Kind mit extrem herausforderndem Verhalten

Hallo,
Ich fange mal ganz von vorne an:
Vorsicht es wird lang!

Vorgeschichte:
Mein Sohn 18 Monate kam spontan zur Welt. Unter der Geburt erlitt er ein heftiges (selten) Kephalhämatom(ein Bluterguss auf dem Kopf) - daraus resultierend auch Gelbsucht. Schon von Geburt an gingen viele Probleme und Verdachtsfälle aus: das Hämatom, die Gelbsucht, rasche und starke Gewichtsabnahme, schlechtes trinken an der brust, Verdacht diabetes und offener Rücken, welches sich Gott sei Dank nicht bestätigt hatte. Und zu guter letzt schrie er seit seinem 2. Lebenstag schon sehr viel.
Das Stillen war die reinste Katastrophe bis wir es dann ab der 8. Woche aufgaben.
Mein Sohn war ein Kind mit Regulationsstörungen oder im alten Sprachgebrauch ein Schreikind! Er schrie am Tag und besonders am Abend über mehrere Stunden bis zur Atemnot und zum blau werden 😟 und mit schreien ist auch wirklich schreien und kein weinen gemeint. Nichts half um ihn zu beruhigen - also hielten und begleiteten wir ihn, so gut wir konnten. Nach ca. 4 Monaten wurde es ein wenig besser( auch die Zeit als das Hämatom fast weg war). Aber es blieb ein dauerhaft unzufriedenes und quengelndes Baby. Mit zunahme von Mobilität, wurde er auch zufriedener bis wir dann für 3/4 Monate ein ganz anderes Wesen vor uns hatten. Er war so zufrieden und glücklich.
Nun - ich war wieder schwanger und seit Mitte November letzten Jahres, waren eben wieder viele Phasen mit viel Schreien und Quengeln dabei - Erklärung für mich waren eben Entwicklungsschübe, Zähne, Autonomie etc.). Er war schon immer etwas "anders" besonders temperamentvoll, gefühlsstark, aktiv also ständig in Bewegung, sehr laut und auch willensstark.


Nun ist unser 2. Kind geboren und unser Sohn steckt mitten im Entwicklungsschub. In der Regel mache ich mir da nicht mehr so viele Sorgen, denn das habe ich das erste Jahr fast durchgängig gemacht, aber sein Verhalten ist so extrem und so herausfordernd das ich hier nun eben sitze und diesen Text verfasse.
Er ist so schlecht gelaunt von dem Moment an, wenn morgens die Augen aufgehen bis zu diesem wenn sie abends wieder zugehen. Wutanfälle sind normal, dass weiß ich, die frage, die sich mir stellt ist, bis zu welchem Ausmaß und welcher Intensität? Er ist regelrecht wegen allem am wüten, manchmal wenn man ihn nur anspricht. Er reagiert auch auf das Baby, wenn sie Geräusche macht. Es wird gekreischt oder eben mit geweint( hat er vorher bei anderen Kindern auch schon gemacht). Diese extreme Wut die er verspürt, bereitet mir einfach große Sorge. Selbst die hebamme ist über seine Wutanfälle, bzw die Intensität dieser"erstaunt" ( wir haben eine Sequenz aufgezeichnet).

Falls noch relevant:
Mein Sohn ist nicht am sprechen. Er kann Worte wie Mama, Papa, da oder eben nonverbal arme hoch zum auf den Arm kommen oder raus aus Buggy oder hochstuhl oder eben Kopfschütteln als nein- wendet diese aber einfach nicht an.
Für das nein wird gemault und wie wild mit den Händen gefuchtelt.
Sprachförderung im Sinne von Bücher anschauen, sind unmöglich - dafür weist er einfach zu wenig Interesse und Geduld auf. Bei vielen anderen Dingen, wo man dann auch erklären und zeigen möchte ebenfalls. Ich weiß mir einfach keinen Rat.
Geht es jemandem ähnlich oder hat jemand Tipps zum Umgang?
Ich bin in vielerlei Dingen etwas "strenger" möchte aber selbstverständlich nun nicht immerzu mit ihm schimpfen

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Hallo.
Erst einmal möchte ich dir gerne aus der Ferne und unbekannterweise eine Umarmung schicken. #liebdrueck
Das klingt wahnsinnig anstrengend. Ein sehr forderndes Kleinkind und ein Baby, da kommst du sicher an deine Grenzen.

