Seid ihr es manchmal auch einfach leid?

Hallo,

Ich sitze hier und warte, dass mein Großer (20 Monate) aufhört zu bocken und wir endlich raus gehen können.
Manchmal hängt mir das ganze gut Zureden, erklären, Alternativen anbieten, überreden, diskutieren, usw. einfach zum Hals raus, weil es doch im Wutanfall endet wenn es nicht so geht wie er will.
Wir haben in den letzten Tagen darüber diskutiert, dass er nicht im stehen essen und dabei weiter spielen darf, dass wir nicht ohne Mütze spazieren gehen weil es zu kalt ist und der Sommerhut nicht mehr reicht, dass wir Haare waschen müssen weil er sich nun mal das Essen in die Haare geschmiert hat weil er partout nicht mit Bestecken essen oder gefüttert werden wollte…nein, er musste alleine mit den Händen essen, wobei „essen“ dabei auch ein dehnbarer Begriff ist weil er die Kartoffeln zermatscht und auf den Tisch und an sich geschmiert hat 🤡

Er weigert sich im Moment bei so ziemlich allem. Und ja, ich versuche, ihm seine Wünsche so gut es geht im Alltag mit Baby und Kleinkind auch zu gewähren. Er muss nicht permanent still sitzen, ruhig sein und alles über sich ergehen lassen, was ich für richtig halte. Aber manches ist einfach indiskutabel, zum Beispiel das Essen während er weiter im Raum herumwirbelt Statt am Tisch zu sitzen (am Tisch Spielzeug anbieten, interessantes Geschirr, selbst essen lassen nützt auch alles nichts), wir gehen nicht ohne Mütze raus (Kälte macht ihm nichts aus, also selber spüren lassen geht nicht) und mit Dreck oder Essensresten am Körper bzw in den Haaren gehen wir auch nicht schlafen.

Ich rede, erkläre, biete Alternativen, lasse ihn sein Essen, Kleidung, etc. aussuchen, versuche in doofen Situationen Ablenkung anzubieten aber nichts hilft und ich bin es seit Tagen leid, mit Engelszungen auf ihn ein zu reden und am Ende wirft er sich doch heulend auf den Boden. Ich fühle mich auch wahnsinnig schlecht, wenn ich ihm dann seinen Teller nicht gebe obwohl er ihn haben möchte aber er setzt sich nun mal trotz Erklärung einfach nicht hin. Und wir gehen dann eben nicht spazieren, wenn er keine Mütze anzieht, also hab ich ihm gerade nach 10min reden und wegrennen Jacke und Schuhe wieder ausgezogen und nun sitzen wir hier 🙄 ich fühle mich wie eine Rabenmutter, die ihr Kind nicht an die Luft und hungern lässt. Mein Mann meint, ich soll einfach nachgeben und er würde es dann später lernen - aber wann? Ich verschiebe so die Diskussion doch nur nach hinten, morgen oder übermorgen diskutieren wir dann wieder über die Mütze, das Essen oder dass wir auf dem Gehweg statt der Straße laufen.

Wie macht ihr das? Wie behaltet ihr die Nerven bei sowas? Bin ich zu empfindlich? Ich will nicht mit Strafen erziehen müssen, ich hab mir so sehr gewünscht ohne Drohen und „streng sein müssen“ auszukommen, den Kindern nichts aufzwingen zu müssen auch wenn es zu ihrem besten ist aber mir geht das endlose Diskutieren und doch läuft es nicht einfach an die Nieren. Was mach ich denn falsch? 🤷🏼‍♀️

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Also falsch machst du erstmal gar nichts. Dein Kind lernt gerade, dass es einen eigenen Willen hat, der aber manchmal nicht mit dem einhergeht, was ihr wollt oder was sicher ist.
Bei uns war es kurz vor dem zweiten Geburtstag auch ziemlich anstrengend und manchmal waren wir einfach nur genervt. Da muss man irgendwie (leider) durch. Drohen bringt in meinen Augen nichts, die Konsequenzen verstehen sie ja noch gar nicht. Momentan (2 Jahre 4 Monate) ist es ziemlich entspannt, mal schauen, wie lange.

