Es geht echt gar nix...

Unsere Tochter ist jetzt fast 3 Jahre und in punkto Toilette/Töpfchen wird es eher schlimmer als besser. Bei der Tagesmutter funktioniert es halbwegs, weil da eben natürlich auch "Gruppensitzungen" angesagt sind - zuhause ist der Erfolg sehr wechselhaft. Wenn sie Lust hat und sich auf Toilette/Töpfchen setzen lässt oder gar danach fragt, klappt das kleine Geschäft sehr gut. Von alleine kommt da aber so gut wie keine Initiative. Das große Geschäft wird konsequent ausschließlich zuhause (was ja kein Problem ist, manche Kinder sind eben so) und absichtlich in die Hose, auf die Wiese, auf die Terrasse, auf die Couch...gemacht. Wo man eben gerade steht und abhängig davon, ob man gerade nackig durch den Garten läuft oder was an hat. All diese Sachen von wegen "Sie wird das total eklig finden, wenn sie eine nasse/dreckige Hose hat" sind bei uns völlig hinfällig. Es interessiert sie nicht. Null.

Es ist nicht so, dass ich ihr da Druck machen will, manche brauchen eben länger. Aber uns gehen die Ideen aus, wie man noch motivieren oder positiv bestärken könnte, denn nichts hilft. Sie fühlt sich mit dem Status Quo so wohl, dass es fraglich ist, was daran etwas ändern würde. Die Kinder bei der Tagesmutter sind allesamt jünger als sie und komplett trocken, selbst nachts - juckt sie nicht. Sie muss beim Aufräumen ihrer Hinterlassenschaften im Garten helfen - völlig egal. Sie läuft mit nasser Hose durch den Supermarkt - wo ist das Problem...? Belohnungssystem - ach, nein danke, zu anstrengend. Man muss bei längeren Autofahrten Windeln tragen, weil man einfach loslegt, wenn man Lust hat - wunderbar bequem, herrlich, endlich nerven die Alten nicht mehr mit Toilettenpausen.

Vielleicht hat jemand Tipps, die über das stete "Es wird schon irgendwann, niemand ist mit Windeln eingeschult worden!" hinausgehen :-D Wenn ich wüsste, dass sie einfach nicht so weit ist, wäre es einfacher. Aber sie kann es ja eigentlich (auch das große Geschäft ging schon in die Toilette, als man mal Lust hatte - so ungefähr drei Mal...), sie sieht nur keine Notwendigkeit. Und ganz logisch gesehen wird sie die auch im Kindergarten ja nicht sehen. Auch da kümmert sich dann ja jemand drum, die Sache zu lösen :-D

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Sie ist aber nicht so weit. Wenn sie kein Bedürfniss hat, trocken zu sein, wird sie es auch nicht werden. Dieses Bedürfniss wird aber schon kommen, da bin ich mir sicher (auch wenn wir selber auch noch nicht so weit sind). Ich würde sie fragen, was sie denn möchte und WIRKLICH ohne Druck entsprechend handeln. So wie es jetzt ist, ist es eben schon Druck, meiner Meinung nach.

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Wenn es Druck wäre, müsste sie sich konsequenterweise ja bei der Tagesmutter genauso weigern. Tut sie aber nicht, und da ist naturgemäß mehr Druck im Sinne von "es gibt Routinen für alle". Natürlich passieren da ab und an Unfälle, das ist ja kein Thema, aber sie geht anstandslos mit den anderen auf den Topf. Zuhause ist die Sache ja noch tausendmal entspannter als bei der Tagesmutter, wo alle zu gemeinsamen Zeiten gehen (und zusätzlich eben nach Bedarf). Hier kann man sich aussuchen ob man alleine oder mit Mama/Papa gehen will, ob Töpfchen oder Toilette...
Es hängt auch nicht an anderen Kindern - wenn ihre Freundin zu Besuch ist und hier auf die Toilette muss, geht sie trotzdem nicht mit (oder danach). Wenn sie dort zu Besuch hingeht, geht sie auch da nicht. Auch nicht bei Omas, Opas, Tanten, Onkeln... Es war zum Totlachen, als die Freundin (sie ist ein halbes Jahr älter) zu ihr sowas sagte wie "Ich brauch ja keine Windel mehr, ich geh jetzt immer auf die Toilette" und ihre grinsende Antwort war: "Aber ich habe keine Lust, ich bin lieber faul. Mama macht das dann immer." Und das ist meiner Meinung nach dann eben schon was anderes als "Sie ist aber nicht so weit".

Natürlich kann man jetzt hoffen, dass sich das ändert. Aber welchen Anreiz sollte sie haben? Also welche extrinsische Motivation könnte da noch kommen? Im Kindergarten wird sie ja keine Probleme haben, schätze ich. Da wird sie so anstandslos gehen wie bei der Tagesmutter. Und abgesehen davon wüsste ich nicht, welcher Anstoß kommen könnte, dass sie Lust verspürt, das zu ändern. Das Leben ist doch bequem so.

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Solche Sätze wie "Ich hab keine Lust, ich bin da faul" kommen aber eigentlich nicht von Kindern selbst, das haben sie eher aufgeschnappt und geben das dann weiter.

