Erziehungsmethode

Hallo ihr lieben,

Ich würde gerne mal eure Meinung zu 2 Situationen hören und wie ihr es handhaben würdet. 😊

1.) Kind 1,5 Jahre schmeißt Stifte,Blätter,Zeitung etc vom Tisch, weil sie kurz vor dem Abendbrot keinen Schokoriegel mehr essen darf. Totales Geschrei und Gebocke. Ich versuche zu erklären,dass es dann Abendbrot gibt und man ja sonst keinen Hunger mehr hatund bitte mein Kind,dass es doch alles wieder auf den Tisch legen soll. Schwiegermutter bettelt dann das Kind an und hebt selber alles auf.

2.) Schwiegermutter spielt mit Kind im Kinderzimmer. Kind macht irgendwas, was der Oma nicht gefällt und es endet in Tränen und Wut. Die Oma verlässt dann das Zimmer und sagt, dass mein Kind erst rauskommen darf, wenn sie wieder lieb ist und nicht mehr bockt. Finde ich persönlich doof und hab mir, von euch, schon den Tipp geben lassen, ruhig zu erklären, warum man dies oder jenes nicht machen soll.

Wie würdet ihr in diesen Situationen handeln? Mein Ziel ist ja, dass mein Kind versteht, was falsch war und das es "Konsequenzen" gibt. Also dass sie ihre Stifte selber aufheben muss.
Und würdet ihr ins Zimmer gehen und trösten,nachdem die Oma ja der Meinung ist,dass wenn Kinder einen wutanfall bekommen,diesen alleine ausstehen müssen?

1

Hallo,
Zu 1) kann ich nicht so recht was sagen, da ich bei zickigen Phasen auf mein Gefühl höre.
Aber zu 2) kann ich nur sagen, dass ich mein Kind immer tröste. Egal wegen was sie weint, sie darf immer Trost bekommen.
Ich lasse auch mal kurz weinen wenn ich ganz wütend bin, aber nach spätestens einer Minute darf sie immer.
Die Mäuse wissen doch gar nicht mit dem Frust umzugehen, da brauchen sie doch noch Hilfe.

2

Situation 1
Lasse das Kind bocken und mache dann ein Spiel draus wenn es sich beruhigt hat. Entweder "Komm wir räumen jetzt auf" oder "Ich kann mich gar nicht so tief bücken, gibst du mir bitte ..."
In der Bockphase ist dein Kind nicht aufnahmefähig. Alles was du sagst kommt nicht an wurde mir mal gesagt.

Situation 2
Ich finde es kommt auf verschiedene Dinge an. Macht das Kind zB absichtlich etwas von der Oma kaputt und die Oma ist sauer wäre eine andere Reaktion als der Oma gefällt nicht, dass das Kind sein Spielzeug auf den Boden aufschlägt. Dennoch sollte das Kind nie alleine bleiben bis es "wieder lieb" ist. Vor allem nie das Kinderzimmer als Bestrafung nutzen.

3

zu1 ) eigentlich finde ich die Konsequenz dass das Kind alles was es geschmissen hat selber wieder aufheben soll richtig ABER mit 1,5 Jahren ist das Kind noch recht klein es versteht die Konsequenz nur im Ansatz und ein trotzendes , müdes Kleinkind ist in dem Moment wo es so so wütend ist nicht wirklich ansprechbar bei einem willensstarken Kind kann das sehr schnell in einem Machtkampf enden . Daher würde ich vorsorgen alles was den Ansatz hat im nächsten Moment geschmissen zu werden wird von mir eingesammelt und kommt erstmal weg gut wenn das Kind alles in einem Wisch vom Tisch gefegt hat dann entfällt das mit dem vorbeugen . In dem Fall hätte ich es aufgehoben und mit Ansage weggestellt wenn das Kind beim nächsten Mal wieder malen möchte dann neuer Versuch mit Ankündigung sobald wieder mit den Sachen geworfen wird sind sie erstmal länger weg bei mir gäbe es dann eine Mal Pause bis es hoffentlich irgendwann besser klappt .

