Ich weiß nicht mehr weiter - Kind dreht durch.

Ich bin wirklich am Ende. Ich bin eigentlich sehr geduldig und ruhig und rede viel mit unserem Großen (2 3/4), aber seit einiger Zeit gibt es kein Halten mehr. Er hört überhaupt nicht mehr und macht was er will. Ich bin mittlerweile total hilflos und tue viele Dinge, die mir nachher leid tun, aber ich kann einfach nicht mehr.

Es vergeht KEINE Minute, in der ich nicht auf der Hut sein muss, dass etwas passiert. Er schiebt seine Schwester (11 Monate) einfach um, er haut sie, er klettert auf den Tisch, er holt Erde aus den Blumentöpfen, er klettert auf die Küche und schmiert mit dem Finger die Butter ab, er schmeißt Dinge herum. Und wenn ich Nein sage und ihm erkläre weshalb, geht es kurz und dann kommt das nächste.

Anziehen, gleiches Problem. Ich sage komm bitte ins Bad anziehen, er kommt nicht. Wenn ich ihn geholt habe, liegt er auf dem Boden, macht nicht mit.

Essen. Er isst wie ein Schwein, obwohl er es kann.

Er macht nur Blödsinn. Wir geraten ständig aneinander. Und ich bin laut und ungerecht und forsch und unprofessionell und böse. Aus Hilflosigkeit. Er ist überhaupt nicht mehr ausgeglichen. Jeden Tag ist ein einziger Krampf. Ich komme zu nichts mehr. Weil wenn ich etwas anderes tue, ist Polen offen. Ich muss aber auch mal Haushalt und Wäsche machen und es gibt auch noch zahlreiche andere liegengeblieben Dinge, die ich dann nach 9 mache. Darauf habe ich keine Lust und vorallem Kraft mehr.

Bitte gebt mir Tipps und Ratschläge. Vielleicht kennt das Verhalten jemand...

1

Ohje das ist anstrengend 😒

Geht er in die Kita?

Beschäftigst du dich ein bisschen mit ihm? Also intensiv mal ein Buch lesen oder ein Spiel?

Meine sind ausgeglichener wenn ich mir Zeit nehme. Mal 30 minuten spielen dann kurz was im Haushalt machen. Dann wieder bei den kids sein.,

Das mit Hauen der Schwester geht natürlich gar nicht. Da musst halt immer wieder dasselbe sagen. Ich würde ihn wahrscheinlich kurz ins Zimmer schicken.

Schwierige Phase😒 wünsche dir gute Nerven!

2

Kita, ja, aber nur vormittags. Er geht nicht gern, vermutlich, weil er sieht, dass ich mit seiner Schwester Zuhause bin.

Ich beschäftige mich viel mit ihm, gehe lange mit beiden raus und baue Zuhause mit ihm oder schaue Bücher an, klar. Solange geht es auch meist, aber wenn ich was anderes tue, gehr gar nix mehr.

Ich komme mir vor als würde ich ihn die ganze Zeit drangsalieren, tu dies nicht, tu das nicht, nein, nein, nein. Das muss ihn doch auch tierisch nerven...

3

Negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit.

Hast du Exklusivzeiten nur mit ihm?

4

Geht mir gerade genauso. Genau das und wie du es beschreibst.
Er ist 2,5 Jahre.
Er hört nicht, läuft weg, macht immer wieder, was er genau weiß, dass er es nicht darf.
Ich kann auch nicht mehr. Bin morgens schon genervt, schreie ihn teilweise an. Heute ist ein ganz schrecklicher Tag. Ich hasse mich schon selbst, bin müde, Kopfschmerzen, kann es nicht mehr abwarten, bis mein Mann endlich von der Arbeit kommt.
Das schlimmste heute war, als er nachdem ich mal wieder geschimpft habe, heulend gesagt hat: „Ich hab dich trotzdem lieb.“ 😢😭
Ich muss auch die ganze Zeit auf der Hut sein. 5 Minuten allein lassen geht nicht mehr.
Er konnte sich mal super allein beschäftigen. Es war bislang immer einfach mit ihm und ich war dankbar und glücklich ein pflegeleichtes Kind zu haben.

Er wird gerade bei einer Tagesmutter eingewöhnt. Ich hoffe sehr, dass das unsere Beziehung rettet.
Er kann spielen und es ist dann der Job der Tagesmutter ihn zu beschäftigen und ich kann mal wieder Kraft tanken und meinen Alltag besser organisieren.

Aber wir haben heute auch gespielt und waren draußen.

5

Google mal nach "the terrible two" 😉🙃 es macht es nicht leichter, aber du bist nicht alleine ✌️🙂 völlig normal in dem Alter und saumäßig anstrengend 🙃

6

Was hilft dir?

7

Entschuldige bitte die späte Antwort, schaue hier nur noch sehr selten rein 😅 was mir enorm geholfen hat, war mein Verhalten, meine Einstellung und mein Handeln zu verändern. Anstatt schon genervt in den Tag zu starten, machen wir gemeinsam Quatsch und Spaß, bis wir gut gelaunt aufstehen. Wenn ich sehe, dass wir auf eine koniktsituation hin steuern, greife ich schon vorher ein und biete Alternativen. Ich versuche sie so viel es geht selbst machen und bestimmen zu lassen und bei Dingen, die gar nicht gehen, einen Mittelweg zu finden. Was mir enorm geholfen hat war folgender Gedanke: bin ich gerade ein Mensch, mit dem mein Kind freiwillig Zeit verbringen wollen würde, auch wenn es nicht von mir abhängig wäre!? Die ehrliche Antwort war: nein! Ich war müde (bin ich noch immer 😅), gestresst, schlecht gelaunt und immer schon voller Angst vorm nächsten Ausbruch. Seit ich wieder mehr zu meinem Kind zurück gefunden habe und gewisse Dinge einfach hinnehmen, ist sie wieder der Sonnenschein, den ich kenne ❤️ heißt nicht, dass sie alles machen darf, aber ich bereite sie vor, erkläre, biete Alternativen und wenn sie wirklich mal wieder flach liegt und kreischt, nehm ich es mit mehr Verständnis und rede später mit ihr drüber, wenn sie aufnahmebereit ist 😜 ich wünsche dir starke Nerven und halte durch 👍