Eingewöhnung in der Kindergarten hat nicht geklappt

Hallo an alle.

Ich habe ein Problem und meine Nerven sind mittlerweile bis zum Zerreißen gespannt.

Ich sollte eigentlich am 01.10. wieder arbeiten gehen. Da die Eingewöhnung in der Kindergarten meines Sohnes (gerade 2 geworden), sich etwas verschoben hat (Beginn 13.09.) habe ich mir bis Ende Oktober vorsichtshalber Urlaub genommen.
Die Eingewöhnung lief leider schief.... Ich sollte über 3 Wochen lang immer nur 10 Minuten aus dem Raum gehen und er schrie und schrie und schrie. Zwei Wochen lang sagten mir die Erzieher er sei vielleicht noch nicht so weit, ich solle noch ein Jahr Elternzeit nehmen. Ich habe auch gespürt, dass sie nicht mehr wirklich auf ihn eingehen und wir eigentlich nur noch eine Stunde lang die Zeit absitzen bis wir gehen. Und immer immer wieder wurde mir gesagt, dass er evntl noch nicht so weit ist. Sie lenkten ihn dann auch kaum noch mit Spielzeug ab, eigentlich gab es zum Schluss nur noch ein Hallo und ein Tschüss und dann waren wir raus. Während ich die 10 Minuten draußen war, hielten sie ihn auf dem Schoß oder nahmen ihn auf den Arm - es war nichts zu machen. Spielzeug und andere Kinder ignorierte er über 3 Wochen lang, egal ob ich dabei war oder nicht.

Das Jahr Elternzeit zu dem sie mir rieten... Das geht aus finanzieller Sicht nicht bei uns und um ehrlich zu sein möchte ich auch bald wieder arbeiten gehen... Wie durch ein Wunder haben wir sehr schnell einen Tagesmutterplatz bekommen und ich habe ihn nun aus der Kita abgemeldet.
Jetzt plagt mich aber die Angst, dass es dort genauso ablaufen wird.
Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

LG Aideen

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Wie war denn der Ablauf in der Kita generell? Wann bist du das erste Mal rausgegangen?
Bei der Tagesmutter würde ich nochmal von ganz vorne anfangen. Die erste Woche immer bei ihm bleiben, am ersten und zweiten Tag nur eine Stunde hingehen, aber ohne Trennung... Die anderen Tage vielleicht 2 Stunden bleiben, aber immernoch alles mit dir. Seid am Anfang ruhig langsamer... er muss erstmal Vertrauen zur Tagesmutter und zu der Umgebung aufbauen können. Kleine Schritte...
Alles Gute für euch ✊✊✊

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Das ist ja traurig, wie die Kita reagiert hat.
Manche Kinder brauchen einfach etwas länger.
Ich bin seit Anfang August mit meinem Sohn in der Eingewöhnung und letzte Woche in Woche 8 (!) hat es endlich Klick gemacht.
Zuvor gab es keine Chance, ich konnte den Raum nicht verlassen, ohne dass sich mein kleiner völlig eingeschrien hat. Es ging gar nichts zur Beruhigung, obwohl die Erzieherin sich alle Mühe gegeben hat.
Ich bin froh, dass die Erzieherinnen ihm die Zeit gegeben haben, die er brauchte und nun klappt es auf einmal schon bis Mittags, einmal sogar mit schlafen 🙏🏻
Einfach den Kopf in den Sand stecken finde ich echt unmöglich.

Ich starte in 2 Wochen mit arbeiten und bin froh, dass ich mir die 2 1/2 Monate für die Eingewöhnung frei gehalten habe. Ich hatte von meiner Großen bereits die Erfahrung, dass meine Kinder einfach länger brauchen als andere. Heute geht meine 4-jährige total gern und unkompliziert zur Kita. Das war auch ein richtiger Krampf damals mit der Eingewöhnung.
Aber wir sind dran geblieben.
In 10 Minuten hat Dein Sohn ja gar keine Chance, sich zu beruhigen bzw. rein zu kommen.

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Hast du eventuell die Möglichkeit, dass jemand, den dein Kind schon kennt, die Eingewöhnung macht?
Mein Kleiner ist auch sehr anhänglich, kommt aber auch gut mit Oma klar. Da sowohl mein Mann als auch ich arbeiten MUSSTEN, hat Oma die Eingewöhnung gemacht. Das Lied super und nach zwei Wochen konnte ich ihn ohne Probleme in die Kita bringen.

