Mobbing Prävention

Hallo ihr lieben,

In meiner Jugend wurde ich in der Schule von meinen "Freundinnen" gemobbt. Das war keine schöne Zeit, wie man sich vorstellen kann.
Seit ich da raus bin, setze ich mich für Mobbingopfer ein. Schreite ein, wenn ich es mitbekomme.

Nun habe ich zwei Töchter, die ich nicht ihr ganzes Leben behüten kann und auch nicht möchte. Ich möchte ihnen dabei helfen starke Frauen zu werden.

Nur wie mache ich das? Ich weiß ja selbst bis heute nicht, wie ich dieses Mobbing damals hätte beenden sollen. Selbst, wenn ich zu Lehrern gegangen wäre und die mit den Mobbern gesprochen hätten, hätten die nur gelacht und weitergemacht.
Der Grund warum ich gemobbt wurde... Wahrscheinlich einfach, weil ich brav und ruhig war und gute Noten hatte. Ein gutes Opfer eben.

Mein Gedanke ist daher, dass es wichtig ist, dass sie ein starkes Selbstbewusstsein bekommen und für sich einstehen können, um gar nicht erst in diese Opferrolle zu geraten.

Wie kann ich das Selbstbewusstsein meiner Töchter stärken? Wie kann ich sie gegen Mobbing rüsten?

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Sicherlich gibt es ein paar gute Tipps wie Sekbstbewusstsein stärken, auch indem man die Kinder ernst nimmt und sie sich trauen sich zu wehren, also nicht zu streng erzieht damit sie lernen dass auch ihre bedürfnisse wichtig sind. Ebenso lernen Grenzen zu setzen und auch ein Vorbild darin sein zb dass man selbst als Mama vll auch zu oft zu nett ist…

Ich fürchte aber mobbing hat mehr mit den tätern als mit den opfern zu tun und dass wirklich jede person betroffen sein kann. Wichtig ist glaube ich dass man da ganz schnell bei den Lehrern etc Hilfe sucht und die durchgreifen. Dafür ist es naturlich wichtif dass die Kinder einem die Vorfälle erzählen und dass sie Vertrauen in uns Eltern haben.

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Man kann in der Regel Mobbing nicht einfach beenden. Auch als Erwachsener.
Es gibt Antimobbingprogramme von Schulen.

Die beste Stärkung wäre, mit den Kindern immer wieder im Gespräch zu bleiben und sie zu bestärken und durch Gespräche die Idee zu fördern, dass sie wissen, was ihnen gut tut und sich von Aktionen, Plänen und Menschen distanzieren, die ihnen nicht gut tun.

Dass sie deutlich sagen "mit dir spiele ich jetzt nicht, denn wenn wir in der Schule sind, schließt du mich immer aus". Oder dass sie deutlich sagen "ich finde deine Hänseleien nicht witzig und gehe daher jetzt". Dass sie nicht glauben, sie müssten krampfhaft alles mitmachen, nur, um nicht alleine dazustehen. Oder nur, weil der Mobber beliebt ist oder irgendwo erfolgreich und sie ihn bewundern. Dass sie deutlich merken, wenn ihnen etwas nicht gut tut, das auch euch Eltern sagen und sich dann davon distanzieren - auch, wenn es alle machen, auch, wenn der Mobber sehr charismatisch ist und sie insgeheim hoffen, mal in seiner Gunst zu stehen.

Darüber kann man reden, Bücher kaufen, ggf. sogar Rollenspiele machen.

Oft wird hier berichtet, dass Mobbing durch Gewalt beendet wurde. Man hat dem Mobber mal eine geknallt und der ließ einen dann in Ruhe. Manchmal wird es durch Selbstbehauptung beendet, indem man einfach stur und gegen seine Angst dazu steht, sich nicht vom Mobber formen oder vorführen zu lassen. Manchmal reicht Ignorieren. Oft hilft ein guter Freundeskreis, der zu einem steht.
Der erste Schritt ist aber immer, zu erkennen, DASS man gemobbt wird und sich das nicht einbildet. Zuzugeben, DASS es weh tut, wenn man ausgeschlossen, ausgelacht, vorgeführt etc. wird. Und dazu zu stehen, dass man so nicht behandelt werden will, auch, wenn der Mobber super lieb zu seinen Freunden ist und man gerne genauso behandelt werden würde.
Auch, sich auf keinen Fall verbiegen zu lassen. Wer mich nur akzeptiert, wenn ich bestimmte Sachen mache, meinen Geschmack ändere, mich für ihn verstelle, der ist kein richtiger Freund.

