3 Varianten für Kinderbetreuung - Meinungen?

Mein Mann und ich überlegen, wer bei Kind 2 wie lange in Karenz gehen wird. Das hängt natürlich auch davon ab, ab wann wir Kinderbetreuung haben. So, wie es aussieht, gibt es für uns 3 Varianten, die wir abwägen:

1) Krippe mit 13 oder 14 Monaten, teilzeit

Vorteil: Den Platz hätten wir jetzt schon fix. Die Krippe ist bekannt (Kind 1 war dort, aber erst mit 2 Jahren), Kind 1 geht im selben Haus in den KiGa (=beide Kinder an ein- und denselben Ort bringen). Ansonsten die "üblichen" Vorteile wie Gewährleistung der Betreuung, auch wenn eine Pädagogin krank ist etc. Weiters: Ich könnte problemlos wieder teilzeit arbeiten.

Nachteil: Mir kommt 13 oder 14 Monate für eine Gruppe von etwa 8 bis 12 gleichzeitig anwesenden Kindern bei 2 BetreuerInnen (immer in der Gruppe; Hauswirtschaft macht eine weitere Person) so früh vor. Da geht es dann, alleine schon vom Tagesablauf her, so sehr um die Gruppe und so wenig um das einzelne Kind - oder? Kind 1 hat früh viel und gut gesprochen - was, wenn Kind 2 das nicht tut? Geht es dann nicht total unter?

2) Tagesmutter oder Tagesvater mit idealerweise zirka 15 Monaten (aber ab 13 Monaten würde es für uns passen), teilzeit

Vorteil: Die "üblichen" Vorteile von Tageseltern, also kleine Gruppe (1 zu max. 5), mehr Möglichkeit, auf Individuen einzugehen etc. Weiters: Ich könnte wieder teilzeit arbeiten (sofern die Betreuung nicht ausfällt).

Nachteil: Bei Ausfällen der Tageseltern haben wir massive Probleme, ein Backup zu finden. Und: Es ist äußerst ungewiss, ob wir eine Tagesmutter oder einen Tagesvater finden, mit der/dem wir harmonieren, die/der in der Nähe ist, die/der unterm Jahr einen Platz frei hat. Der Start wäre im Frühling, nicht im Herbst. Diese Variante ist also seeehr ungewiss und unsicher. Weiters müssten wir Kind 1 und Kind 2 an unterschiedliche Orte bringen, was möglicherweise auf Dauer mühsam wäre.

3) Krippe mit 20 Monaten, teilzeit; eventuell gleiche Krippe, in die auch Kind 1 ging, oder eine andere

Vorteil: Vom Gefühl her passen 20 Monate und Krippe gut zusammen. Die "üblichen" Vorteile einer Krippe. In der gleichen Krippe wie Kind 1 war hätten wir jetzt schon den Platz fix.

Nachteil: Ich würde bereits bevor Kind 2 20 Monate alt ist gerne wieder teilzeit arbeiten. Das ginge dann nicht oder nur äußerst eingeschränkt (1 Halbtag pro Woche - das ist bissi sehr wenig). Babysitter käme zu teuer; Familie kann leider nicht zuverlässig mehr als 1 Halbtag pro Woche abdecken.

Was würdet Ihr machen?
Die sichere Variante 1) wählen, aber mit bissi Bauchweh, ob das für Kind 2 auch passt?
Oder spekulieren, dass Variante 2) auf wundersame Weise klappen wird und wir jemanden finden?
Oder eine Art Kompromiss, Variante 3), wählen, auch wenn Ihr gerne schon früher arbeiten gehen würdet?

Ich freue mich über Eure Meinungen oder auch Erfahrungen!

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Wenn es vom Geld her reicht, würde ich Variante 3 nehmen.
Mit 13 Monaten sind sie noch sehr klein und die Zeit kommt nicht wieder. Wenn ich mir auch anschaue wie enorm sich unser Sohn in den letzten Monaten entwickelt hat, würde ich die 20 Monate bevorzugen. 7 Monate macht bei den kleinen Mäusen doch einiges aus,
Ich hoffe, ihr findet eine gute Entscheidung für euch! Denn ihr müsst damit glücklich sein.

