Es muss doch endlich besser werden... High need Baby / kind

Hallo Liebes Urbia-Team,

seit gefühlt einer Ewigkeit wollte ich hier schon posten, aber hab es nie getan... Aus Angst, aus Scham, aus Verzweiflung, aus Hoffnung, dass es irgendwann besser wird?!? Ich weiß es nicht... Doch ich muss jetzt einfach mal um Ratschläge fragen, Tipps, Erfahrungen und Austausch mit anderen, denen es genau so ging oder geht.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, es ist einfach zuviel und ich versuch mich kurz zu fassen.

Ja, wir hatten eine traumatische Früh Geburt, sind alle froh, dass wir jetzt überhaupt am Leben sind, hatten eine schwere Zeit danach und wurden als Fußgänger (baby und ich) auch noch mit dem Auto angefahren... , Betreuung durch Krisenteam, Psychologen, Traumabegleitung etc. fand noch im Krankenhaus statt. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es noch Auswirkungen davon sind.

Alles begann, als wir 4 Wochen zu Hause waren. Unser Baby (jetzt 14 Monate) hat einfach nicht geschlafen, Nachts nicht, Tagsüber nicht, Abends nicht, nur stundenlang geschrieen. Wir haben ALLES versucht. Letztendlich blieb nur der Gymnastikball für Stunden. Trage war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, wegen dem Vorfall im Krankenhaus! Hebamme, Kinderarzt nahmen uns nicht ernst... Bekamen dann Mittel gegen Bauchschmerzen, hab es natürlich versucht, aber es hat nicht geholfen. Es wäre halt normal, hieß es die ersten 3 Monate und da müssen wir durch... Doch mein Bauchgefühl (und das lag bisher IMMER richtig) wusste, dass es bei uns keine 3 Monats Kolik etc. ist. 3 Monate später keine Änderung... 5 Stunden Schlaf den ganzen Tag über, und nicht am Stück... 20x nachts gestillt. Zumindest klappte das Schlafen da dazwischen im Babybettchen. Die Antwort war dann, manchmal dauert es eben länger... 6 Monate waren rum, wir waren 4 Wochen krank, eins nach dem anderen, plötzlich wurde das Babybett nicht mehr akzeptiert... Nur noch auf mir drauf schlafen, mittags sowie abends... 9 Monate... Keine Änderung, Bei Hebamme zur Rückbildung gewesen, Baby hatte sich gestoßen, viel um auf den Boden und weinte total... ich nahm es hoch. Hebamme schreit mich an, es hat sich doch gar nichts getan, lass es liegen,... Gott war ich fix und fertig, natürlich ging ich nicht mehr hin... 12 Monate... Inzwischen brauchen wir keinen Gymnastikball mehr, es reicht stillen, aber weiterhin nur auf mir drauf schlafen mit allgemein sehr wenig schlaf, bei jedem aufwachen, so alle 15 Minuten, wird das Haus zusammen geschrieen. Beim Kinderarzt dann,... Er könnte uns ein Schlafmittel aufschreiben, Schmerzen sind es nicht... wir sollen das Buch, jedes Kind kann schlafen lernen durchlesen, ansonsten sind wir selber schuld, weil ich unser Baby immer gleich hoch genommen hab zum stillen und an mich gelegt hab. Inzwischen 15 Monate... Es wird immer schlimmer... Weiterhin nur auf mir drauf schlafen. Inzwischen auch super gerne in der Trage (jetzt ist es uns möglich aber ich kann das Gewicht nicht den ganzen Tag schaffen, bin sehr klein und schlank...). Aber es wird richtig eingefordert. Mit Geschrei, mit zu Boden werfen, an mein Bein hängen. Unser Kind schläft einfach nicht neben mir oder macht etwas ohne mich. Ich darf keine 10 mm entfernt sein.

