Extreme Trotzphase

Hallo zusammen.

Mein Sohn (21 Monate) hat eine extreme Trotzphase. Momentan komme ich wirklich an meine Grenzen. Um es mal zusammenzufassen:
Wir haben vor fünf Wochen unseren zweiten Sohn bekommen (ich war insgesamt eine Woche im Krankenhaus). Seit Ende der Schwangerschaft ist er total verändert. Es gab eigentlich vorher nie Probleme. Er ging Abends gerne ins Bett, ließ sich anziehen, hat schön gegessen. Jetzt gehts morgens schon mit Geschrei los. Es reicht schon, wenn ich ihm ein falsches Buch hinlege, dass er sich gleich mal auf den Boden wirft und brüllt. Anziehen und Abwaschen ist zu 80% nur mit Geschrei und Treten auf dem Wickeltisch möglich. Teilweise gehts mal wieder gut und dann so, dass ich es alleine nicht schaffe so sehr wehrt er sich. Gut zureden, erklären, aber auch konsequent mal schimpfen... bringt nichts. Der falsche Löffel, oder wenn ich etwas aus dem Schrank nehme was er nehmen wollte - und es gibt sofort wieder eine Trotzattacke mit extrem lautem Schreien. Nachts wacht er auf und brüllt teilweise eine Stunde am Stück, er will dann aufstehen und spielen gehen, wenn wir dem nicht nachgehen (was wir natürlich nicht tun) brüllt er eine Stunde bis er heiser ist. Wir haben alles probiert... erklären das Nacht ist, dass die Kuscheltiere im Wohnzimmer schlafen, ein Buch anbieten, Kuscheltiere ins Bett holen, einfach alles... wir haben ihn auch aus der Situation mal raus geholt und sind durch die Wohnung gegangen - im Schlafzimmer gings aber wieder weiter. Er brüllt bis zur Erschöpfung wenn wir nicht mit ihm ins Wohnzimmer gehen. Er hat gereglte Schlafenszeiten (19 bis 7 Uhr ca) und hatte immer einen guten Schlaf. Seitdem der kleine Bruder da ist will er jetzt auch wieder getragen werden. Ich soll das Baby nicht stillen und keine Flasche geben - auch dann weint er oft. Zum kleinen Bruder ist er aber lieb - also küsst und streichelt ihn. Aber er klebt an mir... ich soll ihm nicht mehr von der Seite weichen, nur ihn beachten. Er spricht noch nicht - aber Mama Papa Oma Opa und Tiere nachmachen war möglich - jetzt macht er nichts mehr davon. Dazwischen ist mal wieder ein guter Tag dabei. Aber tendenziell ist fast alles ein Drama. Momentan kommt es mir vor als hätte ich auf ganzer Linie versagt... die Kinder von Freunden in dem Alter haben nicht mal ansatzweise solche Trotzphasen. Kann mir mal jemand Tipps geben oder hatte das jemand auch in dem Alter und wurde besser? Ich nehme mir auch viel Zeit für ihn alleine. Zähne kommen auch noch mehrere aktuell.
Momentan können wir nirgends hingehen - er fremdelt auch so, brüllt jeden an.
Sorry für den langen Text und schon mal danke für Antworten. Liebe Grüße

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Hallo,
da bist du nicht alleine😉
Mein kleiner ist jetzt 22 Monate & wir haben dieses „Problem“ auch schon über Wochen, auch ohne kleines Baby.
Essen geht teilweise nur mit Gebrüll, weil ihm irgendwas nicht passt & den Teller mit ganz viel Zeug voll haben will & nichts isst beispielsweise.
Anziehen, auch ein Kampf, Zähne putzen..der Papa darf nichts machen „Nein Papa, Mama“
Vorhin erst, ich hatte ihn auf den Arm, da fiel sein Schnuller runter..da hab ich ihn aufgehoben..“Nein Mama“, schmeißt den Schnuller nochmal demonstrativ runter „ICH“
🤦🏻‍♀️😂
Alles nur eine Phase😅

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Und bei euch kommt nun noch die Veränderung durch das Geschwisterkind hinzu..das muss er verarbeiten..du bist nach wie vor seine Bezugsperson, was als Mama ja auch logisch ist...
Aber ich kann dich trotzdem total verstehen🙈

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Ja beim Essen ist es auch so. Er muss alles auf seinem Teller haben (Brot, Wurst, Käse, Gurke... alles...). Essen tut er dann aber quasi nichts davon. Geben wir es ihm nicht - Geschrei. Legen wir es auf seinen Teller - isst er es nicht. Gebe ich ihm die Breze in die Hand brüllt er - ich muss sie dann wieder in die Tüte tun und er nimmt sie selbst 🙈