Wir leben trotz allem nach dem Prinzip "pick your battles".
Geht es um die Sicherheit, z.B. auf die Straße rennen, da gibt es keine Kompromisse. Da geht es an die Hand oder in den Kinderwagen. Wenn gar nichts geht, kurz auf dem Arm, egal wie sehr getobt wird.
Beim Thema Mütze war es bei uns im letzten Jahr so, dass sie sich nach dem Sommer auch erst wieder an eine richtige Mütze gewöhnen musste. Ich würde es immer wieder versuchen und wenn es nicht klappt, dann klappt es eben nicht. Es ist ja noch nicht so kalt, das das Kind zwingend eine Mütze aufsetzen muss. Wenn ihm kalt wird, wird er sie schon akzeptieren. Oder ihr geht gemeinsam eine neue Mütze aussuchen. Das hat bei uns im letzen Winter mit dem Schal gut funktioniert, den sie partout nicht wollte anfangs.
Beim Anziehen fahren wir ansonsten seit langem gut, dass wir alles in kleinen Boxen sortiert haben. Die holen wir beim Anziehen aus der Wickelkommode und die Maus darf sich aus der dem Wetter angemessenen Kiste aussuchen, was sie möchte. Die nicht passenden Sachen bekommt sie so gar nicht zu Gesicht.
Beim Essen würde ich den Kompromiss eingehen, dass auch im Stehen gegessen werden kann, oder auch im Lernturm, nur rumlaufen ist tabu. Eine zeitlang saß die Maus auf dem Fußboden neben dem Tisch, weil sie nicht sitzen bleiben wollte. Nach ein paar Tagen wollte sie wieder am Tisch sitzen, war seitdem nie wieder ein Thema.

Wo wir momentan allerdings auch mit kämpfen ist das Thema Haare waschen. Fand sie noch nie gut, zur Zeit ist es aber ein großes Drama. Außer es ganz schnell hinter uns zu bringen, ist uns noch nichts eingefallen, da alle Ablenkung nicht funktioniert. Aber irgendwann müssen die Haare nun mal gewaschen werden... Falls da noch jemand den ultimativen Tipp hat, bin ich offen für Ideen. :-D

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Klingt als würdest du mein Kind vor nem Jahr beschreiben. Wobei in einigen bzw anderen Punkten ist es ja noch immer so. 🤪

Weil du nach Tipps fürs Haare waschen gefragt hast, was bei uns in der Verwandtschaft so funktioniert hat:
- Spiegel halten lassen (Kind kann sehen was passiert)
- Kopf nach hinten legen lassen
- Wasser selbst drüber leeren lassen (Gießkanne)
- zweiter steht mit Handtuch daneben und wischt sofort die Augen trocken (zach aber manchmal unser einziger Ausweg gewesen)
- funktioniert bei uns aktuell gut: Kind hält sich selbst nen trockenen Waschlappen vor die Augen. Und ja wir brauchen mehrere Waschlappen bis wir fertig sind. Haben nen ganzen Stapel. Aber das klappt aktuell gut. Kind ist aber auch schon fast 3.

Hoffe es wirkt was bei dir. Wir hatten auch schon sooo oft Geschrei. Und einmal die Woche muss Haare waschen bei uns einfach sein. Unsere Große schwitzt so am Kopf die Haare stinken eh so schnell.

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Danke. Das mit dem Spiegel ist eine super Idee, sie möchte nämlich auch beim Zähne putzen immer in den Spiegel schauen. Vielleicht bringt das zumindest ein bisschen Erleichterung. Es ist nur so ätzend, weil sie total gern badet und das am Ende dann trotzdem immer ausartet... Kopf zurücklegen üben wir auch immer, aber sie hält genau 1 Sekunde still. #schwitz Aber vielleicht macht es ja irgendwann "klick".

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Ja leid bin ich es auch oft.

Und die „Probleme“ sind glaub auch allerorts ähnlich gelagert.