Dein Sohn ist noch sehr jung. Und gerade in einem Alter, in dem Entwicklungstechnisch irrsinnig viel passiert. Das kann so ein kleines Menschlein echt aus der Bahn werfen. So viele Gefühle, so viele Dinge zu verarbeiten, was er alleine aber noch nicht schafft.
Dazu kommt natürlich die besondere Situation, dass er auch ein Geschwisterchen bekommen hat. Das ist bestimmt nicht so einfach für ihn.

Für mich klingt es so,als ob er Hilfe dabei bräuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Wichtig ist,ihm zu vermitteln, dass diese Gefühle ok sind. "Ich sehe, du bist wütend. Das ist ok. Wollen wir gemeinsam die Wut herausstampfen/schreien/kuscheln?"
Wut ist ok. Jemandem dabei weh zu zun, nicht. Da müsst ihr dann schon deutlich sein.

Wie gesagt, er ist noch wirklich klein. Dass er noch nicht spricht oder keine Ausdauer und kein Interesse am Vorlesen hat, ist ja nicht ungewöhnlich. Das würde ich immer wieder probieren.
Und dann gemeinsam Wege finden, im aus seiner Wut zu helfen.
Mag er dabei fest umarmt werden? Oder braucht er eher Raum für sich?

Wenn du das Gefühl hast, dass ihr es alleine nicht schafft, hol dir Hilfe. Vielleicht wäre Ergotherapie oder Evolutionspädagogik etwas für euch?

Liebe Grüße und alles Gute!! #liebdrueck

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Vielen Dank erstmal für das Lesen meines langen Textes.
Ja es ist tatsächlich anstrengend und super unbefriedigend, da man es ja gern harmonisch zu Hause hat und er selber( wir ja natürlich auch) total unter seiner derzeitigen Laune und Situation leidet.

Ich selber komme auch aus der pädagogischen Branche und sehe es total wie du es schreibst - er benötigt Unterstützung im Umgang mit seinen Emotionen. Jedoch bin ich im Erwachsenenbereich tätig und hatte sonst nur Kontakt mit Kindern ab 6 Jahren - und bin einfach hier zu Hause überfragt, wie ich ihm da helfen kann. Er versteht vieles noch nicht, sodass die sprachliche Begleitung und Unterstützung nur bedingt oder gar nicht hilft.
Es entstehen ja auch Situationen, in denen er nunmal bestimmte Dinge nicht machen darf oder soll bspw. An den Futterplatz des Hundes. Ab wann beginnt auch Erziehung mit Grenzen setzen ( denn dieses Verhalten ist dieses typische Supermarkt - Szenario, wovor sich höchstwahrscheinlich alle Mütter fürchten 😅🙈😔Ich bekomme etwas nicht bzw es geht nicht nach meinen Willen dann "bocke ich wie wild herum") und eben die Begleitung. Verstehst du was ich meine? Ein Nein muss auch leider manchmal akzeptiert werden, selbst wenn ich das eben total doof finde.
Möchte aber eben nicht die strenge Mama sein und dieses Verhalten vielleicht auch noch provozieren aber eben auch nicht die Mama sein, die ihr Kind jetzt vllt schon "verzieht" - wenn es in dem Alter eben schon so möglich ist.
Auf anraten unserer Hebamme gehen wir tatsächlich nächste Woche zu einer Erziehungsberatungsstelle, weil die Gefühlsausbrüche eben so intensiv und ausdauernd sind.

