Wie Kleinkind den Tod erklären?

Meine Frage steht schon oben. Ich werde wohl bald meinem 3,5jährigen Sohn erklären müssen, dass die Uroma verstorben ist.

Wie würdet ihr das machen? Habt ihr mir Tipps?

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Habt ihr das denn schonmal thematisiert, dass sie sterben wird?

Unsere Tochter, genauso alt, weiß schon sehr lange, dass der Tod zum Leben dazugehört. Wir haben ihr erklärt, dass jedes Lebewesen irgendwann stirbt und man sich davor nicht fürchten muss. Wir besuchen aus diversen Gründen auch regelmäßig den Friedhof und erklären ihr, warum da Menschen liegen und wer.

Ich würde mich da nicht in Details verlieren. Kinder können die Trageweite in dem Alter eh nicht verstehen. Daher halte es so kurz, wie möglich. Vielleicht zeigt er auch nur wenig Interesse und braucht gar keine Erklärung.

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Nein noch nicht. Er weiß, dass sie im KH liegt und ich sie oft besuche. Inwieweit er von unseren Gesprächen etwas heraushört weiß ich nicht, wir achten aber darauf dass er nicht viel mitbekommt.

Ich denke, kurz halten ist gut. Die Fragen werden wahrscheinlich eh erst später kommen.

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Ich würde auch erklären, dass der Tod zum Leben dazugehört und keine Details erzählen. Aber ich würde dazu was tröstliches sagen (obwohl ich Atheist bin), wie „aber die Uroma schaut uns jetzt vom Himmel/den Sternen… aus zu und passt auf uns auf“ oder so.

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Das finde ich sehr schön 😇 das überlege ich mir! Danke für deine Antwort

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Hallo,
ich find das mit dem von oben aufpassen auch schön, hab aber schon öfter gehört, dass das - ich nenne es mal ungewollte Reaktionen - hervorrufen kann (natürlich nicht muss)…

Also eher harmlose Fragen wie „wann kommt er/sie denn wieder?“ oder eben „wie kommt man denn da hoch?“
Bis hin zu der Situation, dass Kinder davon ausgegangen sind, die verstorbenen bei einem Flug mit dem Flugzeug zu sehen… ich hab von einer Bekannten gehört, dass das Kind das damals nicht mal vorher thematisiert hat, und dann im Flugzeug total aufgelöst gesucht hat. Es was dann wohl schwierig zu erklären, warum die Person eben nicht zwischen den Wolken ist, wo das Flugzeug ja auch war.

Ich würd also zumindest die Wortwahl gut überdenken 🙈 es gibt sicherlich auch etliche Kinder, wo das gar kein Problem war. Ich wollte das nur mal erzählen, da ich da selber auch nicht dran gedacht hätte

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Es gibt tolle Bilderbücher zu dem Thema, da kannst du in Buchhandlungen mal stöbern. Vorsichtig sein mit Formulierungen wie "ist weggegangen" oder "eingeschlafen", das kann Angst auslösen, wenn jemand weggeht oder vorm Einschlafen. Und ganz deutlich formulieren, dass die Uroma gestorben ist und nicht wiederkommt - beschönigen kann falsche Hoffnungen hervorrufen.

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Ui danke für den Tipp wegen der Formulierung! Dann werde ich mal nach einem Buch schauen!

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Ich musste meinem Großen vor 3 Wochen sagen das sein Opa gestorben ist.

Hatte ihn mir da ins Bett geholt und ihm erzählt das der Opa schwer krank war und in der Nacht gestorben ist. Eine Woche später haben wir uns das Buch „Geht sterben wieder vorbei“ geholt und es zusammen mit dem Papa gelesen.

Ganz verstanden hat er noch nicht das Opa nicht mehr da ist, den wenn wir meine Mutter besuchen fragt er ob es Opa wieder besser geht. Sage ihm dann immer das Opa gestorben ist.

In 3 Wochen ist die Beerdigung mal schauen ob er es dann besser verstehen kann da nach.

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Mein Beileid!😪
Nehmt ihr ihn zur Beerdigung mit?
Danke für den Buchtipp, werde ich mir mal anschauen.

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Ja wir haben uns dazu entschieden ihn mitzunehmen, mein Freund wird ihn aber immer eher am Rande der Zeremonie halten. Unseren kleinen werden wir aber nicht mitnehmen.