Aber schlecht bzw. Als rsbenmutter fühle ich mich dabei nicht. Ich überlege mir welchen Kampf ich kämpfen will und welcher sich nicht lohnt. Essen und rumlaufen gibts hier zb absolut auch nicht. Und wenn sie dann den Teller nicht bekommt obwohl sie ihn haben möchte fühle ich mich deswegen nicht schlecht. Sonder sitze den Wutanfall aus. Biete meinen Arm an (den sie in dem Moment nicht will, aber ich biete es an) und warte einfach dass es rumgeht. Aber nachgeben ist (in manchen Fällen) einfach keine Option. Und ja nein rumlaufen essen wäre sicherlich für manche kein Weltuntergang. Aber ich hab absolut keine Lust auf Butter an den Wänden und Himbeermatsch auf dem Sofa, deshalb gibts da keine Diskussion.

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Ja, das kennen wir wohl alle, diese Zweifel an der Vorgehensweise. Ich lese, dass du ihn mitbestimmen lässt, zb bei der Kleidung. Wie viel Auswahl hat er in solchen Momenten? Kleinkinder sind teilweise noch nicht in der Lage solche Entscheidungen zu treffen. Die Auswahl sollte sich dann maximal auf zwei Dinge beschränken zwischen denen er wählen kann. Sonst ist er überfordert und auch das kann zu Wutanfällen führen. Auch, dass du ihm viel erklären willst und diskutierst, ist gut gemeint, aber so kleine Kinder hören nicht so lange zu und sind auch davon schnell überfordert. D.h. in diesem Alter habe ich einmal gesagt: Du ziehst eine Mütze an, weil es kalt ist. Wenn ich unbedingt rausmusste, obwohl er nicht wollte, wurde die Mütze eben trotzdem aufgesetzt, dann eine zum Binden damit sie such auf dem Kopf bleibt. Musste ich nicht unbedingt raus, sind wir halt drin geblieben.
Wenn in der Autonomiephase etwas nicht so läuft wie sich das Kind das vorstellt, wird es ggf wütend. In dem Moment hat hier reden gar nicht geholfen, sondern nur warten und dann trösten.
Nachgeben würde ich nicht, denn dann lernt er nur, dass er lange genug brüllen muss, um seinen Willen zu bekommen.
Das wird schon, es dauert nur lange 😉

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Meist bekommt er 2 Sachen zur Auswahl. Und in 99% der Fälle will er weder das eine, noch das andere 😅

Ich versuche, so kurz und einfach wie möglich zu erklären. Wir gehen auch mal ans Fenster, ich zeige ihm wie nass, kalt und grau es draußen ist. Aber das nützt nichts.

Ich bin auch dafür, nicht nachzugeben. Zumindest in Sachen Kleidung, Essen bzw Hygiene und Straßenverkehr. Mein Mann ist da anders bzw weniger streng. Klar versteht der Große nicht, was Tischmanieren sind aber er soll doch nicht Messer und Gabel nutzen und die gesamte Mahlzeit am Tisch verbringen sondern sein Essen sitzend am Tisch essen, im Idealfall mit Gabel/Löffel aber die Hand tut es zur Not auch wenn dann wenigstens der Großteil im Mund landet. Aber die Antworten hier bestärken mich, nicht nachzugeben.

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"Meist bekommt er 2 Sachen zur Auswahl. Und in 99% der Fälle will er weder das eine, noch das andere 😅"

Das Problem hatten wir auch. Damals bekam unsere 3 Dinge zur Auswahl. Wenn dann nichts gefallen hat kommt die Frage ob sie was davon will oder die Mama/der Papa aussuchen soll. Keine Antwort darauf wir suchen was aus und beginnen zum anziehen. Kam meist ein Geschrei es wäre falsch, da haben wir unterbrochen und sie suchte sich dann doch was von den Dingen aus.
Aktuell sind wir bei suchst du was aus oder soll Mama/Papa. Und 50:50 jeweils sucht sie schnell aus oder sagt wir sollen aussuchen. Und das passt dann. Durchhalten. Das wird schon.

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Was spricht für dich dagegen, manchmal weniger zu erklären und einfach beim Wutanfall zu trösten?

Manche Dinge sind einfach doof, egal was Mama oder Papa erklären oder sagen. Das ist doch auch ok und das ist bei uns ja auch nicht anders.

