Kinderkrippe oder Tagesfamilie?

Da ich nächstes Jahr wieder arbeiten gehen werde, wird unser Sohn mit 14 Monaten in eine Fremdbetreuung müssen. Eingewöhnung wird mit 13 Monaten erfolgen. Er wird an 3 Tagen von ca 7.00 Uhr morgens bis etwa 12.15 Uhr einschließlich Mittagessen dort hingehen müssen.

Wir haben ihn jetzt auf die Warteliste einer Kinderkrippe gesetzt, werden zeitgleich aber auch noch Kontakt mit Tagesfamilien aufnehmen.
Die Kinderkrippe liegt direkt neben der Arbeitsstelle des Papas, der ihn dort auch morgens immer hinbringen wird. Zur Tagesfamilie könnte es sein, dass es etwas länger dauert, aber möglicherweise ist sie auch im selben Ort wie Arbeitsstelle und Kinderkrippe.

Nun sind wir am grübeln, welche Option uns prinzipiell mehr zusagt.
Die Tagesfamilie wäre natürlich, wie der Name schon sagt, familiärer. Was ja vielleicht gerade für so einen Kleinen gar nicht schlecht ist. Es hätte dann auch keine wechselnden Betreungspersonen.
Die Kinderkrippe liegt wirklich sehr günstig und es ist ausgebildetes Fachpersonal. Außerdem ist im Krankheitsfall der Betreuerin sicher für Ersatz gesorgt, was bei einer Tagesfamilie eher schwierig ist. Andererseits ist so eine Kinderkrippe natürlich immer viel größer und das Kind muss mehr "mitlaufen".
Finanziell ist die Kinderkrippe leicht günstiger als die Tagesfamilie, das ist aber eher nicht ausschlaggebend.

Ich muss noch dazu sagen, dass mein Fitnessstudio eine Kinderbetreuung anbietet und mein Sohn deshalb seit er 11 Wochen alt ist jede Woche 4 bis 6x für je eine bis zwei Stunden dort betreut wird. Bisher läuft das reibungslos und ich hoffe, dass es dadurch sowieso an eine zeitweise Fremdbetreuung gewöhnt ist.

Seid ihr eher auf der Seite Kinderkrippe oder eher auf der Seite Tagesfamilie? Hat jemand schon so eine Entscheidung treffen müssen und wenn ja, warum wurde was gewählt?

Kinderkrippe oder Tagesfamilie

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Wir haben uns beides angesehen und angemeldet. Erste Zusage kam von der tagesmutter. Die war aber auch tatsächlich unsere 1. Wahl :)

Ich sag mal zu deiner Entscheidungsfindung was uns an der tagesmutter am meisten "stört":
1. Ihr urlaubsanspruch + Planung (tagesmutter hat 30 Tage und nimmt diese in den Sommerferien, Weihnachtsferien und zwischendrin)
2. 2x kam vor, dass sie einen arzttermin hatte, und wir die kleine früher holen sollten (grundsätzlich kein Problem, aber eben doch irgendwie an eine einzige Person gebunden)

Die Vorteile, die überwiegen lauten übrigens:
1. Dauernde und zuverlässige Betreuung durch die bezugsperson
2. Sie war bisher noch nie krank
3. Meine Tochter ist echt gern bei ihr und hat mit ihr gekocht, gebacken und gemalt
4. Es fühlt sich auch nach Familie an, sie da abzugeben
5. Ich hab meine Tochter noch nie, außerhalb der og. 2 Tage früher abholen müssen. Ne freundin von mir wird wiederum ständig angerufen, weil der kleine nicht schläft, mitläuft, etc.

Es muss allgemein passen. Leider, aufgrund der Urlaubsplanung würden wir ein 2. Kind in die Krippe bringen.
Aber mit der aktuellen Planung sind wir glücklich mit der tagesmutter

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Danke für deinen Beitrag.
Das mit dem Urlaub ist ein wichtiger Punkt. Wir haben das Glück, dass mein Mann Lehrer ist und deswegen 13 Wochen im Jahr frei hat, sodass wir den Urlaub der Tagesmutter in den Ferien sehr einfach abdecken können. Aber natürlich sind wir dadurch gebunden. Eine Tagesmutter, die außerhalb der Schulferien Urlaub machen möchte, käme für uns nicht in Frage.
Mal früher abholen wäre bei uns kein Problem, da wir zum Glück berentete Großeltern in der Nähe haben.

Das mit dem Backen, Malen etc ist halt genau das, was ich mir für meinen Sohn auch wünschen würde... Ich brauche keine hochpädagogische Frühförderung, sondern einen Alltag für mein Kind.

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Wir haben uns auch beides angeschaut, Krippe und Tagesmutter. Bei der Tagesmutter haben wir den Platz bekommen und ich muss sagen, zum Glück.

