Kind(2) haut Baby und Mama-Erfahrung Besserung

Hallo,

Ich glaube, ich erhoffe mir durch den Beitrag irgendwelche Erfahrungen, ob es denn besser wird.

Wir sind seit August zu viert. Im selben Monat wurde der Große 2.
Wir wollten immer zwei Kinder, der Kleine war eher eine Überraschung, dass er sich so früh entschied zu uns zu kommen.

Der Große ist ein Wirbelwind, viel draußen, auf dem Spielplatz ist er immer weg, schaut hin und wieder mal, ob jemand von uns da ist.
Er hat viele Bezugspersonen. Neben uns Eltern auch beide Großeltern. Alle können ihn ins Bett bringen und er ist überall sehr gerne.

Seit der Kleine da ist, waren wir erst durch die Großeltern betreut und den zweiten Monat hatte der Papa Elternzeit.
Das heißt er hatte wirklich viel Aufmerksamkeit.

Die letzten 2 Wochen wurde es mehr, dass er mich und seinen Bruder hat.
Wir versuchen den Kleinen M. Auch mit auf den Boden zu legen und ins spielen zu integrieren. Leider ist der Große L. Manchmal so unberechenbar und impulsiv.

Wir sagen immer, hauen geht nicht und trösten M. Wenn er weint.

Er hat auch schon mal mit dem Fuß auf den Kopf getreten, da konnte ich M. rechtzeitig zurückziehen.
Da wurden wir dann lauter, sodass L. Auch geweint hat. Er schaut dann auch beschämt auf den Boden.

In der Früh will der Große als erstes zu seinen Bruder, er kuschelt sich auch ran und hilft mir beim ausziehen aus den Schlafsack.
Wenn wir nur zu dritt sind klappt es auch wirklich sehr gut.

Ich hab schon einige Threads durch zum Thema, wie ich reagieren soll oder nicht.
Natürlich als erstes Verhindern. Der kleine ist viel im Tragetuch und in der trage. Wenn ich merke der Große holt aus, sag ich, hey Klatsch ein und M. kann das ja noch nicht, also Klatsch nochmal bei Mama ein. Dann geht er auch wieder und spielt.
Schimpfen klappt nicht.
Erklären auch nicht. Wir Tuns trotzdem immer wieder. Ich nehm ihn dann auch mal beiseite und Versuch ihm zu verdeutlich dass das gar nicht geht.
Mit einbeziehen in die Babypflege klappt mal mehr mal weniger je nach Interesse.

Ich hab rausgefunden, dass dem Großen das Schreien zu laut ist. Er sagt M. Schreit immer und hält ihm den Mund zu.
Ich sag dann, Mama muss M beruhigen, damit er nicht mehr schreit, das ist ja sooo laut und tut in den Ohren weh.
Oder Ohman jetzt schreit M. wieder obwohl wir so schön spielen. Ich beruhig ihn und dann komm ich wieder zu dir.

Ich Merk allgemein, wenn es als zu viel wird, reagiert er mit impulsiven Handlungen.
Auf dem Spielplatz nimmt er gern den Jüngeren alle Spielsachen weg, wenn ihm was weggenommen wird weint er. Bei Größeren schaut er nur zu.
Ich denke es ist einerseits das Alter und natürlich die neue Familienkonstillation.
Letztens war ich am Abend so durch, weil er während ich gestillt hat, nur mich und den kleinen versucht hat zu hauen und auch gehaut hat.
Der Papa war dann da und hat versucht ihn mit ins kochen einzubeziehen und ihn weg von uns zu locken.

Mir geht das sehr nah, und ich Versuch ja mein bestens jedem gerecht zu werden, aber es ist schon schwer. Der große steckt nun mehr zurück und der kleine erhält auch nicht die Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel damals als L. in dem Alter war.


Gibts hier vielleicht Familien, deren Kind auch so aufs Geschwisterchen reagiert hat und es dann besser wurde?
Würde mich über positive Erfahrungen freuen.

Liebe Grüße
Missaly

1

Da lese ich gerne mal mit… unsere Kinder sind 3,5 Jahre und knapp 6 Monate. Und das Verhalten deines Sohnes passt ziemlich gut zu dem was bei uns daheim abgeht. Es ist echt hart und anstrengend. Ich hoffe auch auf Besserung 🙏🏼🙏🏼

2

War bei uns 1:1 auch so (ähnlicher Altersabstand) und meine Antwort wird dir vermutlich nicht gefallen, ich möchte aber ehrlich berichten...

