Achtung Jammerpost: Wegrennen

Ich hatte zu diesem Thema vor einiger Zeit schon einmal etwas geschrieben aber heute bin ich wegen demselben Thema wirklich verzweifelt. Kann mir irgendjemand Mut machen?

Es geht darum dass mein Sohn (wird in 4 Wochen 2) ständig weg rennt. Das an sich ist natürlich nervig, das weiß jeder. Aber ich glaube kaum einer der es nicht selbst erlebt hat kann nachvollziehen, wie eingeschränkt man dadurch in seinem Alltag und in der Auswahl seiner Aktivitäten ist.
Und was noch hinzukommt: Soziale Kontakte leiden wahnsinnig darunter, ich werde immer einsamer :-(

Alles was sich nicht in einer eingezäunten und ausbruchssicheren Umgebung abspielt kann ich mit meinem Sohn nicht machen. Er rennt und rennt und rennt...Zudem muss er unbedingt alles anfassen, jede offene Tür ist eine Einladung und überall wird drauf geklettert und runter gesprungen.

Heute ist bei uns Straßenfasching, für Kinder eine tolle Sache und viele andere Kinder waren da, die er zum Großteil auch kennt und mit denen er auf der abgesperrten Straße hätte spielen können.
Alle anderen Kinder in seinem Alter blieben zumindest in der Nähe, nur mein Sohn rannte ständig in die Richtung wo wieder Autos fuhren, stieg auf mauern, rannte in die Menschenmenge und blieb keine Sekunde bei den anderen Kindern. Ich konnte mich, obwohl wir eine Stunde lang da waren, mit absolut niemandem kurz unterhalten, konnte mir kein einziges Getränk oder etwas zu essen kaufen und für meinen Sohn war es natürlich auch frustrierend weil ich ihn ständig überall weg geholt habe. Dann hängt er brüllend an meinem Arm und wirft sich auf den Boden. Im Kinderwagen bleibt er auch nicht lange sitzen und auf dem Arm so wie so nicht.
Und so geht das überall wo wir sind wo nichts abgesperrt ist. Uns bleibt so viel schönes verwehrt weil es nicht ausbruchssicher ist, wie z.b. tierparkbesuche, Schwimmbad usw.

Ich bin wirklich verzweifelt und fühle mich so allein. Scheinbar hat niemand dieses Problem in diesem Ausmaß wie wir. Ich möchte doch auch meinem Sohn all die schönen Dinge des Lebens nicht vorenthalten, aber solange er nicht lernt wenigstens in der Nähe zu bleiben und nicht andauernd weg zu rennen sehe ich keine Chance.

Bitte, kann mir jemand sagen ob das in diesem Alter in dem Maß noch normal sein kann? Wann hört das endlich auf?

Vor ein paar Tagen las ich über einen
Achtjährigen der immer noch wegläuft. Nach diesem Beitrag bin ich wirklich in Tränen ausgebrochen, denn wenn es so lange geht glaube ich nicht dass mir noch irgendein sozialer kontakt erhalten bleibt...niemand unterhält sich mit jemandem neben dem man dauernd her rennen muss :-(

ELTERN -
Die besten Kinderwagen 2024

Top Preis-Leistung
schwarzer Kinderwagen Kinderkraft MOOVE 3 in 1
  • 3-in-1 Kombifunktion
  • geringes Gewicht
  • große Liegefläche
zum Vergleich
7

Liebe Annu,

ich schreibe dir als Mama, die ebenfalls ein "Wegrennkind" hatte.

Erst einmal: Fühl dich mal fest gedrückt! ❤️ Ich weiß, wie anstrengend das ist und ich weiß auch, dass dieses Problem nicht alle Eltern nachvollziehen können.

Unsere Tochter war genau so, wie du es beschreibst. Spazieren gehen war für uns immer eine mega anstrengende Aktion, während uns immer wieder Familien entgegen kamen, deren Kinder schön "bei Fuß" laufen.

Wir hatten wirklich alles versucht...
- reden/erklären
- ermahnen und Konsequenzen ziehen
- Leinenrucksack (nur bei einem Spaziergang mal versucht, das wollte sie überhaupt nicht)
- konsequentes an der Hand gehen, wenn Straßen in der Nähe sind (sie hat sich aber immer losgerissen)

Wir waren teilweise echt verzweifelt.

Und weißt du was geholfen hat?
Die Zeit.

Sie ist jetzt 4 J. Alt und wir haben das Problem so gut wie garnicht mehr. Sie hört jetzt auf Stopp und hält sich an Abmachungen.
Mit etwa 3 Jahren wurde es deutlich besser...