Meine Kleine wollte gestern nach zwei Crackern noch einen Dritten. Da wir gerade austesten, ob sie es verträgt, hab’s ihr den dann weggenommen. Ihre Mundwinkeln waren direkt unten und die Tränen kamen. Dann hab ich sie auf dem Arm genommen und getröstet „Du hättest gern noch einen Cracker, weil die anderen beiden so leckern waren? Jetzt darf Du keinen mehr essen, das ist nervig und frustrierend, das versteht Mama. Mama hätte auch gerne, dass du noch ganz viele Crackern essen kannst. Mama hat dich lieb.“

Nach einer Minute war alles vorbei. Und sie hat seelenruhig mit was anderem gespielt.

Es ist in Ordnung, dass du die negativen Gefühle von deinem Kind zulässt. Du kannst sie nicht vermeiden, er kann diese auch im Leben nicht vermeiden. Dadurch, dass du ihn tröstest, zeigst du ihm auch, dass Gefühle reguliert werden können. Oft wollen Kinder garnicht mehr als, dass man ihre Gefühle wahrnimmt und Mama sie tröstet.

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Trösten versuche ich immer. Mit Erklären meinte ich auch sowas wie „ich weiß, du findest XY doof. Findet Mama auch/Ist aber manchmal leider so/etc.“ aber er lässt sich in Momenten der Wut gar nicht trösten. Er stößt mich weg und wirft sich auf den Boden. Ich hab Glück, wenn es dabei bleibt. Manchmal haut er um sich oder wirft alles greifbare in der Nähe herum. Ihn zu bremsen ist wahnsinnig schwer. Deshalb sind wir mit Ablenkung und Alternativen bieten bisher besser gefahren, aber auch das funktioniert nicht mehr.

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Das klingt nicht schön und nicht einfach. Ich glaube es dir, dass es an den Nerven zieht.

Aus der Ferne ist es schwer den Finger auf eine Sache zu legen. Gefühlt wäre ich bei den Erziehungssachen entspannter: Zum Beispiel: Sitzt er am Tisch beim Essen? Wenn das klappt bis mein Kind 6 Jahre alt ist, bin ich schon zufrieden. Da habe ich keine Eile.

Was Sicherheit angeht, klar, muss man eingreifen. Immer wieder korrigieren, nicht persönlich nehmen. Das Kind lernt durch Wiederholungen. Die Welt ist neu, alles ist neu, er muss sich erstmal alles merken, was er darf und was er alles nicht.

So Dinge dazwischen wie Mütze tragen. Das würde ich situativ behandeln. Meine mag auch keine Mützen, deshalb gibts Kapuzenpullis mit Dinozacken. Die werden dann bei Wind einmal darübergezogen. Damit hat sie keine Probleme.

Würde eher weniger erklären, mehr erinnern. Das Kind hat’s schon verstanden, muss sich nur noch alles merken. Diese ganzen Regeln können frustrierend sein.

Ich finde es gut, dass du dem Kind eine Umgebung ermöglichen willst, in dem es ohne Zwang und Bestrafung aufwächst. Vielleicht um Mut zuzusprechen, ich bin selbst ohne Zwang und Bestrafung aufgewachsen und möchte das auch so an meinen Kindern weitergeben. Das ist möglich und machbar. Wünsche euch viel Kraft.

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Du machst nichts falsch.

Motte (3,5) hat am Mittwoch plötzlich abgegangen zu brüllen - keine Ahnung warum. Das ging 1,5 Stunden (!!). Bis heute hab ich keine Ahnung, was jetzt eigtl das Problem war. Ich hab zwischenzeitlich mitgeheult (bin in der 22. Woche schwanger und grade eher emotional 😅).

Ich hab immer abgewägt, welche Kämpfe ich ausführe. Ohne Mütze raus? Sie neigt nicht zu Ohrenentzündungen, also sind wir halt ohne. Letztens wollte sie mit Sandalen laufen, ich fand’s zu kalt - naja, sie ist mit Sandalen raus. Am nächsten Tag hat’s geregnet, da bestand ich auf geschlossene Schuhe und hab den Wutanfall halt hingenommen 😅

Essen ohne Besteck? Von mir aus. Beim Essen nur Matschen oder rum laufen? Nö, essen ist beendet.

