finde ich das unpassend. Sehe ich das zu streng?

2

Würde ich in dem Fall nicht machen, die Kinder sollten schon die richtige Aussprache lernen.
Es wird ja bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern nicht umsonst darauf hingewiesen, dass nur das Elternteil die (Fremd)Sprache sprechen soll, der sie perfekt beherrscht.
Auch bei Eltern die Deutsch nicht als Muttersprache haben und die Grammatik nicht perfekt begerrschen, wird ja empfohlen, das Kind in der Muttersprache der Eltern anzusprechen und in der Kita lernen sie dann gleich richtig Deutsch.

5

Eben darum finde ich es eigenartig. Der Akzent ist nicht dezent. Er ist wirklich sehr stark. Manche Deutsche Betreuerinnen sprechen mit ihr auch auf Englisch und mit bei weitem besserer Aussprache. Ich muss das ansprechen.

19

Bei deutsch fällt dir der Akzent womöglich einfach weniger auf. Es gehen ja die meisten davon aus, selbst mit relativ wenig Akzent zu sprechen. Deutsche haben z.B. meistens Mühe mit stimmhaftem und stimmlosem th oder mit dem offenen und dem überoffenen ä.

Aber wenn in deiner Kita deutsche und Osteuropäer, die sich möglicherweise generell leichter auf deutsch unterhalten könnten englisch sprechen, wird das ganze Konzept wohl ohnehin für die Füchse sein. Ich denke mir mal, nach paar Jahren wird etwa soviel haften bleiben, wie beim Frühitalienisch, das meine Eltern mir aufdrängen wollten als Kind (weder sie selbst noch weitere Verwandte sprechen italienisch). So wie ich dich verstanden habe, geht es erst mal um den Betreuungsplatz und dass dein Kind liebevoll betreut wird, weniger ums englisch.

1

Die Betreuerinnen unserer Tochter sprechen auch nicht alle muttersprachlich Schweizerdeutsch. Damit muss man wohl leben, die Kinder hören ja mit der Zeit verschiedene Akzente.

4

Ja, das ist dann das andere Thema...

3

Würde mich auch stören. Was hat sie denn für eine Qualifikation?
Ich kenne bilinguale Kitas meistens mit Muttersprachlern. Jemanden dahin zusetzen, der im Zweifelsfall falsches englisch beibringt, kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

6

Danach muss ich mich erkundigen. Ich hatte da, ehrlich gesagt, nicht so den Fokus drauf, weil das überhaupt nicht mein Anspruch war. Aber wenn schon, denn schon.. so möchte ich nicht, dass mein Kind Englisch lernt.

9

Ja, das kann ich absolut verstehen.

7

Ich finde es kommt drauf an ob es ein extra Angebot für deutschsprachige Kinder ist, die so "nebenbei" Englisch lernen sollen oder ob es ein Angebot für ausländische bzw englischsprachige Kinder ist, die so eine Betreuungsperson in ihrer Muttersprache haben sollen.
Im ersten Fall muss ich dir recht geben, das macht für mich auch keinen Sinn, wenn die Kinder von Anfang an englisch mit fragwürdiger Aussprache lernen. Dann soll man das Angebot lieber einstellen, bis man eine Person mit entsprechender Muttersprache gefunden hat.
Falls das aber eher dem zweiten Fall entspricht, also englischsprachige Kinder so eine Bezugsperson haben sollen, dann muss man das wohl so akzeptieren. Schließlich geht es dann nicht um die deutschsprachigen Kinder in der Gruppe.

8

Halli, mal eine Gegenfrage🙈Wäre es jetzt keine KiTa in der auch Englisch gesprochen würde sondern nur Deutsch, wäre der Akzent bei einer deutschen Ansprache dann auch schlimm für dich? Es gibt ja auch Kolleginnen die einen Migrationshintergrund haben und somit auch oft einen Akzent ihrer Muttersprache

10

Das ist ja was anderes. Da wird die Muttersprache der Kinder im Dialekt gesprochen. Die Muttersprache lernen sie zu Hause ja auch.
Hier geht es ja darum eine Fremdsprache zu lernen und das sollte ja dann schon vernünftig und ohne zu großen Akzent sein.

