Das ewig schlechte Gewissen wegen der Arbeit

Vorweg, wie andere leben ist mir gleich. Muß für die jeweilige Familie passen. Für mich und mein Kind tut es das nicht


Ich muß leider arbeiten. Ich hasse jede Stunde dort. Aber wir brauchen das Geld. Mit faht bin ich 20 Stunden außer Haus. Für mich zu viel. Die kleine weint oft wegen der Arbeit.
Dann kommt noch Zeit dazu wo ich nur indirekt verfügbar bin. Zb mache ich in der Woche 4 Stunden sport. Versuche das immer in die Schlafenszeit zu legen.
Haushalt sind bestimmt auch 4 Stunden. Durch geringe Miete Pflegen wir den Garten und das Treppenhaus. Und der normale Haushalt ist auch da. Bei manchen Sachen hilft sie. Geht aber nicht immer.

Typisch für Arbeitstage ist halt das ich heim komme und Kind schlafen lege. Dann kurz Sport, dann Kinderaktivitäten. Dann kurz Haushalt und dann geht es an die Abendgestaltung.
An den freien Tage ist morgens Haushalt dran. Nachmittag Kinderaktivitäten und Sport.
Wochenende meist ein Ausflug. Oft kosten die nichts. Und der liegen geblieben Haushalt oder Sport.

Aber vom Gefühl ist es zu wenig Zeit fürs Kind.

Wie geht ihr mit dem ständigen schlechten Gewissen um?
Irgendwie haben die Tage zu wenig Stunden. Nie schaff ich alles was ich schaffen müsste. Meist ist der Haushalt der leittragende.

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Das von dir angesprochene schlechte Gewissen kenne ich ebenfalls nicht. In meiner Arbeitszeit sind meine Kinder gut betreut, entweder durch Kita oder meinen Mann. Wenn ich in einem nutzlosen Meeting sitze, denke ich an meine Gehaltsabrechnung, die es mir ermöglicht woanders Zeig einzusparen, indem wir anfallende Arbeiten auslagern müssen. Die Zeit, die ich zuhause bin, habe ich quasi komplett für die Familie Zeit ohne an viel anderes zu denken. Bei dir klingt es hingegen so, als ob du quasi durchgängig unzufrieden bist, entweder weil du Erwerbsarbeit nachgehst oder im Haushalt arbeitest oder Sport machst. Das finde ich seltsam. Bürgergeld ist doch auch keine Lösung, die glücklich macht?

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So wie das klingt, kannst du ja an der Situation „ich muss arbeiten“ nichts ändern.
Darum würde ich dir vorschlagen die Perspektive zu verändern. Fällt schwer. Ich arbeite da auch gerade an meinen Baustellen.
Versuch doch mal jeden Tag etwas zu finden, was diesen Tag toll gemacht hat. Wer das Positive im Kleinen sehen kann, kommt langfristig - glaube ich - besser klar mit dem, was halt sein muss.

Ansonsten kann ich für mich sagen:
Das schlechte Gewissen wie du es beschreibst, hatte ich nie. Aber natürlich gibt es Momente, in denen ich merke es wäre jetzt einfacher wenn ich nicht arbeiten gehen würde. Es wäre mehr möglich wenn ich nicht den halben Tag außer Haus wäre. Ich halte mir vor Augen, dass meine Kinder lernen dass Mama immer wieder kommt. Dass sie lernen, dass auch Mamas arbeiten gehen (können) und dass mein Beruf, den ich sehr gern mache, eben auch ein Teil von mir ist. Heute habe ich einen ganzen Nachmittag verpasst für eine komplett ineffiziente Veranstaltung. Da fällt es mir schwerer zu sagen „gut, dass du arbeiten gehst“, aber ich weiß trotzdem, dass es meinen Kindern gut geht. Und die Freude wenn ich heimkomme ist etwas wunderschönes.

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So was ähnliches haben wir. Ein Glücksbuch. Aber ist wöchentlich. Könnte man ja ausdehnen.
Evt liegt es auch echt daran das mit der Beruf nichts mehr gibt. Ist komplett andere als noch vor 10 Jahren.