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Hallo,
ich habe nach zwei Wochen gefragt ob meine Mutter die Eingewöhnung übernehmen kann aber es war leider nichts zu machen. Sämtliche Vorschläge wurden abgeblockt. Und zu Oma hat er ein super Verhältnis aber mittlerweile hat er sogar dort Trennungsängste wenn ich gehe.
Habe auch den Vorschlag gemacht, dass wir vllt wieder bei 0 starten und ich die Stunde bei ihm bleibe ohne für 10 Minuten zu gehen. Das wollten sie nicht. Auch die Zeit verlängern in der ich nicht da bin (dass ich einfach mal 30 Min weg bin), wurde ebenfalls abgeschlagen. Eigentlich alles was ich vorgeschlagen habe.

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Ich wurde damals 3 Mal aus der Kita geworfen bzw meine Eltern mussten mich abmelden. Ich konnte mit den Kindern nichts anfangen. Wollte sie nicht kennenlernen, kannte nur den Namen eines Kindes.
Meine Mutter hatte das Glück, dass ihr das egal war und sie sowieso Hausfrau war. Als ich in die erste Klasse kam war ich total anders. Hatte viele Freunde und ging gerne hin. Ich hab mir oft überlegt woran das lag.
Erzieher machen wahrscheinlich sehr viel aus. Und die Größe der Gruppe. Da du ja jetzt einen Platz bei der tagesmutter hast.. denke ich dass es auf jeden Fall besser laufen wird.
Hast du ihn Mal gefragt? Ich weiß mit 2 kann man noch nicht viel reden aber vielleicht kommt da trotzdem was bei raus?

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Hallo du,
Ich verstehe deine Sorge. Ich war in der selben Situation. KiTa Beginn war bei uns 16.8. Zum 15.09.wollte ich eine neue Stelle anfangen. Hatte beim alten Arbeitgeber gekündigt, Vertrag für den neuen Arbeitgeber unterschrieben. Es hätte alles so gut laufen können. Nun ja...es kam anders. Unser Sohn ist bis jetzt auch noch nicht richtig eingewöhnt. Er war in den letzten 4 Wochen 3x krank. Aktuell grad wieder. 4Tage vor Arbeitsbeginn musste ich die Stelle absagen. Es fiel mir schwer, aber mein Kind geht vor. Bis zu diesem Zeitpunkt musste ich ihn immer noch vor dem Mittagessen holen. Ich sah keine andere Möglichkeit. Ich bin selbst Erzieherin und weiß das manche Kinder länger brauchen. Aber das er so lange braucht damit habe ich nicht gerechnet. 4Wochen waren ja nicht wenig. Und aus meinem Arbeitsalltag kannte ich das bisher auch nicht. Dazu kommt bei uns das die Kolleginnen da, nun ja, es sich etwas einfach machen. Es wurde kaum Kontakt versucht aufzubauen. Mir wurde nach 4 Tagen gesagt er sei noch nicht soweit da er ja keinen Kontakt zu den Erziehern sucht. Da stockte mit der Atem, mein Puls war kurz davor aus der Ader zu pochen. Ich blieb ruhig und meinte das es nicht seine Aufgabe als grad 2Jähriger sei Kontakt zu ihm Fremden aufzunehmen. Danach durfte dann die männliche "Ergänzungskraft" die Eingewöhnung machen. Seitdem läuft es besser. Habe es eh nicht verstanden warum er nicht von Anfang an mit involviert wurde. Die "Ergänzungskraft" ("..", weil ich da nie einen Unterschied machen würde. Die Kolleginnen in dieser Einrichtung bestehen darauf) macht es echt super. Leider steht und fällt vieles mit dem Personal in der Kita.
Ich finde es gut das du einen Tagesmutterplatz bekommen hast. Sprich deine Sorgen an. Sie wird dort ganz anders auf deinen Schatz eingehen als in der Kita. Da bin ich mir sicher. Es ist zum Glück nicht überall in den Kitas so wie du es erlebt hast. Da ich vom Fach bin sind die Erzieherinnen bei meinem Sohn inzwischen vorsichtiger mit dem was sie sagen. Mir als Kollegin kann man vieles sagen, aber nicht mir als Mutter. Das haben sie inzwischen begriffen.
Ich wünsche euch alles Gute. Wird schon. Ich glaube auch fest daran dass am Ende alles gut wird. Wir ziehen den Geldbeutel grad super eng aber am Ende wird alles gut.
Und wenn nicht alles gut wird, war es nicht das Ende.