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Hi,
ich würde nicht zu viel erklären und auf Fragen warten. Die kommen bestimmt, manchmal auch erst Wochen oder Monate später.
Unseren Kindern haben wir auch tatsächlich als sie ganz klein waren, vom Himmel erzählt (mehr meine sehr gläubige Schwiegermutter, ist für mich aber ok). Mein 5-Jähriger weiß aber mittlerweile, dass wir uns gar nicht sicher sind, was nach dem Tod passiert, dass wir uns aber ganz arg wünschen, dass die Verstorbenen wieder mit ihren Lieben zusammen sind und es ihnen gut geht.
Wie ist denn die Beziehung zur Uroma? Unsere Kinder hat das erstmal kaum interessiert (sie kannten ihre Urgroßeltern natürlich, sie waren aber nicht suuuper eng). Das war mehr so "Ja ok, können wir jetzt weiterspielen" 🙈 und irgendwann kamen dann die Fragen, viel später. Das muss sich vielleicht auch erstmal setzen.
Wichtig finde ich aber auch euren Umgang mit eurer Trauer, das kann euer Sohn ruhig mitkriegen. Ich würde das nicht verstecken (ausser extreme Gefühlsausbrüche vielleicht).
Alles Gute!

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Ja ich denke, mein Sohn wird auch kaum zuhören bzw gleich weiterspielen wollen.
Meine Oma ist schon lange ein Pflegefall und dement, aber strahlte immer, wenn sie ihre Urenkel sah. Viel geredet hat sie nicht mehr.
Mein Sohn hat ihr aber immer (von sich aus) ein Bussi gegeben, sie in den Arm genommen. Aber oft gesehen hat er sie nicht.

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Hallo,
Erstmal mein herzliches Beileid.
Wenn ihr Kontakt zum Bestatter habt fragt den mal. Bei uns war es damals so das auch dieser die Trauerbegleitung für die Kinder mitgemacht hat. Es gab von ihm auch schönes anschauliches Material für die Kinder in Form von Büchern und eine Art Flyer. Wir haben auch Tips bekomme wie wir es den Kids auf kindgerechte Weise sagen können.

Liebe Grüße und viel Kraft.
S.

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Das werde ich machen, danke für den Tipp. Eigentlich möchte ich die Kinder nicht mit zur Beerdigung mitnehmen (der Kleine ist 1) aber mit der Lösung könnten alle 6 Urenkel mit. Ich behalte es im Hinterkopf!

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Hallo,
ich glaube das ist ein Thema, wo es mal wieder kein richtig und kein falsch gibt. Was bei dem einen Kind gut funktioniert, regt ein anderes auf - findet ein Kind die Lösung a gut, macht genau diesem einem anderen Angst. ;-)
Als ich meiner Tochter (damals 2,5 Jahre) erzählte, dass der Opa gestorben sei, musterte sie mich kurz und meinte "OK" - Thema erledigt ;-) Da ist natürlich jeder Mensch anders in so einer Situation - mir persönlich hat das eher geholfen, anstatt das ich mir noch Sorgen um meine Kleine machen musste. Sie hat das einfach so akzeptiert und tut das bis heute. Opa ist nicht mehr bei uns, aber auch irgendwie nie ganz weg. Für sie schwebt er als Engel ab und zu irgendwo immer mit. Vermeiden kann und will man so ein Thema ja auch nicht. Bei der Oma steht ein großes Bild von ihm, an dem man immer vorbeiläuft - er ist also immer irgendwie präsent. Und meine Tochter malt öfters mal für ihn ein Bild und legt es auf den Balkon, damit er es sich abholen kann. Finde ich persönlich sehr süß und zeigt mir auch, dass sie ihn nach wie vor zur Familie dazuzählt, auch wenn er nicht mehr da ist (und sie sich ja eigentlich nicht mal mehr richtig an ihn erinnern kann).
Wir hatten die Situation übrigens auch, was eine Vorrednerin schon geschrieben hatte - warum erscheint der Opa auf der Wolke nicht? Wir sind letzten Sommer in die Berge gefahren und mein Mann machte einen Gleitschirmflug. Als er wieder unten war, fragte meine Tochter ihn, ob er den Opa gesehen hätte. Nö, der fliegt wohl doch etwas weiter oben in den Wolken herum. :-D

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Wir haben unsere Kinder immer schon vorher darauf vorbereitet, wenn der Tod abzusehen war.
Seid ihr gläubig? Das hat für uns die Erklärung vereinfacht: Der Tote ist bei Jesus.
Es gibt Kinderbücher zum Thema, bspw. von Wieso, Weshalb, Warum.

Ich würde ihn auch, wenn die Uroma dann gestorben ist, mit zur Beerdigung nehmen. Das hat unseren enorm geholfen, den Verlust zu verarbeiten.
Bei der verstorbenen Großtante haben wir sie auch mitgenommen, sodass sie sie sehen konnten, als sie tot in ihrem Bett lag. Im ersten Moment war es sehr fremd für sie, aber am Ende doch hilfreich. Angst hatten sie nicht, nach erster Zurückhaltung waren sie sehr neugierig.

Ich wünsche euch viel Kraft!

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Schau dir mal das Buch "Die kleine Hummel Bommel nimmt Abschied" an.