Kita Eingewöhnung und Sorgen im Umgang mit meinem Kind

Liebe Community,

ich frage mich was normal ist und was eher Alarmsignale sind.

Mein Sohn (ende Januar 2024 geboren) ist seit dem 08.01.2025 in der Kita Eingewöhnung.

Die ersten Tage liefen gut und nun wird es immer schlimmer.
Wir sind in dem Berliner Model und haben jeden Tag die Trennung länger gestaltet. Immer um 30-45min mehr.
Er geht nun seit mehreren Tagen bis Ende vom Mittag essen in die Kita.

Zuhause ist es so das er vormittags 1h Schlaf bekommt und auch benötigt weil er sonst unausstehlich wird vor Müdigkeit, nachmittags 1,5-2h.
In der Kita habe ich auch deutlich angemerkt das er auf dieses Schläfchen angewiesen ist.
Er ist dort mit über einem halben Jahr Altersunterschied zum nächst jüngsten das Kücken in der Gruppe.
Seine Bezugsperson ist in Ordnung, wird sind zufrieden.

Dennoch stoßen mir ein Paar Dinge auf.
Die Erzieher sagen das er immer 20-30min im Wagen draußen schläft, zu teilen glaube ich das auch aber bin mir sehr sicher, das der Schlaf sehr raus gezögert wird, bei uns schläft er selten bis garnicht im Kinderwagen draußen.

Vor geraumer Zeit fing es dann an, das er definitiv verstand, wenn ich tschüss sage und gehe, das ich dann auch weg bin.
Er wird immer anhänglicher bei der Verabschiedung, lässt sich aber wohl immer beruhigen.
Wenn ich ihn dann abhole ist er ausschließlich bis auf eine Ausnahme in einem Tränenbad.
Wenn es klingelt in der Gruppe ist es laut der Erzieherin auch ab und an so das er weint weil er denkt er wird endlich abgeholt.

Heute saß er beim Mittag mit einem roten extrem verheulten Gesicht und als er mich dann bemerkte hat er richtig geschluchzt. Das macht er nur wenn die Sehnsucht extrem ist und nichts hilft. Kam bisher auch nur 3-4 mal vor in der ganzen Zeit überhaupt.
Er lies sich bei mir dann gleich super beruhigen zum Glück. (Er war allerdings aber auch letzte Woche nur Montag da, dann holte uns ein Magendarm Infekt ein).
Zuhause hat er dann noch etwas Nachschlag bekommen und wir gingen ins Bett (wir haben ein Familienbett, er schläft ausschließlich mit/bei mir ein, Ausnahmen ab und zu bei meinem Mann).
Nach den Schläfchen war er erst einmal super schlecht drauf und absetzen oder der gleichen war unmöglich. Das ging eine gute halbe Stunde und mit viel Geduld und Nähe ging es dann langsam.

Allerdings fällt uns beim Spielen immer mehr auf das er nach der Kita absolut kein Feingefühl mehr hat und man muss ihm erst wieder lange zeigen das das man auch sanft spielen kann. Ich weiß das sich die Kinder Spielzug weg nehmen und das normal ist, aber finde es schon etwas doll.

Zudem war es so, als ich ihn letzte Woche abholte, das ein Kind beim Mittag unter dem Tisch lag und es die eine Erzieherin nicht so interessierte in dem Moment als ich da war. Als wir dann aus der Garderobe raus kamen um nach Hause zu gehen standen mehrere Kinder Oberkörper frei und warteten Mittags Bettfertig gemacht zu werden, ist ja schön und gut aber wirkte sehr strukturlos und leicht überfordert.

Um noch zum Essen zu kommen, er hat noch keine Zähne und als er sich Letzte Woche übergab kamen vom Mittag (Hähnchen Süß Sauer) die Möhren Streifen im ganzen hoch.
Heute war das Mittag (Nudeln mit Wurstgulsch) auch nicht gemanscht oder etwas gebisslos freundlicher gemacht.
Ich merkte dann an das er zuhause viel klein gemacht bekommt weil er sonst nicht runter Schluckt.

