Wie mit Ablehnung des Papas umgehen?

Hallo,
Ich bräuchte mal ein paar Ideen, wie wir besser reagieren können. Unsere Tochter, 2 Jahre, ist seit ein paar Wochen ganz extrem ablehnend dem Papa gegenüber. Sagt "Papa weg!" und wenn er dann nicht geht, brüllt sie durchaus eine halbe Stunde am Stück und man kommt überhaupt nicht an sie ran. Hinzu kommt das vermutlich in dem Alter übliche ständige Schreien, Weinen, Aufregen, wenn mal nicht alles so läuft wie sie das möchte (der Becher, den sie will, ist in der Spülmaschine, das Brot wurde falsch geschnitten etc.). Damit könnten wir ja leben, aber diese Ablehnung meinem Mann gegenüber ist echt richtig blöd, zumal er sie auch einen Tag in der Woche komplett betreut, während ich arbeite. Wir haben vom Anfang an alles geteilt (Elternzeit, abwechselnd ins Bett bringen etc.), aber seit ein paar Wochen wird nur noch geschrien (und das mit Ausdauer), wenn mein Mann irgendwas übernimmt. Wir haben außerdem das Problem, dass unsere Tochter manchmal, wenn sie richtig tief Luft holt beim Schreien, nicht mehr weiter atmet, blau wird und dann kurz ohnmächtig ist (machen laut Kinderarzt viele Kinder, aber das macht es natürlich nicht einfacher, das Schreien auszuhalten). Ist das wirklich alles noch normal? Schreien Kinder in dem Alter wirklich so viel und muss man da einfach durch? Und habt ihr Ideen, wie wir der Ablehnung ihrem Vater gegenüber begegnen können? Wir sind bisher nicht so richtig konsequent, glaube ich, weil dieses dauerhafte Begleiten der Wutanfälle echt zermürbt, sodass der Papa dann manchmal auch einfach geht. Er versucht, sich das auch nicht zu Herzen zu nehmen, aber fühlt sich doch ziemlich abgelehnt... Ich wüsste auch nicht, was vorgefallen ist - gab kein Ereignis, was das Verhalten hätte auslösen können (der Alltag hat sich nicht geändert etc.)...

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Solche Phasen wird’s immer wieder mal geben… da kann man nichts machen außer abwarten 😉

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Danke für die Antwort! Immerhin, wenn es eine "normale" Phase ist, dann besteht ja Hoffnung 😉😅

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Hier gleiches Alter, gleichberechtigter Vater (sieben Monate Elternzeit gemacht, wir bringen Kind abwechselnd ins Bett, Papa betreut Sohn regelmäßig allein), gleiches Problem:

Papa wird weggeschubst, zu Papa wird gesagt "Papa weg", "Papa ih bah", "Papa Müll".
Zuerst haben wir es, des Friedens willen, geschehen lassen. Da es dann Papa aber schon sehr verletzt hat, haben wir das thematisiert. In einer solchen Situation haben wir ihm gesagt, dass Papa auch da sein darf, das Papa auch Teil der Familie ist und das Papa die Sache genau so toll macht wie Mama.
Mittlerweile hat es sich wieder eingependelt und Papa "darf" wieder alles.

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Es tut soo gut zu lesen, dass nicht nur unsere Tochter so ist - das macht es irgendwie gleich besser 😅 da hilft dann wohl nur Geduld, ein dickes Fell (vor allem für den Papa) und das Hoffen auf ein Ende der Phase...

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Wir haben so Phasen bei meinem 2 jährigen auch immer mal wieder.
Ich sag dann immer, Papa bleibt hier, er gehört dazu. Keinesfalls lassen wir uns in diesem Punkt von meinem Sohn etwas diktieren.
Ja, für den Papa ist das schwer und mir tut er sehr leid, aber ich lese ihm dann immer mal solche Threads vor, um ihm zu zeigen: das ist eine Phase, die viele Kinder haben…

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Es ist unglaublich, wie gut es tut, zu hören, dass das normal ist 😅
Ja, dieses Diktieren wer was darf ist irgendwie echt blöd. Wir versuchen auch immer dann zu sagen, dass der Papa auch da sein darf, dass der Papa sie auch lieb hat und bei ihr und Mama sein möchte, etc. aber so richtig erfolgreich ist es nicht 😕 leider gab es bisher auch noch keinen richtigen "Ausgleich" für den Papa. Ich hoffe ja immer irgendwie drauf, dass auch mal eine Phase kommt, in der der Papa der Beste ist (und von mir aus auch Mama die Doofe), aber leider gab es dass bisher noch nicht...

