Manchmal Zweifel ich alles an...

Hallo ihr Lieben,
Heute ist so ein ich brauch einfach mal aufbauende Worte tag und weil ich nicht weiß mit wem ich reden soll schreibe ich einfach mal hier rein.
Seit der Geburt meines Sohnes wohne ich wieder bei meinen Eltern. Er ist jetzt 15 Monate. Ich habe noch Pferde die versorgt werden müssen und durch ein paar weitere Umstände ist es so das der kleine seit ein paar Wochen nach der Geburt eigentlich täglich ca.2h bei seiner Oma, also meiner Mama ist. Ab und an auch mal länger, selten auch mal einen ganzen Tag. Wenn sie nicht grade auf ihn aufpasst verbringen wir durch das zusammen wohnen natürlich aber trotzdem viele Stunden zusammen. Ich würde sagen sie übernimmt quasi irgendwo eine Art Papa Rolle obwohl es den richtigen Papa natürlich auch gibt.
Aufjedenfall ist Er jetzt ein richtiges Oma Kind. Wenn sie da ist bin ich abgeschrieben, manchmal gibt es kurz Tränen wenn ich ihn dort lasse wenn ich dann aber wieder komme ist es ihm auch total egal.
Ich liebe die Bindung die die beiden haben aber manchmal so rückblickend da frag ich mich ob es richtig war ihn so viel abzugeben von Anfang an. Ob das nicht irgendwie doof für uns und unsere Bindung war, vorallem wenn er mal einen ganzen Tag ohne mich war mit 3 Monaten usw.
Kann so eine sichere, gute Bindung entstehen?
Vlt sind die Gedanken unnötig, denn ich habe die Zeit die ich dadurch bei den Pferden usw verbringen konnte natürlich sehr genossen. Wie gesagt heute ist einfach einer von den doofen Tagen an denen ich mir den Kopf zerbreche und dann ließt man hier noch so oft von den Müttern die ihre kinder im ersten Lebensjahr garnicht abgeben haben, da fühlt man sich gleich doppelt schlecht :/

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"und dann ließt man hier noch so oft von den Müttern die ihre kinder im ersten Lebensjahr garnicht abgeben haben,"

Aaach, man liest hier viel.
Wenn man nur nach dem Forum geht könnte man meinen, Kinder können nur dann glücklich und gesund aufwachsen wenn sie

in einem Einfamilienhaus leben, Wolle/Seide Klamotten tragen, von Geburt an den Wollwalkanzüge haben und spätestens zum 1. Geburtstag ein Kletterdreieck bekommen 😅

Mach dich nicht verrückt 🤗

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Du hast alles richtig gemacht!

Deinem Kind tut es gut von verschiedenen Erwachsenen umsorgt zu werden.

Dir tut es gut Dinge für dich zu tun um so eine ausgeglichene, in sich ruhende, gestärkte Mama zu sein die dein Kind braucht!

Nur weil dein Sohn eine sichere Bindung zu dir hat, kann er sich lösen. Er ist auch deiner Liebe gewiss, auch wenn du nicht da bist.
Er ist sicher, dass du immer wieder kommst.

Und wenn es dir Mal schlecht geht, dir etwas passiert, es Mal ein Thema gibt für deinen (vielleicht pupertierenden) Sohn mit dem er nicht zu dir gehen kann.
Wird er noch seine Oma als wichtige Stütze, Vertrauensperson, als Anker haben.
Mit der er eine enge Verbindung hat von klein auf.

Das ist sehr viel Wert und es ist großartig, dass du ihm das ermöglichst.

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Kinder können mehrere Bezugspersonen haben.

Eine gute Bindung zur Oma (oder Papa oder Tante oder Erzieherin oder Tagesmutter) bedeutet doch nicht im Umkehrschluss eine negative Bindung zu dir.

Aktuell hat unser Kind zwei Bezugspersonen, außerdem geht es seit seinem 12. Lebensmonat zu einer Tagesmutter. Seit ein paar Wochen sind wir im vermehrten Kontakt mit meinem Vater und so langsam baut sich da eine Bindung auf. Als ich kürzlich für zehn Minuten das Haus verlassen konnte, um kurz mit dem Hund zu gehen habe ich innerlich drei Kreuze geschlagen, weil es sonst niemanden - außer die Tagesmutter - in unserem Alltag gibt, der uns sie Mal abnehmen würde. Wenn aus diesen zehn Minuten zwei Stunden werden würden, würde ich mich persönlich sehr sehr freuen.

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In der Schweiz gibt es nur 14 Wochen Elternzeit, danach müssen sehr sehr viele Kinder in die Krippe oder zur Tagesmutter. Ich denke nicht, dass dort alle Kinder eine gestörte Bindung zu ihren Eltern, weil sie so früh abgegeben wurden. Mach dir nicht zu viele Gedanken 😉

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Hallo an dich

Fühl dich erstmal gedrückt und ich kann dir nur sagen, dass ich deine Sorgen verstehe. Ich wohne in der Schweiz und "musste" meinen Sohn mit vier Monaten bereits abgeben, um wieder arbeiten zu gehen. Meine Schwiegermama hat dann 3 ganze Tage auf ihn aufgepasst, manchmal noch zusätzlich für ein bis zwei Stunden, wenn ich zum Zahnarzt oder so musste. Die beiden waren ein Herz und eine Seele, ich war oft abgeschrieben udn ehrlich gesagt ziemlich eifersüchtig auf ihre Beziehung. Ich weiss, klingt schön doof. :-D Es hat lange gedauert und mittlerweile habe ich es akzeptiert, meistens bin ich sogar sehr froh! Denn ich weiss, mein Kind fühlt sich 100% wohl und ich kann ihn ruhigen Gewissens abgeben, die beiden lieben sich heiss und innig und haben eine tolle Zeit zusammen. Lass den beiden Ihre Oma-Enkel Beziehung, denn er weiss genau dass DU seine Mama bist und eure Beziehung zwar eine andere, aber genauso toll auf ihre Art und Weise ist. Geniesse es, deinen Sohn an einem sicheren Ort angeben zu können, damit du dich ohne schlechtes Gewissen um deine Tiere kümmern kannst.

LG