Der Mittagsschlaf ist schlecht geworden, er träumt richtig schlecht und fängt häufig an zu heulen im Schlaf. Nachts ähnlich. Alles erst so extrem durch die Kita.

Zwei mal war es auch so, das wir unseren Sohn abholten und er über den Mund unter der Nase ganz viel Vertrockneten Schnotter und popel hatte. Zuhause war es ein Graus ihm das vorsichtig ab zu machen weil es ihm weh tat teilweise.

Wir wollen uns das jetzt noch über den Februar angucken und ihn wenn es nicht besser wird aus der Kita raus nehmen und warten bis er soweit ist, sich dazu auch äußern kann.
Er ist unser kleines Wunder und wir hatten eine ganz traumatische Geburt und die ersten 8-10 Monate waren sehr Hart. Wir erziehen Bedürfnissorientiert und fahren damit sehr gut.

Frage an euch:
was ist normal?
Sind unsere Sorgen berechtigt?
Wer hat ähnliche oder selbe Erfahrungen gemacht?

Bearbeitet von Inaktiv
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Hm, ehrlich gesagt finde ich an den geschilderten Situationen nichts ungewöhnliches oder dramatisches. Ist einfach kein Zuhause, da geht einiges „nüchterner“ und „liebloser“ zu. Die Erzieher sind keine Eltern. Überspitzt gesagt: nicht mal alle Eltern würden jeden Hauch an Rotz sofort beseitigen, Erzieher erst recht nicht. Wenn man damit nicht klar kommt, sollte das Kind zu Hause betreuen.

Ich würde die Eingewöhnung reduzieren (bei einem Tag fiel letzte Woche ja komplett aus) und schauen.

Ein Tränenbad gibt es womöglich nicht wegen besonderer Vorkommnisse, sondern wegen Kita per se. Du bist ein sicherer Hafen, bei dir lässt er seine Emotionen raus, davor musste er ja funktionieren. Das ist enorm anstrengend für die Mäuse, mit einem Jahr erst recht.

Auch bei einer bedürfnisorientierten Erziehung muss man sich wohl eingestehen, dass nicht jedes Bedürfnis des Kindes überall und sofort befriedigt werden kann. Du weißt als Mutter, dass hinlegen in dem geeigneten Zeitpunkt am besten für das Kind ist.. das bedeutet eigentlich, alles fallen lassen und jetzt und sofort hinlegen. Ich bezweifle, dass dies in der Kindertagesstätte so gehen wird.. egal, in welcher. Dort muss zuerst keine Ahnung aktuelle Tätigkeit abgeschlossen werden, ein anderes Kind ist gerade an der Reihe, jedes Kind muss dort warten lernen. Das hättest du auch zu Hause, wenn du mehr als ein Kind hättest.

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Hey, ich bin keine Pädagogin, aber bei mir würden alle Alarmglocken schrillen. Die Tatsache, dass er beim Abholen so weint und dass er schlecht schläft würden mir richtig große Sorgen machen. Ich würde mit der Erzieherin sprechen, aber vorallem auf mein eigenes Bauchgefühl hören. Und ehrlich gesagt auch nicht unbedingt noch einen Monat damit weitermachen, das hört sich schon nach massiver Überforderung bei deinem Kind an.
Liebe Grüße

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Danke für deine Antwort, 🙏🏼

mein Mann und ich saßen vorhin wirklich besorgt deswegen und haben lange gesprochen.

Mit seiner Bezugsperson möchte ich ohnehin noch einmal sprechen.

Donnerstag soll er planmäßig das erste Mal Mittagsschlaf machen in der Kita. Davor graut es mir auch. Ich denke ich werde ihn auch definitiv vorerst zum Mittag abholen.

Ich habe Mittwoch einen wichtigen Termin beruflich, der wird entscheiden ob wir bis Ende des Monats warten oder nicht.