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Bevor sie blau anläuft ins Gesicht pusten, an die frische Luft gehen vor allem jetzt wo es kalt ist.

Ich finde es nicht gut wenn man so ein Verhalten durchgehen lässt. Ich sag in einem ruhigen Moment: ich Schubs dich auch nicht weg und sage ich will lieber mit dem Nachbarskind Zeit verbringen als mit dir. Das Verletzt und ist nicht nett. Wenn sie nicht zu Papa will dann schreit sie halt. Wenn sie nicht zu mir will aber Papa hat keine Zeit dann schreit sie halt auch. Wenn sie merkt daran ist nichts zu ändern hört sie auf.

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Danke für die Antwort! Das mit dem ins Gesicht pusten hilft bei uns leider nicht mehr, das hat, als sie Baby war, noch ganz gut geklappt. Was meist ganz gut geht ist Wasser ins Gesicht spritzen oder ein nasser Waschlappen, aber das muss man ja dann auch erst einmal sofort zur Verfügung haben.
Ja, ich habe auch schon versucht, den Spieß umzudrehen und zu sagen, dass ich ja auch nicht zu ihr sage "geh weg", aber das war ehrlicherweise auch vielleicht nicht in einem ruhigen Moment, sondern noch so halb in der Situation drin...

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Unsere ist 2.2 Jahre alt und „Mama weg!“ oder „Papa weg!“ hören wir täglich mehrmals, aber finden es tatsächlich eher amüsant als belastend. Das darf man nicht persönlich nehmen ;) Bei uns gibt es allerdings keine starke Präferenz, es wird eben mal der Papa oder mal die Mama „rausgeschmissen“ 😂
Wir machen da kein großes Ding draus, lasse ihr dann meistens ihren Moment alleine. Sie kommt dann eh spätestens nach einigen Minuten und will wieder was.

Schwierig, wenn ein Elternteil so stark bevorzugt wird. Ist der Papa vielleicht selten da? Wir sind beide gleich oft zuhause und kümmern und recht 50:50 um sie, daher gibt es wahrscheinlich kein Ungleichgewicht.

Das „weg!“ allgemein werte ich als ein Begreifen der Autonomie, sie will Dinge alleine machen und versuchen. Manchmal will sie auch, dass er oder ich die Windel wechseln usw.

Ich würde kein großes Thema und vor allem keinen Vorwurf dem Kind gegenüber daraus machen. Nicht persönlich nehmen. Das sind wohl Phasen und kommen häufig vor, hab oft davon hier bei urbia gelesen. Da wird meist der Elternteil „abgelehnt“, der seltener da ist.

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Danke für die Antwort! Am Anfang haben wir auch versucht das mit Humor zu nehmen, aber da es so systematisch immer nur den Papa getroffen hat, fällt das irgendwann schwer... Es sind auch keine Situationen, in denen sie etwas alleine machen will (das gibt's natürlich auch, da werden wir dann beide mit "alleine!" weg geschickt), das sind eher Situationen, in denen der Papa dazu kommt, wenn ich schon da bin, z.b. nach dem Aufwachen kuscheln wir noch bei ihr im Bett und der Papa kommt ins Zimmer, möchte auch guten Morgen sagen, und direkt kommt "Papa weg, Papa raus" 😕
Dank Home Office sind wir übrigens beide die ganze Zeit Zuhause, sie geht 4 Tage die Woche zur Tagesmutter, mein Mann bringt und holt ab und danach haben wir beide Zeit für sie und den einen Tag betreut mein Mann komplett während ich arbeite. Ist also eher umgekehrt, also mein Mann hat ein bisschen mehr Zeit für sie und ist präsenter, wobei es an normalen Tagen ziemlich ausgeglichen ist (bis auf das bringen/abholen) und es eigentlich vor allem der eine Tag (an dem ich aber auch nur bis mittags arbeite) ist, an dem er mehr mit ihr macht...