13

Hallo,
findest du?
Ich sehe das etwas anders. Auch ohne Migrationshintergrund kann die deutsche Sprache mit Akzent sein. Man denke nur an das kölsche Platt. Nicht jeder kann das unterdrücken und komplett hochdeutsch reden. Ja, die Kinder lernen die Muttersprache (hoffentlich) auch zu Hause. Aber dennoch verbringen sie einen Großteil in der KiTa/Schule. Wenn die Kollegin mit dem starken Akzent perfekt englisch spricht( Grammatik usw.) ist es doch egal. Und selbst in England, Amerika und in vielen anderen englisch sprachigen Ländern gibt es Unterschiede in der Aussprache. Ich kann mir nicht vorstellen das die Kollegin den Job hätte, in dieser KiTa, wenn sie es nicht sprechen könnte. Das wird bei der Stellenausschreibung klar gefordert.

weitere Kommentare laden
11

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

12

Dein Kind als Deutscher wird so oder so nie akzentfreies Englisch sprechen. Es soll einfach grammatikal korrekt sein. Der Rest kommt auch durch Filme, Musik etc.

14

Wenn du eh nie den Anspruch hattest warum schert es dich? Ganz ehrlich wenn ich in der Situation wäre würde es mich nicht interessieren ob mein Kind dann überhaupt dabei Englisch spricht. mit wäre wichtiger ob das Kind mit der Erzieherin klar kommt und sich bei ihr wohl fühlt. Darum geht es doch in der Kita. Wenn das ein oder andere Wort englisch hängen bleibt. Schön. Wenn nicht ist auch nicht schlimm. Und wenn dein Kind englisch mit Akzent redet dann redet es wenigstens Englisch.
Die Aussprache lernt es später eh durch Musik und in der Schule. Man hat so einige Schuljahre Englisch. Es steht und fällt nicht mit der Kita....
Es geht hier um ein Kleinkind. Andere reißen sich um einen Betreuungsplatz und hier wird sich über Akzente beschwert. Ich finde das ist doch jammern auf hohem Niveau.
Und manche Akzente bekommt man schlecht weg, egal wie gut man eine Sprache beherrscht.

15

Hier mal eine Anmerkung von einer Linguistin: die Aussprache ist nicht das größte Problem sondern die grammatischen Feinheiten. Da Kinder Sprachen intuitiv lernen lernen sie die Regeln der Sprache dadurch, dass die Reglen der Sprache konsequent ausgeführt werden und das können leider wirklich nur Muttersprachler oder wenn man sehr nah am Muttersprachler Niveau ist.
Auf der anderen Seite wird dem Kind durch die Bilinguale Gruppe natürlich eine Grundlage vermittelt die es ihm/ihr einfacher macht mit der Sprache später. Kann also durchaus sinnvoll sein wenn das Ziel nicht ist kleine fast-Muttersprachler zu schaffen, sondern einfach dem Kind eine Grundlage zu schaffen.
Wenn es bei euch in der Gruppe keine Muttersprachlichen Erzieher gibt würde ich ehrlich gesagt erstmal das Pädagogische Konzept hinter dem Ganzen hinterfragen. Vielleicht haben sie ja tatsächlich einen begründeten Ansatz, aber ich wäre erstmal skeptisch. Ist vielleicht was anderes wenn man das macht um ExPat Familien entgegen zu kommen...? Dann gebe es ja viele Muttersprachler unter den Kindern....

17

Vielen Dank. Dieser Unterschied war mir nicht bekannt. Dann ist es aber wieder in Ordnung, sollte sie das „fast-Muttersprachler“-Niveau haben. Trotz des Dialekts. Ich muss mich nochmal genau nach ihren Qualifikationen erkundigen. Falsche Regeln soll meine Tochter nicht lernen. Es geht hierbei zwar nur um Grundlagen, aber trotzdem. Danke nochmal