Ich erkläre durchaus, zeige Verständnis usw. Aber meist ist es hier sinnvoller, sie dann einfach mal bocken zu lassen. Und es zu „ignorieren“. Wenn sie ruhiger wird, kann man erklären, davor bekommt sie eh nix mit.

Also, wir haben grade auch wieder ne extreme Trotzphase, aber insgesamt - die Vergehen und da müssen wir durch. Man sollte definitiv NICHT immer nachgeben, aber wenn man einen Kampf mal nicht austragen will, ist das ok.

Und was auch hilft - positive Situationen klar benennen und loben. ;)

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Ja manchmal ist es ein schwieriger Grad.. Mein Freund gehört zu der Kategorie ablenken, und nichts mehr dazu sagen, Hauptsache das Kind ist glücklich.
Ich finde, dass er auch lernen muss dass manche Sachen nicht gehen. Stehen wir an einer viel befahrenen Straße muss er an die Hand- und dabei ist es mir ehrlich egal wie laut er schreit 🙈

Er ist bald 2 Jahre alt und wenn ich ihm schon 3x erklärt habe dass er mit dem Hammer nicht auf dem Parkettboden hämmern darf, weil er sonst kaputt geht. Dann ist der Hammer nach kurzer Erklärung weg. Den Protest sitze ich dann eben aus. Geht bei uns aber meist recht schnell - oft lässt er sich dann auf ein Kompromiss ein.. er hämmert dann doch auf der Werkzeugbank…

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Mit unserer zweijährigen diskutiere ich nicht. Was sein muss wird durchgesetzt ( Dinge wie Hygiene). Alles andere lass ich sie entscheiden. Zb welche Schuhe, mit und ohne Mütze ....
Wir gehen dann los und unterwegs klappt es dann ganz einfach. Da lässt sie sich zb die Mütze oder Jacke anziehen.
Diskutieren in dem Alter bringt nichts und ist viel zu anstrengend.

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Hi,
es gibt Sachen die müssen halt sein: Wie anschnallen im passenden Kindersitz im Auto, oder lebenswichtige Medikamente.

Und dann gibt es andere Sachen, die nur Dir wichtig sind, oder im Haushalt selbst wichtig sind.

Mütze: Ich hatte auch nie ne Mütze auf, hatte aber auch NIE Ohrenweh, erst jetzt im Alter. Ich hatte daher bei meinen Kindern ne Mütze dabei, aber sie mußten sie nicht aufziehen. Wie auch Handschuhe oder einen Schal. Aber haben sie es nach 100 Meter gemerkt, das es doch zu kalt war, konnte ich helfen.

Essen: Wird gematscht, wird gefüttert. Wurde das Essen in die Haare geschmiert, wird geduscht. Gegessen wird am Platz, fertig. Nützt alles nichts, ist das Kind fertig gewesen.............ja, das eine kapiert es nach 3-4 x, das andere macht es Wochenlang. Da braucht man einen langen Atem.

Spazierengehen, an der Hand, an der Hauptverkehrsstraße. Klappt das nicht, kam das Kind in den Buggy, bevor ich die Hand breche vor lauter festhalten, oder die Schulter auskugel. Immer und immer wieder erklären wie gefährlich es ist. Bei uns klappte das am besten, daheim in den Buggy und flott dahin, wo man sie rennen lassen kann. Nicht erst ausprobieren, dann kam man oft nicht von der Stelle.

Es wird nicht besser, leider................Nur anders!

Gruß

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„Es wird nicht besser, leider................Nur anders!“

Sorry, aber dieser Spruch entmutigte mich extrem bei meinem 1. Kind. Ich dachte tatsächlich, es wird immer so anstrengend bleiben. Er ist jetzt 8 und ich habe noch einen 5-jährigen und eine 3-jährige.
Bei uns wurde es besser. Viel viel besser und einfacher. Jahr für Jahr. Meine „großen“ Jungs sind so easy im Gegensatz zu der trotzigen zweijährigen Tochter 😅