2 ) finde ich in dem Alter eine vollkommen unsinnige Konsequenz . Man kann aber sonst nicht wirklich etwas dazu sagen da du nicht genauer geschrieben hast wie die Situation genau war bzw. was der Oma nicht gefallen hat .

4

Ich erziehe konsequent/zuverlässig und mit klaren Regeln aber ohne Strafen. Ich würde auch einschreiten, wenn jemand anderes mein Kind bestrafen wollen würde wie in Situation 2. Ich würde dieser Person außerdem klar machen, dass das nicht in Ordnung ist. Entweder die Person sieht das ein, oder ich würde versuchen, sie nicht mehr mit meinem Kind alleine zu lassen.

Ein Emotionsausbruch ist für mich zudem nichts, wofür man bestraft werden sollte und auch nichts, das man verbieten kann, sondern etwas, bei dem Kinder die Unterstützung ihrer Bezugspersonen brauchen. Ich hätte in Situation 1 nicht allzu lang erklärt, warum der Schokoriegel jetzt nicht geht und darauf fokussiert, mein Kind in der Bewältigung der Frustration zu unterstützen, indem ich mein Verständnis für den Ärger und die Enttäuschung ausgedrückt hätte und tröstend zur Seite gestanden hätte.

Nach Ende des Emotionsausbruchs hätte ich bei meinem 2,5-Jährigen erklärt, dass ich es nicht in Ordnung finde, dass die Sachen am Boden liegen und dass ich von ihm erwarte, dass er sie aufhebt. Oft verweigert er das erstmal, macht es dann aber ein paar Minuten später von alleine. In einem ruhigen Moment würde ich ihm dann erklären, dass die Sachen beim runterschmeißen kaputt gehen können und es deshalb nicht okay ist.

Mit 1,5 Jahren hätte ich einfach nur gesagt, dass ich es ärgerlich finde, dass die Sachen am Boden liegen und dann hätten wir sie gemeinsam aufgehoben.

Wenn in Situation 1 jemand (wie die Oma) dabei ist, würde ich die Person von Anfang an bitten sich rauszuhalten oder wenn es passt sogar den Raum zu verlassen, da Zuschauer (erst Recht, wenn sie sich einmischen) die Situation nur noch schlimmer machen.

5

Ich bin der Meinung, dass Erziehung in Wutsituationen nichts bringt, weil das Kind da gar nicht aufnahmefähig ist. Die Kinder meinen es ja nicht böse und wollen auch nicht Sachen kaputt machen, sondern können schlicht mit ihren Gefühlen noch nicht so umgehen, wie wir das können, sondern sind übermannt. Ich weiss nicht, wie es bei eurer Tochter ist, mit unserer konnte man nach einigen Minuten wieder reden. Ich weiss allerdings nicht mehr genau, ob das schon mit anderthalb Jahren der Fall war oder erst etwas später, mit zwei ging das auf jeden Fall.

Nach so einer Situation würde ich gemeinsam mit Tochter die herumgeworfenen Sachen wieder aufheben. Strafen, "Konsequenzen" oder was auch immer für etwas, was sie in dem Alter schlicht noch nicht kontrollieren kann, werden dich wohl nicht weiter bringen.

6

Situation 1 - ganz unterschiedlich, aber ich denke, ich würde mit ihr gemeinsam aufräumen. Sie ist einfach zu jung, um zu verstehen, warum es vor oder auch nach dem Abendessen keinen Schokoriegel haben darf.
Jetzt ist man schon so wütend, weil man die Schoki aus unverständlichen Gründen nicht haben darf und dann muss man auch noch ganz allein aufräumen. Etwas helfen würde ich schon. Glaube mir, das wird einfacher. Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und wenn ich ihr heute keine Schokolade mehr erlaube, wird sie nicht wütend sondern freut sich darauf, dass sie morgen wieder eine haben kann. Mit 1,5 Jahren ist es eine nicht aushaltbare Ewigkeit, bis zum nächsten Tag 😅

Situation 2 - da wäre ich ohne zu zögern im Kinderzimmer und würde mir mein Kind schnappen. Ganz egal, was passiert war - nichts rechtfertigt es, dass ein 1,5 Jähriges alleine in seinem Zimmer "eingesperrt" bleiben muss, bis es sich beruhigt hat. Kind nehmen, beruhigen, ruhig erklären was los war, in seiner Wut/Trauer begleiten und nicht mit seinen Gefühlen alleine lassen. Anders lernt es, dass seine Gefühle nicht anerkannt werden, nichts wert sind. Dabei sind sie so wichtig.

