Mit 1 Jahr in altersgemischte Gruppe

Hallo ihr Lieben,

Ich möchte mal wissen ob jemand hier Erfahrungen mit einem ähnlichen Fall hat.
Unsere Tochter wird ab Januar in die Kita gehen und dort in eine "Familiengruppe" kommen. Sie ist dann gerade 1 Jahr alt geworden. Theoretisch werden in der Gruppe Kinder von 1-6 Jahren betreut, momentan ist das älteste aber 4, die meisten anderen 3 und ein weiteres 1 Jähriges wird kurz vor uns eingewöhnt.
Nun kann ich mir gar nicht vorstellen wie das praktisch funktioniert mit so krass unterschiedlichem Entwicklungsstand in einer Gruppe. S. schläft zum Beispiel noch 2x tagsüber (hier gibt es aber keinen separaten Schlafraum) kann noch nicht laufen, noch nicht mit Besteck essen, muss gewickelt werden.....wie wird in so einer Gruppe der Morgenkreis gestaltet? Ist ein Erzieher dann nur für die "fast noch Babies" zuständig? Und wie kommen die ganz Kleinen damit klar?
S. hat einen großen Bruder, ist also schon ein gewisses Maß an Action gewöhnt- aber ob sie mit so vielen älteren Kindern nicht überfordert ist? Außerdem kann sie sich ja noch nicht so detailliert mitteilen.... ihr Bruder war 18 Monate als er in die Kita kam (allerdings eine Krippengruppe von 1-3) da hatte ich gar keine Bedenken.
Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen!
Wir haben irgendwann im Dezember auch noch ein Gespräch mit der Gruppenleitung aber die Fragen interessieren mich jetzt gerade schon so brennend... 😄
Danke euch!

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Auch wenn du neugierig bist, aber diese Fragen solltest du unbedingt in der Einrichtung bzw. mit den Erziehern dort klären. Erfahrungen hier im Forum können nicht nur hilfreich sein, sondern auch falsche Erwartungen oder Ängste wecken. Das ist ja doch alles sehr individuell und hängt von so vielen Faktoren ab. Räumlichkeiten, Personal, Kinder... Ihr habt euch doch sicher bewusst für die Einrichtung entschieden? Und wenn das älteste Kind gerade mal 4 ist, dann ist die Situation doch gar nicht so anders als bei eurem Großen.
Noch zu unserer Erfahrung: Unsere beiden Mädels kamen mit 12M/13M prima bei der TaMu klar. Die anderen Kinder waren 2 - fast 4 Jahre alt.

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Danke für deine Antwort!

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Hey,

ich bin Erzieherin und wir haben auch eine altersübergreifende Gruppe, auch von 1-6 Jahren.
Dort "laufen" die Kleinen eben mit, auch wenn sich das hart anhört. Alles wird ein wenig angepasst. Es gibt Spielzeug und Angebote für die Großen, ebenso wie es Spielzeug und Angebote für die Kleinen gibt. Die Großen werden mit eingebunden, wenn es z.B. um den Morgenkreis geht, dass sie neben einem kleineren Kind sitzen und "helfen" (je nach Kind eben, manche können das, andere nicht). Die Gruppe ist auch deutlich kleiner, als eine normale Regelgruppe von 3-6 Jahren. Und die Kleinen werden genauso altersgerecht und entwicklungsgerecht einbezogen, wie die Großen, da wird dann ein Unterschied gemacht, ob es ein 4-jähriges Kind ist, das sich sprachlich bereits gut ausdrücken kann. Oder eben ein Knirps von einem Jahr, der gerade noch viel mehr mit Laufen als mit Sprechen beschäftigt ist. Da schauen die Erzieher schon, was sie wem in welchem Umfang zumuten können.

Bei uns gibt es einen Schlafraum für alle Kinder U3, wie das bei euch dann geregelt ist, kann ich nicht sagen. Vll trennen sie die Gruppe dann auch auf und der Teil, der nicht schlafen geht, geht z.B. in die Turnhalle? Das kommt auch viel auf die räumlichen Gegebenheiten an. Wenn außerhalb der Schlafzeit geschlafen wird und wir z.B. draußen sind, kommt das Kind in einen Buggy, damit die Aufsicht gewährt werden kann. Sind wir drinnen, darf es auch im Schlafraum schlafen, je nachdem was ihm besser passt und was es braucht. Manche machen ihr frühes Nickerchen auch gerne im lauten Chaos - frag mich nicht warum, aber die bekommen teilweise Anfälle, wenn man sie auch nur in die Nähe vom Schlafraum bringt. Mittags ist es dann kein Problem...

Ansonsten, nein, eine "extra Baby-Erzieherin" gibt es da nicht - da kümmert sich jeder gleich viel, entweder in fester Absprache oder abwechselnd und natürlich auch flexibel, je nach Situation.
Die Kleinen kommen ganz unterschiedlich damit klar, eben so wie sie auch ganz unterschiedlich sind. Für die meisten ist es ein Gewinn. Sie haben den regelmäßigen Umgang mit den Großen und schauen sich da - manchmal auch zu unserem Leidwesen - einiges ab, die Entwicklungsschritte kommen manchmal dadurch einfach eher. Andere profitieren unheimlich von der kleineren Gruppengröße. Andere brauchen einfach ihre Zeit um sich den Großen zuzuwenden, andere genießen den Kontakt zu den Großen regelrecht. Ebenso bei den Großen, die einen lieben es sich mit um die Krippenkinder zu kümmern, den anderen ist es egal, sie sind halt da.