Das kann man schon früh immer wieder kurz thematisieren, auch anhand von Büchern, Filmen, Gesprächen/ Berichten von anderen etc.
Wie weit gehe ich für Freunde? Was tut mir gut? Wo ist meine Grenze? Wie verteidige ich die? Was macht eine echte Freundschaft aus?

Das wären Fragen, die man immer wieder mal thematisieren könnte!

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Ein starkes Elternhaus, in dem jeder Bindungungslos geliebt wird. Eltern, denen es von Anfang an wichtig ist, dass ihre Kinder eine eigene Meinung haben und dies nicht als "frech" empfinden, Stärkenorientierte Erziehung und von klein auf Kontakt mit Gleichaltrigen sind für mich das beste Hilfsmittel gegen Mobbing.

Vor Mobbing ist trotzdem keiner geschützt, weil die Mobber eigentlich ein Problem mit sich selbst haben und es nur bei anderen auslassen.
Aber man kann als Eltern dafür sorgen, dass die Kinder gestärkt werden und zu Hause ihren "sicheren Hafen" haben.
Als Eltern sollte man der Anwalt des Kindes sein und zur Not auch unpopuläre Entscheidungen treffen. So haben wir zb nach einigen Gesprächen mit Lehrern und Eltern, die ins Leere führten, Anzeige erstattet gegen einzelne Kinder und gegen die Schule.
Ein riesen Aufschrei, aber von da an war Ruhe und ich würde diesen Kampf immer wieder machen!
Heute geht unser Sohn auf ein privates Gymnasium 10km vom Wohnort entfernt und es gab und gibt keine Mobbingaktionen mehr gegen ihn🥰

Bearbeitet von Vierfach-Mami
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Bei uns war auch die Anzeige der letzte Ausweg.
Wollte unsere Tochter zwar nicht, aus Angst noch mehr gemobbt zu werden, aber seither ist Ruhe.

Die Mutter vom Mobber ignoriert mich zwar seitdem immer wenn sie mich sieht, aber damit kann ich Leben!

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Ich werde auch Ignoriert, aber stört mich auch nicht!

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Unsere Jüngste wurde und wird aktuell massiv von ihren bisherigen besten Freundinnen rausgemobbt und aus der Clique geschmissen. Sie steht derzeit Klasse 6 so ziemlich alleine da und gehört nirgends dazu. Klasse sitzt um - sie bleibt übrig. Gruppenarbeit Religion - sie macht alleine... es ist hart und tut unglaublich weh. Was wir tun: für sie da sein, sie bestärken, dass sie gut ist, wie sie ist und dass sie neue Wege für sich sucht. Was wir gemacht haben: Gespräche mit der Lehrerin und den Eltern, sie selbst hat sich Hilfe bei der Schulsozialarbeit gesucht. Gebracht hat es gar nichts. Was wir im Vorfeld anders hätten machen können- keine Ahnung, fällt mir tatsächlich nix ein. Da sind massive Hormonschübe im Spiel und meine Tochter ist da eher hinten dran. Zudem gehört man gleich viel mehr zu der Coolen Clique, wenn man die "Uncoole" rausekelt. Auf sowas hat man überhaupt keinen Einfluss. Uns Eltern macht die Situation sehr zu schaffen, wir hoffen aber sehr, dass sie neue Wege für sich findet und gestärkt aus dem ganzen Mist rausgeht...

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Ma das tut mir leid :-/
Unserer Großen ging es ähnlich, als die zwei "coolen Mädels" aus der Klasse sie raus geekelt haben, war sie auch ein halbes Schuljahr als Einzekämpferin unterwegs. Das war sehr hart für sie - Und für uns! Ich habe so so so mitgelitten!!!

Aber jetzt, ein Jahr später, hat sie bei anderen Mädels in der Klasse Anschluss gefunden. Sie verabredet sich auch mit denen, und, die beiden sind auch ehem. "Mobbing Opfer" von den "Coolen" - sie gehen gemeinsam gegen diese Bi****s vor!

Alles Liebe euch und eurer Tochter!

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Vielen lieben Dank für deine Worte! Ich hoffe sehr, dass ich in einem Jahr auch so einen Text verfassen kann. Das macht Mut zu lesen!!!