Ihr lieben, gerade ist ja die Zeit wo man sein Kind für das nächste kitajahr anmelden kann. Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und wie soll ich sagen, ich fühle mich aktuell noch 0 bereit ihn in die Fremdbetreuung abzugeben. Ich weiß es ist noch Zeit aber ich kann es mir nicht vorstellen. Ich genieße den Alltag so sehr mit ihm, klar ist auch anstrengend aber ich gehe mit ihm in eine Krabbelgruppe und oft kommen auch die Omas vorbei und gehen mit ihm raus oder spielen mit ihm. Kann mir jederzeit Hilfe holen (mache ich aber nicht oft weil iich ihn nicht ständig weg haben will, bin gerne mit meinem Kind).
So nun das große aber. Meinem Arbeitgeber habe ich gesagt dass ich Herbst 2025 zurückkomme. Und die Kita bei uns nehmen nur Kinder bis 15.00/16.00. Ich bin einfach so hin und her gerissen. Ich denke mir Fremdbetreuung kommt noch früh genug, muss es unter 3 sein? Andererseits finde ich es schon krass 3 Jahre zuhause zu bleiben. Alle schauen einen doof an. Karrieretechnisch bleibt man auf der Strecke, und abhängig ist man noch obendrauf. Mein Mann verdient sehr gut weswegen wir uns das locker leisten können.
Es geht aber weniger um meinen Mann sondern um mich. Was ich will. Tja ich will halt beides aber natürlich geht das nicht. Ich weiß nicht ob ich es nicht auch bereuen werde wenn ich 3 Jahre „Daheim hocke“ und meine Arbeitsmarktschancen dann schlechter werden. Falls ich Job wechseln will.
Es ist so schwierig weil überall dieser gesellschaftlicher Druck ist. Auch dass er mit einem Jahr noch nicht in der Kita ist. Leute urteilen.
Wie habt ihr diesen Konflikt gelöst?
Kita Start ja oder nein
Im Endeffekt könnt ihr es so machen wie IHR es für richtig haltet. An dem Punkt gibt es kein generelles Richtig oder Falsch.
Wenn du noch länger Elternzeit nehmen möchtest solltest du dich frühzeitig an deinen Arbeitgeber wenden und mit ihm darüber sprechen. Die erste Elternzeit kann er nicht ablehnen, eine Verlängerung aber schon.
Falls ihr noch mehr Kinder haben möchtet, sollte man bedenken, dass man dann wirklich sehr lange aus dem Job raus ist. Wenn man 2 Kinder mit Abstand 3 Jahre und jeweils 3 Jahre Elternzeit, dann ist man eben gleich 6 Jahre aus dem Job. Da wird die Rückkehr oft schwierig.
Ich persönlich finde in Teilzeit arbeiten super. Vormittags arbeiten und am Nachmittag mit dem Kind spielen ist ein super Ausgleich.
Also wegen anderen, der Gesellschaft oder irgend einem Bild das man von dir haben könnte würde ich NICHT von meinem Standpunkt abweichen. Schon dreimal nicht wenn ihr es euch leisten könnt. Und der Arbeitgeber kann jetzt noch wunderbar umplanen wenn du sagst Herbst 25 wird nichts.
Wenn es dir aber um dich selber geht und du wirklich wenigstens ein bisschen was für dich oder dein Rentenkonto machen magst, dann sieh es nicht so schwarz-weiß dass das Kind unbedingt Vollzeit wohin muss, sondern starte einfach mit 20-25 Stunden wöchentlich. Knirps ist dann maximal die 4-5 Std bis Mittag in einer Kita, kann sogar zuhause schlafen wenn du das willst und ihr habt den ganzen Nachmittag. Und wir haben z.B. eine ganz tolle Kita ^^ sind ja nicht alles nur Verwahranstalten. Das wäre quasi der Kompromiss wenn du es für DICH machen wollen würdest. Aber wie gesagt, auf die Meinung anderer würd ich sch*** 😂
Dann Versuch doch erst einmal deine Elternzeit zu verlängern (wenn du unter 2 Jahren angemeldet hast kann er ablehnen).
Dann kannst du ja immer noch überlegen, ob du nebenbei einen Minijob machst oder so. (Möchtest du während der EZ woanders arbeiten, dann musst du die Erlaubnis deines AG dafür haben.
hört sich an als seit ihr finanziell relativ gut aufgestellt?
Dann würde ich mich mal schlau machen, ob nicht "Teilzeit in Elternzeit" was für euch ist. Je nachdem ob du noch Elterngeld beziehst geht da sogar was über die Partnermonate dass ihr noch Elterngeld bekommen könntet.
Bei Teilzeit in Elternzeit würde dein Mann für einen bestimmten Zeitraum seine Stunden reduzieren und würde dann aufs Kind aufpassen wenn du arbeitest. Wenn sogar noch Oma/Opa in der Nähe sind umso besser planbar.
Für uns passt das perfekt. (Da ich gerne arbeiten gehe, aber auch gerne mit dem Kind bin).
Wir haben beide keine Home office option und oft kommen spontan anfragen rein.
Ich arbeite sogar im Schichtdienst und man bekommt es trotzdem (oder gerade deswegen) mit ein bisschen organisation gut getimt.
Bei Kind2 jetzt werden wir es zunächst so machen das mein Mann 3 Tage macht zu 8 h und ich 2 Tage zu 8.
Mein Mann nimmt dann noch EG plus dazu und dann kommt da, trotz geringverdienerjob tatsächlich noch recht viel Geld bei rum.