Mit der Schwiegermutter würde ich reden, dass sie so etwas nicht wieder machen soll.

7

1.) naja ist dann ja das Bier der Oma. Wenn die aufräumt, hat das Kind Glück, das würde ich auch so kommunizieren 😅 meine Konsequenz wäre aber auch eher, die Stifte weg zu packen, denn Motte hat ihre Sachen irgendwann sehr gerne eingesammelt, um sie dann noch mal rum zu Pfeffern und zu schauen, ob sie noch weiter werfen kann. Also das war bei ihr einfach wenig erfolgreich. Seit die Regel gilt „was fliegt, kommt weg“, ist es etwas besser 😂

2.) natürlich wäre ich zu meinem Kind hin und hätte es getröstet. ICH bin absolut NICHT der Meinung, dass das Kind da allein bleiben sollte. Aber ich würde nachfragen, was los war und dann eben dem Kind erklären, warum Oma sauer war.

8

Zu 1: auf diese Konsequenzen (wobei das Wort falsch gewählt ist hier) kann man lange warten. Ja, ich hebe die Sachen meistens selber auf, wenn meiner meint, mit Essen, Löffel etc rumzuschmeissen, sonst würden sie in einer Woche noch da liegen. Das heisst nicht, dass ich ihm nicht deutlich mache, dass es falsch wäre, aber zwingen kann man die Kleinen auch nicht.

Zu 2. weiss ich nicht so genau, aber in meinem Haus gilt klar die Regel, ich erziehe, Oma ist da nur Zusatz/Betreuung. Sie hat ja nicht die gleiche Autorität wie die Eltern. Also mach, wie Du es für gut findest.

9

Ich kann jetzt nur von meiner Tochter ausgehen, wenn sie Trotzig oder sauer ist, dann geht auch nichts an sie ran. Sie blockt alles ab. Je mehr man ihr was sagen möchte desto mehr wird gebockt und gebrüllt. Dann macht sie ganz sicher nicht das was ich möchte und hört auch nicht zu.

Zu Situation 1:
Ich würde eine kurze klare Ansage machen, dass keine Schoki gibt weil wir gleich essen. Weitere Diskussionen kommen eh nicht an und enden im Machtkampf. Ich finde es aber wichtig trotzdem kurz zu erklären warum etwas so ist wie es ist. Dann einfach dabei sein, trösten wenn es das Kind zulässt und ggf aus der Situation raus nehmen wenn es sich nicht beruhigt. Und erst wenn der Frust abgeklungen ist würde ich das Kind fragen ob es die runtergeworfenen Dinge wieder mit mir hoch räumt. Ein Spiel daraus machen.

Zu Situation 2:
Das Kind versteht doch garnicht in dem Alter, die wieso die Oma raus geht und was sie von ihr erwartet. Meine Tochter würde einfach trotzdem raus gehen. 🙈 Dann würde ich wieder beim Kind sein, evtl wieder ablenken und aus der Situation raus. Wenn es soweit ist kann es keine Ansage mehr annehmen. Je nachdem was es war kann man es im Nachgang nochmal erklären. Bestrafen an sich macht da keinen Sinn. Hat es zb etwas kaputt gemacht hat es an der Reaktion gemerk, dass etwas nicht richtig war. Später nochmal hingehen und sagen dass es andere traurig macht wenn etwas kaputt geht etc. Richtig Empathie und ein Verständnis kommt eh erst ab 3 mit Rollenspielen.