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Kenn ich leider auch. Hatten wir auch um den Dreh rum und dann erstmal ein paar Wochen Ruhe. Jetzt mit 26 Monaten geht es gerade wieder los. Anziehen morgens ein Krampf, losgehen zur Krippe fast unmöglich ohne Geschrei. Abends zu Bett gehen sowieso nicht. Und was jetzt neu ist-alleine machen. Es ist ja toll, wenn die kleinen etwas alleine machen wollen. Blöd ist nur, wenn es noch nicht so klappt wie sie es sich vorstellen und darüber dann einen wutanfall bekommen und sich aber auch nicht helfen lassen wollen und sich dann richtig schön da reinsteigern 😅.

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Genauso ist es. Zum verzweifeln. Und dann soll man immer ruhig bleiben. Ich komme da wirklich oft an die Grenze. Manchmal möchte ich ihn nur noch anbrüllen dass er endlich mal ruhig sein soll. Bringt natürlich nichts... aber ich merke wirklich innerlich wie ich solche Impulse bekomme dass ich mal laut losschreien möchte.

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Hallo, wir sind noch nicht so weit aber ich kenne das Gefühl mit dem schreien 🙈
Vielleicht kannst du das direkt nutzen und deinem Kind vormachen, wie man mit starken Gefühlen umgeht? Ich mach das schon, obwohl meiner das wahrscheinlich noch nicht versteht. Wenn ich losschreien will, schnapp ich mir ein Kissen und schrei rein - tut mir zumindest unheimlich gut 😄
Mein Sohn macht es manchmal nach und findet es lustig 😂
Ich hab auch schon in ein Kissen geboxt oder gestampft. Ich sag ihm dann immer dazu, dass ich grad wütend oder ungeduldig oder so bin und das kurz rauslassen muss. Vielleicht bringt es ja für später was, und wenn nicht, hilft es zumindest mir in dem Moment 😅 ach ja, und im Kopf fluchen und schimpfen - also denken was man nicht aussprechen will, hilft mir auch. Manchmal bewegt ich den Mund dazu, findet mein Sohn auch lustig und sein Lachen ist dann fast immer ansteckend ☺️
Halte durch, ich hoffe die Phase geht bei euch schnell vorbei!

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Es gibt diese Geschichte: Kommt dein Mann heim zu dir, bringt eine fremde Frau mit und sagt: Das ist meine neue, zweite Ehefrau. Vertrag dich mit ihr, hat nichts mit dir zu tun, aber sie bleibt jetzt da.

Ungefähr so muss es sich für ein grosses Geschwister anfühlen, wenn Nachwuchs kommt.
Dein Sohn ist mit 21 Monaten noch sehr sehr klein.
Seine Gefühlswelt nimmt komplett überhand, er KANN momentan noch nicht anders reagieren, als völlig emotional.
Insofern macht es keinen Sinn, in diesen Momenten an die Vernunft zu appellieren.
Sei für ihn da, zeige Verständnis, Schimpfe nicht. Es ist toll, dass er lieb zu seinem kleinen Bruder ist.
Aber in dieser riesigen Umstellung, die auch noch zeitgleich mit dem Beginn der Autonomiephase zusammenfällt, klingt dein Sohn normal für mich. Er muss sich versichern, dass ihr ihn noch lieb habt. Er ist eifersüchtig, fühlt sich um seine Mama betrogen. Gleichzeitig ist er sprachlich noch nicht so weit, um sagen zu können, was los ist. Enormer Frust!
Mach dich drauf gefasste, dass das noch lange so gehen kann. Er braucht Hilfe durch seine Emotionen hindurch, nicht Schimpfe und Konsequenzen. Google mal Entthronung bei Geschwistern und Das gewünschteste Wunschkind. Da gibt es sehr viele gute Artikel zu dem Thema.

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Vielen Dank. Ja du hast völlig recht. Ich verstehe die Situation und dass seine Gefühlswelt verrückt spielt. Ich versuche mir viel Zeit für ihn alleine zu nehmen und ihm ganz viel Liebe zu geben. Auch der Papa. Beschäftigt sich nach der Arbeit erst mal ausschließlich mit ihm weil der Kleine ja noch länger mit uns wach ist und er danach dann für ihn viel Zeit hat.
Ich versuche mich immer ganz geduldig und verständnisvoll zu zeigen. Lasse ihn dann in der Pampers laufen... tausche den Löffel drei mal aus... aber manchmal kommen eben Momente, wenn es eilt oder wir Termine haben, wo ich verzweifeln möchte. Aber es geht vorbei. Und du hast sehr recht mit deiner Aussage. Lg 🍀

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Hui... Das hört sich gerade alles sehr schwierig für euch an...