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„…eine 3-jährige. „

2-jährige natürlich 🙈

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Hallo,
ja, die Autonomiephase ist herausfordernde. Dein Kind lernt und erfährt gerade, dass es eigene Bedürfnisse und Wünsche hat.
Damit muss er erstmal zurecht kommen und du/ihr auch!
Du musst ihm auch nicht jeden Wunsch erfüllen. Überlege dir, was dir wirklich wichtig ist. Viele Erklärungen werden ihn vielleicht auch überfordern und (komplexe) Zusammenhänge (Mütze aufsetzten weil sonst krank) sind noch zu abstrakt.
Nimm die Mütze das nächste mal mit raus, vielleicht merkt er draußen das es kalt. Und du bist keine Rabenmutter wenn er mal nicht draußen ist. Er will ja nicht mal!
Wichtig ist, dass seine Bedürfnisse ernstgenommen werden, auch dann, wenn sie nicht erfüllt werden können.
Autonomie, also Selbstständigkeit, eigene Entscheidungen treffen, ist ein wichtiges menschliches Grundbedürfnis.
Es wird leichter, wenn ihr euch daran gewöhnt habt und er besser mit seinen Gefühlen umgehen kann (und nicht mehr für seine Bedürfnisse kämpfen muss.)

Liebe Grüße

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„ und nicht mehr für seine Bedürfnisse kämpfen muss“

Das ist es ja irgendwie…es fühlt sich als Kampf an, obwohl ich ihm so gerne seine Bedürfnisse bestmöglich erfüllen möchte. Aber er spricht außer „da“ und „tut“ noch nichts anderes, seine Wünsche zu verstehen ist manchmal schwer und das frustriert ihn zusätzlich. Beispielsweise stehen bei uns der Kühlschrank, das Regal mit Müsli und das Obst allesamt an derselben Küchenwand. Wenn er im Raum steht und darauf deutet, weiß ich nicht was er meint - könnte vom Joghurt oder Käse im Kühlschrank bis hin zu den Äpfeln im Obstkorb alles sein. Er zeigt drauf, macht „äh“ und wenn ich nicht auf Anhieb das Passende parat habe, löst das wiederum einen Trotzanfall aus. Auch ihn hinführen und genauer zeigen lassen nützt nichts, wenn er was haben will dann sofort und jeder Versuch, ob es nun ist dass ich ihn hoch hebe damit er genau zeigen kann oder ob ich ihm zuerst XY präsentiere was er aber gar nicht will - es löst gerade alles Wut und Tränen aus.

Ich verstehe, dass er noch so klein ist, dass ich keine vollständigen Sätze erwarten kann, dass er den Zusammenhang zwischen Kälte und Ohrenschmerzen nicht versteht….es fühlt sich aber im Moment so an, als wäre er permanent frustriert und wütend und nichts kann ich ihm recht machen. Und das frustriert wiederum mich, denn ich rede, zeige, tröste und hab dafür aber nicht (mehr) immer die Geduld. Hier gibts nämlich noch den kleinen Bruder, der mich mit seinen 16 Wochen auch braucht und wenn mir nicht noch mindestens 2 Arme zusätzlich wachsen und der Tag 36h hat, können nicht alle Bedürfnisse gleichzeitig befriedigt werden - und das trotz Papa, der mir schon sehr viel abnimmt nach Feierabend und am WE.

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Das kann ich total verstehen! Deshalb meinte ich ja, dass ihr euch erst daran gewöhnen müsst.
Und ja, er ist total frustriert! Endlich „kann“ er marken was er will und dann versteht ihn keiner.
Das erinnert mich an meinen Opa. Durch seine Krebserkrankung hat er seine Stimme verloren. Zu Beginn konnte er noch leise sprechen aber wir haben ihn oft nicht mehr verstanden. Er war auch mega frustriert, wütend und traurig. 😥 Das muss schrecklich für ihn gewesen sein.
Dein Sohn lernt damit umzugehen, neue Strategien zu entwickeln und ihr könnt ihn unterstützen. Aber das braucht leider Zeit und Geduld. Nimm ihn ernst, sage ihm das du siehst das er wütend, frustriert,.. ist und sag ihm ruhig, dass es dir auch so geht. Eltern haben auch Gefühle 😉

Ihr schafft das!