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Deine Einstellung ist das einzige Problem, aus meiner Sicht. Niemand schafft alles, was soll dieses alles sein? Du hast einen sehr ausgewogenen Alltag, einbisschen Arbeit, relativ viel Sport, Zeit für die Familie. Andere Frauen, zB in meinem Heimatland, arbeiten 40 Std die Woche und haben trotzdem Kinder (und Haushalt).
Die Haushaltarbeit endet nie, da braucht man echt kein schlechtes Gewissen haben. Und wegen der Arbeit auch nicht, dein Kind muss dich nicht 24Std/Tag sehen, um glücklich zu sein. Besser eine Mama, die auch noch Nervenzellen übrig hat, weil sie auch mal mit Erwachsenen zu tun hat. Aber dir scheint die Arbeit keinen Spass zu machen, das ist natürlich schade. Dann entweder Arbeit wechseln, oder dankbar sein, dass du dich selber finanziell halbwegs absichern kannst (Stichwort Rente).

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Ich gehe davon aus bis 80 zu arbeiten. Ich glaube icht das es für mich wenn es so weit ist noch Rente gibt . Hab paar private Sachen aber das bringt sicher auch nicht viel ein.

Auf Arbeit erwachsene. Eigentlich nicht. Alle unter 3 Jahre.
Umschulung geht nicht. Hab beim Amt gefragt. So lange Leute im Job gesucht werden hab ich da keine Chance.

Du findest den Sport viel? Früher waren es 7 Stunden. Da war ich wesentlich fitter. Aber Zeit fürs Fitness Studio ist nicht mehr. Früher machte Sport Spaß. Jetzt ist es nur um gesund zu bleiben.

Ich denke immer an meine Mutter. Die war immer Zuhause. Das war besser. So hat man auch spielend den Haushalt geschafft. Und eigentlich würde ich genau das gerne der kleine bieten. Ärgere mich weil ich ihren Vater vergrault habe. War zu dick und hässlich.

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Na dann such dir nen schlanken, reichen, schönen Mann und dann musst Du nicht mehr arbeiten :))))).

Ich kann das jetzt nicht mehr Ernst nehmen, sorry.

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Ja, wenn man als mit hoher Stundenzahl erwerbstätiger Mensch den Anspruch hat, mit kleinen Kindern alle Lebensbereiche zu 100% in Schuss zu haben, dann kann man eigentlich entweder nur andere Menschen engagieren, die Dinge für einen übernehmen oder man ist zum Scheitern und zur Unzufriedenheit verurteilt.
Setz Prioritäten und akzeptiere, dass ein Bereich nicht zu 100% funktioniert. Dann klappts vielleicht auch mit dem schlechten Gewissen.

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kling für mich nach nem troll

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Hasst du denn deine Arbeit oder hasst du es zu arbeiten?

Man könnte dann überlegen eben einen andern Job zu suchen. Einen, wo du wenigstens gerne hingehst.

Ansonsten empfinde ich es nicht so, dass das zu wenig Zeit ist.

Ich bringe unser Kind um 7.15 Uhr in die Kita. Abholen 15 Uhr. Sie ist da super betreut.

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Beides.

Mir selbst ist es halt zu wenig Zeit. Kenne such andere die froh sind Mal kindfrei zu haben. Ich halt nicht. Vermisse nichts. War seit der Geburt nicht mehr abends weg. Es fehlt mir nicht. Freunde treffen vermisse ich auch nicht. Eigentlich ist nur noch die kleine der Lebensmittelpunkt.

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Puh dann warte mal ab bis deine kleine Mama uncool findet und keine Zeit mehr für dich hat

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Mir scheint als bist du vor allem mit deiner Arbeit unzufrieden, daher würde ich dir auch dazu raten, dir eine neue Stelle zu suchen. Was arbeitest du denn? Oft lässt sich ja mit derselben Ausbildung auch eine etwas andere Tätigkeit finden, die dir mehr Spaß macht und Sinn stiftet.

Was meinst du denn mit "das Kind weint wegen der Arbeit"? Ich schätze mal, es steht nicht daneben und weint, weil es deine Arbeit so schei** findet ;) Kann es sein, dass es einfach signalisiert, dass es dich liebt und traurig ist, wenn du gehst? Das ist völlig normal und solange es liebevoll getröstet und gut versorgt ist ohne dich, kein Problem! Je nachdem wie der Charakter eines Kindes ist, zeigt es so, dass es sicher gebunden ist. Diese sichere Bindung ist super wichtig für ein Kind und spricht für dich, du darfst das als Kompliment sehen!