Hallo zusammen,
ich benötige einmal ein paar Gedankenanstöße von euch.
Kurz zum Hintergrund:
Mein Sohn 2 Jahre wird seit Anfang Februar in der Krippe eingewöhnt. Die erste Woche verlief gut und es klappte auch schon die Trennung für 1,5 Std. ohne Tränen. Die Woche begleitete (ungeplant) der Papa, da ich krank war.
Dann war Junior zwei Wochen krank und so starteten wir in Woche vier dann sozusagen wieder bei Null. Von da an begleitete ich die Eingewöhnung. Es gab (rückblickend vermutlich zu schnell) auch wieder Trennungen, die mal mit und mal ohne Tränen verliefen, er ließ sich aber schnell beruhigen und spielte dann auch.
Dann kam Rosenmontag, die Gruppen waren offen und es war Musik, da hat er arg geweint und wir haben abgebrochen. Danach hatten wir sehr viele Tränen, sodass ich gesagt habe wir müssen das Tempo bitte reduzieren. Er weinte an dem Tag schon als er die Tür der Kita sah. Die Erzieher sahen es auch so, dass es ihm gut tut, wenn wir etwas zurückfahren.
Nun habe ich die letzte Woche wieder komplett mit beigesessen mit dem Ziel, dass er in der „Routine Kita“ sicher ankommen kann. Dies hat auch soweit ganz gut geklappt, er ist in die Räume, war auch teils 15 Minuten mal dort drin am Spielen ohne mich zu brauchen (ich sitze immer auf dem Flur).
Nun wurde gestern vorgeschlagen (nachdem ich wie gesagt eine Woche dabeisaß), es mit einer kurzen Trennung 15 Minuten zu versuchen. Ich bin da auch dafür gewesen, da mein Sohn jetzt morgens sagt: Mama, mit, wenn ich sage wir gehen zum Kindergarten. Er soll sich ja auch nicht dran gewöhnen, dass ich immer dabei bin.
Er weinte bei der Trennung gestern und auch heute bitterlich. Er klammert sich an mir fest und ruft Mama, wenn ich versuche ihn der Erzieherin auf den Arm zu geben.
Nach 2-3 Minuten beruhigt er sich dann aber.
Trotzdem wäre ich einmal für Gedankenanstöße dankbar:
- Würdet ihr weiter trennen, auch wenn er sich so wehement dagegen sträubt?
- Habt ihr Ideen, wie man es besser gestalten könnte? (Kuscheltier hat er dabei, ich versuche den Abschied kurz zu halten).
Ich bin etwas unsicher, einerseits lässt er sich nach kurzer Zeit beruhigen und spielt dann auch (gerne? Würde ich sagen). Er singt zu Hause die Lieder aus dem Morgenkreis etc.
Andererseits soll er ja auch gerne zur Kita gehen und dieses Weinen morgens ist schon echt als würde er um sein Leben schreien.
Weinen bei Abschied Krippe - 2 Jahre
Wenn er beim Abgeben kurz weint und sich dann beruhigen lässt, ist das schon mal gut. Er darf traurig sein. Aber es ist wichtig, dass er genug Vertrauen in die Betreuer hat, dass er sich wieder beruhigen lässt. Wenn er sonst Spaß hat und gerne dort ist, ist das Abgeben zwar hart für dich und deinen Sohn, aber du tust ihm damit nichts böses. Er hätte dich zwar gerne dabei, aber es gefällt ihm dort auch ohne dich.
Also letztlich kannst diese Frage nur du für euch beantworten. Wir machen auch gerade im selben Alter eine Eingewöhnung und es gab bisher keine einzige Träne. Ist sicherlich aber abhängig vom Kind, den eingewöhnenden Personen, etc.
Ich glaube vorherrschende Meinung ist, das wenn das Kind sich von den Erziehern beruhigen lässt, es ok ist, mit der Trennung fortzufahren.
Für mich persönlich wäre das in diesem Alter eine klare rote Linie. Du schreibst, es hört sich an als schreie er um sein Leben. Das wäre für mich keine Basis, das Kind entspannt in die Kita zu geben.
Wir haben die ersten 2 Jahre in eine gute Bindung zu unserem Kind investiert und es ist für mich ok wenn wir jetzt auch eine Bindung zu anderen Personen eingeht. Ich würde dies aber nicht machen wenn es für ihn nicht ok wäre.
Hätte mein Sohn so reagiert wie bei euch, hätte ich die Eingewöhnung abgebrochen, auch wenn das Einschränkungen in unserem Lebensstil mit sich gebracht hätte.
Die Frage ist aber natürlich auch ob du die Wahl hast, die Eingewöhnung abzubrechen und ihn zuhause zu behalten und wenn ja wie lange. Das könnt nur ihr als Eltern entscheiden.