Eine Freundin hat einen Platz in der Krippe, die wir uns angeschaut haben, ergattern können und die Eingewöhnung war ein Graus. Die ErzieherInnen mussten so schnell wie möglich die Kinder eingewöhnen, da sich durch Corona alles mögliche verschoben hat. Es durfte nur noch ein Elternteil die Eingewöhnung machen und sie dauerte anstatt 4-6 Wochen 1-2 Wochen. Das Kind von meiner Freundin brauchte aber deutlich mehr Zeit, die beide nicht bekommen haben, sodass sie nach zwei Wochen alleine, brüllend und weinend, abgegeben wurde.

Bei unserer Tagesmutter hatten wir theoretisch sechs Wochen Zeit, sie hat es aber an uns angepasst. Nach drei Wochen war unser Kind komplett eingewöhnt und hat dort zu Mittag gegessen und geschlafen. Ohne weinen, ohne schreien.

Bei der Krippe steigt auch das Risiko an Corona. Man darf nicht denken, dass das nächstes Jahr vorbei ist. Meine Freundin musste mit ihrem Kind 4 Tage vor Weihnachten in Quarantäne, da sich ein Kind infiziert hatte. Klar, dass kann auch bei einer Tagesmutter passieren, aber die Chance bei vielen Kindern ist halt höher.

Ich würde mich definitiv immer für die Tagesmutter entscheiden. Wir haben aber auch eine Vertretung, falls sie mal krank sein sollte.

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Klingt super bei euch, gerade das mit der Vertretung.

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Wir haben auch unser zweiten Knirps bei der TM und würden es immer wieder so machen😊

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Hier eine Stimme für die Krippe. Wir sind sehr zufrieden. Corona ist hier auch gut gelöst, leicht eingeschränkte Öffnungszeiten zwar (8-16 Uhr statt 7:30-17 Uhr), dafür werden die Gruppen nicht gemischt und bleiben konstant bei den 10 Kindern und 3 festen Erziehern.

Wenn dein Kind eh Fremdbetreuung schon gewöhnt ist, wird er auch in einer Krippe gut klarkommen.

Was eindeutig für die Krippe spricht, dein Kind kann sich die Lieblingserzieherin aus meistens 3 aussuchen. Bei einer Tagesmutter/-vater ist er auf eine Person festgelegt und das kann passen, muss aber nicht.

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Wir werden die Krippe definitiv auch anschauen. Ich bin noch nicht sicher wie groß die Gruppen dort sind und wie viele Erzieherinnen es gibt, aber bisher klangen am Telefon alle sehr nett.

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Unser Sohn wurde mit 12 Monaten in der Krippe eingewöhnt, unter Corona-Bedingungen. Ich muss wirklich sagen es kommt auf das Kind an und auch auf die Erzieher. Unser Sohn war nach 4 Wochen eingewöhnt, wobei ihn nicht das Schlafen abgehalten hat bereits früher eingewöhnt zu sein, sondern das Essen. Dort geschlafen hat er bereits nach weniger als 3 Wochen. Er ist eher ein geräuschempfindliches Kind und hat dieses Sympathie-Weinen, er weint also mit anderen Kindern mit. Die Erzieher waren super einfühlsam und haben sich toll um seine Bedürfnisse gekümmert. Wäre es nicht so gewesen, hätten wir ihn nicht mehr in die Krippe gebracht.
Corona bedingt gab es keine Änderungen: kein Zeitdruck, beide Elternteile konnten die Eingewöhnung machen. Da kommt es sicher auf Inzidenzen und Städte/Landkreise an.
Für uns war der ausschlaggebende Grund für eine Krippe die Einrichtung an sich, das Konzept sowie tatsächlich die Anzahl der Kinder. Unserem Sohn hat es sehr gut getan, da hat sich unser Bauchgefühl bestätigt. Er geht sehr gerne in die Krippe (er freut sich morgens total und winkt mir freudestrahlend wenn ich gehe) und wird sicher keine Schwierigkeiten haben beim Übergang in den Kindergarten. Da sind es dann bekanntlich 25 Kinder.
Kinder die dank Corona auch noch nicht so viel mit anderen Kindern zusammen waren, Schwierigkeiten mit wechselnden Betreuungspersonen haben und Eltern die eher das familiäre bevorzugen, sind sicher in einer Tagesfamilie besser aufgehoben.

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Kommt darauf an wo du dich sicher fühlst und dein Kind.

Mein Sohn ging mit 18 Monaten in die Kita. Und eigentlich gefiel sie mir gut. Nach nur 1 Jahr hat das Krippenpersonal komplett gewechselt. Mein Sohn ging anfangs gut mit der Situation um, trotz Zeitarbeiter die alle 14 Tage wechselten.