Alles Liebe euch

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Hallo

Ohje, dass klingt nicht so dolle!
Ich bin selbst Krippenerzieherin und ja das es gibt es leider: Kinder die noch nicht Kitareif sind.
Allerdings finde ich das Verhalten der Kollegen doch etwas befremdlich. Nach welchem Konzept wurde die Eingewöhnung gemacht? Wie viel Kinder sind in der Gruppe und wie viel Personal?
Es ist sehr unprofessionell von den Erziehern dir zu raten, deine Elternzeit zu verlängern. Sowas würde mir im Traum nicht einfallen. Es gibt immer andere Wege, aber dafür müssen Gespräche her und damit meine ich nicht die Tür-& Angelgespräche.
Vielleicht läufts bei der Tagesmutter besser, aber überlege dir wirklich noch Plan B oder C... D wäre eventuell auch nicht schlecht.
Alles Gute und viel Erfolg 🍀

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Dem kann ich mich nur anschließen. Ich hatte bislang in fast 20 Jahren Kita u Krippe nur ein Kind, was wirklich für unsere Krippenform im Nachhinein nicht „reif“ gewesen wäre.
Und trotzdem habe ich die Eingewöhnung mit den Eltern „durchgezogen“, so muss man es leider sagen, denn sie hatten keine andere Wahl. Wir haben für das Kind versucht die besten Wege auszuloten und schlussendlich die Eingewöhnung auf den Nachmittag im Garten verlegt. Dieses Kind hatte eine enorme Trennungs und Verlust Wut. Nachdem die Trennung von den Eltern gelungen war, durfte ich es aber dann „ausbaden“. Im ersten halben Jahr war ich quasi Mama-Ersatz und habe seine komplette Wut abbekommen, war aber auch die einzige, die ihn trösten konnte. Das würde ich so nie wieder durchziehen, auch nicht auf ausdrücklichen Elternwunsch,
so wie in diesem Fall.

Es gibt die tollen Berliner oder Münchener Eingewöhnungsmodelle. Es ist mir schleierhaft, dass die noch nicht überall angewandt werden.

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Hallo,
angeblich wurde es nach dem Berliner Modell gemacht. Am ersten Tag waren wir zusammen eine Stunde da und bis dahin lief es auch super. Er spielte mit den anderen Kindern, sah sich um usw. Da waren wir draußen im Garten wo es kaum Spielzeug gab, also er musste sich selbst was suchen (Stock, Stein usw.)
Am zweiten und dritten Tag (ebenfalls Garten) sollte ich dann schon 10 Minuten weggehen und er schrie solange bis ich wieder da war.
Am 4ten Tag waren wir dann drinnen und er konnte sich sofort super mit Spielsachen ablenken, hat nicht an meinem Bein geklammert usw. Dann sollte ich wieder Tschüss sagen und 10 Minuten rausgehen - es war eine Vollkatastrophe. Ich kam wieder und er wich mir nicht von der Seite. Klammerte sich weinend an mein Bein und wollte ständig auf den Arm.
So lief es dann die letzten 3 Wochen ab. Spielzeug und andere Kinder waren völlig uninteressant geworden. Er blieb generell in mindestens einem Meter Abstand zu mir. Und als er dann plötzlich das erste mal nach 2,5 Wochen ein Spielzeug in die Hand nahm, meinte die Erzieherin, dass ich nun mit ihm gehen soll.
Und immer und immer wieder hörte ich, ich solle noch Elternzeit nehmen.

Es sind zwei Erzieherinnen auf 15 Kinder, also nicht so optimal.

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Auch wenn Du schon einige Antworten bekommen hast, möchte ich Dir schreiben und hoffe, dass Dir meine Geschichte etwas Mut macht :-)

Wir mussten unsere Tochter (damals 13 Monate) auch wieder aus einer Kita abmelden, weil die Eingewöhnung nicht funktioniert hat. Sie war gerade mal 4 Tage da, aber es ist jeden Tag schlimmer statt besser geworden. Am letzten Tag hatte sie schon Herzrasen und hat geweint als sie nur die Kita von weitem gesehen hat. Das wollten wir ihr keinen Tag länger antun. Wir haben uns dann eine andere Kita gesucht. Dort war es mit der Eingewöhnung plötzlich ganz einfach und schon am 5. Tag konnte ich längere Zeit rausgehen ohne dass es Probleme bzw. Geschrei gab. Mittlerweile ist die Kleine 20 Monate alt und geht 35 Stunden/Woche in die Kita und hat da großen Spaß. Wir sind soooo froh uns damals für den Wechsel entschieden zu haben.

Deswegen würde ich nicht vom schlimmsten ausgehen! Bei einer Tagesmutter herrscht ja auch eine ganz andere Atmosphäre. Es ist familiärer und es gibt weniger andere Kinder. Bei der Tagesmutter wird es bestimmt klappen #klee#klee