Was ich dazwischen noch vergessen habe. Ich darf auch nicht duschen, keine Zähne putzen, nichts aufräumen, keine Wäsche machen... Seit Beginn! Ich habe das Gefühl, sobald ich mich mit etwas anderem beschäftige, wird protestiert. Und es wird immer schlimmer! Ja ich hab schon oft gefragt, ob ich denn überhaupt noch Atmen darf :(. Ich bin 24/7 eingeschränkt. Wir haben offenes Wohnen. Wenn ich in der Küche bin, könnte unser Kind so toll spielen, stattdessen sitzt es zwischen meine Beine und nörgelt seit 14 Monate durchgehend, weil ich ja jetzt unser Essen vorbereite, anstatt es auf dem Arm zu haben.

Autofahren ist auch unmöglich, es wird sofort geschrieen. Nur wenn Papa dabei ist und ich daneben sitz... Wir fahren aber sowieso kaum mehr wohin, nur zum Kinderarzt oder Mama/Baby/Kindgruppe.

Irgendwann bin ich auf high need baby gestoßen, ja es trifft ALLES zu. Mit 10 Monate konnte es schon laufen. Inzwischen rennt es den ganzen Tag hin und her, klettert überall rum, wir haben schon einen Kletterturm. Wie viele aus der Familie sinnlose Ratschläge geben und dann sagen, na heut schläft es aber bestimmt gut... Nein... Unsere Nacht fängt erst um 23 Uhr an und ist um 9 Uhr (ok, da waren wir auch schon mal bei 4 Uhr...) zu Ende, natürlich nicht durchschlafen und nur auf mir drauf. Es gibt schon lang nur noch einen Mittagsschlaf mit 1 Std... Allgemein bleibt es nie ruhig sitzen, dass sagt uns auch jeder, auch wenn wir doch mal irgendwo sind. Das erste was uns immer jeder sagt, euer Kind ist aber sehr interessiert an allem und sehr aktiv, es hat ja keine Stille Minute.

Ja und heute bin ich eben mit meinem Latein am Ende... Heute früh wurde schon der Saft hinter den Schrank ausgrkippt und zum Mittagessen die Rote Beete in der ganzen Küche verteilt 😭. Dann waren meine Nerven am Ende... Denn ich durfte nicht putzen ohne Geschrei... Nur mit Kind auf dem Arm... Ich war so fertig, es sah alles sooo schlimm aus und alle sind in der Arbeit... Dann hab ich natürlich auch mit geschrieen. Kind angesetzt. Ich glaub es war total erschrocken von mir. Es saß da und guckte nur aus dem Fenster... Ja ok, ich konnte die riesen Sauerei wegwischen, aber jetzt könnte ich mir eine geben, weil ich so geschimpft hab 😭. Zu meinem Glück hatten wir dann jetzt auch wieder eine Wachzeit von 6 Std. vom aufwachen zum Mittagsschlaf.

Und unser Kind bleibt nirgends und geht auch nicht zu Oma/Opa, solang ich nicht direkt daneben bin. Geh ich in die Küche oder aufs Klo, wird alles stehen und liegen gelassen um hinterher zu rennen. Auf den Arm möchte es bei niemand anderen, da wird sofort getreten und geweint, aber das möchte ich auch nicht erzwingen, da wurde uns nämlich auch schon geraten, wir müssen es da halt schreien lassen und aushalten! Aber ich werde unser Kind nicht schreien lassen bei Dingen die es nicht möchte! Wenn ich mal Zähne putz und es nörgelt schon wieder Stunden, dann bleib ich inzwischen auch mal stur und Putz erst fertig... Oft endet das aber auch im Geschrei. Aber Sobald es auf dem Arm ist, innerhalb 1. Sek. Ist alles wieder gut.

Und das stillen ist inzwischen auch ein Kampf... Da werde ich während dem trinken regelrecht mit dem Fuß ins Gesicht getreten, gekratzt, geschlagen.

Sorry für den langen Text...

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Ihr hattet sicher einen schweren Start. Ich hatte selber einen Schreikind, dass im ersten Jahr mit Sicherheit high need war. Dass ihr angefahren worden seid, ist natürlich auch ein traumatisches Erlebnis.
Ich habe aus deinem Text aber ein bisschen das Gefühl, dass du aufgrund eures schweren Starts, ganz normale Verhaltensweisen jetzt als “besonders anstrengend” bewertest.
Ich finde das meiste von dem, was du schreibst, normal. Sich nicht alleine beschäftigen können, der Mama permanent hinterher laufen, nicht von anderen Menschen betreut werden wollen, nicht durchschlafen, oft wach sein… Das alles hat mein Kind mit 14 Monaten auch gemacht und höre ich auch von vielen anderen Eltern. Vielleicht erwartest du da von deinem Kind, das ja gerade noch ein Baby war, ein bisschen arg viel. Sich mal ein bisschen alleine beschäftigen und auch von anderen betreut werden ging bei uns erst so mit 18 Monaten los.

