KITA-Kind fordert volle Aufmerksamkeit von Erzieherin(nen)

Hallo zusammen,

kurz vorweg: Ich werde demnächst auch ein ruhiges Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, möchte aber einmal hier fragen, ob es bei euch ähnliche Situationen gab.

Meine Tochter (fast 1,5) wird nun seit 8 Wochen in die KITA eingewöhnt. Der Weg war sehr holprig und ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Inzwischen bringen wir sie morgens, verabschieden uns direkt und nach einem kurzem Protest/Aufschreien (weniger als 1 Minute) lässt sie sich beruhigen. Nach 3 Stunden holen wir sie dann ab.

Zunächst läuft es wohl inzwischen ganz gut, im Verlauf wird sie dann aber immer anhänglicher, läuft den Erzieherinnen hinterher und ruft "Mama, Mama", wobei das wohl mehr die Aufforderung nach Aufmerksamkeit/Nähe ist als dass sie tatsächlich mich damit meint. Wenn sie mit einer Erzieherin spielt und die sich dann abwendet, greift sie der mitunter ins Gesicht und will ihren Kopf wieder zu sich drehen. Sie fordert also 100%. Dabei hat sie vor allem eine Lieblingserzieherin, bei sie auch sofort weint, wenn sie den Raum verlässt.

So, nun kann ich mir vorstellen, dass das sicherlich wahnsinnig anstrengend für die Erzieherinnen, vor allem für die Lieblingserzieherin ist. Ich finde aber, dass das für mein eher sensibles Kind unter den für sie widrigen Umständen kein unnormales Verhalten ist. Ich würde meinen, dass sie diese extreme Nähe (die ja im Prinzip auch erstmal ein gutes Zeichen ist) einfach noch eine Weile braucht, bis sie mit dem gesamten Setting vertrauter ist.

Jetzt bekomme ich aber so langsam das Gefühl, dass das Verhalten meiner Tochter von den Erzieherinnen als unnormal/nicht gut/ eventuell sogar nervig beurteilt wird. Ob das wirklich so ist, muss ich wie gesagt noch mit denen besprechen.

Hat vielleicht jemand ein KITA/KIGA-Kind, die ähnlich waren und kann erzählen, wie es bei ihnen weiter ging bzw. wie die Erzieherinnen damit umgegangen sind?

Vielen Dank!
Lia

1

Ja so ähnlich ist es bei meinem 3 Jährigen auch. Die erste Erzieherin fand das wohl auch etwas nervig, er hat sich dann eine neue Erzieherin gesucht (das ist bei uns innerhalb der Gruppen möglich) und die findet das total normal und hat kein Problem damit. Man merkt auch wie er mit der neuen Erzieherin plötzlich aufblüht ☺️
Sie sagte, im ersten Jahr haben das wahnsinnig viele Kinder, dann werden irgendwann die anderen Kinder immer interessanter.

LG 🌸

3

Danke dir, das beruhigt mich! Mein Gefühl sagt mir auch, dass ihr Verhalten völlig normal/angemessen ist.

Hier haben sie komischerweise das Konzept, dass es nicht DIE eine Bezugserzieherin geben soll, sondern die Kinder sich an alle 3 gewöhnen. Hat natürlich Vorteile, falls eine krank wird.

Allerdings hat meine Tochter nun mal die eine Erzieherin auserkoren. Ein paar andere der neu eingewöhnten Kinder wohl übrigens auch... dementsprechend wird es wohl etwas viel bei ihr.

2

Deine Tochter ist erst 1,5 Jahre alt und geht gerade mal 8 Wochen in die Kita. Ich finde es völlig normal, dass sie zuerst nur die Nähe ihrer Bezugserzieherin sucht. Meine Tochter hat die erste Zeit auch immer sofort reagiert, sobald ihre Erzieherin den Raum verließ.
Einerseits kann ich verstehen, dass die Erzieherin bisschen genervt ist, aber anderseits ist das doch im U3 Bereich völlig normal und gehört zu ihrem Beruf damit angemessen umzugehen🤷‍♀️
Jedenfalls ist das meine Einschätzung, ich bin keine Erzieherin.

Nach der Zeit gewöhnen sich die Kids an die anderen Erzieher:innen. Erst gestern hatten wir Elternabend und da haben die Erzieherinnen auch gewitzelt, dass sie kurz krank waren und schwupps sitzen die Kinder nur noch bei einer anderen Kollegin auf dem Schoß ;)

Warte vielleicht das Gespräch nach der Eingewöhnung ab. Sowas wird dann sicher nochmal aufgegriffen.
Lass dich nicht zu arg verunsichern. Eigentlich seit es schon mal gut, dass deine Tochter überhaupt eine Bindung aufgebaut hat. Ist im U3 Bereich meiner Meinung das A und O.

4

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ja, ich finde das nämlich auch eher schön, dass sie sich offenbar so gut an die eine Erzieherin gebunden hat.

Allerdings wollen die das wohl eher nicht, dass es nur die eine Bezugserzieherin gibt, sondern das die Kinder an alle drei gleichermaßen gewöhnt werden.

Ich hoffe, sie zwingen ihr das jetzt aber nicht auf, sondern lassen sie dann halt auch zur bevorzugten Erzieherin gehen, wenn sie Trost sucht.

5

Hey,

ich bin auch Erzieherin und ja, völlig normal. Es wird immer Kinder geben, die mehr Aufmerksamkeit brauchen als andere. Ich sehe es sogar als Stärke, dass sie mit ihren 1,5 Jahren schon so deutlich zeigt, was ihr hilft um mit der neuen Situation umzugehen. Das hört wieder auf, wenn sie richtig angekommen ist. Und auch im Kindergarzenalter gibt es immer mal wieder Kinder die ihre Erzieherin sehr lieben. Ich hatte auch schon 1-2 Schoßkinder, die an mir geklebt haben....
Selbst wenn es der Lieblingserzieherin auf die Nerven geht, wird sie nichts ändern können. Verliebt ist verliebt.

LG Audrey

7

Bitte entschuldige die späte Antwort.

Und vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Immer gut, die Sichtweise von jemanden zu hören, der auch in dem Bereich arbeitet :)

6

Unser Sohn wurde mit 1 eingewöhnt. Und war während der Eingewöhnung auch sehr anhänglich seiner Bezugserzieherin gegenüber. Sie hat ihn teilweise 3 Stunden rum getragen, weil er sich nicht absetzen lies. Und er war zu dem Zeitpunkt schon echt schwer. Sie ist da aber voll auf ihn eingegangen um ihn die Sicherheit und das Vertrauen zu geben. Hätte wahrscheinlich auch nicht jeder gemacht. Und er hat am Anfang auch viel geweint, wenn sie den Raum verlassen hat. Das wurde dann aber zum Ende der Eingewöhnung besser. Bei uns war keiner genervt und meinte jedes Kind ist einfach unterschiedlich.

8

Das hört sich wirklich liebevoll an! Toll, dass sie sich ihm so angenommen hat. Das hat sicherlich zum Erfolg beigetragen!