Lass den kleinen erst mal ankommen... Für ihn ist es eine ganz neue Situation, dass da jetzt noch ein Baby ist und er seine Mama teilen muss💞 er ist noch so klein und versteht vieles einfach nicht...

Mir hat folgender Satz sehr geholfen...

DEIN KIND IST NIE GEGEN DICH (möchte dich nicht ärgern) ... ES SORGT NUR FÜR SICH SELBST 💞

Für dich ist es nur ein doofer Löffel... In dem Moment ist es für dein Kind aber wichtig diesen zu benutzen und möchte unte keinen Umständen einen anderen🥴🤷‍♀️😂 was los?! ... Dachte ich mir... Bekommt er halt seinen Löffel... Und wir beide sind glücklich... Ich probiere viele Kompromisse einzugehen und meistens klappt es... Wenn er jetzt nicht gewickelt werden möchte zb... Warte ich entweder etwas oder lass ihn 10 min ohne Windel rumrennen(das liebt er)...meist klappt es dann besser...

Wenn wir es eilig haben wird da ein tolles Spiel d raus gemacht ect...

Es ist natürlich nur eine Phase die jedes Kind durchmacht... Zusätzlich zu dieser Phase hat sich sein Leben gerade komplett verändert (Geschwisterchen)... Hab Verständnis und Geduld 💞

Alles Liebe für euch🍀

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Danke dir. Das ist ein toller Satz 🍀 und so wahr. Man versteht es auch... alles ist anders. Er kann sich verbal nicht ausdrücken und muss oft zurückstecken. Ich verstehe seine Gefühlslage und versuche den Situationen eh schon den Wind aus den Segeln zu nehmen (lasse ihn alles selbst aus dem Schrank holen, Löffel aussuchen etc.). Aber manchmal gibt es eben „Dinge“ die müssen sein. Wenn wir zum Arzt müssen z.B. kann ich nicht eine Stunde später kommen, weil er sich nicht anziehen lassen will. Und wenn zehn mal gut zusprechen, versuchen selbst anziehen zu lassen, ablenken etc etc. Alles nichts nützt... irgendwann muss ich ihn ja gegen seinen Willen anziehen. Dass wir ihn sehr lieb haben sagen wir ihm ganz oft, auch kuscheln wir viel. Es ist nur manchmal echt so kurz vor der Verzweiflung dass man denkt „das gibts nicht mehr... wie kann ein Kind so stur sein“. Es dauert dann eben eine kurze Zeit bis man sich wieder gesammelt hat. Lg 🍀

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Guten Morgen.

Ich weiß, das ist anstrengend- aber es ist auch völlig normal.

Unsere knapp 2 Jährige hat auch vor 5 Wochen einen kleinen Bruder bekommen. Und wie schon jemand schrieb, fällt da die Autonomiephase (ich finde es sehr überzeugend, dass das Kind sich nicht aus „Trotz“ so verhält, sondern um seine Selbstständigkeit zu entwickeln) mit einer riesigen Veränderung der Lebensumstände zusammen.

Bei uns ist es genauso. Sie will alles selbst machen und regt sich fürchterlich auf, wenn man ihr zuvor kommt. Sie spricht zwar schon sehr gut, schreit aber manchmal lieber statt zu sagen was sie will.

Wir versuchen ihr Verhalten immer vor dem Hintergrund einzuordnen, dass für sie gerade alles anders ist und sie eine große Umstellung durch macht mit der Geburt des kleinen Bruders. Also viel Verständnis und Rücksicht.
Und ansonsten lassen wir sie eben viel selbst machen und gehen auf ihre Forderungen/Wünsche immer dann ein, wenn es eigentlich kein Problem ist (zB wenn sie selbst ihr Müsli machen will oder wenn sie lieber von Papa Hilfe möchte als von Mama).

Viele schwierige Situationen sind sicher einfach nur ein Versuch die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern für einen Moment zu erlangen, auch wenn sie negativ ist.

Liebe Grüße und alles Gute

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Danke.
Ja manchmal wirkt es auch so als würde er sich an seinem Bruder „orientieren“. Also er sieht - das Baby schreit - wird dann getragen - also schreie ich auch, dann werde ich auch getragen.
Die Zwerge machen viel durch in der Zeit wenn so viel zusammen kommt. Ich versuche so viele Kompromisse wie möglich einzugehen. Im Endeffekt weiss ich, dass es irgendwann vorbei geht. Nichtsdestotrotz tut es gut mal zu lesen, dass es vielen ähnlich geht. Lg 🍀

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Manchmal frage ich mich echt, was manche Eltern so erwarten 🙈 das ist nicht so böse gemeint, wie es klingt. Vielleicht bin ich auch schon immer zu pessimistisch.