10 Stunden Nachtschlaf +1 Stunde Mittagsschlaf am Tag sind für 14 Monate ja relativ normal an Gesamtschlafdauer. Was ich nicht normal beziehungsweise nicht üblich finde ist das nur auf dir schlafen. Das hört sich wirklich anstrengend an - du kannst das Kind also nachts auch nicht ablegen? Das belastet natürlich auch dein Nervenkostüm und führt vielleicht dazu, dass du die anderen Aspekte etwas überbewertest. Was passiert denn, wenn du das Kind im tieferen Schlaf auf die Matratze legst? Wird es sofort wach? Oder kommt ihr erst gar nicht in den Tiefschlaf, weil die Schlafphasen so kurz sind?

Bearbeitet von elena739
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Ja das kann sein und daran denke ich auch öfter. Immerhin lebe ich seit der Geburt immer zu 100% in Alarmbereitschaft und sag selber, seitdem gibt es keine ruhige Minute.

Das mit zu viel erwarten hatte ich oben schonmal geschrieben. Ich denke da würde was falsch verstanden. Das erwarte ich nämlich definitv nicht. Im Gegenteil, dass ist mir schon bewusst.

Die Schlafzeit ist ja inzwischen auch echt viel länger geworden. Aber immernoch zum Teil alle 15 Minuten (spätestens nach 1 Std.) wach und ja, das auf mir drauf schlafen ist der springende Punkt. Nein, keine Chance. Natürlich versuche ich es durchgehend, tausend Varianten. Licht an, Licht aus, verschiedene Farben hatten wir auch schon, Musik (geht inzwischen nicht mehr, dann wird nach der Quelle gesucht). Hand halten, Arm halten, Füßchen massieren, mit Lavendelöl, in den Arm nehmen, nichts hilft. Quer auf mir drauf, sofort eingeschlafen. Dazu muss ich nichtmal stillen. Für mich wirkt es, als gibt es keinen Tiefschlaf. Immer auf Alarmbereitschaft. Es wird auch nicht langsam wach, sondern von jetzt auf dann. Jetzt noch im Schlaf und 1 Sekunde später hellwach und springt im Bett rum. Als Baby war es manchmal anders. Jetzt geschrieen und 1 sek. Später einfach eingeschlafen. Das sind Punkte, die ich so nicht kenne... Der Kinderarzt sagt nur, da müssen wir halt durch. Hebamme (schon in Rente) sagte damals, in Arm nehmen, kuscheln, stillen, pucken usw. (haben wir dann alles gemacht) Und jetzt, ins Bett legen, Tür zu und schreien lassen. Ja aber das mach ich jetzt nicht. Also schon allein wenn man drüber nachdenkt... Monatelang sollte ich es anders machen und plötzlich so... Das versteht das Kind doch auch nicht, warum sich Mama plötzlich nicht mehr liebevoll kümmert und einfach weggeht. Könnte ich nicht mit mir vereinbaren.

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Was ist nun aus deiner Sicht so außer gewöhnlich? Vieles von dem was du schreibst ist normal, z.B. mit Kindern auf den Arm den Haushalt zu schmeißen. Hilfen lehnst du ab (unabhängig von der Wertung der Qualität, aber du blockst Versuche ab). Was soll man dir da raten? Dein Kind ist 14 Monate. Und so verhält es sich auch. 🤷‍♀️

Ja, es gibt Kinder, die einfacher sind. Aber insgesamt hast du krasse Ansprüche an dein Kind (alleine woanders sein, alleine spielen, durchschlafen, Schlafdauer).

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich glaub das hast du komplett falsch verstanden...

