Vom Schreibaby zum Schreikleinkind. Wann wird es besser?

Hallo.
Meine Tochter (12 Monate) schreit seit ihrem 2. Lebenstag viel. Zwar schreit sie nicht mehr so viel wie in den ersten Monate aber immer noch sehr viel. Auf Anraten der Ärzte haben wir einen möglichst ruhigen Tagesablauf, empfangen kaum mehr Besuch und fahren auch nur selten jemanden Besuchen. Sie kommt wohl schlecht mit zuviel Reizen zurecht und reagiert stark auf Geräusche.Dadurch ist eine Krippeneingewöhnung zurzeit auch nicht möglich. Was für uns finanziell eine Katastrophe ist. Oma hat zwar Angeboten die Betreuung zu übernehmen, damit ich arbeiten kann, aber länger als eine Stunde hält sie die Lautstärke ( wenn sie nicht schreit, kreicht sie) Kleinen auch nicht aus.

Wann wurde es bei euch besser?
Welche Hilfe, war wirklich hilfreich?

Schreiambulanz waren wir schon.

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Ich fühle mit Dir. Sehr! Alle unsere drei Kids haben im ersten Lebensjahr sehr viel geschrien, geholfen hat irgendwie nicht wirklich viel. Durchhalten! Mit etwas mehr als einem Jahr wurde es immer besser und besser. Also vielleicht hast Du es bald geschafft! Dafür haben mich ab dann alle Freundinnen beneidet. Alle drei waren sehr pflegeleicht und sind es immer noch. Auch die Trotzphasen waren so gut wie nicht vorhanden. Ich wünsche Dir, dass es ab jetzt so ähnlich läuft wie bei uns, dann hast Du es so gut wie überstanden.

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Bei uns wurde es auch so um 12 Monate rum besser.

Allerdings hatte sie bis sie 3 war Ergo- und Physiotherapie im SPZ, wo wir auch in der Schreiambulanz waren.

Sie ist erst mit 2 in die Krippe gekommen, und das mit Integrationsplatz. Mit 12 Monaten wäre nicht gegangen, dafür hat sie einfach zuviel Nähe und Sicherheit gebraucht.

Bei uns ist sie immer "anstrengender" geblieben. Sie braucht auch heute noch (11 Jahre alt) viel Sicherheit und Nähe, ihre Impulskontrolle und Frustrationstoleranz ist eher niedrig. Es ist allerdings auch schwer für Eltern, den Unterschied zu erkenne, ab wo das Schreien nicht mehr Überforderung sondern Gewohnheit ist. Lief bei uns sicher suboptimal.

Ansonsten, ich fand die Ergotherapie hilfreich. Ob sie viel geändert hat, weiß ich nicht, aber ich bekam da Verständnis und hatte in der Zeit etwas Abwechslung, und Kind hat es gefallen.
Im 2. Lebensjahr haben mein Freund und ich beide Teilzeit gearbeitet, so dass einer mit Kind daheim war. Das hat es auch leichter gemacht. Nicht 24/7 immer alles alleine ertragen müssen.
Verwandte hatten wir nicht in der Nähe, die geholfen hätten.

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Hallo,
Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Tochter hat als Baby auch sehr, sehr viel geschrien. Das Schreien wurde nach ein paar Monaten weniger und ging nahtlos in quengeln über. Sie war gefühlt chronisch unzufrieden und wir (mein Partner und ich) oft richtig traurig weil wir dachten sie sei unglücklich. Aber es wurde besser, wenn auch nur langsam und mit vielen Rückschritten dazwischen.

Nun ist sie im Oktober zwei Jahre alt geworden, weint immer noch sehr viel (wenn ich sie mit anderen Kindern vergleiche, was man ja nicht macht) und kann auch mal so gut wie den ganzen Tag jammern. ABER sie ist genauso ein richtiger Sonnenschein, lacht viel und verzaubert einen durch ihre süße Art.

Was wir heute wissen:
Sie ist wahnsinnig sensibel, merkt sich wirklich alles und sie ist, ich nenne es mal, "gefühlsstark".
Einen großen Sprung hat sie gemacht, kurz bevor unsere zweite Tochter im Oktober zur Welt kam, seitdem ist sie allgemein nicht mehr so fordernd. Entweder war es Zufall oder es hat damit zu tun, dass sich nicht mehr alles ausnahmslos um sie dreht.

Was uns geholfen hat:
Sie einfach so zu akzeptieren und zu lieben wie sie ist und anderen Menschen das auch so mitzuteilen. Besuche bei uns zu Hause waren oft katastrophal und der Besuch gleich wieder weg, überhaupt wenn es mehrere Personen gleichzeitig waren. Wir haben nur mehr Personen besucht, bei denen wir wussten dort fühlt sie sich wohl. Ansonsten sind wir nach draußen gegangen, die Natur wurde ihr noch nie zu viel. Wir haben ihr Rückhalt und Trost gegeben, wenn sie ihn gebraucht hat und heute traut sie sich schon richtig viel, Kindergarten wäre vermutlich überhaupt kein Problem mehr. Sie bleibt gerne mal einen Nachmittag bei ihrer Cousine und über den meisten Besuch freut sie sich. Jetzt ist alles ziemlich entspannt, was bis vor ein paar Monaten noch sehr unrund war.

Ich wünsche dir ganz viel Geduld und Kraft, sobald sie einen umarmen und dabei sagen "Mama ich hab dich lieb" ist sowieso wieder alles vergessen.

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Hi
Auch meine beiden Kinder haben das erste Jahr sehr viel geschrien.
Bei beiden wurde es mit zunehmender Mobilität besser.

Kind 1 (5.5j) ist immer noch sehr weinerlich und anhänglich. Sehr sensibel. Sie braucht viele Ruhepausen.

Kind 2 (20 Monate) ist inzwischen wirklich pflegeleicht geworden.( Abgesehen von den Nächten). Er weint kaum noch (also mit Tränen) und schreit wirklich wenig. Ausser ebenfalls nachts wenn er aufwacht. Schreibaby ist vergessen.

Wenn nichts organisches ist dann kannst du wirklich nur durchhalten. Tagesabläufe sind wichtig. Die Helfen hier enorm.

Schön dass die oma hilft! Unsere war sehr überfordert und wollte nicht mal kurz aufpassen.

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Bei meiner Tochter wurde es ab ca. 15 Monaten besser. Jetzt ist sie 1,5 Jahre alt und ist viel zufriedener. Sie spricht eigentlich schon ganz gut und dadurch kann sie nun einfach sagen, was sie möchte. Kein Vergleich mehr zum 1. Babyjahr. Es war einfach nur anstrengend. Ich hatte morgens keine Motivation zum Aufstehen.
Jetzt freue ich mich meist auf den Tag mit ihr und meinen zwei Jungs. Trotzdem bin ich froh, wenn abends alle im Bett sind☺️