Mach das so, wie dein Bauchgefühl sagt, vor allem wenn du und dein Partner euch einig seid! Kita und arbeiten ist trotzdem oft ein riesen Spagat. Erst muss eine oft lange Eingewöhnung gemacht werden (4 Wochen sind keine Ausnahme im U3 Bereich) und dann kann es trotzdem sein, dass es morgens nicht rund läuft. Dann sind die Kinder im ersten Jahr sehr viel krank und können gar nicht gehen, bzw steht man vor der Entscheidung: ist es noch vertretbar mein Kind in diesem Zustand zu schicken, oder rufe ich mal wieder mein Arbeitgeber an... obendrauf kommen Schließtage, die auch gestiemmt werden müssen. Alles machbar klar, vor allem wenn du die Unterstützung von Omas hast. Aber warum und für welchen Preis? Zumindest wenn du ohnehin lieber zu Hause wärst. Hier bei uns auf dem Dorf ist ein Kitastart unter zwei übrigens noch eher ungewöhnlich, du bist also kein Einhorn🤣. Und auch dann gehen die Kids nicht den ganzen Tag, gibt es hier vor Ort gar nicht, da muss man in die nächste Stadt. Zum Arbeitgeber: ja vielleicht ist er im ersten Moment nicht begeistert, aber eine unzuverlässigen Arbeitskraft braucht auch keiner. Ich bin eher Team vorher überlegen, was ich leisten kann und will und das dann auch wirklich bringen. Natürlich wird der Start holpriger, je größer die Pause ist, dann braucht es halt mehr Energie für dich bei der Einarbeitung, aber dann läuft es doch wieder wie gehabt und du kannst noch viele Jahre bis zur Rente arbeiten 🙃. Übrigens ist der Rentennachteil in den ersten drei Jahren nicht so groß.
Für mich wäre die Entscheidung ziemlich klar.
Die ersten drei Lebensjahre sind so sehr prägend für das ganze Leben, da möchte ich mein Kind nicht stundenlang in der Krippe fremdbetreut wissen, zumindest nicht, solange keine absolute Notwendigkeit besteht.
Wenn ich hier lese, wie schwierig und herzzerreißend oft Eingewöhnungen sind, dann weiß ich, dass das nicht das für mein Kind ist, was ich will.
Ich hätte allerdings auch keine drei Jahre nur zu Hause sitzen können. Ich habe sehr früh wieder stundenweise zu arbeiten angefangen. Die Kinder wurden dann von der Oma betreut. Mit zwei gab es bei uns sogenannte Spielgruppen, eine Art stundenweiser Vorkindergarten. Da waren sie dann 3 mal die Woche für 3 Stunden. Das hat super gepasst.
Und so ähnlich würde ich es heute auch wieder machen. Mit eineinhalb oder zwei vielleicht eine Tagesmutter suchen, die individuell stundenweise betreut. KIndergarten dann mit drei.
"Alle schauen einen doof an. Karrieretechnisch bleibt man auf der Strecke, und abhängig ist man noch obendrauf."
Das ist total überdramatisiert. Du möchtest Dein Kind erst mit 3 in die Kita geben und nicht mit 7!
Und was soll das karrieretechnisch für einen Unterschied machen, wenn es nur um 1 Jahr mehr oder weniger geht? Selbes in Bezug auf die Abhängigkeit. Du bist nicht abhängig von Deinem Partner, Ihr seid im Idealfall eine Familie, die einen gemeinsamen Weg geht.
Ich bin ein absoluter Freund davon, dass Kinder nicht unter 3 in die Fremdbetreuung gehen sollten, sofern das für die Familie so auch finanziell machbar ist. Erfahrene Erzieher, Wissenschaftler, Psychologen usw. sind der Ansicht, dass eine Fremdbetreuung unter 3 zwar nicht schadet (sofern die Betreuung passt) aber einen klaren Nutzen gibt es auch nicht fürs Kind. Das beste Model ist, viel Zeit mit Mama und der Familie zuhause, mit gelegentlichen Verabredungen mit anderen Kindern und dann ab 3 in die Kita.
Stell Dir vor, Du gibst Dein Kind mit 1 Jahr in die Kita/Fremdbetreuung. Dann bleibt es dort ca. 6 Jahre, bevor die Schule startet. So eine lange Zeit! Viel zu lang.
Mach Dir ein gute Zeit mit Deinem Kind zuhause, steh zu Deinem Bauchgefühl!
Du beschreibst drei Faktoren:
Was Du willst - Kind noch nicht abgeben oder dich wieder auf den Job fokussieren können?!
Und das dritte- was wohl andere Leute denken und wie sie urteilen.
Als das letzte würde ich mal komplett ignorieren. Was interessiert dich das??? Lass die Leute reden. Die finden immer irgendwas, wenn sie wollen;)
Und dann gehst du mal in dich und fragst dich; ob du auch gerne wieder arbeiten möchtest oder auch dass nur aus der Angst heraus machen würdest, danach nichts mehr “wert” zu sein. Oder ob du selbst am aller liebsten noch das 3. Jahr mit deinem Kind verbringen willst.
Natürlich kommt man nach 3 Jahren nicht zurück in den Job und ist direkt das gleiche “wert” für die Arbeitgeber wie zuvor, aber ob jetzt zwei oder drei Jahre weg- macht das in deiner Branche den Braten so fett? Man muss sich so oder so neu einarbeiten und dann auch weiterbilden. Anschluss bekommen und ich denke, dass dann nach einiger Zeit auch wieder Aufstiegschancen da sind.
Wäre eine hohe Teilzeit eine Alternative, sodass dein Kind nur vormittags kurz in die Betreuung geht oder zu einer Tagesmutter? Oder zu nur eine halbe Woche arbeitest?