Ich habe mit vielen Kindern gearbeitet, Krippe und Kindergarten, es ist eben, wie es so häufig gesagt wird, bei jedem Kind anders.

Kinder sind seeeehr feinfühlig, auch wenn du keinen Druck machen möchtest, kann der schon durch ständiges Thematisieren und Anbieten der Toilette & Co bei ihr entstanden sein und eine Art "Widerwillen" ausgelöst haben.
Ich würde mal ein paar Wochen das gar nicht ansprechen. Sie wortlos wickeln bzw Windelpanties nutzen, die kann sie auch selbst an und ausziehen (außer bei Durchfall) und abwarten.

Das in der Kita - oder manchmal bei Freunden, Oma, .. - die Dinge anders laufen als Zuhause, ist ganz normal! Auch andere Themen wie Teilen, Essmanieren etc werden dort häufig anders/besser befolgt als im Privaten.

Meine Tochter ist übrigens auch "erst" mit über 4 Jahren trocken geworden, dafür von einem auf den anderen Tag komplett, Tag und Nacht und wir mussten nur in der ersten Woche zweimal die Bettwäsche wechseln. Das hatten Familien, wo das Kind (!) das früher wollte häufig schwerer und sehr viel mehr und länger solche Extrawäschen. Es hat halt alles immer Vor - und Nachteile.

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Ich würde Pants anziehen und abwarten. Klar wird es ihr mit zunehmendem Alter im Kindergarten irgendwann unangenehm, wenn sie dort mit nasser Hose herumläuft. Im Kindergarten ist der Umgangston untereinander zumindest bei uns deutlich härter als im Kleinkind-Bereich.

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Ja, Pants haben wir. Wahrscheinlich müssen wir da nochmal die Marke/Größe optimieren, weil die oft verrutschen. Ist vom Schnitt her irgendwie nicht ideal.

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Freu dich, dass sie es ausserhalb kann und lasse sie zuhause in Ruhe ihre Windel tragen.
Es ist doch egal, was andere Kinder „können“.
Es ist für die Mäuse anstrengend genug, in fremder Betreuung zu kooperieren, wahrscheinlich ist das eine enorme Willensleistung von ihr. Und zuhause hat sie keine Lust und Kraft auch noch zu funktionieren.
Sie muss noch nicht trocken sein.
Dass es bei euch eher schlimmer wird zeigt doch deutlich, dass sie einfach noch nicht so weit ist und zuhause einfach „loslassen“ will. 🙂

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Wenn man nach einem Konditionierungsmodell gehen will, dann helfen Belohnungen vllt., sei es ein Sticker für ein Stickerbuch, ein Stempel für den Toilettenführerschein oder irgendwas anderes.

Vielleicht funktioniert so etwas?

Ich kann verstehen, dass man selbst auch unter Druck gesetzt ist. Kannst natürlich warten bis dein Kind soweit ist oder du unterstützt eben mit Konditionierung oder hilfst zu erkennen wann es muss.

Ich kannte mal ein Mädchen, das so vertieft ins Spielen war, dass sie keine Zeit für die Toilette hatte. Sie ist dann nur gegangen, wenn man es mit ihr zusammen gemacht hat a la „ich muss auch mal auf die Toilette, sollen wir zusammen?“

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Ja, Sticker versuchen wir gerade. Fand sie ganz cool und hat mit Wonne geklebt, aber wenn sie keine Lust hatte, ging sie eben trotzdem nicht :-D Dann hat sie die vorherigen Sticker wieder abgezogen und neu aufklebt...ich bin outsmarted, echt...

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Es braucht 3 Dinge um trocken zu werden:
Kognitiv muss dass Kind den Stuhl/Harndrang erstmal einordnen können und verstehen, dass sich da ein Geschäft ankündigt. Körperlich muss es in der Lage sein, die Ausscheidungen eine gewisse Zeit zurückzuhalten und ganz wichtig- emotional muss das Kind bereit sein; dass was es gerade tut zu unterbrechen um die Toilette aufzusuchen. Die ersten beiden Dinge scheinen bei deiner Tochter gegeben zu sein (wie du sagst "eigentlich könnte sie es") aber die emotionale Komponente fehlt noch! Sie wird aufs Töpfchen gehen, sobald sie darin für sich einen Mehrwert sieht, also dass es sich lohnt den Zeitverlust in Kauf zu nehmen. Meistens geschieht dass aus dem Bestreben groß und wie die Erwachsenen sein zu wollen! Das wird kommen! Sie ist doch nich voll im Rahmen. Stress, Druck oder auch Motivation sind da kontraproduktiv.da sich eher Abneigung und Reaktanz entwickelt...mein Sohn wird übrigens auch bald 3 und zeigt erdt seit letzter Woche überhaupt so etwas wie Interesse am Töpfchen. Meistens sagt er jetzt ein mal am Tag dass er muss und geht dann freiwillig, meistens landet inzwischen auch was drin, sonst hat er halt seine Windel. Ich lasse ihm immer sie Wahl ob er aufs Töpfchen oder auf das große Klo mit einer Kinderbrille will, das findet er spitze. Stresst euch nicht. Es wird kommen wenn deine Tochter so weit ist