Was meinst du mit Hilfe ablehnen? Kind schreien lassen? Schlafmittel geben? Buch lesen? Ich hab das Buch gelesen, aber viele wurden das ja gerne abschaffen... Aber ich werde meinem Kind ganz sicher kein Schlafmittel geben. Oma / Opa wird vom Kind nicht akzeptiert. Allgemein andere Personen, es blockiert sofort mit schreien... Ohne aufzuhören.

Ich hab doch nicht geschrieben, dass ich erwarte, dass es alleine wo anders sein soll? Das wurde uns geraten! Aber das machen wir nicht. Alleine spielen soll es doch auch nicht den ganzen Tag. Aber komm, 5 Minuten sollte es doch möglich sein. Von durchschlafen hätte ich auch nichts erwähnt. 3-4x pro Nacht aufstehen ist für uns wie ein Wellnesstag. Schlafdauer... Ich kenne kein Baby, dass als Säugling mit 5 Stunden Schlaf pro Tag ausgekommen ist 🤔.

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Nein, es ist oft auch nicht für fünf Minuten möglich und das ist normal.
Ein Kind ist manchmal schreiend alleine besser aufgehoben als bei überforderten Eltern, die Gefahr laufen gewalttätig zu sein. Genau darauf zielen solche Empfehlungen ab.

Ich kenne Kinder, die so früh niemand anderen akzeptieren. Mein Sohn hat das erste mal Opa mit zwei Jahren akzeptiert. Davor hat er nur geschrien, wenn er nur angesehen wurde. Es relativiert sich mit der Zeit und es wird einfacher. Aber so unnormal finde ich das nicht. Das bedeutet nicht, dass es das weniger anstrengend macht, aber es sollte helfen die Situation akzeptabel zu machen. Manche Kinder sind weitaus anstrengender, als andere. Aber auch das ist normal.

Mir scheint es, als ob du eure Anfangszeit noch nicht verarbeitet hast/ sie dir nach hängt. Auch das ist normal (=verständlich).

Du argumentierst, wie schlimm es als Baby war. Ich bewerte deine Schilderungen des Jetzt-Zustandes.

Mein Kind war ab 3,5 normal bis frech. Ab 3 aber definitiv in einem Zustand, in dem man ihm Sachen erklären konnte. Aber ab 3,5 hat er gleichaltrige „überholt“ und wird seitdem immer betont wie „reif“ er doch ist, wenn er z.B. alleine mit fremden Eltern mitgeht oder so. Das ist aber dieser verfickten Beziehungsarbeit der vorangegangenen Jahre geschuldet. Bei meinem anderen Kind mussten wir nicht so viel Beziehung reinstecken und das ist wesentlich weniger.

Die Vergangenheit musst du hinter dir lassen. Das Hier und Jetzt ist entscheidend und da könnten eure Voraussetzungen schlechter sein. Eingewöhnungen dauern in dem Alter teils Monate. Für mich ist es immer noch Magie, wie Kinder nach kurzer Zeit eingewöhnt sein können (dabei war mein zweites so). ;-)

Bearbeitet von Inaktiv
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Hast Du mal probiert auf dem Rücken zu tragen? Das ist wesentlich angenehmer als vorne.

Gehst Du viel raus? Spielplatz, Schwimmbad, Turngruppe, Babysauna?

Ich hab mich in dem Alter dumm und doof kommentiert, alles was ich mache, erklärt. Ist sau anstrengend, aber es hat Früchte getragen.

Sind jetzt nicht die mega Tipps, aber manchmal helfen ja Kleinigkeiten.

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Nein, tatsächlich nicht, obwohl ich mir in der Schwangerschaft nichts schöneres vorstellen konnte.

Der Tipp ist lieb gemeint, aber nach unseren Vorfällen werden wir das nicht machen... Es kostete schon sehr viel Überwindung (mit Beratung und Krisenteam vom KH) vorne zu tragen.

Ja, wir gehen täglich 1-3 Stunden raus spazieren. Haben den Wald daneben, Pferde, Spielplatz. Krabbelgruppe. Alles was im Umkreis von 10 km ist. Babysauna nein, aber Therme. Turnen auch nicht, gibt's bei uns erst ab 2 Jahre.

Was meinst du mit dumm und doof kommentiert?