Als dann endlich festes Personal da war kam eine Phase in der mein Sohn auf einmal wieder klammerte und nicht in die Kita wollte, dort sich nicht beruhigen ließ.

Das hat sich wieder eingependelt. Aber jetzt sind es statt 4 Mitarbeiter für 10 Kinder nur noch 3. Das ist doch sehr anstrengend wenn einer frei hat und der nächste krank ist. Also sind da immer Leute zum aushelfen. Zum Glück aber feste Leute aus dem Elementar Bereich.

Jetzt geht mein Sohn bald in die große Gruppe aber bei dem Chaos wäre eine Tages Mutter vielleicht besser.

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Das ist natürlich schon blöd, wenn das Personal soooooo häufig wechselt.
Ich glaube fast, dass wir hier, weil wir sehr ländlich wohnen, fast mehr Glück mit Stammpersonal hätten - es gibt halt einfach keine alternativen Arbeitsplätze für die Erzieher.

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Freunde von uns haben ihre Kinder bei einer Tagesmutter. Es ist in zwei Jahren schon zweimal vorgekommen, dass die Tagesmutter aus persönlichen Gründen aufhört und sie etwas neues suchen müssen. Wir haben unsere Tochter zur gleichen Zeit in eine Krippe eingewöhnt, seither geht sie da hin. Auch dort gehen Leute, weil sie etwas anderes tun wollen, sonstwo hin ziehen oder was auch immer. Aber halt nicht alle auf einen Schlag.

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Das ist auch ein wichtiger Punkt, iluber den ich schon nachgedacht habe. Selbst wenn wir eine Tagesfamilie hier im Ort finden, was ist dann, wenn die aufhört oder langfristig erkrankt oder oder... Dann müssten wir entweder weiter weg zu einer neuen Tagesfamilie oder doch in die Krippe - da gibt es aber eine Warteliste und mir wurde gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Platz zu bekommen, mit zunehmendem Alter des Kindes sinkt.

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Hallo 👋🏼
Also erstmal wie alle immer sagen: es kommt auf das Kind an. Das kannst du am besten abschätzen.
Aber Tagesmütter und Krippen können soooo unterschiedlich sein. Ich habe schon Tagesmütter gesehen, bei denen es aussah wie in einer Krippe und die super lieb waren. Und hab schon von Tagesmüttern gehört, die dauernd rauchen gehen usw und keinen guten Eindruck machen. Und man weiß ja auch nicht genau wie es bei denen tagsüber abläuft. Ist ja außer den Kindern keiner dabei.
In einer Krippe mit mehreren Erziehern gibt es ja sowas wie eine gegenseitige Kontrolle bzw. da können die Erzieher nicht machen was sie wollen.
Wir hatten zuerst vor unsere Tochter zu einer Tagesmutter zu bringen ab dem 1. Geburtstag. In dem Alter (bzw als das origanisiert werden musste, war sie ja noch jünger) konnten wir uns Krippe noch nicht für sie vorstellen. Dann war es aber doch nicht mehr nötig und jetzt wird sie mit 18 Monaten in die Krippe gehen. Die Krippe hier im Ort ist soo toll. Schönes Konzept. Die Kinder können schlafen, wenn sie müde sind, sogar frühstücken wann sie wollen. Die Räume und der Spielplatz sind toll und ein paar Dinge, die dort regelmäßig gemacht werden klingen auch gut! Wir haben ein sehr gutes Gefühl dabei.
Aber man kann natürlich auch eine „doofe“ Krippe im Ort haben und dafür eine tolle Tagesmutter 🤷🏼‍♀️
Schau dir einfach beide Möglichkeiten an 😊👍🏻

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Danke für deinen Beitrag. Ja ich werde mir definitiv beides anschauen. Das mit der gegenseitigen Kontrolle bei den Erziehern ist ein guter Punkt. Denn man kann den Leuten nur vor den Kopf schauen und ja, so eine Tagesmutter, die dann ständig mit Kippe auf dem Balkon hockt, möchte mit Sicherheit niemand...

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Huhu,

für mich kam eine Tagesmutter nicht in frage.

Ich habe vorab schon viel schlechtes gehört (auch aus meiner Kindheit) und finde die 160 Stunden Ausbildung einfach viel zu wenig um kompetent mein Kind zu betreuen.

Wir geben unseren kleinen nun mit 2 Jahren in die Krippe. Da fühle ich mich wohler bei und ich finde es auch verlässlicher mit der Betreuung der Kids.

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Eigene schlechte Erfahrungen sind natürlich eine sehr große Entscheidungshilfe.
Bei mir war es genau anders. Ich kam als Kind überhaupt nicht mit der Krippe klar und war ständig krank, sodass meine Mutter drohte ihren Job zu verlieren. Meine Eltern mussten mich schließlich zu einer Tagesmutter geben und seitdem war ich bis zur Einschulung nicht mehr einen Tag krank.