Wie bei jeder anderen Gruppenform steht und fällt halt viel mit den Erziehern... Habt ihr gute, einfühlsame, fortgebildete Erzieher, die es schaffen die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und breit gefächert abzudecken, so dass jedem zumindest befriedigend gedient ist, dann ist das super. Habt ihr Erzieher, die eben ihr Ding durchziehen, sich eher auf eine spezielle Altersgruppe festlegen oder mit dem (furchtbaren!) Satz kommen "So war es schon immer, schon vor 20 Jahre und die Kinder wurden auch groß", dann scheitert so etwas leider schnell.
Gerade diese Gruppe braucht eine sensible Mischung aus Beständigkeit und Wechsel. Personal, Rückzugsorte und Abläufe sollten beständig sein, damit es die Kleineren nicht überfordert. Gleichzeitig muss immer sehr viel Anpassung vorgenommen werden, damit man die Kleinen nicht über- und die Großen nicht unterfordert. Und das ändert sich spätestens von Jahr zu Jahr, wenn sie die Altersverhältnisse wieder neu mischen und neue Bedürfnisse durch neue Kinder hinzu kommen.

Sorry, wurde etwas lang, aber ich hoffe ich konnte dir einen ersten Einblick geben. Bei Fragen gerne einfach melden :-D

Liebe Grüße,
nakaomi93

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Danke für deine Antwort, das hilft mir sehr weiter!
Die Erzieher der Gruppe sind komplett neu daher kenne ich sie nicht. Aber die anderen Eltern schwärmen förmlich von ihnen. Was das angeht hab ich keine Bedenken. (Leider können mir die Eltern darüber hinaus aber keine Infos geben denn momentan sind es ja nur 3 und 4 Jährige in der Gruppe.

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Hm, wie viele Kinder sind denn in der Gruppe?
Mein Sohn ist mit 1,5 in so eine Gruppe gekommen. 17 Kinder, 4 Erzieher, immer 3 Erzieher da. Das hat funktioniert, aber eben weil es altersgemischt war und die großen 5 jährigen weitestensgehend selbstständig waren. Und weil es eine Kita war, die nicht wirklich Prgramm angeboten hat, sondern nur Freispiel. Die Älteren haben sich immer sehr süß um die kleinen gekümmert. Ich hatte das Gefühl, dass gerade die kleineren profitiert haben, während die Größeren eher immer warten mussten und zurückstecken. Mir würde es etwas Bauchschmerzen bereiten, wenn es der Personalschlüssel wie in einer Familiengruppe ist, die Kinder aber vom Alter her wie in einer U3-Gruppe. Bei uns haben gerade die 4/5-jährigen viel Ersatzmama und - Papa gespielt und eben zeitgleich selbstständig gespielt.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass mir die Kita nach einem Kitawechsel in eine Krippe deutlich besser gefallen hat. Konnte doch mehr auf die Bedürfnisse der Altersgruppe eingangen werden und draußen waren dann alle Altersgruppen zusammen. Das mit dem fehlenden Schlafraum finde ich merkwürdig und kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Da würde ich nochmal nachfragen. Bei uns waren alle Erzieher für alle zuständig, aber die Bezugserzieher natürlich besonders.

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Danke für deine Erfahrung!
Die letztendliche Gruppengröße weiß ich ehrlichgesagt nicht. Gerade sind dort 7 Kinder + 2 die bald eingewöhnt werden. Die Gruppe gab es zwar schon vorher, wurde aber komplett neu "gestartet" mit neuen Kindern+Erziehern.
Das mit den Schlafmöglichkeiten Frage ich auf jeden Fall nochmal nach ! Vielleicht nutzen sie den Schlafraum der Krippengruppe mit (allerdings liegt der am anderen Ende des Gebäudes 🤷🏼‍♀️
Ich bin gespannt 😀

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Wie kam es dazu, dass du diese Kita mit dem Konzept ausgesucht hast, wenn du es dir nicht vorstellen kannst?

Ich finde es ungewöhnlich, dass es keinen Schalfraum gibt bei einer Gruppe in der U3 Kinder sind. Ansonsten kann es futnfunktionieren, wenn der Betreuungsschlüssel gut ist.

Meine Tochter ging mit 1 erst für ein Jahr in die kleine U2 Gruppe in ihrer Kita und ist dann mit 2 in die gemischte Gruppe gekommen. Das hat prima geklappt. Mit 1 wäre es für mein Empfinden auch zu früh gewesen für die große Gruppe, allein von der Anzahl der Kinder her.

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Danke für deine Antwort!
Der Große Bruder geht in die Kita, allerdings in eine "normale" Gruppe. Das Kitakonzept, die Lage, die Einrichtung, die Erzieher -das passt alles wunderbar und wir sind zufrieden. Darum waren wir froh, auch für S. einen Platz bekommen zu haben.
Dass ich es mir nicht vorstellen kann war nicht so negativ gemeint wie es vlt klingt. Lediglich, dass mir die Vorstellungskraft fehlt was die praktische Umsetzung angeht.
Nun konnten wir wegen Corona auch nich nicht mit irgendwem in der Kita reden, dafür bekommen wir noch einen Termin im Dezember. Ich war einfach neugierig ob hier schon jemand Erfahrungen in die Richtung gemacht hat.
Danke für deine 🙂