Wie mit Wutanfällen wegen „falschen“ Wörtern umgehen?

Hallo zusammen,
Meine gerade 3 gewordene Tochter hat aktuell mindestens einmal am Tag einen ausrastet, weil sie der Meinung ist, bestimmte Dinge würden nicht so heißen wie sie nun mal heißen. Sie steigert sich da richtig rein, schreit dann auch mal 20 Minuten.
Wenn ihr das kennt, wie geht ihr damit um? Wenn ich sage „du hast recht, das heißt so nicht“ ist alles gut, aber das ist doch keine gute Lösung oder?

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Unser 5-jähriger Autist interessiert sich zurzeit sehr für die Nummern der Buslinien.
Dabei gehört es zu meinem „täglich Brot“, dass er ausrastet, wenn er falsch liegt mit der Busnummer. Er fragt: „Mama, ist das Bus 162?“ Ich bestätige oder verneine halt, je nachdem 😅. Sage halt „Meinst du wirklich? Also, ich glaube, dass es ist Bus Nr. 180“ (wenn es Linie 180 ist). Wenn er sich getäuscht hat, rastet er (GsD nur kurz) aus. Ich nehme es so hin und ignoriere seinen Wutanfall und tröste ihn, wenn er sich beruhigt hat. Irgendwann übernimmt er es so, wie ich es sage.

Ich weiß, der Vergleich Autist vs. normales Kind hinkt ein bisschen, aber vielleicht konnte ich dir trotzdem etwas helfen.
Die Kleinen dürfen doch enttäuscht sein, wenn etwas nicht geklappt hat. Daran lernt man doch.

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Danke für deine Antwort! Das heißt, du ziehst es quasi durch und sagst dann nicht, dass es doch der Bus ist, den er meint, obwohls nicht stimmt?
Heute hab ich zum Beispiel gesagt, dass ihre Hose eine Jeans ist, da meinte sie das stimmt nicht und als ich meinte doch, ging’s los. 20 Minuten extremes Schreien, sie ist echt ausgerastet. Hätte ich einfach gesagt „du hast recht, das heißt nicht jeans“, wäre das Drama vorbei gewesen. Ich frage mich halt, ob’s das wert ist, auf die Wahrheit zu bestehen...

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Also ich hätte es jetzt so verstanden, dass die Mutter ‚durch die Blume‘ verbessert (Bist du sicher? Ich glaube das ist die andere Nummer...) und das Kind dann selbst entscheidet/ rausfindet, ob/ dass die Antwort der Mutter richtig ist.

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Hallo, unsere Große ist jetzt 2,5 und sagt das auch manchmal, hab von Anfang an gesagt, dass „alle“ das richtig benennen.
Zum Beispiel: Hose ist eine Jeans, sie sagt ‚nein! Das ist eine Hose‘, dann sag ich ‚alle nennen es Jeans. Es ist eine Hose und die heißt Jeans. Die Oma nennt das so, der Opa..‘ usw. Dabei sind ihre Liebsten Personen ganz wichtig.. Ich erklär ihr dann auch noch dass es Hosen gibt die ‚Cordhose‘ heißen usw.
Dann ist sie von ihrer Wut abgelenkt und denkt drüber nach und akzeptiert es.
Hat von Anfang an geklappt :)
Viel Erfolg und LG

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War Grade erschrocken du redest von meinem Kind 😂🤦 Meine Tochter ist fast 4 und ist genau gleich 🤦 Jeden Tag ist was anderes "anders" obwohl sie genau weiß das es nicht so ist. Heute bei der Kühen hat sie darauf bestanden das es keine Kühe sind sondern Hühner. Ich habe auch noch nicht das richtige gefunden sie schreit auch viel und lange wenn ich ihr nicht Recht gebe. Das was ich mache ist halt ich finde es sieht eher nach einer Kuh aus sieht du die Hörner? Siehst du 4 Füße? ,..... Hühner sind nicht so groß haben nur 2 Beine also ich finde es sieht Nach einer Kuh aus aber schauen wir Mal ob wir ein Huhn sehen dann ist sie schon so abgelenkt und sucht ein Huhn das es wieder gut ist. Würde ich drauf bestehen das es eine Kuh ist würde sie auch 30 min schreien das es eine Kuh ist bis ich " nachgeben"

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Bei uns lässt sich die Situation (bisher, er ist erst 2) am besten lösen, indem ich sage: "ich hätte es jetzt xy genannt, aber wenn du "xz" sagen willst, dann kannst du das natürlich gerne machen". Oder auch: "soweit ich weiß, heißt es normalerweise "xy", aber wir können es fürs erste auch "xz" nennen, wenn dir das gerade wichtig ist".
Mir ist es wichtig zu vermitteln, wie etwas eigentlich heißt, aber wenn das geklärt ist, darf mein Sohn gerne Recht behalten, das schadet dann ja eigentlich nicht.

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Unser Sohn wird im Mai drei Jahre alt und hat das auch manchmal. Wir verbessern ihn dann und dann ist auch wieder gut. Ich finde, dafür einen Ausraster zu riskieren, ist es nicht wert. Da gibt es wichtigeres und er wird irgendwann von allein die richtigen Wörter lernen, wenn wir sie richtig verwenden. Wir sagen dann immer, okay, für dich ist das xy, für uns ist es aber halt yx. Meist sorgt das viel eher dafür, dass er dann auch zuhört und es
so sagt, wie es richtig ist. Ähnliches beim Einschlafen zum Beispiel...er will nicht schlafen und sagt, er lässt die Augen auf. Wenn ich sage, er soll sie schließen, weil man sonst nicht schlafen kann, gibt das garantiert nichts. Sage ich aber, dass das okay ist und er auch gerne mit offenen Augen schlafen kann, sind sie garantiert eine Minute später geschlossen und er schläft. :)
Natürlich muss er lernen mit Frustrationen umzugehen, aber beim sprechen lernen und bezeichnen der richtigen Dinge, finde ich das nicht passend. Das kann er lernen, wenn die Bauklötze umkippen oder er uns beim Memory aktuell meist noch unterlegen ist. ;)

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Wir haben das aktuell ähnlich, wenn auch nur ohne Ausraster. Mein Sohn zeigt auf einen Bilderbuchbagger fragt mich "Mama, was ist das?" Und wenn ich ihm antworte "das ist ein Bagger" kommt ein "Neein, Mama, das ist ein Kipplaster"... immer wieder in verschiedensten Situationen. Ich korrigiere ihn dann indirekt ("für mich ist das/sieht das aus wie ein Bagger") und dann ist auch ok. Er beharrt dann gottseidank nicht drauf. Ich hab eher das Gefühl es macht ihm Spaß Dinge "falsch" zu benennen und mit Sprache zu spielen oder kreativ zu werden.

Vielleicht hängt das mit den Autonomie-Bestrebungen in dem Alter zusammen. So a la " ich will selbst bestimmen können, wie Dinge heißen" ? #kratz