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Hallo,
ohje. Fühl dich mal gedrückt. Das hört sich alles sehr anstrengend an und "normal" finde ich es in Summe nicht. Ja, auch unser Kind war in dem Alter super anhänglich und wollte eigentlich 24/7 an mir/uns kleben.

Hast du einen Partner? Ich bin auch kein Fan von schreien lassen, aber ich bin der Meinung, dass ein Kind eben auch beim anderen Elternteil mal seine Laune auslassen darf. Vielleicht kannst du dir so ein bisschen Verschnaufpause ermöglichen.

Du musst dich jetzt natürlich nicht schlecht fühlen, weil einmal lauter geworden bist. Ich glaube, das kennen wir alle. Lass dich davon also bitte nicht runterziehen. Du kannst dich beim Kind entschuldigen und hoffen, dass es nicht wieder vorkommt. Aber auch unsere Kinder dürfen sehen, dass wir mal an unsere Grenzen kommen.

Ansonsten kann ich dir gar nicht viele Tipps geben. Die, die du bekommen hast, würden sich für mich wohl auch eher falsch anfühlen.
Die letzte Podcastfolge von den Kinderdolmetschern geht um high need Babys. Vielleicht magst du da ja mal reinhören. Manchmal ist es ja einfach schon schön, wenn man weiß, man ist nicht alleine. Und im besten Fall kannst du auch noch die ein oder andere Erkenntnis davon mitnehmen.

Alles Gute euch 🍀

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Dankeschön!

Ja, viele denken in dem Alter, aber es ist schon immer so gewesen.

Ja den Papa gibt es auch :). Das Problem dabei ist, er hat sehr lange Arbeitstage. 13-14 Std. / 5 Tage die Woche. Wenn er heimkommt, essen wir alle schnell zusammen, bettfertig machen und danach wird dann auch bei Papa eingeschlafen (das klappt zum Schlafen gehen immer, tagsüber mal mehr, mal weniger). Ich wasch mich ab, erledige noch schnell Dinge, die gemacht werden müssen und dann gehen wir schlafen. An den freien Tagen spielt/kümmert er sich Vormittags immer, damit ich Wäsche machen kann etc. Aber ab Mittag wird das plötzlich immer nicht mehr akzeptiert. Dann geht er einkaufen und essen für die ganze Woche vorbereiten, rauskehren, rauswischen usw.

Hab mich schon während dem schimpfen entschuldigt. 100x und 100x geschimpft.

Danke, werde ich mal versuchen anzuhören :).

Danke 🍀

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Ich finde das hört sich echt streng an und kann dich total verstehen. Es gibt die chiligen, die anstrengend und die seehr anstrengend. Du hast wohl das letztere erwischt. Ich mag dass auch nicht, wenn mir jemand sagt : „das ist doch ganz normal. So sind Kind nun eben“ Nein ist es eben nicht. Viele Kinder möchten viel getragen werden , schlafen zu Mittag dann aber z.b alleine 2 stunden in ihrem Bettchen/federwiege.. schon nur diese 1-2 Stunden machen ein grossen unterschied. Spielt das Kind mal 5! Minuten alleine, macht einen grossen unterschied , die Oma kann für 1 Stunde übernehmen, grosser Unterschied.

Wenn du nichts von dem hast ist es eben extrem anstrengend.

Ich denke schon das die Geburt immer noch Auswirkungen haben könnte. Mein Papa verarbeitet seine schwere Geburt mit 60 Jahren immer noch!! Hast du mal geburtstherapie gemacht? Zusammen mit Kind? Hat uns geholfen. Würde ich dir ans Herze legen.

Alles gute euch ♥️

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Ja ich hätte hier nicht geschrieben, wenn ich es als normal empfinden würde. Wir haben ja auch viel Austausch mit anderen Gleichaltrigen. Und bei uns ist es eben anders.

Genau, diese 1 Std. Mittagsschlaf im eigenen Bett macht eben echt viel aus. Oder schon allein, dass nicht nur auf Mama geschlafen wird.

Ja ich bin mir da auch fast sicher, möchte es aber glaube ich nicht wahrhaben. Geburtstherapie haben wir keine gemacht. Kannst du dazu vielleicht was erklären? Wir hatten nur die ganzen Beratungen, Therapien im KH und auch für zu Hause.

