Wie tagsüber abstillen? (Lang)

Hallo, noch eine Frage.

Ich wollte eigentlich gar nicht so lange stillen, dann aber meinem Sohn (21 Monate) zuliebe bis er zwei ist auf jeden Fall, evtl. Auch bis 2 1/2 oder maximal 3.

So, nun stört mich das stillen/nuckeln aber tagsüber immer mehr. Wenn es nur kurz trinken wäre, ok. Aber manchmal ist es auch nuckeln. Wenn ich abdocken will schreit er.

Warum braucht z das nuckeln wohl tagsüber manchmal noch so? Schmerzen etc ist klar. Aber ich meine da ist nichts.

Naja auf jeden Fall mache ich mir immer mehr Gedanken ums abstillen.

Ich weiss nicht wie ich es machen soll. Zuerst dachte ich mir wenn er mal mehr versteht dann sage ich zu w dass die Milch bald leer ist und klebe mir Pflaster drauf. Dann hab ich hier gelesen dass das nicht gut ist weil er die Milch riecht. Das w ja dann auch abpruptes Abstillen. Ich stille auch zum einschlafen.
Dann dachte ich mir nach und nach reduzieren. Aber wie soll er denn verstehen dass er mal darf und mal wieder nicht? Wie macht man es denn am schonendsten/nicht zu verwirrend?

Naja mit nachts abstillen bin ich mir noch nicht zu 100 % sicher aber tagsüber muss es jetzt weniger werden. Aber wie gehe ich vor? Ich muss sagen ich werde einfach weich wenn er schreit/weint. Er wird dann richtig sauer, oder weint bitterlich und alles ablenken oder essen/trinkangebote aus flasche mit wasser bringen nichts . Wenn er sich das in den Kopf gesetzt hat dann gibt er nicht auf.
Noch dazu ist ja stillen auch Nöhe, wenn ich die ihm dann aber anders geben will (weil ich meine dass er erst gegessen hat und keinen Hunger/Durst hat ) dann lässt er sich aber nicht kuscheln. Wie mache ich ihm klar dass er anders meine Nöhe bekommt (falls es in dem Moment Nähebedürfnis ist) .

Noch dazu was mir auffällt wenn es genug Ablenkung gibt, dann geht es meist ohne stillen. An dem einen nachmittag als wir einmal beim Zahnarzt und den anderen Tag bei Oma waren hat er den ganzen Tag nach der Kita kein stillen gebraucht. Ich hab fast 12 Stunden nicht gestillt. Sind wir daheim möchte er öfters. (Manchmal aber auch unterwegs, letztens beim einkaufen wollte er unbedingt . Nun kann ich aber nicht jeden Tag vier Stunden raus gehen.
Und am Wochenende wo keine Kita ist ist es dann eh schwieriger. Wenn Kita ist ist es ja logisch von Haus aus weniger.

Ich habe jetzt mit den meiner Meinung nach einfachsten Mahlzeiten angefangen. Wir hatten immer das Ritual dass ich ihn vor und nach der Kita im Auto stille. Vor der Kita aus dem Grund weil ich dachte der Zeitabstand (3 1/2) Stunden) von Frühstück und stillen daheim bis Mittagessen Kita ist zu lange. Daher nochmal kurz vor Abgabe im Auto. Er isst zum frühstück auch nicht viel. Nach der Kita habe ich ihn im Auto gestillt zum runterkommen und weil er dort keine Brotzeit gemacht hat. Nun macht er dort Brotzeit und mag manchmal trotzdem gestillt werden , versucht schon auf dem Weg zum Auto an die Brust hin zu kommen.
Seit einer Woche aber etwa klappt das mit gleich heim fahren ohne stillen nach Kita und seit ein paar Tagen das weg lassen von stillen vor Kita. Es gab mal einen Rückfall beim nicht stillen nach Kita wo es mir auch schwer fällt ihn dann flehend ins auto zu setzen ohne richtig bei ihm zu sein und trost zu spenden. Wie seht ihr das?

So, das klappt jetzt und ich bin schon froh dass das überhauot geht.

Aber er möchte dafür gleich sobald wir daheim sind gestillt werden (also je nachdem ob wir noch einkaufen gehen ne halbe stunde oder wenn einkaufen ne Stunde / 1 1/2 später). Somit ist ja die Mahlzeit nicht wirklich weg gelassen sondern „nur“ verschoben. Ich kann aber einfach nicht nein sagen. Ich möchte ihn nicht abweisen. Soll ich lieber eine andere Mahlzeit weg lassen?

Ich kann ja nicht mal sagen welche weil er hat ja keine feste Zeiten und mal stillt er weniger, mal mehr, manchmal auch nach ner Stunde. Versteht ihr wie ich das meine?
Ich weiß einfach nicht wie ich es angehen soll und wie ich es aushalten soll wenn er so weit, ganz verzweifelt“Auf“ sagt, sich an mich ran drückt etc.

Vielleicht habt ihr Tipps?