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Ja, ich verstehe, was du meinst.
Gewisse Dinge sind wie sie sind und das muss ein Kind akzeptieren! Auch wenn es sie ärgert.
Da war und bin ich bei einigen Dingen auch von Beginn an "streng". Gurt im Auto, Helm beim Radfahren zum Beispiel. Oder eben niemandem wehzutun oder gefährliche Dinge.

Da verstehe ich, dass sie manches doof finden und sich ärgern, aber gewisse Dinge stehen nicht zur Diskussion.
Dass man sie dann begleitet, heißt ja nicht, dass man nachgeben muss 😉 nur, dass man ihnen die Gefühle wie Wut oder Frust auch zugesteht und ihnen nicht das Gefühl gibt, dass es "falsch " ist, wie sie empfinden. Weißt du,was ich meine?

Bei diesem typischen "Supermarkt-Szenario" (das bei meinem 3-jährigen durchaus auch noch vorkommt) bleibe ich übrigens gelassen. Er darf sich ärgern,bekommt aber trotzdem das Spielzeug, das er gerade gerne hätte, nicht. 🤷🏼‍♀️
Mittlerweile weiß er das ja. Solche Situationen kommen daher selten vor und dauern dann auch nur mehr kurz.

Ja, dein Sohn ist noch sehr klein. Da ist das Verständnis wahrscheinlich noch etwas schwierig. Wobei die Mäuse doch schon sehr vieles verstehen 😉 die Mäuse, mit denen ich arbeite, sind ja auch in dem Alter und es ist erstaunlich, was sie da schon aufnehmen können 😊

Dass ihr euch Hilfe holt, finde ich gut. Vielleicht könnnen euch da einfach von außen noch Tips gegeben werden.

Ob eine Kita oder Tagesmutter (wie hier viele schreiben) das richtige ist, weiß ich nicht. Ich bin ja Elementarpädagogin.
Und ich fände es in dem Alter fast noch förderlicher,wenn man zu Hause seine "Basis" und seine "Wurzeln" stärkt. Gerade, wenn du daheim bist und das Baby ja auch zu hause bleiben darf.
Da könnte das Ganze nämlich dann sogar noch verstärken. Dass er von den Reizen und Eindrücken, von der Trennung und so weiter dann zusätzlich überreizt ist. Das ist ja keine Entspannung für das Kind, sonden wahnsinnig anstrengend.
Bzw.ist mein Sohn zum beispiel, ganz klassisch, im Kindergarten super lieb, zu Hause, im sicheren Hafen lässt er dann allen seinen Emotionen,freien Lauf. Weswegen er nach einem kiga Tag oft noch unausgeglichener ist. 🙈
Aber das ist vielleicht auch bei jedem anders.

So, das war jetzt eine lange Antwort 😅
Wenn du bis hier gelesen hast, dann: alles Gute weiterhin. 🍀

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Hi Kasia, vielleicht zu simpel mein Gedanke, aber geht euer Kleiner in die Kita? Ich erkenne einige Sachen von meinem Kleinen wieder und seit er in die Kita geht und dort ordentlich ausgepowert wird und unter Kindern ist, ist es deutlich besser geworden. Wir waren vorher auch viel unterwegs und haben Kinder getroffen und ich hätte nicht gedacht, dass ihm da vielleicht was gefehlt hat, aber offensichtlich hat unserer so viel Power, dass wir das so nicht leisten konnten.
Wünsche dir auf jeden Fall gute Nerven und alles Gute :)

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Vielen Dank erstmal für das Lesen meines langen Textes.
Wir haben tatsächlich nächste Woche einen Termin mit einer Tagesmutter und schauen mal ob das passt. Kita ist tatsächlich auch schonmal Thema gewesen. Ich hatte mich für eine Tagesmutter entschieden, weil ich eben nicht wollte, dass mein Kind jeden Tag fremdbetreut wird. Jedoch fange ich nun an, es etwas anders zu sehen, denn ich glaube, ihm würde da routine und mehr Kontakt zu anderen Gleichaltrigen ganz gut tun.