Danke 🍀

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Das klingt anstrengend. Aber vor allem klingt es danach, dass du am Ende bist und du aus der Spirale seit Geburt irgendwie nicht rauskommst.

Ich weiß nicht inwieweit und wie gut du die Geburt und die weiteren Probleme aufgearbeitet hast. Aber oft klingt es so, als ob du es deinem Sohn um jeden Preis recht machen möchtest und er soll bloß nicht schreien müssen (machen Kinder halt leider). Gerade das mit dem Zähne putzen hat mich stutzen lassen. Die müssen halt geputzt werden und da ist es leider (je nach Kind) relativ normal, dass sie schreien. Da kann man auch nicht verhindern, da muss man leider durch.

Bei meiner großen Tochter war Schwangerschaft und Geburt auch traumatisch, das erste halbe Jahr war furchtbar und danach wurde es langsam besser. Richtig verarbeitet habe ich es aber erst in der Schwangerschaft meines Sohnes mit psychologischer Unterstützung. Und es hängt mir heute noch nach. Bei meinem Sohn ist alles so viel leichter. Manchmal ist es auch gar nicht das Kind, was so super schwierig ist, sondern die Umstände, die eigene psychische Verfassung, die eigenen Kapazitäten etc. Das heißt, dein Sohn kann schon schwieriger sein als andere, das kann ich nicht so beurteilen, aber möglicherweise hast du auch einfach aufgrund der schlechten Umstände nicht so viel Kapazität frei um zum Beispiel Schreien und wüten auszuhalten.

Und du musst dich auch nicht steinigen, wenn du mal mit deinem Kind schimpfst. Das kann ein Kind schon verkraften. Setz für dich Grenzen, was du aushälst und was nicht. Wenn du dein Kind nicht mehr tragen kannst, dann muss er eben fünf Minuten (in deinem Beisein) warten und weint dann vielleicht. Er wird das auch lernen. Halt nicht von heute auf morgen. Meine Tochter zum Beispiel wollte nicht stillen. Ich habe abgepumpt und sie hat ab Geburt die 15 Minuten die ich (8-10 Mal in 24h) gepumpt habe, warten müssen. Klar, da hat sie oft geweint und ich musste das irgendwie aushalten oder hinbekommen, ablenken etc. Dein 14 Monate alter Sohn sollte das erst recht aushalten können.

Wenn das Stillen nicht mehr schön ist, dann hör auf. Und naja ein bisschen beratungsresistent bist du ja schon auch. Ein 14 monate altes Kind sollte nicht alles bekommen was es möchte. Dann ist der Ärger vorprogrammiert. Wenn es dir wichtig ist, dass Oma und Opa auch Zeit mit deinem Sohn verbringen, dann solltest du ihnen auch die Chance geben, es einmal zu versuchen. In der Kita wird auch oft bei der Trennung geweint. Wenn das nur ein paar Minuten sind, würde ich es mal versuchen.

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Hmm,... Es geht ja auch viel mit ums Dauernörgeln. Findest du, dass es normal ist und man sich früh nichtmal Zähne putzen kann? Ich finde es irgendwie nicht. Viele werden ja auch in so Wippen in der Zeit gelegt und sind dann glücklich und für kurze Zeit zufrieden.

Ja siehst du, du sagst, verarbeitet, aber trotzdem hängt es noch nach.. Es wird immer ein Teil vom Leben bleiben. Uns geht's da ja auch so. Und beide Punkte sind wohl so auch richtig. Man hatte seit der Geburt keine Zeit mehr zum Durchschlafen durch zu viele Sorgen. Die ersten 6 Monate hab ich eigentlich gar nicht geschlafen...

Berstungsresistent liegt ja auch bekanntlich im Auge des Betrachters. Man kann sich alles anhören, aber ob man es umsetzt entscheidet allein das Bauchgefühl. Und da gibt's insbesondere bei der Erziehung wirklich 2 komplett extrem unterschiedliche Stile.

Hab ich irgendwo geschrieben, dass es alles sofort bekommt, wenn es schreit? Aber schreien und schreien sind 2 Unterschiede. Wir unterscheiden da natürlich auch.

