Freund lässt Tochter (2) immer alleine frühstücken

Guten Morgen,

mein Freund ist morgens immer für unsere Tochter zuständig, also mit ihr aufzustehen, ihr Frühstück zu machen und sie in die Kita zu bringen. Ich fahre schon ziemlich früh auf Arbeit und hole sie dann nachmittags aus der Krippe.

Da ich jetzt vereinzelt mal im Home Office war, habe ich mal mitbekommen, wie das so abläuft. Er macht ihr Müsli, sie setzt sich alleine an den Tisch und er fängt dann an, alles mögliche zu machen: Sich anziehen, Sachen zusammen packen, Zähne putzen etc. Da kommt er dann hin und wieder mal an ihr vorbei, aber eigentlich isst sie ganz alleine.
Das Beste dann neulich: Er geht duschen. Da wollte ich eigentlich gerade los, bin dann zwangsweise noch geblieben. Er sagt, er lässt ja die Tür vom Bad offen und ist dann ganz schnell bei ihr, wenn etwas ist.

Ich möchte nicht, dass sie alleine essen muss. Wenn ich ihm das sage, meint er, er hätte morgens dafür keine Kapazitäten, das würde nicht gehen. Wenn ich ihm dann sage, dass er sich die schaffen muss, wenn ihm das wichtig ist, fühlt er sich schon total angegriffen. Ich solle ihm nicht sagen, was wichtig ist und dann soll ich doch mit ihr frühstücken.
Wenn er sich dann wieder beruhigt hat, kommt er mit folgender Argumentation an: Es sei seine Zuständigkeit. Er könne meinen Wunsch verstehen, aber er macht nun mal den Morgen und ich müsste es ihn so machen lassen. Genauso, wie er es ja auch hinnehmen musste, als ich noch nicht abstillen wollte, obwohl er es gewollt hätte #augen

Klar, meine Tochter ist hier nicht in Gefahr oder so, aber es muss doch echt nicht Normalität sein, dass sie alleine frühstückt? Mir ist gestern fast der Hals geplatzt, als er noch wollte, dass ich ihr Frühstück machen soll, weil er dann noch im Bett liegen kann, denn sie würde ja dann alleine essen (hatte Home Office).

Findet ihr das vertretbar, wie er das macht? Habt ihr noch Lösungsideen? Sie könnte theoretisch auch in der Kita frühstücken, aber früher aufstehen würde er sicher nicht, das müsste dann also ich machen. Damit würde ich dann aber später auf Arbeit sein und könnte sie entsprechend auch erst später holen. Sie wäre dann also bedeutend länger in der Kita, das muss nicht sein, finde ich.

Danke euch fürs Lesen #tasse

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Wenn die Aufgaben so klar geteilt sind, dass er fürs Frühstück zuständig ist, dann solltest du ihn auch lassen. Dieses einmischen und kritisieren wird zwangsläufig nur dazu führen, dass er es garnicht mehr machen will, weil es ja eh falsch ist, und das ist in meinen Augen sogar nachvollziehbar.

Ist er denn „nur“ dein Freund oder auch der Papa? Wenn ja, warum benennst du ihn dann nicht so?

Irgendwie geht das schon wieder stark in die Richtung, dass Mama alles besser kann und weiß. Dann sollte Mama aber auch alles machen 😉

Und offensichtlich hat eure(?) Tochter ja kein Problem damit. Sie bleibt sitzen, isst in aller Ruhe und wird dadurch ja auch selbstständiger. Nur nebendran sitzen, auch wenn man selber nicht isst, führt vielleicht auch einfach dazu, dass das Kind abgelenkt wird und lieber spielen will.
Und falls es bei dir nicht so ist, heißt das noch lange nicht, dass das Kind sich bei euch beiden gleich verhält. Kinder schaffen es ganz toll mit unterschiedlichen Methoden und Einstellungen klarzukommen, ohne bleibenden Schaden 😉

Also gehe in dich und versuche herauszufinden was dich genau stört. Dass er es so macht wie er es macht oder dass er es anders macht als du bzw als du willst?

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort.

Mein Freund ist der Papa meiner Tochter. Schon witzig, neulich fragte mich jemand, warum ich dauernd "Papa meiner Tochter" sagen würde und nicht Freund. Es käme so rüber, als hätten wir gar keine Beziehung mehr, sondern wären nur noch Eltern.
Um das Thema abzuschließen: Er ist mein Freund und der Papa meiner Tochter und nur weil ich das eine verwende, schließt es das andere nicht aus.
Ob die Fragen wohl aufhören würden, wenn wir verheiratet wären?