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Hallo!
Also du willst das jetzt wahrscheinlich nicht hören, aber die einzige Möglichkeit ist, hart zu bleiben.
Aus ernährungs-Sicht braucht er das Stillen nicht mehr. Wenn er Hunger hat, kann er einen Snack bekommen, wenn er Durst hat kann er Wasser trinken (beides immer dabei haben! ). Nähe kannst du ihm über kuscheln geben.
Ich würde also mit ihm reden und ihm sagen, dass ab jetzt tagsüber nicht mehr gestillt wird, weil er jetzt schon groß ist. Inzwischen ist es reine Gewöhnungssache! Und dann musst du das einfach ein paar Tage durchziehen - und zwar egal, wie er zetert. Zieh ein ein enges Oberteil an, das er nicht selber hoch/runter schieben kann und biete Ablenkung und Snacks) Getränke an.
Es wird sicher nicht ohne Wut und Tränen von seiner Seite aus ablaufen. Aber das ist auch okay! Niemand gibt liebgewonnene Dinge einfach so auf. Wichtig ist nur, dass du bei dem Prozess bei ihm bist und ihm Alternativen anbietest. Und nicht einknicken!!! Wenn er einmal Erfolg hat mit dem Geschrei und Gezeter, wird er es beim nächsten Mal nur umso heftiger einfordern.

Und übrigens: bedürfnisorientier heißt auch, dass DEINE Bedürfnisse genauso wichtig sind wie seine!

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort.

Deine Erklärungen sind wirklich einleuchtend. Da er nie ein guter Esser war dachte ich immer er braucht die Milch noch aber du hast Recht, er hat ja Alternativen. Er wird nicht verhungern.
Ich muss mich von dem Gedanken lösen dass ich erst abstillen kann wenn er mehr isst. Bei den Mini Jäppchen die er isst kann ich mir nicht vorstellen dass er satt wird . Und er isst oft immer das selbe. Nudeln, Brot nur mit Butter, Breze, bisschen Joghurt.
Aber dann ist halt noch der andere Aspekt, das saugen zur Beruhigung, Geborgenheit etc. Meine Angst , unserer Bindung zu schaden.
Deine Worte machen mir auf jeden Fall Mut dass ich es schaffen kann. 😊

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Viele Wege führen nach Rom und da gibt es nicht „die Lösung“.

Du kannst mit Pflaster deine Brust abkleben, abrupt abstillen oder wirklich ganz sanft. Es kommt einfach drauf an, was für euch passt!

Was ich aber ganz, ganz wichtig finde: du musst zu deinem Nein stehen! Das ist essenziell. Wenn dein Kind merkt, dass du unsicher bist, dann ist es verhandelbar.

Dann musst du lernen, die Wut auszuhalten. Dein Kind ist zurecht sauer und enttäuscht (Gewohnheit, Sicherheit, Nähe, Liebgewonnenes aufgeben fällt uns doch allen schwer). Aber dein Kind wird erkennen, dass du trotzdem da bist, es wird lernen, dass du seine negativen Gefühle ernst nimmst und ihm hilfst, damit fertig zu werden. Immer nachgeben ist nicht zielführend.

Nach der Kita das stillen fände ich persönlich fast mit am wichtigsten, das würde ich wohl vorerst beibehalten. Da ist dein Kind eh fertig, hat sich den ganzen Vormittag zusammen gerissen und „benommen“, da werden Enttäuschungen meist schlechter weg gesteckt. Ich würde also vor der Kita (dein Kind erkennt sicher bald, dass es dann mehr frühstücken muss) oder nachmittags zuerst weg lassen.

Ich hab mit langsamen abstillen gute Erfahrungen gemacht und Motte hat (und sie war bei Beginn erst 13,5 Monate) gut verstanden, wann sie darf und wann nicht.

Ich hab abends gesagt „erst morgen früh wieder“ -> sie hat kapiert, nachts ist vorbei. Oder dann hab ich mittags gestillt und gesagt „es gibt erst abends wieder!“ -> nachmittags war keine Stillzeit.

Aber da hat jeder andere Erfahrungen :)

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Hallo , das hast du sehr schön geschrieben.

Ich habe immer Angst dass es unserer Bindung schaden könnte, er sich allein gelassen fühlt, aber du hast Recht. Er wird merken dass ich trotzdem da bin.

Ich möchte eigentlich sanft abstillen. Weiss nur nicht wie ich vorgehen soll aber deine Tipps helfen mir bestimmt.

Dein Beitrqg gibt mir Mut und Zuversicht, ich sehe Dinge aus anderer Perspektive. Danke dir ☺️

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Eurer Bindung schadet das abstillen sicher nicht. Das gehört eben auch zum Eltern-Sein dazu. Eigene Grenzen aufzeigen, los lassen, Flügel und Wurzeln geben und Rückschläge, Ängste und Sorgen gemeinsam durch stehen 😊

Ihr schafft das!

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Ich bin wirklich immer wieder erstaunt, wie wenig - bzw. gar nicht - sich ERWACHSENE durchsetzen können.
Zum Glück hatten ja schon ein paar andere Mütter gute Ratschläge.
Nein heißt nein.
Nachts darf er am Busen nuckeln, tagsüber nicht. Ist eigentlich ganz einfach