Total ungeduldiges Kleinkind

Ich muss mal Dampf ablassen. Heute war mal wieder ein richtig anstrengender Tag. Meine Maus ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt. Schon immer hatte sie wenig Geduld und fing schnell an zu weinen, wenn etwas nicht klappte wie sie wollte. Wir sind aktuell in der ich-will-alles-allein-machen Phase was ich auch gerne voll unterstütze. Hier fängt das Problem aber schon an. Sie nimmt sich oft Sachen vor die einfach noch nicht gehen, weil sie körperlich zu klein dafür ist oder es einfach erst noch lernen muss. Heute z. B. auf dem Spielplatz wollte sie unbedingt alleine auf die Schaukel klettern. Die hing aber einfach zu hoch, sodass sie es gar nicht schaffen konnte. Sie fing dann natürlich schnell an zu weinen. Helfen durfte ich auch nicht und jeder versuch ihr zu helfen endet eh nur in mehr Geschrei. Sie hat sich dann auch so doll reingesteigert, dass sie schon richtig hysterisch geschrien hat. Das ganze hat dann bald 20 min gedauert, bis sie aufgegeben hat und ich sie endlich in den Arm nehmen durfte. Später zu Hause wollte sie unbedingt selber Schuhe anziehen. Finde ich ja auch super das sie das alleine machen möchte. Aber auch hier wieder das Problem, dass wenn es nicht gleich klappt sie direkt ausrasten und anfängt wieder hysterisch zu schreien. Helfen durfte ich wieder nicht. Irgendwann hat sie es dann unter Tränen geschafft. Ich weiß in diesen Situationen immer gar nicht so richtig, was ich machen soll. Aktuell bleib ich einfach daneben stehen oder geh ein paar Meter weg wenn sie zu laut schreit und warte bis sie bereit ist meine Hilfe anzunehmen oder aufgibt und von mir getröstet werden möchte.
Für meine Nerven ist das echt mega anstrengend. Wie verhält man sich in solchen Situationen denn am besten? Aus der Situation rausnehmen möchte ich sie eigentlich nicht. Sie muss ja auch lernen mit Frust umzugehen. Wie kann ich sie denn unterstützen, dass sie einfach lernt geduldiger zu werden und nicht immer gleich los weint?
Vlt gibt es ja hier noch andere Muttis die auch Kinder mit geringer Frustrationsgrenze haben 🤪.

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Kenne ich leider nur zu gut, unser Sohn ist auch so. Leider auch noch mit dreieinhalb, nur die Gründe ändern sich halt. Ich habe verschiedene Sachen die manchmal klappen: wenn er etwas neues probiert frage ich ihn oft schon vorher "und wenn es nicht klappt, ist das dann SCHLIMM?" da sagt er dann "nein" und oft hilft das schon, einfach dass er sich vorher im Klaren ist, dass es auch schiefgehen kann. Bei solchen Sachen wie bestimmte schwierige Schuje anziehen habe ich manchmal einfach gesagt "wenn du immer dabei schreist ist es eben zu schwer und ICH mache ab jetzt diese Schuhe zu" oder "wenn du das Duplo nur anschreist spielen wir jetzt etwas anderes". Fand er doof aber mein Gott, das sind die Härten des Lebens. Ich halte Wutanfälle auch aus, aber nicht aus immer dem gleichen Anlass, das macht ja niemanden froh. Ich versuche ansonsten immer wieder zu erklären, dass es für Probleme eine Lösung gibt und man danach suchen muss. Aber das ist leider ein ziemlich mühsamer Weg bei manchen Kindern.

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Oha, wenn das jetzt noch so ein Jahr weiter gehen soll 😬. Das mit dem vorab erklären versuche ich auch mal, vlt wird es dann nicht ganz so doll wenn sie darauf vorbereitet ist. Ich versuche sie ja auch immer zu unterstützen einen anderen Lösungsweg zu finden. Noch stößt es auf Taube Ohren aber ich bleib dran 💪.

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Das geht nicht nur ein Jahr so weiter. Meine ist inzwischen 5 und ein Ende ist nicht Sicht. Das Kind versteht und kann inzwischen mehr, das macht die Sache etwas leichter und die Wutanfälle entsprechend seltener. Aber eine Lösung dafür hab ich bisher nicht gefunden. Wenn sie sich erst mal reinsteigert, dann hört sie einem auch nicht mehr zu, da ist kein durchkommen. Hinterher kann man versuchen darüber zu reden. Mal bringt es was, mal nicht. Ich fürchte da muss man halt durch.

