Vorab: ich finde es grundsätzlich gut, dass mein Sohn bewegungsfreudig ist, weil ich das für die Entwicklung für wichtig halte. Ich frage mich nur, ob das Ausmaß normal ist oder ob ich das mal bei der U Untersuchung ansprechen sollte.
Mein Sohn ist jetzt 21 Monate alt und eigentlich 24h in Bewegung. Zu seinen Lieblingsbeschäftigung zählen rennen, hüpfen und klettern, rutschen, schaukeln,... wir gehen 3 Mal die Woche zum Kinderturnen, weil er nur so halbwegs ausgelastet ist. Aber selbst bei sonst ruhigen Beschäftigungen wie puzzeln, vorlesen, malen kann er nicht still sitzen. Er hampelt rum, hüpft, wippt, klettert auf dem Schoß rum, tritt mich, kratzt mich (aber eher wegen überschüssiger Energie, nicht boshaft.) klopft aufs Buch, wackelt mit einem Puzzleteil während er das andere rein puzzlelt. In der Badewanne wird gespritzt, geplatscht, gehüpft, das Wasser raus geschüttet, beim Essen alles ausgeschüttet, mit dem Besteck auf den Teller getrommelt und gleichzeitig mit den Füßen gegen den Tisch getreten während er vor uns zurück wippt. Dabei spricht, plappert, schreit er auch teilweise pausenlos.
Selbst nachts rollt er sich eigentlich permanent durch das ganze Bett. Klettert in unseres, wieder zurück in seins,... ein schlechter Schläfer der nur schwer zur Ruhe kommt, war er eh schon immer.
Auto fahren wenn er dabei nicht einschläft ist schon immer eine absolute Katastrophe, weil er nach 10 Minuten nichtmehr sitzen will und einfach pausenlos weint.
Kinderwagen fand er schon immer doof, Trage ebenfalls. Nur den ganzen Tag auf dem Arm tragen findet er super. Übrigens auch heute noch. Aber auch dabei wird gezappelt gehüpft, gewippt, gekitzelt
Selbst wenn er seine Einschlafflasche trinkt, kribbelt er mit einer Hand am Verschluss rum, mit der anderen Hand wuschelt er sich durch die Haare, dabei trampelt er mit den Füßen auf der Matratze rum und singt, während er trinkt. Ich habe aber gelesen, dass gerade das bewegen beim Einschlafen auch für den Prozess wichtig sein kann.
Aktuell bin ich davon auch maximal genervt, weil man keine Sekunde mal "Ruhe" hat. Ich hab das Gefühl es wird immer schlimmer ich kann aber nicht einschätzen, ob es wirklich schlimmer wird, oder ob ich einfach immer genervter werde, weil es gerade alles sehr stressig ist und ich dadurch grundsätzlich etwas gereizt bin.
Deshalb hätte ich gerne mal einen Realitätscheck, ob er wirklich außerordentlich aktiv ist oder ich gerade das Problem bin.
Kleinkind motorisch sehr unruhig
Unser Kind ist sicher weniger aktiv als eures, kann sich gut 30 Minuten hinsetzen und malen, kneten oder so. ABER...Mittagsschlaf macht sie schon Ewigkeiten nicht mehr und wir sind nur zu Fuss (ohne Kinderwagen) unterwegs. Wir waren dann in dem Alter gut 3h einfach mal so unterwegs. Sie hat mit 21 Monaten auch noch unrhuig geschlfen und sich durchs ganze Bett (1.6m breit) gerollt. Nun mit 25 schläft sie viel rhuiger.
Vielen Dank für deinen Input. Dann warte ich mal auf die 25 Monate .
Er kann schon sitzen und sich länger mit etwas beschäftigen was ihn interessiert. Er macht gut und gerne 3-4 Puzzle ab 3 Jahren hintereinander oder ich lese ihm mehrere Bücher nacheinander vor. Aber selbst im Sitzen sind alle Gliedmaßen irgendwie immer in Bewegung
Hmm, vergleichen ist immer schwierig. Aber auf meinen Kleinen trifft deine Beschreibung so überhaupt gar nicht zu. Z.b. beim puzzeln "arbeitet" er konzentriert und präzise. 25 Monate hier.
Bewegungsfreudig ist meiner schon auch, rennt, hüpft, läuft seitwärts und rückwärts, klettert wie ein Weltmeister. Aber auf der anderen Seite kann er auch konzentriert still sitzen, auch über längere Zeit.
Ansprechen bei der nächsten U-untersuchung kost ja nix 😉
Geht er schon in Kita und Co? Gibt es da Feedback? Oder vom Kinderturnen? Die sehen ja noch viel viel mehr Kinder und können am ehesten sagen, ob dein Kind aus der Reihe tanzt.
Vielen Dank für deinen Einblick.
Konzentrieren kann sich mein Sohn schon auch (wenn er will ) aber es ist nicht dieses typische "ich sitze da und bon fokussiert", sondern eher : der Kopf und eine Hand puzzelt (sehr gut), und der Rest des Körpers singt ein Lied, und tanzt dazu.
In die Kita kommt er erst im nächsten Jahr. Darauf bin ich auch schon wahnsinnig gespannt.
Bei den Übungsleiterinnen im Turnen fällt er schon als "sehr bewegungsfreudig und motorisch fit" auf. Dort wird das aber bisher ausschließlich positiv gesehen, weil er sich an alles herantraut, alles mit macht und die ganze Zeit immer mit Feuereifer dabei ist.