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Hi,

ich glaube das geht tatsächlich einfach wieder vorbei und dein Kind wird wieder einfacher.

Wir hatten das mit 18 Monaten tatsächlich genauso! Junior war den ganzen Tag schlecht gelaunt. Das ging für 6 Wochen so. Dann war der Spuk vorbei. Und Juniors Freunde die im ähnlichen alter sind, hatten das tatsächlich genauso. 😅
Also ist es wohl nur eine typische Phase.

Und dazu kommt dann ja auch noch das Geschwisterchen, was ja auch nochmal für nochmehr Unmut bei den meisten Kindern führt.

Liebe Grüße 😊

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Hallo.
Fühl dich gedrückt.
Hast du schon mal drüber nachgedacht zu einem spz zu gehen? Meine Freundin war da auch, weil ihr Kind nicht schlafen konnte , und es hat ihr unglaublich geholfen.
Ich war da auch, weil wir dorthin überwiesen worden sind, mein Sohn benutzt die linke Hand sehr wenig.
Die schauen sich alles an und geben einem sehr gute Tips.
Liebe Grüße

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Fürs SPZ ist es doch tatsächlich noch etwas früh und ohne Grund für eine Diagnose recht schwierig und besonders in dem Alter, oder?

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Also wir waren da mit 16 Monaten. Und das auch ohne Diagnose. Ich würde beim spz mal anrufen und die Probleme schildern, vielleicht haben sie gute Tipps.
Bei uns war es, die linke Hand zu fördern in dem wir sie verschiedene texturen ertasten lassen.

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Ich würde mir da keine großen Gedanken machen. Meine Tochter war im gesamten ersten Lebensjahr total schwierig. In den ersten 3 Monaten gab es abends täglich 4 bis 5 Schreistunden, das ganze 1 Lebensjahr war ein einziger Schub. Schlafen eine Katastrophe. So mit 13 Monaten kam die erste " Trotzphase" die auch echt heftig war. Anziehen war blöd, wickeln, essen usw. Danach wurde es besser und wir hatten das liebste Kind. Mit 18 Monaten kam dann die nächste schlimme Phase. Ich sehe das auch bei anderen Kindern in dem Alter. Es ist halt so. Ich würde mir da nicht übermäßig Gedanken machen. Jetzt ist meine Tochter 22 Monate und super lieb. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Hatte einfach noch ein bisschen durch😋

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😂 Ja leichter gesagt als getan. Das es eben solche Phasen gibt das weiß ich. Bekomme ich im Familien- und Freundeskreis ja auch mit. Nur eben nicht so heftig 😫. Ich weiß ja - jedes Kind ganz individuell und auch anders temperamentvoll - aber manchmal fragt man sich doch eben - kann es "nur" das temperament sein?

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Hier wurden ja schon viele Tipps genannt.
Dein Sohn ist mit Sicherheit ein besonderes Temperamentvolles Exemplar. Gibt da ja unterschiedliche Ausprägungen.
Dazu kommt, dass er sich nicht artikulieren kann. Das kann Kinder schon sehr frustrieren. Er muss ja auch noch gar nicht viel reden. Mama und Papa sind in dem Alter doch schon ausreichend und normal.
Da würde ich auch keinen Druck machen mit Sprachförderung. Auch Kinder die nicht explizit gefördert werden reden irgendwann. 😅 Also warte noch ab. Meine Tochter konnte nur ein paar Worte mehr in dem Alter. Auch nicht besonders deutlich. Und mit 2 hat sie 4-Wort-Sätze gesprochen. Also dahingehend abwarten. Er scheint einfach Hummeln im Hintern zu haben. Ich für meinen Teil bin auch der Meinung, dass das auspowern durch die Kita da helfen könnte. Abgesehen davon, hast du dann mit dem Baby zu Hause etwas mehr Ruhe und es schlaucht nicht so. Meine Tochter ist mit 18 Monaten in die Kita gekommen und es war definitiv die richtige Entscheidung.