Das es bei niemanden wie Oma/Opa auf den Arm möchte akzeptieren wir und wenn da geweint wird, werden wir das nicht zulassen und unserem Kind aushalten lassen Unser Kind muss zu niemanden auf den Arm wenn es das nicht möchte,... Genau so wie Küsschen geben usw. Und daran ändern wir auch nichts, denn die Welt ist schon verrückt genug.

Aber es steht ja nirgends, dass uns der Kontakt nicht wichtig ist oder wir ihnen nicht die Chance geben. Das gute ist, sie wohnen direkt neben uns. Daher ist ein täglicher Kontakt immer vorhanden. Wir gehen sogar jeden Tag zusammen spazieren und unser Kind freut sich auch darauf. Aber Mama muss in der Nähe bleiben und es möchte eben nicht auf den Arm genommen werden.

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Ganz profan- versuch es mal mit Ohrenstöpseln. Wenn man das quengeln nicht in voller Lautstärke hören muss fällt es leichter, ruhig zu bleiben und Grenzen zu setzen.
Ich hatte ein Speikind und ein Schreikind. Ohne Gehörschutz wäre ich durchgedreht.

"Mama putzt sich die Zähne, solange spielst du selber."
Ziehe Grenzen bei Dingen die sein müssen und halte den Protest hier aus. Bedürfnisorientiert erziehen heißt, dass die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden.

"Du hast Saft ausgeleert jetzt müssen wir das wegputzen. So lange stehst du selber."

"Wenn das Essen fertig ist kannst du auf meinem Schoß sitzen. Jetzt schaust du ein Buch selber an."

Das ist die ersten Male wirklich anstrengend. Aber ohne die Erfahrung kann dein Kind nichts dazu lernen.

Erkläre ihm viel, sag ihm was du von ihm willst (das Wort "nicht " ist abstrakt und kann nicht erfasst werden, daher statt "ich kann jetzt nicht" "Geh Buch anschauen bis ich fertig bin".

Dieses Buch kann ich sehr empfehlen: https://www.medimops.de/brisch-karl-h-safe-sichere-ausbildung-fuer-eltern-sichere-bindung-zwischen-eltern-und-kind-gebundene-ausgabe-M03608946012.html?variant=UsedVeryGood&creative=&sitelink=&gclid=CjwKCAiA74G9BhAEEiwA8kNfpa_QBrJKFpGNWLl00zX0IP55nJfW6HmESyM_eI-i6L3o25b4MZh5sRoC384QAvD_BwE&utm_source=PSM&utm_medium=cpc&utm_campaign=AT_BM_OUT_WEB_ALL_SHO_GOO-PMX_MR-1-2_&gad_source=1

Und dann wenn du Zeit hast widmet du dich zu 100%. Ansonsten ist das alles nur so halb. Halb geputzt, halb gespielt, halb gekuschelt.

Dein Kind entwickelt sich und es wird besser werden. Jetzt heißt es liebevoll aber mit elterlicher Präsenz Durchhalten. Alles Gute 🍀

Bearbeitet von Guppyfisch
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Ich konnte mich zwei Jahre lang nicht im Haus frei bewegen, eben Spülmaschine ausräumen und meine Tochter auf dem Boden sitzend dabei bespaßen? Fehlanzeige. Nur Mama, Mama und nochmal Mama. Meine Tochter ging mit 12 Monaten zur Tagesmutter, das hat sie akzeptiert wobei sie auch dort der Schatten der Tagesmutter gewesen ist, die ist aber gut damit klargekommen. Ab zwei wurde und wird es allmählich besser, ich kann mal Wäsche waschen und in Ruhe etwas kochen, das war vor einem Jahr noch undenkbar gewesen. Also: Es wird besser, aber du musst tatsächlich noch Geduld haben. Du kannst wahrscheinlich alles mögliche ausprobieren, dein bester Ratgeber ist aber wohl " die Zeit".

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Ja ich denke das auch. Klar wird es irgendwann besser, hoff ich. Ich finde es nur komisch, dass es gefühlt schlimmer wird, dass macht mir etwas Sorgen.