Ich muss noch dazu sagen, dass unsere Tochter motorisch ihren Altersgenossen weit voraus ist und einen sehr großen Bewegungsdrang hat.
Sie hat deshalb viele sportliche Hobbys (Schwimmen, Tanzen, Handball), die sie wöchentlich wahrnimmt.
Das hilft etwas.

Ich weiß, es ist vielleicht nicht das, was du hören wolltest, denn es gibt keine Lösung, die bei allen Kindern greift.
Aber vielleicht hilft es dir, zu wissen, dass du nicht allein bist, dass dein Kind völlig in Ordnung ist und dass es mit der Zeit ganz bestimmt besser wird! 🤗

Sei konsequent und halte durch! ✊✊✊

Alles Gute
Laurentia #blume

10

Dem kann ich voll zustimmen. Ich war auch kurz vor dem Leinenrucksack #zitter. Wir wohnen in der Großstadt und mit voranschreitender Schwangerschaft...alleine konnte ich irgendwann nicht mehr mit ihm spazieren gehen. Das war zu gefährlich, weil ich nicht hinterher kam.
Am schlimmsten war der Besuch eines Weihnachtsmarktes, ich war so fertig danach und hatte null Spaß und mich weder unterhalten, noch was trinken/essen können. Ich hatte echt Panik, wie das werden wird, sobald das zweite Kind da ist. Und plötzlich, aus dem Nichts mit 27 Monaten, da läuft er brav an der Hand.
Wir laufen morgens an der Hand zur Kita und sind letztens sogar Rolltreppe gefahren und gemeinsam in die U-Bahn eingestiegen.
Jetzt gibt's immer noch Tage, da will er seinen Kopf durchsetzen, ist ja normal in dem Alter.
Halte durch und ich bin mir sicher, mit der Zeit wird es bei euch auch besser werden.

11

Ich gebe auch ne Stimme für ab ca 3 wird es hoffentlich besser ab. Nicht mein Kind aber eine Kindergartenfreundin meiner Tochter. Die ist sogar vom eingezäunten Spielplatz geflohen. Im Kindergarten wurde sie immer als letzte fürn Garten angezogen, weil sie sonst alleine los gelaufen ist. Oft haben wir Eltern sie bei der Gruppentüre aufgehalten, wenn wir unsere Kinder abgeholt haben. Sie ist auch größer als alle Altersgenossen und teilweise als ein Jahr ältere Kinder. Und folglich stärker und eben beim Laufen weiter als andere.

Sie wird im Mai 3 und ich merke rein aus der Beobachtung, dass es schon viel besser geworden ist. Eltern waren natürlich immer dahinter, aber teilweise eher machtlos. Auch der Kindergarten wusste kaum einen Rat. Glaube also nicht, dass da ein besonderer Trick dahinter war.

1

Wie oft richtet ihr euch in den Aktivitäten denn nach ihm? Also Tierpark oder Kinderfasching wären Aktivitäten, die ich hauptsächlich für das Kind mache. Dein Kind mag das aber scheinbar nicht und will lieber die Welt erkunden. Wie ist denn das von der Häufigkeit her? Also ich würde vorerst keine Ausflüge wie Tierpark, sondern einfach Erkundungstouren planen, so dass er rennen kann wohin er will, nur bei wirklich gefährlichem Verhalten (auf die Straße rennen) greifst du ein. Verabredungen kann man ja jetzt im Winter auch gut drinnen machen. Wenn er Monate lang jeden Tag erkunden darf, schafft er es vielleicht bis zum Sommer, dass er auch Mal 10min auf einem Spielplatz bleibt und wenn er weg rennt geht es heim. Wenn es gut klappt, bleibt ihr beim nächsten Mal etwas länger. Ich hätte eben die Hoffnung, wenn sein Rennen nicht mehr verboten ist, sondern gelassen akzeptiert werden kann, dass es ihm dann nicht so schwer fällt, ob einzelnen Situationen an Ort und Stelle zu bleiben. In diesen anfangs seltenen Situationen würde ich dann allerdings klare Ansagen machen und konsequent nach Hause gehen, wenn er wegrennt.

2

Da hilft vermutlich nur konsequent bleiben. Es ist ja okay, wenn er erkundet, aber wenn ihr Grenzen setzt muss er die akzeptieren oder er kommt in den Kinderwagen und wird angeschnallt. Ja, dann brüllt er, aber das muss mach fürchte ich aushalten.
Er muss das lernen, es geht ja hier hauptsächlich um den Aspekt der Sicherheit, aber für ihn ist das natürlich erst mal Frust pur, weil er das ja noch nicht richtig versteht.

Und anders als meine Vorposterin finde ich nicht, dass ihr auf sämtliche potentiell riskanten Aktivitäten verzichten müsst, nur weil das Kind ja nicht erleben darf, dass man eben nicht überall hinrennen und raufklettern darf.