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Vielleicht ist das Buch "Soviel Freude soviel Wut" von Nora Imlau was für euch. Es geht um gefühlsstarke (gemeint ist sowohl hohe Sensibilität als auch starker emotionaler Ausdruck) Kinder und ist sehr einfühlsam geschrieben.

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Hallo kasia02,

Du hast ja schon einige Antworten, vielleicht kann dir meine auch etwas Mut machen.

Ich musste beim lesen manchmal schmunzeln - das klang zu arg nach unserem ersten Kind. Als hättest du ihn beschrieben. Vom Hämatom unter der Knochenhaut am Kopf über 8 Wochen schwere Stillprobleme, fiese Schreiphasen bis hin zum 18 Monate-Albtraum.

Schrägerweise habe ich ihn aber nie als „problematisch“ empfunden, sondern erst als Nummer 2 da war wurde mir klar, dass er über der Norm emotional ist. Darüber habe ich in den hormongeschüttelten ersten Wochen nach dem 2. Baby ganz schön geheult, weil ich so nicht von ihm denken möchte- als „Problemkind“.

Ich habe in der Zeit viel überlegt, warum die Gemüter der zwei ab Tag eins so extrem unterschiedlich sind. Vielleicht kannst du dich ja darin etwas wiederfinden:
Neben dem klar angeborenen Temperament hab ich für mich das Gefühl, der Start ins Leben war für ihn einfach auch mal so richtig unentspannt. Da hat man nach ner ekligen Geburt (so ein Hämatom kommt nicht von nichts) wochenlang Schädelweh und das Stillen ist auch noch Frust, warum auch immer.
Baby lernt also erstmal, dass bei Mama immer mal der Kopf schmerzt -man kommt ja immer mal dran leider - und die Entspannung/Geborgenheit am Busen ist auch nicht wie gewünscht gelaufen.
Unserer hatte auch noch einen kleinen Kontrolltick, z.B. beim Baden als Säugling immer eine Hand fest am Wannenrand- dass er bloss nicht die Kontrolle verliert. Grundvertrauen, dass Mama einen sicher im Arm hat war da scheinbar erstmal wenig. Vielleicht ist das so, wenn man auf die Welt kommt und es läuft nicht zur Zufriedenheit?
Bodies über den Kopf ziehen hat bei ihm im ersten Halbjahr furchtbar Panik ausgelöst, gut gibt es Wickelbodies.
Und wenn alles ätzend ist lernt man halt schnell mal, dass man laut und deutlich mitteilen muss, was einem nicht passt. Das kennen wir von uns, wenn man sich erstmal eingemotzt hat motzt man oft einfach weiter. Da muss man den Kleinen etwas helfen mal wieder das Gute zu sehen und auch mal nicht nur auf sich selber zu vertrauen.

Sprechen anfangen und wieder bleiben lassen ist auch hier so gewesen, alles was er lernt hat er immer geübt bis er es konnte und dann scheinbar wieder verlernt und nach ein paar Wochen oder Monaten hat er die Fähigkeit dann genutzt, als hätte er nie was anderes getan.
Er ist jetzt gut 2 und quatscht sich einen Wolf. Mit 18 Monaten aber war der Frust gross, da wurde viel gemotzt-grad weil man noch nicht reden konnte. Ich hab ihm damals beim Abendritual oft einfach erzählt, dass er ganz bald sprechen kann und dann verstehe ich ihn viel besser und es wird einfacher. Das hat ihm irgendwie gefallen.

Generell hab ich irgendwann entschieden, dass nur motzen und nein sagen uns beiden nicht gut tut und hab eingeführt, dass wir jeden Abend zusammen kuscheln und ich ihm erzähle, was gut gelaufen ist an dem Tag und worauf ich ganz stolz bin. Man hat gemerkt, dass er das sehr geniesst und nach ein paar Tagen hat man gemerkt, dass die guten Sachen mehr wurden. Kein Allheilmittel, aber es tut ihm und mir gut, wenn wir uns erinnern was schön und erfolgreich war. Es gab nämlich auch an den fiesesten Trotztagen immer schöne Dinge zu besprechen.