Hier wurde das Baby gehauen, Spielzeug, auf den Kopf geknallt, blutig gekratzt, getreten, der Hochstuhl umgeworfen...egal wie sehr ich aufpasste, ganz konnte ich es nie verhindern.
Und wir haben wirklich alles versucht. Schimpfen, Erklären, konsequentes Beiseitenehmen, ganz viel Exklusivzeit und positive Aufmerksamkeit für das große Kind, Erziehungsberatungsstelle...Half alles nichts. Wir konnten nur aufpassen und dazwischen gehen (aber wir gesagt, 100% vermeiden geht einfach nicht - einmal Schuhe anziehen, den Topf umrühren oder ähnliches, schon passiert)

Leider wurde es auch erst mal noch mal schlimmer, als das Baby mobil wurde. Besser wurde es als die Kleine so etwa 1,5 war.

Unser Großer Rabauke ist inzwischen 5 und ein wildes, tolles Kind. Aus dem Kindergarten kommen so gut wie nie Klagen, er hat Freunde, ist gut integriert und pflegt eine gesunde Hassliebe mit seiner kleinen Schwester. Mit 3,5 wurde er noch mal großer Bruder; dem Kleinen hat er als Baby nie ein Haar gekrümmt. Aber da war er halt einfach älter und verständigen und hatte andere Möglichkeiten, seinem Frust Ausdruck zu verleihen. Irgendwas müssen wir also schon richtig gemacht haben, auch wenn ich in dieser Zeit wirklich oft verzweifelt war und sehr an meinen Qualitäten als Mutter gezweifelt hab...aber die Zeit war wirklich anstrengend und ätzend

Bearbeitet von Maximama90
7

Nein, dein Beitrag ist sehr gut!
Danke dir.
Wie du sagst, man zweifelt an sich und meint man ist ne Katastrophe im erziehen, obwohl man doch alles versucht und seine Kinder einfach liebt.

Anscheinend hilft hier wirklich nur, dass sie größer werden.

Alles Gute euch

3

Hi,

Also… tief durchatmen!

Wir haben fast denselben Abstand zwischen den Mädels und bei uns war bzw ist es dasselbe. Allerdings treten war noch nicht dabei, dafür aber beißen und zwar nicht zu knapp.

Als unsere Kleine noch in der Babywanne vom Kiwa lag und die Große hinter ihr auf dem buggyboard saß hat sie unterwegs gerne mit ihren Füßen gespielt und sie wirklich herzlichst beachtet - um dann unvermittelt statt die Füße wie gehabt zu küssen plötzlich reinzubeissen. Beim Neugeborenen. Du kannst dir vorstellen, nach dem Baby war in dem Moment Mama die lauteste auf der Straße und alle in der Straße wussten seither, dass die Große ihre Schwester beißt.

Sie ist jetzt 2,5 und die kleine ist 10 Monate. Es ist besser geworden weil ich denke, Sie können sich jetzt besser leiden weil das Baby nicht mehr so viel schreit, nicht mehr inaktiv ist und man was mit anfangen kann. Allerdings geht es auch jetzt zur Sache aber anders. Die Kleine wird halt jetzt regelmäßig weggestumpt, angeschrien, rumgezogen usw… Spielzeug teilen ist hier auch sehr schwierig und alles was sich Baby nimmt ist auf jeden Fall direkt interessant für die große obwohl sie es sonst niemals anschauen würde in dem Moment. Also Gezanke gibt’s trotzdem viel und ich muss eigentlich immer dabei bleiben. Allerdings die Kleine ist ja jetzt auch viel robuster und es geht auch sie mal getrennt spielen zu lassen. (Krabbelt und läuft an Möbeln seit sie 7 bzw 8,5 Monate alt ist)

Wir haben inzwischen die Vereinbarung mit der Großen bevor sie Baby haut weil es ihr Zuviel wird soll sie uns sagen dass wir Baby wegnehmen sollen. Klappt ab und zu auch, nicht immer aber schon oft. Lego bauen oder magformers ist mit krabbelnden Baby das alles abräumt natürlich sehr nervig und das muss man akzeptieren.