3

So war es von mir auch nicht gemeint. Ich würde es nur nicht dem Kind zuliebe so planen. Wenn die TE selbst sehr gerne an einem Outdoor-Event teilnehmen möchte, oder unbedingt in den Tierpark möchte, dann soll sie das machen. Allerdings würde ich zum üben eher kürzere Zeiträume einplanen und trotzdem an den meisten Tagen eher für das Kind passendere Aktivitäten einplanen.

5

Aber das ist ja letztendlich auch nur eine Vermeidungsstrategie. Ich würde das glaube ich lieber an relativ sicheren Orten wie im Tierpark üben, damit es dann in normalen Alltagssituationen klappt. Außerdem ist sowas wie Tierpark ja für das Kind trotzdem spannend und bereichernd.

weiteren Kommentar laden
4

Hallo,

also so alt wird dein Kind noch nicht sein, und vielleicht braucht es einfach überdurchschnittlich viel Bewegung.

Ich hab ebenfalls so ein Duracell Häschen zuhause. Mittlerweile hat es sich gebessert weil sich die Interessen etwas geändert haben. Andere Kids sind spannender als Mauern und Türen.

Erstens würde ich sicherstellen dass er sich genug bewegen kann- und das kann richtig richtig viel sein. Mauern klettern und runterspringen wäre mir völlig egal. Wenn er allerdings auf die Straße läuft oder den vereinbarten Bereich verlässt, gibts eine klare und deutliche Ansage inklusive Konsequenz. Egal wie sauer dein Sohn auf dich sein mag,…
Dh rein in den Wagen, heimgehen ect…. Das verstehen die Kinder für gewöhnlich relativ schnell.

Ideal sind auch große Areale die gut zu überblicken sind. Dann kann er weit laufen ohne dass du gleich Stress hast. Menschenmassen würde ich meiden bis ihr euch zusammen sicher fühlt. Wir gehen gerne zu einem Spielplatz der neben einer Fussballwiese ist. Da sind die Kinder nicht so schnell außer Sicht.

Das wird schon werden! Einfach viel üben.
Lg

6

„ Kann mir irgendjemand Mut machen?“

Hallo Annu,

ja ich! In dem Alter deines Sohnes ist ganz normal, dass Kinder weglaufen. Natürlich machen das nicht alle, denn Kinder sind unterschiedlich, manche bleiben auch an der Stelle im Sandkasten sitzen, wo du sie hinsetzt 😅, aber es ist auch ganz normal, wenn dein Kind das nicht macht.

Mein Sohn hatte zwischen 14 Monaten und etwa 2 Jahren diese nervige Angewohnheit, dass er sich einen feuchten Kehrricht darum geschert hat, wo ich bin, der ist einfach ab und davon, wo er hin wollte. Meistens war es die Rolltreppe an der U-Bahn-Station. Die durften wir dann gefühlt 100 Mal rauf und runter fahren. Das fand er viel besser als den KINDERspielplatz (wieso bloß gibt’s da keine Rolltreppen???😉)

Also wenn er nicht im Kinderwagen saß, war es für mich auch unentspannt und auch unmöglich mal in Ruhe mit jemandem zu quatschen, gar nicht dran zu denken.

Aber was soll ich sagen, es wurde von alleine immer besser, je älter er wurde. Ich meine sie werden ja auch reifer und verständiger. Dann verstehen sie auch z.B. wenn du Regeln aufstellst wie „Wenn du wegläufst, gehen wir sofort nach Hause“ und die ein paar mal umgesetzt hast, dann genügt irgendwann die Ansage und irgendwann musst du es nicht mal mehr sagen, er weiß es dann.

Ich hab es selbst nicht benutzt, aber es gibt Kinderleinen. Da scheiden sich die Geister. Wir hatten keine, aber es gibt sie.
Und je nach Situation machen diese Kinderleinen vielleicht auch Sinn. Manche sehen sie als Freiheitsberaubung. Ich nicht. Ich sehe sie als Sicherheit für Kinder in manchen Situationen.
Oder du setzt ihn bei jedem Weglaufen in den Kinderwagen, ob er will oder nicht. Das ist genauso Freiheitsberaubung oder auch nicht wie diese Leine.
Dann versteht er es auch irgendwann.

Jetzt nur noch ein Aspekt zum Schluss: Ich habe von manchen Autisten mit Weglauftendenzen gelesen. Da verwächst es sich natürlich nicht.