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Bei einem Kind, dass sich zwar morgens beruhigen lässt, aber beim abholen immer weint, würde ich bei ganz kurzen Trennungen (z.B. 30-40min) bleiben und die Zeit nicht erhöhen, bis das Kind die bisherige Dauer gut packt und Freude daran hat. Was bringt es denn, wenn das Kind täglich wieder die Erfahrung macht "Kita ist anstrengend und überfordernd, ich vermisse meine Mama zu sehr und sehne sie herbei". Davon wird doch nichts besser. Viel sinnvoller wäre doch die Erfahrung "oh, da ist Mama ja schon. Schade, ich hatte gerade so viel Spaß".

Ist natürlich blöd, so mit Abstand der Jüngste zu sein. Meine Kinder wurden mit 15/16 Monaten eingewöhnt, wir konnten vorher auf nur einen Tagschlaf umstellen, sie haben normal vom Familientisch mitgegessen, konnten laufen, ja/nein klar signalisieren etc. Das hat schon geholfen, um sich besser im Krippenalltag einzufinden (bei uns ist die Betreuung ab 1 Jahr ausgerichtet). Natürlich geht es auch vorher, muss ja. Wobei es so klang, als wäre es bei euch nicht zwingend nötig?

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Tut mir in der Seele weh das zu lesen, ehrlich.

MUSS er denn so früh angegeben werden ?
Könnte ich niemals übers Herz bringen.

Was ist wenn er sich an dem groben essen verschluckt ?

Kinder die sich nicht äußern können, würde ich sowieso niemals abgeben.
Bis mein Kind klar sagen kann was es möchte oder braucht und was nicht, bleibt es bei mir.

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Genau das dachte ich auch!

Das muss nichts mit den Erziehern oder der Einrichtung zutun haben, das Kind ist ganz klar einfach nicht bereit für eine Fremdbetreuung... mein Herz tut beim lesen weh. 💔

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Hauptsache mal wieder Elternbashing. Das hilft der TE doch nichts. Ich denke nicht dass sie ihr Kind in die Kita schickt weil sie es lustig findet sondern sie wird ihre - triftigen - Gründe haben. Und wenn das nur ist, dass SIE selbst Entlastung braucht.

Kita ist auch nicht per se schlecht für Kinder sondern die Kita muss zum Kind und Entwicklungsstand passen.

Und mit 1 Jahr dürfen und sollten Kinder alles essen dürfen ausser harte Runde Lebensmittel. Wenn du das deinem Kind vorenthältst schadest du deinem Kind.

Mein Kind konnte übrigens mit 7 Monaten dank Babyzeichensprache klar sagen/ausdrücken was es möchte und braucht. Und auch ohne das können Babys das hervorragend. Gute Erzieherinnen können das lesen.

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Also ich muss sagen: ne, dein Kind fühlt sich nicht wohl und die Einrichtung scheint auch nicht so rund zu laufen.

Mein Sohn wurde auch mit einem Jahr eingewöhnt und hat seitdem einmal beim abholen geweint weil ihm der Tag zu viel war.

Ich mag die Eingewöhnungen nach dem strengen Berliner Modell nicht. Wir hatten zwar auch die erste Trennung am 3. Tag aber haben es nicht linear nach oben verlängert. Wir waren zB auf meinem Wunsch 2 Wochen lang bei 3 Stunden weil wir gemerkt hatten länger ist schwierig und hatten erst nach 7 Wochen den ersten Mittagsschlaf dort.

Aber auch so, die Kinder stehen rum zum Bett fertig machen? Bei uns wird jedes Kind nach dem Mittagessen separat von einer Erzieherin umgezogen und ins Bett gelegt, eine macht die einschlafbegleitung und eine passt noch beim Essen auf und räumt auf.

Meiner hat es mit 1 den ersten Zahn bekommen, dann wurde entsprechend geschnitten oder was essen bestellt. Hast du das Feedback mit dem Essen gegeben? Ne Freundin ihre Tochter hat alles klein bekommen mit null Zähnen, mein Sohn kam damit nicht klar. Da ist jedes Kind auch individuell.