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Liebe Babysaerchen,

das hört sich nach einer sehr langen und anstrengenden Zeit an. Was ich herauslese ist erst einmal, wie viel ihr beide schon geschafft habt :-) und wie viel schon besser und "normal" geworden sind.

Mein Rat wäre:

Nimm auch deine Bedürfnisse Ernst und schaffe dir Freiräume durch Oma/Opa wen auch immer. Dein Kind ist jetzt 14 Monate - also ein Kleinkind - es fängt jetzt an zu verstehen und "muss" auch lernen, dass Mama manchmal nicht verfügbar ist. Es darf auch weinen um sein Missfallen zu äußern, aber so lange jemand es begleitet, wird die Welt davon nicht untergehen.

Wenn man ein Schreibaby hatte, dann ist man quasi immer in Alarmbereitschaft, sobald es "wieder anfängt" ... ich glaube, dass ist bei dir noch der Fall. Meiner ist zum Glück mit vier Monaten ruhiger geworden, aber ich diese Verzweiflung und Überforderung spüre ich immer noch.

Ob es besser wird: JA! Dein Kind wird älter und wird mehr verstehen. So mit 15 Monaten war es bei meinem soweit, dass ich ihm Dinge erklären konnte (nicht dass er sie dann umgesetzt hat), aber so einige Wochen später, merkte ich, dass er eben schon versteht. Mama geht aufs Klo - Kind weint - Mama kommt zurück. Das ist ok. Es wird lernen damit umzugehen.
Versuche mehr zu erklären, dein Kind einzubinden, wenn es nicht zu hibbelig ist, sonst Rückentrage und ganz wichtig: andere Bezugspersonen installieren ... das kann zwar dauern, aber wenn es regelmäßig ist, wird es dein Kind annehmen und dich wird das entlasten.

Und, das habe ich hier im Forum oft gelesen und mir hat es durch so manche Phase geholfen: Umstände akzeptieren! Das Kind ist eben so, wie es ist und einige Sachen brauchen ihre Zeit.

Alles Liebe und ganz dicke Umarmung

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Danke, dass ist ja wirklich lieb geschrieben.

Ja daran arbeiten wir gerade :). Aber momentan geht es nur, wenn Mama dabei bleibt, aber schon das ist echt eine Erleichterung um einfach mal durchzuschnaufen. Bei Oma darf ich wenigstens auf dem Sofa sitzen bleiben und die beiden spielen schön. Bei Papa darf ich das z. B. nicht. Es wird dann vor dem Sofa gestanden und geweint... Weshalb wir das auf die Vormittage legen und ich mich einfach in anderen Räumen aufhalte.

Das schreien war nie so mein Problem. Ich konnte damit echt gut umgehen. Aber das dauernörgeln und unzufriedensein. Und die schlaflosen Nächte.

Ja das hoffe ich doch 🍀

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Bitte nimm Kontakt zu einer schreiambulanz auf. Bei uns betreuen die, bis das Kind 2 Jahre alt ist. Die können dir helfen, dich gedanklich und emotional zu sortieren.
Und ja, du kannst dich da immer noch melden, auch wenn ihr aus der eigentlichen schreiphase schon raus seit - aber nur weil das schreien weg ist, ist ja nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen.

Meiner hat(te) auch regulationsstörungen, nach drei Monaten war zwar die schreierei weg, dafür gab es dann dauerquengelei (naja und der ganze andere kram mit schlaf, tragen, körperkontakt, reizoffenheit, etc war natürlich auch noch da). Wir haben allerdings anfangs schnell erkannt, was mit dem zwerg los ist, und konnten uns entsprechend darauf einstellen (bin beruflich "vom fach").
Die gute Nachricht, es wird besser. Meiner ist jetzt 3 und immer noch anstrengend, aber im Vergleich zu früher ist das quasi Urlaub.
Die schlechte Nachricht, evtl merkst du die Fortschritte gar nicht, weil du durch die lange zeit jegliche kraftreserven aufgebraucht hast und im Tunnel steckst.
Daher kontaktiere eine schreiambulanz oder die frühen Hilfen - die haben die eltern im Fokus und versuchen nicht, das kind mit Medikamenten oder umstrittenen schlaftrainings ruhig zu stellen.