Ja, ich werde mal darüber nachdenken, was mich konkret stört. Ich denke, das Menschen soziale Wesen sind und dass die Essensaufnahme in der Familie etwas sehr Schönes ist, was dem Kind Sicherheit gibt. Man unterhält sich, man hilft sich und fühlt sich einfach wohl und wertgeschätzt. Ich finde es sehr wichtig, dass meine Tochter eine positive Umgebung beim Essen hat, da sie auch nicht immer eine einfache Esserin ist (Frühstück klappt zum Glück super). Im weiteren Sinne wird ihr damit auch vorgelebt, dass es normal ist, die Familie seinen eigenen Bedürfnissen unterzuordnen.
Ja, das ist vielleicht auch der Kern. Mein Freund ist immer sehr auf sich und seine Bedürfnisse fokussiert und ich habe Bedenken, dass sie das übernimmt. Das fängt damit an, dass er es nicht schafft, mal 10 Min früher aufzustehen, damit er sich zu ihr setzen kann. Ich befürchte, das wird sich durch den ganzen Alltag ziehen.

Generell denke ich, dass ich viel akzeptiere, was er anders macht. Es gibt für mich aber Grenzen, die mir sehr wichtig sind. Vielleicht bin ich da zu idealistisch oder engstirnig.

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Naja, diese Verhalten von ihm kanntest du ja bereits bevor ihr ein Kind bekommen habt. Sich jetzt im Nachhinein darüber zu beschweren, dass er sich nicht verändert, ist halt schwierig.
Man kann andere nun mal nicht ändern. Entweder sie wollen es von sich aus (das erreicht man aber nicht durch meckern und nörgeln, sondern nur über konfliktfreie Kommunikation) oder man muss für sich entscheiden, dass man das nicht will. Mit so jemandem sollte man dann aber kein Kind kriegen. Und ja, das ist jetzt weit ausgeholt. Aber im Endeffekt hast du dich entschieden mit einem Mann ein Kind zu bekommen, der Verhaltensweisen zeigt, die dir grundsätzlich nicht zu gefallen scheinen. Es kann durchaus sein, dass euer Kind Verhaltensweisen übernimmt, evtl sind die charakterlichen Grundlagen dafür auch vererbt. Damit musst du klarkommen.

Ich glaube übrigens nicht, dass 5 Mahlzeiten pro Woche dazu beitragen, dass das Kind negative Assoziationen in Bezug auf Mahlzeiten bekommt. Es gibt ja auch noch zwei andere Mahlzeiten am Tag, die man entsprechend gestalten kann. Dann ist da das Wochenende, Ferien usw, wo man das auch ganz anders machen kann.
Zudem verlässt der Papa ja nicht die Wohnung, er ist weiterhin ansprechbar. Er wird sie ja auch kaum 30 min da sitzen lassen ohne einmal zu schauen. Also ist er ja da, sitzt aber eben nicht direkt daneben.

Zu dem Punkt mit Freund/Papa: es ist das gleiche wenn man verheiratet ist (Mann/Papa) 😉. Ich mache es so, dass ich Mann sagen, wenn es hauptsächlich um uns geht und Papa wenn es hauptsächlich ums Kind geht.
Hier bei urbia ist es nur häufig so, dass die Mütter nur von IHREM Kind sprechen und der Meinung sind alles und jedes bestimmen zu können, weil es ja IHR Kind ist. Papa hat nichts zu sagen. Klingt vielleicht übertrieben, aber ist häufig so. Und das finde ich schade, weil die allermeisten Frauen ja wollen, dass die Väter sich einbringen und auch für die Kinder ist es gut. Aber gleichzeitig wird den Vätern dann jegliche Mitsprache abgesprochen und praktisch gesagt, dass sie selber keine richtige Entscheidung fürs Kind treffen können.
Ja, Väter machen häufig Sachen anders. Aber anders ist ja nicht automatisch falsch.
Und du siehst ja, was der Kommentar zum stillen mit dir gemacht hat und ich meine jetzt nicht genau das stillen, sondern du wurdest für etwas kritisiert. Versetz dich mal in seine Lage, wenn er evtl. häufiger von dir kritisiert wird. Evtl auch für (in seinen Augen) komplett irrelevante Kleinigkeiten. Eigentlich sollte man ja davon ausgehen können, dass beide Eltern nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Daher sollte man sich manchmal mit Kritik etwas zurückhalten, auch wenn man selber Dinge anders machen würde.