8

Das mit dem Weglaufen ist nichts ungewöhnliches in dem Alter. Je nach Temperament und Charakter des Kindes kann das unterschiedlich stark ausgebildet sein in dem Alter muss man sie ständig im Blick haben einmal kurz unaufmerksam oder umgedreht kann schon ausreichen und das Kind ist woanders .
Das weißt du aber ja natürlich ist das anstrengend aber einschränken lassen würde ich mich dadurch nicht . Man muss halt aufpassen und ständig hinterher aber wenn es all zu bunt oder gefährlich ist dann muss das Kind eben in den Wagen oder auf dem Arm bleiben da muss man dann auch konsequent bleiben und den Protest auch mal aushalten . Generell muss man einfach hinterher sein und konsequent bleiben wer mehrfach hintereinander wegläuft kommt an die Hand , auf den Arm oder muss im Wagen sitzen irgendwann haben sie es verstanden das können Kinder lernen . Ich hatte sehr temperamentvolle Kinder diese Phase hatten wir auch das sie nicht willkürlich einfach wegzulaufen haben haben sie schnell gelernt da war ich sehr konsequent dieses Weglaufen ging einfach nicht, zumal das teilweise auch echt gefährlich ist .
Straßenfasching oder irgendwelche Feste , volle Innenstadt usw. ist mit so einem Dauerweglaufkind im Moment wirklich ziemlich unentspannt , das würde ich mir jetzt tatsächlich nicht geben .

9

Seid ihr viel an Orten unterwegs, wo es egal ist, ob das Kind "bei Fuß" geht oder nicht? Fänd ich wichtig.
Wie extrem es bei euch ist, kann ich nicht beurteilen. Mein Sohn ist kein "Wegrenner", aber aus den Augen lasse ich den auch nicht, besonders wenn wir in Menschenmengen oder in der Stadt unterwegs sind.
Ich finde den Anspruch an ein knapp 2 Jahre altes Kind, dass man sich als Elternteil entspannt zurücklehnen und große Gespräche führen kann, während die Kinder zufrieden im Sand buddeln oder so, ehrlich gesagt etwas überzogen und kann mir irgendwie nicht recht vorstellen, dass deswegen Kontakte mit anderen Eltern nicht möglich sind.

13

Es war nie die Rede von "entspannt zurücklehnen" und "groß" Gespräche führen. Wenn du meinen Post aufmerksam liest, dann steht da sogar ich kann mich nicht einmal "kurz" mit jemandem unterhalten. Bedeutet, wenn ich z.b. meine Nachbarin im Treppenhaus treffe, dann ist ein "hallo wie geht's? Danke, mir auch." Nicht möglich wenn ich nicht will dass mein Sohn so lange allein versucht die kellertreppe hinunter zu rennen! Aber dein Kind ist kein wegrenner und dann, SORRY, kannst du das einfach nicht nachfühlen. Es geht hier nicht um ein wenig umherspazieren sondern um ständiges, permanentes rennen und sich in Gefahr bringen! Zeig in Zukunft ein wenig mehr Einfühlungsvermögen und spar dir derart spitze formulierungsweisen hier in dem forum. Ich denke jede Mutter mit gesundem Menschenverstand weiß, dass ein zweijähriger nicht stundenlang regungslos herumsteht während man Kaffeeklatsch hält und das war hier auch nie die Erwartung! Deine Antwort hat mich echt verletzt, also denk in Zukunft nach was das mit menschen macht bevor du etwas schreibst!

14

Das war eher in die Richtung gemeint, dass doch viele 2 jährige permanent in Action sind und beaufsichtigt werden müssen und von dem her doch viele Eltern dafür Verständnis aufbringen, wenn Kommunikation nur "etappenweise" stattfindet. Das Treppensteigenbeispiel finde ich auch nicht ungewöhnlich..
Aber wie gesagt, vllt ist es tatsächlich so extrem, dass ich das nicht beurteilen kann. Verletzend war das nicht gemeint.

12

Ich kann mir vorstellen, dass das zuhause total anstrengend sein kann. Bestimmt habt ihr aber bereits an die Kindersicherungen gedacht und fixiert die Türen so, dass seine Fingerchen nicht eingeklemmt werden.

Draussen würde ich es so lösen, dass dein Mann und du einander ablöst, wenn es ums Begleiten des Kleinen geht. Das heisst, es ist immer ein Elternteil beim Kind, während das andere Elternteil das Socialising betreiben kann.
So habt ihr den Kleinen in Griffnähe, und er kann sich so gut wie möglich austoben, ohne dass er dauernd blockiert wird. Bei ganz gefährlichen Unterfangen würde das begleitende Elternteil ein strenges Nein aussprechen, einfach damit der Knirps merkt: „Oha, da habe ich fast eine Grenze überschritten.“ Klar wird er es immer wieder probieren, aber dafür hat er ja beide Eltern da, die ihn stets begleiten, ihm Freiheiten lassen, ihn aber auch beschützen und erziehen.
Hoffentlich wäre das ein Weg..