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Danke, liebes Pandabaerchen!

Ja, finanziell würde es gehen, auch wenn es schmerzen würde. Ich habe eine "normale" Fixanstellung, aber nebenbei auch Lehraufträge. In würde bei Variante 3 nicht nur die Lehraufträge fürs Sommersemester nicht übernehmen können (und sie daher möglicherweise auch im Folgejahr nicht mehr bekommen), sondern ich könnte auch im Herbst nicht unterrichten. Meine LV sind immer im September und Oktober, aber wenn die Eingewöhnung erst im September beginnt, könnte ich nicht im September schon unterrichten. Mein Mann hat bei seinem Job Reisetätigkeit, und ich weiß nicht, ob er die Eingewöhnung kontinuierlich übernehmen könnte. Schulstart für Kind 1 wäre dann ja auch noch so nebenbei.

Aber ich denke darüber nach, wie es sich vielleicht bewerkstelligen lassen würde, mit Eingewöhnung im September und meinem Jobstart in September. (Im Juni oder Juli gibt es halt leider keine Eingewöhnungen.)

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Ich habe für uns Variante 1 gewählt. Mein Kleiner ist mit 11 Monaten eingewöhnt worden. Ich fand es genau richtig und hatte keinerlei Bedenken vorher. Die Eingewöhnung dauerte 2 Wochen. Unsere Gruppe hat max. 10 Kinder mit 2,5 Betreuern. Aber aufgrund von Urlaub und Krankheit ist es ja doch selten, dass mal alle Kinder da sind.

Ich finde, dass es für euch praktisch wäre, alles in einem Haus zu haben. Das Risiko, dass die TaMu krank wird und länger nicht betreuen kann, wäre für mich einfach zu groß. Wenn es für euch auch schwierig mit dem Job vereinbar wäre, weil ihr keine anderweitige Betreuungsmöglichkeiten hättet, solltet ihr euch das gut überlegen.

Letztendlich ist es eure Entscheidung, womit ihr leben könnt und wollt.

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Super, dass es bei Euch gut geklappt hat, kirbis! Darf ich fragen, wie lange (wie viele Stunden pro Tag) Euer Kind in dem Alter im KiGa war?

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Nach der Eingewöhnung (2 Wochen) war er von 07:30 Uhr bis 13:30 Uhr da. Nach 4 Wochen dann an 2 Tagen bis 16:00 Uhr, Rest bis 13:30 Uhr. Im 3. Monat 3 Tage bis 16 Uhr, Rest bis 13:30 Uhr.

Ich finde, wenn ich ihn um 13:30 Uhr hole ist er immer etwas schlechter drauf, da er dann aus dem Mittagsschlaf gerissen wird. Wenn er den ganzen Tag bleibt kann er ausschlafen und ist zufriedener.

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Der Betreuungsschlüssel ist bei den Varianten 1 und 2 ja nicht so viel anders. Insofern verstehe ich nicht ganz, warum die Tagespflegeperson individueller aufs Kind eingehen können sollte. Zumal sie ja das Essen auch selbst richten muss. Und wenn sie ein Kind zum Klo begleitet, sind die anderen solange allein. Dann doch lieber Kita.


Variante zwei wäre also raus. Und ob eins oder drei entscheiden vermutlich Eure Fonaniund Dein Wunsch, wieder in den Beruf einzusteigen.