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Huhu 🤗

Ehrlich gesagt, stimme ich dir zu. Ich finde allein essen ist so etwas unglaublich olles. Ich kann es dir nicht erklären.
Aber als Kind einer Frau, die mit Zigarette im Wohnzimmer saß, während man sich (auch schon im Kindergarten) weitesgehend allein fertig gemacht hat, finde ich das ist so ein No-Go.

Klar, es wird dem Kind nicht direkt schaden. Aber bindungstechnisch. Es gibt so Sachen, die bleiben einfach in Gedanken.

Bei meinem Sohn achte ich sehr darauf. In den seltensten Fällen isst er Mal einen Snack komplett allein am Tisch

Was ich aber viel heftiger finde:

Er nutzt die Ausrede, dass er ja wollte, dass du aufhörst zu Stillen und du hast das nicht gemacht? Solange man nicht bis ins 10te Lebensjahr stillt, ist das doch absolut eine Sache zwischen Mutter und Kind.
Was soll das also? Und wie lange gedenkt er diese Nummer zu nutzen?
Bist du dir bei ihm wirklich so sicher? 😅🙈

Die Angelegenheit mit der Dusche ist noch so eine Sache.
Du kannst da noch so schnell rausspringen. Eine Sekunde ist manchmal mehr als entscheidend. Mein Sohn ist 2 Jahre und 2 Monate alt, er klettert die Küchenschränke hoch, sobald man ihn aus den Augen lässt. Eine einzige Sekunde wäre da fatal.

Hoffe, es wird bald besser bei euch ❤️

Bearbeitet von Carry91
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Ich kann ihn ja verstehen, aber ich finde es dennoch total blöd.
Gemeinsame Mahlzeiten sind bei uns total wichtig und besonders Kleinkinder essen in Gesellschaft ja besser. Das fühlt sich für mich total befremdlich an, dass das Kind allein isst.
Es sind ja auch Werte, die man vermittelt.
Der Vergleich mit dem abstillen ist ja selten doof, aber das sagte er vielleicht, weil er sich in die Enge getrieben fühlt.
Tatsächlich wäre ich dann beim Kompromiss: Tochter isst im Kindergarten, aber er macht ihr das Frühstück.
Denn mal ehrlich: wenn du abends nun zuständig wärst und beschließen würdest, dann schon mal me-Time zu machen, würde das Kind nur allein essen?

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Ich lasse die Kinder wegen der Gefahr des Verschluckens ungerne beim Essen alleine im Raum. Ich sitze aber beim Frühstück auch nicht dabei, da die Kinder gleich nach dem Aufwachen essen wollen und ich nicht. Ich werkel dann in Sichtweite in der Küche herum. Mittagessen und Abendessen sind bei uns immer gemeinsame Mahlzeiten, Frühstück und Nachmittagssnack oft nicht.

Also bis auf den Sicherheitsaspekt fände ich vor allem relevant, wie es deiner Tochter damit geht, beim Frühstück alleine am Tisch zu sitzen. Darüber habe ich jetzt nichts herauslesen können.

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Ja stimmt, dazu habe ich noch nichts geschrieben. Wie ich nun beobachten konnte, sitzt sie tatsächlich sehr entspannt am Tisch und isst einfach ihr Müsli. Sie kennt es ja nun inzwischen sicher auch, dass es so läuft.

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Das klingt ja eigentlich in Ordnung. Vielleicht ist es ihr so sogar viel lieber, sich einfach aufs Essen konzentrieren zu können und dabei erstmal morgens "hochzufahren", als im Trubel in der Kita zu essen.
Mein Sohn will beim Essen gar nicht so viel reden, er ist ja schon mit dem Essen beschäftigt. Ich finde nicht, dass du da deinem Freund und der Tochter deine Vorstellung aufzwingen musst, wenn die beiden eigentlich klarkommen.
Hast du denn ansonsten das Gefühl, dass sich dein Freund genug Zeit für die Tochter nimmt? Haben die beiden eine gute und enge Beziehung? Oder liegt da das eigentliche Problem?

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Ich gehe auch ab und an mal raus um zB was aus der Küche zu holen, etwas in den Geschirrspüler zu räumen oder mal an den Briefkasten zu gehen. Ich sehe aber zu die meiste Zeit neben meiner Tochter (fast 2) am Tisch zu sitzen während sie ißt (und ich nicht). Ich fände es auch blöd sie da mehr oder weniger komplett alleine zu lassen und würde zB nie duschen gehen. Kann also absolut nachvollziehen das Du dich darüber ärgerst.
Und das Argument mit dem abstillen ist ja unter aller Kanone, ohne Worte.
Leider weiß ich bei solchen Argumenten auch nicht wie ihr das lösen solltet, er scheint ja null Einsicht zu zeigen oder irgendwie kooperativ zu sein.

