"Hirnschrei" nach Impfung - hat jemand Erfahrungen?

Hallo zusammen,

ich weiß, dass das Thema Impfung hier oftmals heiß diskutiert wird. Ich möchte keine Grundsatzdiskussion sondern suche nach Eltern, die Ähnliches erlebt haben, mit denen ich mich eventuell austauschen kann.

Mein Kind hat in seinem ersten Lebenshalbjahr drei Mal die Sechsfachimpfung bekommen und hat darauf jedes Mal am Abend nach den Impfungen mit einem schrillen, hysterischen und unstillbaren Schreien reagiert. Im Internet liest man dazu den Begriff Hirnschrei. Es war eine ganz schreckliche Erfahrung, wer das selbst erlebt hat, weiß, wovon ich spreche. Beim ersten Mal untersuchte der KiA mein Kind und meinte, es hätte Luft im Bauch und dadurch Bauchschmerzen, mit der Impfung hätte das nichts zu tun. Klar hatte es Luft im Bauch, nachdem es Abends vorher so furchtbar geschrien hat, dabei hat es sicherlich einiges an Luft geschluckt. Da dieses Schreien jedoch auch unmittelbar (einige Stunden) nach der zweiten und der dritten Impfung aufgetreten ist und sonst niemals, ist für mich der Zusammenhang zur Impfung klar. Im Beipackzettel des Impfmedikaments steht auch dieses Schreien beschrieben (womöglich durch die Pneumokokken-Komponente verursacht), allerdings meinte der Arzt dazu, dass sich dieser Hinweis auf frühere Impfstoffe bezieht, und die heutige Pneumokokken-Komponente völlig harmlos sei, man den Hinweis einfach nur zur Absicherung drin gelassen habe.

Das alles ist nun schon über ein halbes Jahr her. Meinem Kind geht es gut, es entwickelt sich völlig unaufällig und hatte auch keine dieser Schreiattacken mehr. Trotzdem sträubt sich in mir etwas dagegen, es weiter impfen zu lassen. Was ist mit Langzeitfolgen, die man jetzt noch gar nicht absehen kann? Eigentlich steht längst die MMR-Impfung an und es sollte eine Auffrischung der Sechsfach-Impfung erfolgen. Gestern bei der U6 wurde ich eindringlich darauf hingewiesen, dass diese Impfungen jetzt erfolgen sollten. Der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen, um mich noch mal zu überzeugen, dass eine Impfung wirklich das Beste für mein Kind ist. Er ist ein absoluter Impf-Befürworter. Mein Kind kann auch nicht mehr durch ihn betreut werden, wenn es nicht vollständig geimpft ist. Trotzdem habe ich einfach das Gefühl, dass man nur allgemein vom Nutzen von Impfungen überzeugt ist (wie ich übrigens auch), aber dabei mein Kind als Individuum aus den Augen verliert. Es hat nun mal in einer untypischen Weise reagiert (in meinem Bekanntenkreis gibt es keine ähnlichen Fälle und auch die Hebamme meinte, dass sie das so noch nicht erlebt habe), und ich würde mir wünschen, dass man zumindest mal abwägt oder einen alternativen Impfplan vorschlägt, den mein Kind vielleicht besser verträgt.

Ich bin hin- und hergerissen, weil ich mein Kind natürlich vor Krankheiten schützen möchte aber unglaubliche Angst habe, es gerade durch den vermeintlichen Schutz zu schädigen.

Falls ihr eine ähnliche Erfahrung gemacht habt, würde ich mich sehr über Austausch freuen.
Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr einfach nach Stiko weitergeimpft oder seid ihr alternativ vorgegangen? Gab es langfristig irgendwelche Auffälligkeiten? Wie sind eure Ärzte damit umgegangen?
Schreibt gerne auch per PN, damit man hier keine endlose Diskussion auslöst.

VG
naviak

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Hallo,

wegen einem "Schrei" am Abend willst du ernsthaft deinem Kind der Gefahr einer sehr schlimmen und mitunter tödlich verlaufenden Kinderkrankheit aussetzen? Das steht doch in keinem Verhältnis?! Hör auf zu googeln und nutze den Verstand.
Für mich leider bar jeder Vernunft. Tut mir Leid 🤷‍♀️

Liebe Grüße

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Was ich vergessen habe:
Ja meine Kinder hatten teilweise Fieber und eine meiner Töchter war nach den Impfungen mitunter "verändert" für kurze Zeit (einen Tag oderso).
Trotzdem will ich nicht, dass sie an Masern stirbt 😉

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Es geht ihr um evtl. Langzeitfolgen.