Ich würde auf eine Stunde (oder weniger) Trennung zurück gehen, so lange bis sich das Kind wohl fühlt und wenn es sein muss das über Wochen oder die Kita kündigen. Sprich mal mit den Erziehern was ihre Meinung ist.

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Wir haben nun noch einige Sachen durchgekaut und die Kündigung wird gleich noch geschrieben.

Unser Sohn bleibt ab morgen wieder zuhause.
Das hat genug Tränen gebracht heute Abend.

Und mein Gefühl sagt mir, das es die richtige Entscheidung ist.

Ich danke euch für das viele Feedback! 🙏🏼

Bearbeitet von Inaktiv
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Hab ich auch so gemacht damals. War bei uns ne Tagesmutter und keine Krippe. Aber das Bauchgefühl war mies. Bevor du dich damit lange plagst nimm ihn raus und such was liebevolles. Ich hab damals 2 Monate später einer Krippe eine Chance gegeben und nie bereut. Er bekommt alles genau so wie er braucht, wir haben ganz enge Absprachen wie er schlafen soll, essen soll etc…. Ihr findet sicher ein tolleres Plätzchen für ihn ❤️

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Wir geben ihm erst mal noch viel Zeit zu Hause.
Die Zeit wird kommen wenn sie es soll. 😊

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Hi ich würde ihn rausnehmen,wenn es irgendwie finanziell geht und entweder mit 2 oder 2,5 nochmal einen Versuch ,vielleicht in einer anderen Krippe oder Tagesmutter starten. Oder mit 3 in den Kindergarten. Die Kleinen verpassen nichts. Mir persönlich hat ein interessanter Artikel die Augen geöffnet.
https://www.erzieherin.de/was-bedeutet-die-fruehe-krippenbetreuung-fuer-die-entwicklung-der-kinder.html

Oder falls vorhanden und möglich zur Oma geben, so haben wir das im ersten Lebensjahr an zwei ,drei Vormittagen regelmäßig gemacht. Nach einer Oma Gewöhnungsphase:-)- erst kam Oma zu uns regelmäßig nach Hause und später ging Mausi zur Oma . Mit 2 Jahren und drei Monaten haben wir dann die Krippe probiert und es hat gut geklappt. Aber persönlich finde ich je später desto besser.

Alles Liebe

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Was genau ist denn an der Oma besser als an einer ausgebildeten Erzieherin in einer guten Kita?

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In der Regel die 1:1 Betreuung die gerade so gaaanz kleine doch noch brauchen,wenn die Bezugsperson nicht da ist.
Und auch die bestausgebildeste Erziehern hat meistens nicht so viel Zeit für das Kind ,wie es das eigentlich bräuchte. Auch ein Grund,warum viele Erzieher oft ihre eigenen Kinder selber erst später in den Kindergarten bringen.
Und das Hauptproblem: erstmal eine gute Krippe finden, samt gutem Personal. DAS ist oft super schwer, der Personalmangel lässt grüssen.

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Das scheint nicht die richtige Kita für euer Kind zu sein.

Wie ist denn der Betreuungsschlüssel und wie gross die Gruppengröße? Wie alt sind die anderen Kinder von bis?

Nehmen Sie das Kind auch mal ins Tragetuch z.b. wenn es unzufrieden ist?

Unser Kind ging ab 6 Monaten in die Kita, ich bin also absolut pro Kita. Wir hatten auch mal schwierige Phasen aber nicht Ansatzweise so wie du es beschreibst. Für so Kleine muss es eine WIRKLICH gute und auch Babygerechte Kita sein.

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Oh je, da habe ich allein beim Gedanken daran schon geschluckt, dass eine fremde Person meine Tochter ins Tragetuch nehmen würde. Das habe ich leider nicht mal selbst geschafft (ich war einfach viel zu unfit/Kaiserschnittnarbe schmerzte zu doll, egal welche Trage ich probiert hatte).

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Mich freut es, dass mein Kind von verschiedenen Menschen erfahren darf, dass es gewollt und geliebt ist.
Wir haben auch mit 1.5 Jahren noch getragen. Hat da deine Narbe immer noch geschmerzt?