Gleichzeitig teilt die Große zb aber immer(!) jegliches Essen mit der Kleinen, schenkt ihr Blumen, oder bezieht sie ein ins Spiel. Nur wenn dann was nicht so läuft wie sie will, will sie die Kleine lenken und das klappt natürlich nicht so gut und es kippt die Stimmung 🙈

Ich habe aber auch viel zum Thema gelesen und herausgefunden dass all unsere Probleme die typische Geschwister Rivalität zu sein scheint. Alles absolut typisch. Es wird wohl sogar immer ein bisschen so bleiben. In meiner Recherche hieß es dazu, dass große Kinder ihre kleinen oft abgöttisch lieben aber gleichzeitig auch hassen und dass deswegen diese impulsiven Reaktionen hervorgerufen werden. Erst lieb sein, dann wehtun. Also soll völlig normal sein. Desweiteren muss man bedenken, das erste Kind war ja immer Nummer Eins und kann mit sowas schlecht umgehen. Es wird alles besser (bzw. anders) wenn die Kinder wachsen und größer werden. Die Große wird bald verständiger und die Kleine robuster, und ich warte auf den Moment wo die Kleine mit 2,5 die Große mit 4 dann volle Kanne blau beißt 🙈🙈🙈🙈😅

Du wirst auch bald es mit Humor sehen können glaub mir. Es ist manchmal total hart ja, und man muss echt viel schimpfen und aufpassen aber es ist normal. Leider.

Liebe Grüße

4

Hey,
Das habe ich bei meinem obigen Beitrag ganz vergessen zu schreiben, bei uns war das Thema "nicht mehr in Ruhe spielen können weil das Baby alles kaputt macht" auch sehr schwierig. Wir haben uns dann ein großes Kamingitter besorgt und eine Ecke im Wohnzimmer abgetrennt. Da durfte NUR der große rein und konnte in Ruhe bauen und spielen. Das hat bei uns definitiv geholfen. Ist ja vielleicht bei euch auch eine Option

6

Da muss ich lachen. Wenn der kleine dem großen ein Auto auf den Kopf knallt schmunzele ich auch innerliche und denke "tja, Karma...". Natürlich sage ich dem kleinen, dass das nicht in Ordnung ist und tröste den Großen!

weiteren Kommentar laden
5

Hey,

Meine Jungs sind 25 Monate auseinander. Mittlerweile fast 4 und fast 2. Bei uns war es haargenau das gleiche! Wir hatten auch alles probiert, nichts half. Irgendwann hatte man auch kein Verständnis mehr, konnte nicht mehr so reagieren, wie man es gerne gehabt hätte oder wie es in all den Ratgebern stand. Das ist alles sehr belastend! Wir haben uns irgendwann so eingeigelt, dass wir auch nicht mehr auf Spielplätze etc sind, weil der große sich da auch so benommen hat.

Geholfen hat die Zeit. Nach 18 Monaten wurde es besser. Es hat also wirklich lange gedauert. Was bei uns auch extrem geholfen hat, war eine Verschiebung der Arbeitszeit. Mein Mann ist weniger arbeiten gegangen, ich mehr. Mein mann war vormittags da, ich nachmittags. Wir kamen so beide mal raus, waren entspannter. Das merkten auch die Kids. Und der Papa konnte mich in vielen anderen Situationen mehr entlasten, da er präsenter war. Weiß nicht, ob das bei euch eine Option ist, ihr habt ja bereits ein großes Netzwerk. Wir sind auf uns alleine gestellt.

Diese Woche waren die beiden zum ersten Mal alleine oben spielen. Und es hat geklappt. Also gib die Hoffnung nicht auf. Es gibt nicht viel, was du selbst noch machen kannst. Du gibst schon alles. Die Zeit leistet hier einen großen Beitrag!

Liebe Grüße

9

Daheim find ich es gerade noch anstrengender als draußen und vormittags sind die Spielplätze oft leer, das geht noch gut!

Mein Partner ist täglich von 7:45-17 Uhr weg, ist aber sehr flexibel, wenn er mal später hingeht oder kommt. In der Früh kann er noch Frühstück machen und den großen versorgen, das erleichtert schon einiges.


Danke für deine Erfahrung 😊😊