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Ich habe davon noch nie etwas gehört, aber was mir spontan einfallen würde: Du könntest einen Termin im SPZ machen und auf ein EEG bestehen um die Hirnströme zu messen. Wenn es keine Auffälligkeiten gibt, hast du Sicherheit.

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Das ist eine gute Idee. Danke!

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Klar, tolle Idee. Da werden sich all die verblödeten, nur von der Pharmaindustrie gesponserten Ärzte darauf freuen. WAS GENAU erwartest du von einem aktuellen EEG?Vielleicht sieht man ja noch das Aluminium im EEG, wer weiss???

Dann lass doch das Impfen einfach und erspar deinem Kind weitere Hirnschreie.

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Hallo,

Wir hatten zum Glück nie die geringste Impfreaktion, ich habe aber trotzdem nicht alles nach Stiko impfen lassen.

Als unsere Große kurz vor der Fremdbetreuung war, gab es eine Masernwelle, deswegen haben wir uns zu dem Zeitpunkt entschieden die MMR zu machen, Windpocken haben wir sein lassen.

Im Säuglingsalter haben wir uns auch schon gegen die Rota-Schluckimpfung entschieden.

Andererseits wollte ich z.B. dass wir dieses Jahr alle gegen Influenza geimpft sind. Leider war der Impfstoff aus immer wenn ich daran dachte und so hatte es uns letzte Woche tatsächlich erwischt. Vor allem weil ich wieder schwanger bin aber auch für meine Tochter hätte ich uns diese Erfahrung gerne erspart. Wir haben auch absolute Impfgegner in der Familie die sich aus der Ferne trotzdem angemaßt haben zu behaupten dass mit einer Impfung alles noch schlimmer gekommen wäre.

Aber zurück zu eurer Situation. Für die Pneumokkoken sind sowieso nur noch 3 Impfungen vorgesehen, die könnt ihr also weglassen.

Ich finde die Bulletins des RKI immer sehr hilfreich und ich habe anhand derer auch schon gegen unseren Kinderarzt argumentiert. Die Wirksamkeit und das Nutzen/Risiko-Verhältnis stehen laufend auf dem Prüfstand und es werden auch immer wieder Impfungen die noch im Impfkalender stehen kritisch betrachtet.

Unser Kinderarzt ist allerdings in einer Gemeinschaftspraxis mit einer Ärztin die eher weniger impft und auch homöopathisch behandelt und es ist uns immer freigestellt gewesen uns auch von ihr beraten zu lassen bzw begleitend homöopathisch behandelt zu werden.

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Ich hatte mich vertan, es ist die Pertussis-Komponente, nicht Pneumokokken.
Vielen Dank für den Tipp mit der RKI-Seite. Ich hatte mich dort schon mal schlau gemacht, bezüglich des Schreiens jedoch keine genauen Infos gefunden. Aber wenn das regelmäßig angepasst wird, werde ich nochmal öfter nachlesen.
Ich fürchte auch, dass wir uns einen neuen Arzt suchen müssen, weil unser Arzt in dieser Hinsicht sehr rigoros ist.

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Hallo,

das "schrille Schreien" wird wohl durch die Pertussiskomponente verursacht. Unser Kinderarzt hat uns bei der Beratung damals darauf aufmerksam gemacht, dass es eine der (schwereren)Nebenwirkungen ist, die er schon erlebt hat.

Dein Arzt hätte das an das PEI melden müssen. Du kannst das aber auch selbst tun.

Im Buch "Impfen pro und contra" findest du einiges darüber. Steht alles unter dem Keuchhusten-Kapitel. Spätfolgen sind nicht untersucht.

Lass dir hier nichts einreden, vonwegen Lappalie oder so. Bringt auch nichts, da zu diskutieren.

Übrigens reichen in vielen europäischen Ländern 3 Impfungen zur Grundimmunisierung, soweit ich weiß. In Österreich, z.B. Man kann ja auch die Titer bestimmen lassen.

Die MMR-Impfung sollte diese Reaktion nicht hervorrufen, zumindest habe ich noch nie davon gehört.

Es gibt die Ärzte für individuelle Impfentscheidung, die beraten individuell und nicht nach Schema F. Da findest du auch eine Liste möglicher Ärzte. https://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php/arztsuche-mainmenu-46

LG und alles Gute euch

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Vielen Dank für deine Antwort. Du hast Recht, es ist die Pertussis-Komponente, nicht Pneumokokken.
Mein Arzt hat uns weitere Beratung angeboten, da werde ich ihn fragen, ob er die Reaktionen ans PEI weitergeleitet hat (ich fürchte nicht). Ggf. werde ich das dann dort melden.
Danke auch für den Link, schaue dort gleich mal durch.