Aber genau SO hab ich mir die Trotzphase immer vorgestellt, ebenso die Entthronung. Seit ich mich intensiv damit befasst hab, ist es für mich noch logischer, wenn Kinder so reagieren!

Dein „großes“ Kind ist selbst noch so klein, eure Familie hat sich massiv verändert, er kann das aber kaum greifen. Er versteht, dass er einen eigenen Willen haben kann. Manchmal macht es Sinn, nachzugeben (statt stundenlangem Geschrei hätte mein Kind nachts was leises spielen dürfen, in gedimmten Licht und ich wäre höchst passiv. Vllt erkennt er, dass er da absolute Exklusivzeit hat, da das Baby schläft).

Letztlich könnte ich jetzt zu all deinen Situationen schreiben, was ich tun würde. Aber das ist kein Patentrezept ;)

Daher ist mein Rat: beschäftige dich mit der Autonomiephase. Wenn du verstehst, was in deinem Kind passiert, wie das Hirn reift, wieso er nicht anders kann, kann man bessere Strategien entwickeln, die zu euch passen.

Ich empfehle: Babyjahre und das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten (Buch, Podcast, Blog), der echte Mamas Podcast hat auch einige gute Folgen dazu (echte Papas glaub ich auch).

Alles Gute euch. Und immer dran denken: das ist normal (und sogar gut so) und viiiieeeele leiden mit euch 😜

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Viele hatten auch schon früher teilweise andere Erwartungen oder Vorstellungen vom Familienleben & den Einzelnen Phasen bevor das erste Kind da war!
Vielleicht gehen die Vorstellungen & die Realität durch YouTube, Instagram... nun noch mehr auseinander, weil man dort einen total falschen Eindruck/ Einblick bekommt!
Dort sieht man nur "perfekte" Familien & Szenen, wo ständig Friede Freude Eierkuchen herrscht, alles so locker leicht & unbeschwert ist...!

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Möglich. Ich selbst war eben auch ein sensibles und doch willensstarkes Kind, vllt hab ich daher nix anderes erwartet 😂

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Hallöchen!😊
Wenn ich das so lese bin ich irgendwie beruhigt, ich weiß das hilft dir nicht weiter, aber mein 20 Monate alter Sohn, macht genau das selbe.
Er trotzt wo es nur geht und in der einen auf die nächste Sekunde kann er wieder das liebste Kind sein.
Diese Phase ist wirklich schwer zu überstehen und kostet einen wahnsinnig viele Nerven. Ich selbst bin am Abend auch total platt von dem Tag, weil meine Nerven so strapaziert wurden.
Sobald mein kleiner anfängt zu trotzen und ich merke, dass ich null an ihn rankomme, lasse ich ihn erstmal in Ruhe, damit er zur Ruhe kommt. Sobald er sich ein wenig beruhigt hat, nehme ich ihn zu mir und probiere ihn mit den verschiedensten Sachen abzulenken und währenddessen mit ihm zu sprechen. Das klappt meistens sehr gut und er beruhigt sich. Die kleinen verstehen wirklich schon sehr sehr viel und auch wenn es sehr schwer ist, muss man irgendwie die Geduld bewahren. Ich weiß es ist eine wahnsinnige Herausforderung, vor allem mit zwei Kindern, aber es wird besser. Ich würde wirklich probieren ihn in solchen Situationen abzulenken oder trotzen zu lassen und dann zu ihm zu gehen. In so einem Moment brauchen sie, auch wenn sie sich das nicht eingestehen, unsere Nähe. Ich merke es immer wieder wenn mein kleiner trotzt und sich die Seele aus dem Leib schreit, ich ihn dann nehme und es ihn beruhigt. Auch wenn ihn alles drum herum nervt, die Nähe gibt ihm ein sicheres Gefühl und lässt ihn runterkommen. Ansonsten kann ich echt nur sagen, so gut es geht die Ruhe zu bewahren und versuchen irgendwie Verständnis zu zeigen, auch wenn es wirklich schwer ist. Du bist mit dieser Phase wirklich nicht alleine🙏🏻 Alles Gute euch und bleibt gesund!🌸

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Danke für deine lieben Worte ☺️ Es beruhigt schon, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist und da viele durch müssen 🍀 Alles Liebe