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Stimmt, der Betreuungsschlüssel ist natürlich sehr ähnlich, wenn es um das Verhältnis von betreuenden Personen und Kindern geht, da hast Du Recht. Ich habe mich wohl ungeschickt ausgedrückt: Ich meinte, dass es von der Gruppensituation her nicht das gleiche ist, ob 10 Kinder mit 2 BetreuerInnen (=PädagogInnen, AssistentInnen etc.) in einem Raum sind oder 5 Kinder mit 1 Betreuerin. Einmal gibt es 10 kindliche Bedürfnisse, die es gilt unter einen Hut zu bringen, einmal "nur" 5. Einmal muss es "für die breite Masse" passen, wann gegessen, gespielt, geruht wird, einmal scheint es doch individuellere Lösungen zu geben (z.B. ein Kind wird bereits in einem Nebenraum hingelegt, weil es schon so müde ist, während die anderen Kinder noch spielen). Vielleicht ist das aber kein genereller Unterschied zwischen KiGa und TaMu, sondern zwischen dem konkreten KiGa, den ich von Kind 1 kenne, und der TaMu, die ich ebenfalls von Kind 1 kenne. (Kind 1 war vom 1. bis zum 2. Geburtstag bei einer TaMu, die nur 3 Kinder nahm. Oft waren nur zwei anwesend. Das war halt schon anders als im KiGa.)

Aber Du hast Recht, der KiGa bietet vielleicht auf anderer Ebene ein Eingehen auf individuelle Bedürfnisse. Die Kinder haben zumindest mehrere Bezugspersonen und können sich aussuchen, von wem sie sich was holen (Nähe, Hilfe etc.). Bei der TaMu gibt es nur die TaMu, und es gibt Momente (wickeln etc.), wo kurz kein Erwachsener unmittelbar greifbar ist.

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Ich kann nur zu Variante 1 was sagen. Meine Tochter ging mit 10 Monaten in die Krippe, im selben Haus in dem auch ihr älterer Bruder in der Krippe war und mittlerweile im Kindergarten ist.
Es sind maximal 12 Kinder im Alter von 1-2 Jahren mit mindestens 3 ErzieherInnen, die sich auch nur im die Kinder kümmern.

Sie ist jetzt 2 Jahre alt, spricht noch überhaupt nicht, ich habe aber überhaupt nichts Gefühl, dass sie dort untergeht. Sie geht sehr gerne dorthin, liebt ihre ErzieherInnen, knutscht sie ab, es bahnen sich erste Freundschaften an.

Tageseltern wären für uns auch aus den von dir genannten Gründen nicht in Frage gekommen.
Die Kinder sind eh schon so oft krank, wenn wir jetzt noch Krankheit und Urlaub der Tageseltern, womöglich noch Krankheit der Kinder der Tageseltern und was nicht alles abdecken müssten, kämen wir ja kaum noch zum arbeiten.

Ich fand den Zeitpunkt der Eingewöhnung für meine Tochter perfekt, sie war quasi sofort eingewöhnt, aber Kinder sind natürlich verschieden und ob für dein Kind 20 Monate besser wären, kann ich natürlich nicht wissen.

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Danke schön! Es beruhigt zu lesen, dass Kinder nicht untergehen, nur weil sie vielleicht noch nicht sprechen!

Ach, ich hätte so gerne die Möglichkeit der Betreuung so ab 16 oder 17 Monaten, damit ich mit zirka 18 oder 19 Monaten wieder arbeiten gehen kann. Aber bei einem Dezemberkind geht das halt einfach nicht.

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Hallo,

ich würde Variante 1 nehmen, weil Ihr da die Rahmenbedingungen bereits kennt und Euch darauf verlassen könnt.

Hättet Ihr den Platz auch für das halbe Jahr sicher (bis das zweite Kind dann 20 Monate alt ist)? Falls es wider Erwarten mit 13/14 Monaten so gar nicht passen sollte. In Teilzeit mit einer festen Tagesstruktur sollte das aber durchaus funktionieren, vor allem, wenn die freie Zeit, in der die Kinder zu Hause sind (Nachmittage, Wochenenden) dann eher ruhiger gestaltet wird anfänglich.