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So war unser Sohn in diesem Alter auch. Mit 3,5 Jahren war’s dann nochmals richtig schlimm und seit er jetzt 4 ist, ist er so umgänglich und kompromissbereit geworden, ich kann’s kaum glauben😊

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Ich bin auch heute noch ein ungeduldiger Mensch, manche sind halt so 😂😂

Motte schlägt da nach mir. Sie ist auch 2. Aber wir haben einen ganz guten Weg gefunden. Der bei euch trotzdem nicht funktionieren muss 😅

Wenn ich merke, Motte fängt gleich an, greife ich schon ein. Ich sage ihr immer, dass sie ganz tief durchatmen soll (ich mache mit) und versuche dann einfach nur Hilfestellung zu geben, in dem ich es erkläre oder selbst vormache (aber ohne sie anzufassen oder ihr was abzunehmen, z.B. ziehe ich mir dann auch einen Schuh an, parallel mit ihr). Meist ist sie ganz interessiert und empfänglicher, und ich darf dann oft eben doch kurz anfassen oder mithelfen.

Letztens wollte sie auch wo hoch klettern und es klappte nicht. Ich hab angeboten, eine Räuberleiter zu machen und ihr gezeigt, was das ist. Fand sie total witzig. Geklappt hat es nicht, aber ich durfte sie dann doch ein bisschen hoch heben 😂😂

Also ich versuche einfach, so Hilfe zu geben, dass sie trotzdem noch das Gefühl hat, es ganz allein gemacht zu haben. Klappt natürlich nicht immer, manchmal läuft es auch hier so ab wie bei euch, aber im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden 😂

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Das mit der räuberleiter hab ich auch schon gemacht. Hat auch geklappt und darf ich seitdem unterstützend anbieten. Das mit dem parallel Schuhe anziehen, versuche ich mal. Vlt schaut sie sich dann ab wie es besser gehen könnte 🤔.

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Huhu.

Also meine Tochter ist 4 und naja... Das Verhalten kenn ich 😂 Auch wenn ich das Gefühl habe das die Wutanfälle langsam kürzer werden.
Bei ihr sind es mittlerweile auch nicht mehr Schuhe,Schaukel und so aber wenn etwas nicht klappt was sie machen will - Boom.
Weltuntergang.

Z.b. wird sie langsam echt zu groß fürs Laufrad. Wir wollen mit ihr langsam auf Fahrrad oder Roller umsteigen. Aber das müsste man ja erst noch etwas üben! Es wird kurz versucht,klappt nicht perfekt... Die Nachbarschaft denkt vermutlich der Feueralarm geht los 🤷

Ich hab echt viel versucht. So 100% helfen tut nichts. Sie ist wütend,schreit und schimpft... Und wenn sie sich beruhigt hat darf ich auch mal helfen.
Oder es wird wie Roller und Rad mit Nichtauchtung bestraft 😂
So richtig helfen kann ich dir also nicht,bin auch nur eine Leidensgenossin.
Von mir und ihrem Papa hat sie das nicht,aber unsere Schwestern haben auch eine kurze Zündschnurr... Wobei ich hoffe das sie da noch rauswächst 😂

LG

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Ich leide mit. Heißt wohl echt da muss man durch in der Hoffnung das es irgendwann besser wird 😅.

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Ich empfehle hierzu das Buch: die Trotzphase ist kein ponyhof.

Ich hab dieses Buch gekauft um vorab schon mal informiert zu sein. Meine Maus ist erst 1,5 jahre alt, aber es beginnt schon langsam.

Tief durchatmen nicht vergessen, da müssen wir alle irgendwie durch.

LG

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Mit so nem normalen Trotzanfälle komm ich prima klar. Die kommen meistens, wenn ich zu irgendwas Nein sagen muss. Da beruhigt sie sich auch relativ schnell. Dieses Reinsteigern, wenn was nicht klappt ist echt noch ne Stufe höher. Belastend ist dabei halt die Lautstärke und die Dauer. Aber was ich hier von anderen Leidensgenossen lese, ist es halt wohl dss Temperament und da kann man nicht viel machen 😅.