VG,
K.

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Ehrlich gesagt, läuft es in der Woche bei uns auch so ab. Mein Kind will sofort nach dem aufstehen essen, ich kümmere mich vor allem um ihn, da er alles sofort haben will (und ich nicht unbedingt Hunger habe). An Kitatagen ziehe ich mich an jund mache Kaffee und bis dahin ist er schon fertig mit seinem Müsli. Klar, schaue ich immer bei ihm vorbei oder sitze kurz, aber ich komme nicht zum essen.

Duschen währenddessen geht aber nicht, das ist einfach gefährlich.

Bearbeitet von scharada
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Ich denke, dass es okay ist, dass du das angesprochen hast und ich kann nachvollziehen, dass du das nicht so toll findest.
Trotzdem legt auch dein Mann vernünftig dar, dass er es eben so machen möchte. Deine Tochter wird vermutlich keinen Schaden davon tragen, wenn sie morgens 10 Minuten allein ihr Müsli isst. Wahrscheinlich hat sie ja auch die Wahl und könnte es auch einfach lassen und deinen Mann beim Duschen bespaßen, wenn sie denn wollte.
Glaube das ist ein klassischer Fall von "mother knows best", wo man sich einfach mal ein bisschen zurückhalten kann.

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Also mit "vernünftig" meine ich das Kapazitäten Argument.. Weniger dieses Still-Ding.

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Hallo,

Bei uns bin ich morgens fürs Frühstück und Kita bringen verantwortlich. Ich mache meinem Sohn auch was zurecht und wusele dann oft noch hin-und her, mache mir selbst Kaffee, räum die Spülmaschine ein, räum was beim Frühstück nicht gebraucht wurde schonmal weg etc... Duschen gehen würde ich nicht. Wir haben einen grossen, offenen Wohnbereich, keine Türen zwischen Wohnzimmer, Küche und Flur, ich bleibe immer in Sichtweite und bin nie zu weit weg. Aber ich bleibe tatsächlich auch nicht die ganze Zeit neben ihm sitzen. Dazu reicht morgens die Zeit einfach nicht, andernfalls müsste ich ihn noch eher wecken und das will ich nicht.

Ich verstehe was du meinst, wenn der Kleine nicht zur Kita geht essen wir als Familie immer zusammen. Mir ist das auch wichtig. Auch an den Kitatagen setze ich mich immer ein paar Minuten daneben und ignorier ihn nicht völlig. Ich finde es aber auch nicht sooo dramatisch wenn er merkt, dass an Arbeits-und Kitatagen der Rhythmus nunmal ein anderer ist als wenn ich und er zu Hause bleiben oder Wochenende ist. Morgens muss es dann halt etwas schneller gehen.

Vielleicht kannst du mit deinem Freund einen Kompromiss finden, dass er zumindest in ihrer Nähe bleibt und nicht zB duschen geht. Ansonsten geb ich ihm Recht: Seine Aufgabe, seine Verantwortung und seine Entscheidung wie er den Morgen gestaltet.

Alles Gute!

Dragonflies #blume

Bearbeitet von dragonflies
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Meine Tochter frühstückt im Kindergarten und wir machen ihr abwechselnd das Frühstück. Der, der sie nicht bringt, macht es. Sehe ich jetzt auch kein Problem drin. Dauert 5-10 Minuten.
Heute habe ich frei und fragte sie, willst du zu Hause frühstücken? Ihre Antwort „Nein, das ist langweilig“🤣 also absolutes JA zu Gesellschaft beim Essen, aber sie könnte auch im Kindergarten frühstücken. Wer dann besser die Brotdose vorbereitet, müsst ihr sehen - aber wie gesagt, wir reden über 10 Minuten. Die könnte jeder von euch früher aufstehen, um nicht später zur Arbeit zu kommen.

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Das Frühstück ist bei uns in der Kita zu einer festen Zeit (7:30). Da müsste mein Freund viel früher als jetzt aufstehen. Wir haben es bewusst so gelegt, dass er mit ihr zu Hause gemütlich gegen 8 frühstückt und sie bis 9 bringt, weil er meistens erst ab 10 arbeiten muss.
Ich könnte sie frühstens 7.00 in der Kita abgeben und wäre dann inkl. Arbeitsweg später im Büro als normal. Außerdem wäre sie dann 2 Stunden länger da, was echt nicht sein muss.
So einfach ist es also bei uns nicht.

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Dann würde ich den Papa machen lassen wie er es für richtig hält, solang deine Tochter zufrieden ihr Müsli isst und sich nicht daran stört alleine zu frühstücken.