Variante 2 hatten wir zwar bis zum 2. Geburtstag für unsere Kinder (darüber hinaus dann bis Ende der Grundschulzeit für gelegentliche Randzeiten/Ferien), aber auch immer Plan B, falls die Tagesmutter ausgefallen wäre. Ich glaube, das kam in all' den Jahren wirklich nur ein einziges Mal vor, dass sie krankheitsbedingt für ein, zwei Tage die Betreuung absagen musste. Mit der "Chemie", die "stimmen muss", hast Du auch völlig Recht. Wir hatten uns beim ersten Kind schon drei oder vier Tagesmütter angeschaut und überhaupt kein gutes Gefühl. Letztlich sind wir über einen Bekannten meines Mannes bei unserer "gelandet", die unsere Kinder dann über viele Jahre betreut hat und mit der wir uns bis heute gelegentlich "auf einen Kaffee" treffen.

Viele Grüße!

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Wow, wie toll es bei Euch mit der Tagesmutter geklappt hat! Die Tagesmutter von Kind 1 (Kind 1 war vom 1. bis zum 2. Geburtstag bei ihr) hatte innerhalb von 6 Monaten 5 Krankenstände (mit bis zu 2 Wochen), dazu geballt den Jahresurlaub von 5 Wochen, zusätzlich zwei (?) Fortbildungstage und daraus resultierend auch noch zwei (?) Tage Zeitausgleich. Ich habe damals nachgerechnet: Es gab ein Fenster von 9 Wochen, in denen wir gerade mal 11 Tage mit Betreuung hatten!

Die TaMu soll natürlich in den Krankenstand gehen, wenn sie krank ist! Und sie soll Urlaub nehmen und sich fortbilden! Es hat uns allerdings an unsere Grenzen gebracht, und deswegen haben wir auch früher als geplant in eine Krippe gewechselt. Es ging einfach nicht mehr. Das schreckt mich halt auch so ab, obwohl ich die Idee einer TaMu super finde und unsere auch sehr mochte!

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Wir haben Variante 1 und sind sehr zufrieden. 15 Kinder 1-6 Jahre, 2-3 Erzieher und ein Praktikant. Klappt prima.
Sprechen ist kein Kriterium fürs untergehen, würde ich sagen. Meinen Sohn konnte man noch nie überhören 😆

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:-) Danke Dir, das macht Mut!

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Wir sind Vertreter der Variante 1), aber das muss jeder für sich entscheiden.

Dafür und gegen eine TaMu sprach:
Mehr soziale Kontrolle der Erzieherinnen als bei einer einzelnen Person, keine bzw. nur extrem selten Ausfälle weil die Betreuungsperson krank wird.

Für den frühen Einstieg sprach: kennen wir selbst so und zu Hause bleiben muss man sich finanziell leisten können. Wenn du arbeiten willst, brauchst du in der Zeit eine Betreuung. Home Office und gleichzeitig Kinderbetreuung funktioniert aus eigener Erfahrung nicht. Oma/Opa/Dienstverschiebung mit dem Papa dürfte sehr stressig werden, wie man hier unlängst an Erfahrungsberichten lesen konnte.

Ich persönlich würde mich daher für Variante 1) entscheiden.

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Ja, ich glaube auch, dass mich Homeoffice (das ist bei mir teilweise möglich) mit Kleinkind auf Dauer zu sehr stressen würde. Ich denke, ich würde beides nicht gut hinbekommen. Ich wäre nicht die Mutter, die ich sein möchte, und auch nicht die Angestellte und Kollegin, die ich sein möchte. Ich kann ja auch nicht von einem Kleinkind verlangen, dass es sich selbst beschäftigt, und darauf, dass es tagsüber schläft, kann ich nicht verlassen. Immer nur abends, wenn die Kinder schlafen (oder auch nicht schlafen), oder am Wochenende, wenn der Papa Zeit hat, arbeiten, ist auch nicht meine Vorstellung von Familienalltag und Arbeitsalltag.

Ich merke, ich muss mich entscheiden: Wann will ich wieder arbeiten? Dann kommt die Entscheidung zwischen den unterschiedlichen Varianten.