Auch als ich den Kinderarzt in der Vergangenheit schonmal auf dieses und andere Themen angesprochen habe, hat er es abgetan. Aber in der Praxis verhält er sich auch aus Respekt vor Spritzen und Co relativ ruhig
Hallo. Ich kann mir auch vorstellen, dass es nicht verkehrt ist, dass mal beim Kinderarzt anzusprechen. Besonders auffällig hätte ich dieses Verhalten in dem Alter nicht empfunden. Das kann aber auch daran liegen, dass mein Sohn (fast 27 Monate alt) ein ähnliches Energielevel zu haben scheint. Er war aber auch ein Schrei- bzw. High-Need-Baby bzw. ist nun ein sensibles temperamentvolles Kleinkind. Kinderwagen und Buggy hat er gehasst. Autofahren für länger als 30 min ist oft schwierig für ihn, aber immerhin klappt das schon mal. Das war früher noch wesentlich schwieriger. Für puzzeln hat er noch nicht die Ruhe. Bücher vorlesen bzw. angucken klappt mittlerweile schon besser, aber er hört nicht einfach zu, sondern will dabei auch eingebunden werden. Zum Beispiel zeigt er auf Sachen, benennt diese oder blättert selber um etc. 1 bis maximal 2 Pappbücher sind okay, sonst verliert er zu schnell die Lust daran. Überhaupt spielt er lieber mit seiner Küche, quatscht und werkelt da rum. Aber er spielt konzentriert und das finde ich super. Er ist auch gerne draußen, spielt, rennt, klettert und hüpft herum. Möchte ständig in Aktion sein. Lange einfache Spaziergänge sind aber zu eintönig. Er ist eben in der Erkundungsphase. Quatschen kann er auch gut. Nutzt 3- und 4-Wortsätze. Er schläft noch immer unruhig, aber er schläft durch! Was ein Traum! Ich kenne das noch ganz anders von ihm. So ist das zum Vergleich bei uns. Ich finde es gut, dass sich mein Kind auch mal 5 bis 10 Minuten selber beschäftigen kann.
Da scheinen wir wohl sehr ähnliche Exemplare erwischt zu haben. Ein High Need Baby war er auch bzw eigentlich hat sich daran bis heute nichts geändert.
Puzzeln und Bücher vorlesen geht hier auch nur gut, wenn das Thema zu seinen Interessen passt. Dann kann er schon auch etwas länger (also altersentsprechend) am Ball bleiben und zuhören. Bzw. Manchmal kann er dann auch garnicht genug bekommen. Aber das haben wir tatsächlich ein Bisschen "geübt".
Habe hier daheim nen ADHSler, unruhig war es bei uns auch, aber "anders", nicht so wie du beschreibst - schwierig zu beschreiben. Mit 3x Kinderturnen war unser nicht ausgelastet, auch nicht mit täglich draußen mit Stunden spielen mit gleichaltrigen und Spielplatz (das hat ihn eher Koch mehr aufgespult), aber wir hatten weniger wippen und co, der Bewegungsdrang war irgendwie "anders". Hört sich für mich erstmal "normal" an, da ich im Umkreis auch mehrere haben die deiner Beschreibung entsprechen (auch das mit dem Arm), die aber "normal" waren. Klar haben wir auch Freunde wo die Kinder total ruhig sind. Das sind aber meist die mädchen und eher nicht die Jungs, die sind eher wilder unterwegs. Testen kann man das eh erst ab Ende 5 / 6. Vorher machen die in der Regel nix und schieben es auf Jungs und "gehen Sie halt raus". Bei manchen hat es sich dann auch gelegt. Denke Entwicklungssprünge spielen auch rein, auch die Phantasie, dass sie irgendwann weiter denken ala "cool, ich kann jetzt das und das machen, ne das, ach das", weil so langsam auch nen bisl vorwärts rückwärts denken einsetzt. Wichtig ist auch der Unterschied kognitiv auslasten und sportlich.
Ja, hier.
Die Beschreibung könnten von unsrem Sohn sein. Er tat mir immer so Leid, dass sein Gehirn scheinbar nonstop Impulse gegeben hat. Einfach mal Malen? Ne. Einfach mal essen? Ne. Und so weiter...
Mittlerweile ist er knapp über 3.5. Es wurde vor ein paar Monaten tatsächlich besser und die Kontentration auf eine Sache (ohne nebenbei Arme, Beine, Umwelt, Himmel, Zeichnung etc. zu entdecken) nahm zu. Er kann sich mittlerweile auch gut mit einem Spielzeug beschäftigen und meine Tage mit ihm wurden wesentlich angenehmer.
Wir haben zwei richtig, richtig anstrengende Jahre hinter uns. Und ich frue mich jeden Tag für ihn, dass die Gehirmimpulse wohl ein bisschen abgenommen haben.
So als schnelle Hilfe aber halt das übliche: Viel nach draussen gehen und Natur entdecken. Beim Spielzeug gilt weniger ist mehr.
Huhu,
war bei uns zu 100 Prozent wie bei euch, auch wenn wir sie den ganzen Tag draußen ausgepowert haben.
Sie ist jetzt gerade 3 geworden und seit ein paar Wochen ist es deutlich besser, sie ist nur noch ab und an so zappelig, aber überwiegend spielt. und isst sie nun ohne dass alles Mögliche in Bewegung ist. Auch beim Einschlafen verhält sie sich nun ruhig. Wir wurden sogar oft darauf angesprochen, ob sie „nervös wäre“ oder ob wir mal beim Arzt waren deswegen…
Liebe Grüße :)