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Mein Sohn hat nach seiner ersten Impfung auch so fürchterlich geschrien. Ich habe ihm dann ein Zäpfchen gegeben. Als die Wirkung einsetzte, hörte es auch gleich auf. Ich vermute ganz stark, dass einfach die Einstichstelle ziemlich schmerzt. Das ist mir auch aufgefallen, als ich selbst geimpft wurde. Ist halt ein Stich in den Muskel. Die Einstichstelle war auch ganz heiß und rot bei ihm. Ich würde trotzdem immer wieder impfen.

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Dass das Schreien von Schmerzen der Einstichstelle kommt, war auch eine Theorie des Arztes. Kann natürlich sein, hatten wir als Ursache aber ausgeschlossen, weil das Schreien so extrem war. Mein Sohn hatte überhaupt nicht mehr auf uns reagiert. Das kannten wir so selbst bei seinen Koliken nicht.

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Noch was: Er hatte dort zwar auch eine Beule, die war aber gar nicht druckempfindlich.

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Das kommt gar nicht so selten vor. Mein Sohn hatte "nur" Lungenprobleme nach 2 Pneumokokken Impfungen. Für mich ist der Zusammenhang klar und er hat seitdem -seit 5 jahren- nie wieder eine Impfung erhalten. Ich persönlich sehe in Impfungen mehr Schädigung als Nutzen. Und er ist gesünder als geimpfte Kinder, die entweder jeden Furz anschleppen, oder sowieso irgendeine Allergie, Neurodermitis oder Autismus vorweisen. Ist ja laut Ärzten normal dass die Kinder heutzutage immer öfter chronisch krank werden :-D

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🤦‍♀️

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Und laut Impfgegnern (die zumeist nicht medizin studiert haben sondern einfach schissige Eltern sind) liegts an der Impfung. Wem sollte man da mehr glauben schenken?! 🤔 Vielleiht liegts auch an der Windelmarke? 😳 Tragen/Trugen nicht fast alle Autisten Pampers? Oh, Schreck! 😧 Oder trinken alle Apfelsaft? 😬

Mal im Ernst: Fakt ist doch, nur weil man GLAUBT und sich einredet es gäbe einen Zusammenhang heißt es noch lange, lange nicht dass es auch wirklich einen gibt.
Das alles sind doch fast Verschwörungstheorien.

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Guck mal, was ich gerade noch gefunden habe:

https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/Infanrix-hexa-6340665.html

Da steht ganz klar unter den Warnhinweisen:

"Patientenhinweis

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor das Arzneimittel Ihrem Kind verabreicht wird,
wenn Ihr Kind nach einer früheren Impfung mit oder einem anderen Keuchhusten-Impfstoff irgendwelche Probleme hatte, insbesondere:
Fieber (über 40º C) innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
Kollaps oder „schockähnlicher" Zustand innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
anhaltendes Schreien über drei Stunden und länger innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
Krampfanfälle mit oder ohne Fieber innerhalb von drei Tagen nach der Impfung"

So, jetzt verabschiede ich mich aus der Diskussion,

viele Grüße

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Wir hatten zwar kein Problem mit der Situation die du beschreibst. Ich bin aber auch sehr vorsichtig was Impfen angeht.

Die Große hat außer Müdigkeit nie groß aufs Impfen reagiert. Die Kleine hat bisher bei fast jeder Impfung mindestens Temperatur gehabt. Nach der ersten MMR V Impfung war sie 4 Wochen unausstehlich und hatte auch nach 10 Tagen ordentlich Fieber.

Außerdem hat sie häufig Infekte seit der ersten Impfung. Meine Homöopathin sieht da einen Zusammenhang.

Allerdings führt für mich an der 6fach sowie MMR Impfung kein Weg vorbei. Wir haben gerade diese Woche MMR Nr. 2 bekommen und sind damit jetzt durch. Bisher ist sie nur müder als sonst. Hoffe dabei bleibt es auch.

Den Vorschlag mit dem EEG finde ich gut. Natürlich muss DEIN Arzt das unterstützen.

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Unsere hat nach der ersten 6 Fach Impfung 1 Woche geschrien wie abgestochen.
Daher wird sie nun nur noch mit 1 Jahr MMR bekommen aber sonst keine Impfung mehr.
Auch auf Empfehlung des Arztes. Manche Kinder reagieren allergisch auf wirkstoffe.
Geht dann erst wenn sie älter sind.

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Danke für deine Erfahrung!
Ich denke auch, dass es ja einen Grund haben wird, warum so eine außergewöhnliche Reaktion gezeigt wird. Allergie wäre eine Möglichkeit. Schön, dass euer Arzt das auch direkt ernst genommen hat.