Und falls euer kleiner Motzi auch so ein wenig Kontrolletti ist: ich habe eingeführt, dass wir vorab besprechen was ansteht und z.B. dass wir vereinbaren, dass es beim heimgehen aber kein Gemotze gibt und es ist viel leichter für alle geworden. Ich glaub er hat es einfach gebraucht, sich vorab auf Ausflüge und Abläufe einzustellen und wenn er weiss „beim Kinderarzt muss man vielleicht warten“ ist es kein Problem, wenn er das nicht erwartet ist es ein Drama, weil er etwas verloren ist.

Ich hoffe, es war was für dich dabei und wünsche euch ganz ganz viel gemeinsames Glück.

Inzwischen ist unser terrible two-Wutzwerg übrigens ein total toller Kerl, der ganz viel strahlt und lacht.

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Danke für deine Antwort ❤️. Ja er hatte es ganz und gar nicht leicht, denn ein solches Hämatom ist unfassbar schmerzhaft.
Nun mein Sohn war wirklich heftig, so schlimm am Schreien das meine Mutter weinend neben mir saß und den Rettungswagen rufen wollte 🙈😟. Er schrie wirklich unheimlich viel und nichts schien ihn zu beruhigen.
Ich bin unfassbar dankbar für die 3/4 "guten" Monate, denn ich weiß, mein kleiner Rabauke kann auch ganz anders. Ich hoffe es wird nicht falsch verstanden - er darf so sein wie er möchte (natürlich in gewissen Rahmen 😉😂) aber wichtig ist mir, dass er zufrieden ist und das ist er grade eben einfach nicht :(. Wutanfälle und vllt auch schlechtes benehmen hin oder her, aber den ganzen tag auch noch so unzufrieden - das macht mich als mama natürlich super traurig und bereitet mir Sorge - wieso, weshalb und warum ist er denn soooo unzufrieden, traurig, wütend?
Ich hoffe sehr, dass es nur eine Phase ist und es vllt an Dingen liegt die vorbei gehen oder änderbar sind.

Danke für deinen mutmachenden Text ❤️

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Hallo
Erstmal möchte ich dir einen lieben Gruß schicken, fühl dich umarmt. Aus deinem Text kann ich deine Not und deine Sorgen spüren.
Ich denke, das Hauptproblem ist, die Sprache bzw. das sich-nicht-verbal-ausdrücklich können und die Konfrontation mit den eigenen Gefühlen. Er wird von eben diesen überrollt und kann sich nicht regulieren. Für das Alter normal ( im Detail kann ich natürlich nicht beurteilen, wie es bei euch speziell ist. Das müssen Fachleute machen.) Die Umstellung durch die kleine Schwester tut ihr Übriges-wofür niemand etwas kann. Ihr habt kein 2. Kind um euren Sohn zu ärgern, sondern die Familien Strukturen ändern sich und es braucht Zeit, Geduld, Ruhe- die man selber natürlich nicht hat, wenn man ein Baby zu versorgen hat.
Das liegt bei mir selber auch der Hund sozusagen begraben. Es fehlt mir im Umgang mit der Wut meines Sohnes manchmal daran, ihn UND mich zu regulieren. Es wird besser und besser, es ist ein Weg zu gehen. Ich denke, je Kleiner das 1. Kind und je Temperamentvoller, desto schwieriger ist es.
Mein Sohn ist 4,5 Jahre, die kleine 10 Monate.

Es kommt eine Zeit, da ist es besser. Vorausgesetzt natürlich es liegen keine weiteren Dinge vor, die ich eben nicht beurteilen kann. Halte durch , bleib stark, entlaste dich, wo du nur kannst und den selber gut zu dir.

Alles Liebe